Winter wie früher
Im Bewusstsein eurer nach zu vollziehenden Sehnsucht nach Frühlingsbildern kommt vielleicht
der Quälgeist aus den Bergen etwas ungelegen.
Nun, ich will es euch aber nicht vorenthalten, wann bekommt der wallbergler schon „seine“ Erinnerungslandschaft, wie früher in den Bergen zu sehen.
Ich war ehrlich gesagt, selbst überrascht , auf dieses glitzernde, tief verschneite und weitgehend unberührte Fleckchen Landschaft zu treffen, als ich den vorgestrigen wunderschönen, sonnigen Tag nutzen konnte.
Gut, ihr habt ja sicher noch meine beiden Ausflüge heuer , die auch Winterträume wahr werden ließen, in Erinnerung.
Aber diesmal traf ich auf eine Landschaft mit verschiedenen verschneiten Weilern, die durch ihre Unberührtheit den wallbergler zum Staunen brachte.


Mein Ziel war ein kleines Refugium, wie man so schön sagt, um die Seele baumeln zu lassen. Und zwar in der Nähe meines Freundes am Wallersee bei Salzburg.
Da ich das Ziel nur von herrlich euphorischen Erzählungen kannte, war ich wie eine Feder gespannt, als ich die entsprechende tief verschneite Hügelkette nach Rückfrage eines Einheimischen hochfuhr.
Kurz vorm Ziel hatte ich dann noch wunderschöne Ausblicke hinüber zum Gaisberg oberhalb Salzburg, dank Tele


und nebenan zu einem eindrucksvollen Hof mit Walmdach. Vermutlich auch ein seltenes Walmstallhaus.

Tja, und dann kam mir schon ein Verdacht, dass die winterliche Pracht auch zwei Seiten hat.
Es war wie fast immer, echte Einheimische haben sehr oft ein entspanntes Verhältnis zum Scherz.
Also sagte der Gefragte nicht , dass die Dichtlalm, mein Ziel, das ich besuchen wollte,

derzeit, da der Weg nicht geräumt, geschlossen war. Nun ja, das sollte mich nicht abhalten, nach zu sehen.
Hier ging es hinauf


Nun, so weit gefahren , da kam der Pioniergeist in mir durch, hieß es doch, vom Auto weg nur 15 Minuten hinauf.
Wohlweislich mit hohem Pelzschuh ausgestattet, unternahm ich mal die ersten Versuche, nach dem Motto: "Halb sank er hin, halb zog es ihn."


Unverdrossen stapfte der von der weißen Pracht erfüllte wallbergler hinauf zum ersten
Sichtpunkt, einem Hochstand. (vor der großen Fichte, schlecht zu erkennen, aus der Entfernung)

Also weiter

und musste erkennen, von da ab hatten nicht mal die hohen Pelzschuhe eine Chance, es war schlicht zu tief. (Für 15 Minuten wollte ich mich ja nicht mit Gamaschen und schweren Bergschuhen ausrüsten) Auch Schneeschuhe ausleihen, kam ja nicht in Frage.

Aber immerhin sah ich die kleine Dichtlalm schon mal und das Tele hat halt dann den Besuch ersetzen müssen.


Schade , denn auf dem Hinweg um 11.36 Uhr zeichneten sich rechts am Waldrand , wie weiter vorne auch, zahlreiche Wildspuren ab. Diese hätte ich sicher abgewartet, bei einem ausgiebigen Hüttenbesuch.

Da ich auf der Rückfahrt meinen Freund nicht erreichen konnte, dachte ich an das Bild des Nepomuk auf der Johannisinsel im Königssee, man ist ja infiziert von Josef`s Ur- Bilderreigen.
Also einen Schlenker hinüber nach Berchtesgaden im Winterkleid.
Auch in Schönau am Königssee lag überraschend viel Schnee und selbst das Inselchen , im noch nicht zugefrorenen Königssee , gab das Denkmal nicht frei.
Aber seht selbst (mit Tele von der Eisbahn aus), ist aber nicht so der Brüller schlechthin, da total verschneit


Eine Aufnahme vom hier dekorativ im Schnee liegenden Kehlsteinhaus war praktisch Pflicht

Wieder einmal zufrieden fuhr ich schließlich auf der Autobahn hinaus nach München.
Um dann, trotz der späten Zeit und der schon stark hereinbrechenden Dämmerung, die Autobahn extra verlassend, diese Aufnahme vom Irschenberg Hügel zu machen.

Ganz lieben Gruß
Helmut
