Das Mönchgut ganz im Südosten der Insel Rügen gehört ( neben dem Hochuferweg an der Kreideküste) zu meinen beliebtesten Wandergebieten.
Ein Teil des Mönchguts sind die Zickerschen Berge, eine Hügellandschaft, immerhin bis zu 66m ü.N. Höhe .
Man kann lange Wanderungen machen, Rundwanderungen, kreuz und quer, anstrengend ist es eigentlich nicht.
Ich war schon oft dort und es gibt hier auch schon ein paar Berichte .
Rügen: Sagen- und mythenreiche Wanderung bei Sonnenuntergang
Insel Rügen: Spaziergang in Groß Zicker im Mönchgut
Rügen: Wanderung in den Zickerschen Bergen
Es gibt historische Gründe, weshalb sich im Mönchgut eine eigenständige Kultur entwickelt hat. Von 1252 bis zur Reformation war das Mönchgut in Besitz des Klosters Eldena, abgetrennt vom größeren Teil von Rügen und sogar abgeschottet durch einen Graben. ( Mönchgraben bei Baabe)
Früher wurde hier Landwirtschaft betrieben, auf dem kargen, ständig dem Wind vom Meer her ausgesetzten Böden wuchs nicht viel. Aber die Menschen im Mönchgut mussten neben dem Fischfang damit ihr Leben bestreiten.
Das ist heute anders, die Felder wurden aufgelassen und der Natur überlassen.
Es gibt nur noch wenige Felder, die Pflege der Landschaft übernehmen größtenteils Schafe.
Die während der Eiszeit entstandenen Hügel werden heute geprägt von
Trockenrasen, einigen wenigen Bäumen und gelten als schützenswerte Landschaft.
Ein großer Bereich der Zickerschen Berge ist Naturschutzgebiet.
In diesem Herbst parkte ich auf der Nordwestseite im Ort Gager.
Ein schmaler Wiesenweg führte zunächst auf die Anhöhe.
Hagebuttensträucher kennzeichnen die Landschaft.
Ein uralter Mehlbeerstrauch , vom Wind geprägt
Hat man die Hochfläche erreicht, bietet sich ein wundervoller Blick in alle Himmelrichtungen.
Nach Nordwesten Richtung Reddewitz
Nach Südosten Richtung Klein Zicker auf der gegenüberliegenden Halbinsel
Blick nach Süden - irgendwo in der Ferne müsste Greifswald sein
Auf der Hochfläche weht ständig Wind, der Rasen ist kurz und ohnehin recht mager.
Typischer Trockenrasen.
Im Frühjahr reich an Blumen, jetzt Mitte Oktober gab es vor allem Pilze und an sehr geschützten Stellen noch ein paar zerzauste Grasnelken
Es geht in dem hügeligen Gelände ständig bergauf bergab.
Ich traf nur ganz wenige andere Wanderer.
Eine alte Rotbuche konnte sich an einem windgeschützten Plätzchne gut entwckeln.
Ein kleiner Bereich der Zickerschen Berge wird als Schafweide genützt.
Ich habe sie nicht gezählt, aber es waren sicher mehrere hundert Tiere.
Können Tiere besser, naturnäher aufwachsen?
Die Weideflächen sind riesig,
Es war schön, einfach so dahinzugehen und die herbstliche Landschaft zu genießen.
Verirren kann man sich nicht.
Überall gibt es Wegweiser.
Mein Ziel war das Nonnenloch .
Zum Strand hinunter führt eine Holztreppe.
Das Nonnenloch ist an der Steilküste ganz im Süden der Halbinsel.
Nach der Überlieferung ist es eine Stelle, an der Nonnen, die "sich vergangen hatten " zur Strafe hinuntergestürzt wurden.
s. Sage
http://www.lexikus.de/bibliothek/Das…h-auf-Moenchgut
Diese Steilküste ist anders als die Kreideküste in Nordosten von Rügen,
Die Abbruchwände bestehen aus Mergel und Lehm, Ablagerungen der letzten Eiszeit.
Es ist nicht ungefährlich dort unten entlangzuwandern, vor allem nach Regen oder nach Frost.
Überall gibt es Wasseradern , der Boden saugt sich oft voll und rutscht dann ab.
Sanddorn liebt diesen Boden. Ende Oktober waren die Beeren schon etwas angetrocknet , zum Ernten zu spät.
( Sanddorn ernten ist ohnehin sehr mühsam wegen vielen spitzigen Dornen, die das Abpflücken erschweren,
Der Strand unten am Nonnenloch ist schmal und besteht aus Kieselsteinen , größeren, während der Eiszeit rundgeschliffenen Felsbrocken und einigen riesigen Findlingen,
Man könnte bei trockenem Wetter an der Küste entlang nach Gager zurückgehen.
Aber es ist so mühsam, auf den runden Steinen zu gehen und ich zog es vor , wieder den Weg auf der Höhe zu nehmen .
Bei Gager am Hagenschen Wiek
Er hielt Ausschau
So wie ich....
ich hoffte, in dem Fischerdörfchen Gager ein Cafe oder einen Fischladen zu finden für ein Fischbrötchen oder alternativ für Kaffee und Kuchen,
Vergebens.
Mitte/ Ende Oktober ist alles dicht, Die Saison in den kleinen Orten ist zu Ende.
So setzte ich mich in mein Auto und fuhr zurück nach Sellin, einem etwas bedeutenderen Städtchen auf der Insel.
Dort war noch einiges los und ich bekam dann Kaffee und Kuchen ...
Sanddorntorte, passend zur Insel Rügen.
Gruß,
Elke