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Der Kalvarienberg in Banská Štiavnica

  • Johannes56
  • 7. November 2025 um 17:00
  • Johannes56
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    • 7. November 2025 um 17:00
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    • #1

    Der Kalvarienberg in Banská Štiavnica (deutsch: Schemnitz) in der Slowakei

    Dieser Bericht ist dem Gedenken an Josef (Mitglied seit 1. September 2005, verstorben im September 2021) gewidmet.

    Josef hätte dieser Kalvarienberg sicherlich gefallen. Der Kalvarienberg wurde zwischen 1744 und 1751 gebaut. Der Jesuit František Perger (* 1. Juli 1700 in Rom; †† 26. April 1772 ebenda) war ein slowakischer Jesuit. Er förderte und leitete den Bau des Kalvarienbergs in Banská Štiavnica (1744 – 1751) und der Kalvarienberg- Kirche in Prešov (1753).

    Das als Pilgerweg auf einem Berg angelegte barocke Ensemble besteht aus 25 Stationen, dazu gehören 24 Kapellen, 2 Kirchen, die Heilige Stiege und die Statue der Schmerzensmutter unter dem Kreuz. Zusammen mit der historischen Altstadt und technischer Bergbauanlagen in der Umgebung ist er Teil einer UNESCO-Welterbestätte in der Slowakei.

    Schon bei der Anreise sieht man den Kalvarienberg von der Ferne.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Auch von der Stadt aus sieht man den Kalvarienberg von fast überall.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Jede der Kapellen war mit kunstvollen Figurengruppen der einzelnen Kreuzwegszenen ausgestattet. Die Kirchenfresken wurden von Anton Schmidt in Trompe-l’œil Technik angefertigt. Banská Štiavnica ist die älteste Bergbaustadt der Slowakei und hatte ihren Höhepunkt im 18. Jahrhundert. Reiche Bürger und Bergbaubesitzer, sowie Adel unterstützten das Vorhaben des Kalvarienberges. Auch Franz I Stephan, der Gemahl von Maria Theresia spendete eine Kapelle, die mit Hilfe der Bevölkerung und der Bergarbeiter errichtet wurden.

    Bis 1951 war es eine vielbesuchte Pilgerstätte, bis die Kommunisten ein Verbot für Pilger aussprachen und die Kapellen sowie der Weg zunehmend dem Verfall preisgegeben waren. Vandalismus und Kunstraub machten den Kalvarienberg zu einem der 100 meist gefährdeten Kulturdenkmäler der Welt. Der Kalvarienberg und die Stadt Banská Štiavnica wurden im Jahr1993 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. 2007 begann man mit der Rekonstruktion und Restaurierung, vorhandene barocke Tafeln und Figuren wurden in das Museum in der alten Burg gebracht, wo Artefakte heute unter dem Ausstellungstitel „Calvary in Asylum“ zu sehen sind.

    2008 wurde ein Fonds zur vollständigen Restaurierung geschaffen, 2018 konnten die Obere Kirche und die wichtigsten Stationen fertiggestellt werden.

    Im Infocenter am Fuße des Kalvarienberges kann man sich einen Schlüssel für die obere Kirche ausleihen.

    Im Folgenden zeige ich den Kalvarienberg und die Darstellungen in den einzelnen Kapellen und Kirchen in der Reihenfolge der Stationen. Im Prospekt, welches man im Infocenter bekommt, sind die Stationen und die Kategorien gelistet:

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Stationen 1, 2 und 3 befinden sich in Restauration

    Stationen 4, 5, 6, 8, 13, 16 und 17 sind Kapellen der Kirchen und der Sichtachse des Kalvarienberges

    Stationen 7, 9, 10, 11, 12, 14 und 15 zeigen Szenen aus der Passion

    Stationen 18, 19, 20, 21, 22, 23 und 24 zeigen Motive der Mutter Jesu und aus dem Leben von Jesus, die beim Hinuntergehen besucht werden. Man geht links entlang der Stationen hinauf bis zur oberen Kirche und rechts hinunter, so ergibt sich eine logische Reihenfolge der Stationen.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Vom Infocenter hat man bereits einen Blick hinauf auf die Kapellen und die obere Kirche.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Die Station 1 heißt „Beurlaubung“. Die Szene zeigt Jesus nimmt Abschied von seiner Mutter. Der Abschied Christi von Maria wird regional auch als Urlaub bezeichnet (von mittelhochdeutsch urloup „Erlaubnis, wegzugehen“), bildliche oder figurale Darstellungen als Urlaubergruppe. Der Typus war vor allem zur Zeit des Barock – im Zuge der damals im Rahmen der Gegenreformation vermehrt gepflegten Formen der Marienverehrung – weit verbreitet.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 2 – Die Versuchung Jesu. Jesus wird vom Satan in drei verschiedenen Versuchungen auf die Probe gestellt und beweist seine Stärke und Entschlossenheit, indem er jedes Mal widersteht. Der Überlieferung nach fand dies auf dem Berg der Versuchung im heutigen Westjordanland statt.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 3 – Jesus wäscht den Aposteln die Füße. In Johannes 13 (Joh 12,1–20) wird beschrieben, wie Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Das symbolisiert auch das, was wir heute füreinander tun sollen.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Die untere Kirche mit drei Kapellen

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 4 – Kapelle des heiligsten Herzens Jesu

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 5 – Kapelle des Letzten Abendmahls

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 6 – Kapelle des schmerzenden Herzens der Jungfrau Maria

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 7 – Christus am Ölberg

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 8 – Die Heilige Treppe mit der Kapelle der Dreifaltigkeit

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Dieses Bauwerk bezieht sich auf die Scala Santa (deutsch Heilige Treppe) im Lateran in Rom, die zur Capella Sancta Sanctorum hinaufführt. Auf ihr habe Jesus von Nazaret hinaufsteigen müssen, als er zum Verhör bei Pontius Pilatus geführt wurde. Die Pilger dürfen diese Treppe nur auf Knien emporgehen. Es gibt aber daneben eine normale Treppe für diejenigen, die es nicht schaffen, auf den Knien empor zu rutschen.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 9 – Jesus wird von Judas verraten

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 10 – Jesus vor Kaiphas

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 11 – Jesus vor Herodes

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 12 – Geißelung Jesu

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 13 – Ecce Homo Kapelle und Gefängnis. Hier habe ich es verabsäumt, ein Foto der Kapelle zu machen, deshalb ein Foto aus Wikipedia mit Quellenangabe.

    Ecce Homo

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Fotografie: Patrik Kunec (Diskussion) - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=60729066

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 14 – Jesus trägt das Kreuz

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 15 – Jesus wird ans Kreuz genagelt

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Die obere Kirche

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 16 – Kapelle der Kreuzigung

    Wenn man sich den Schlüssel ausgeliehen hat, kann man auch auf den Turm steigen und hat eine herrliche Aussicht auf Banská Štiavnica und die Schemnitzer Berge.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Hinter der Kirche befindet sich die Station 17 – Das Grab.

    Danach setzen wir unseren Kreuzweg mit den Motiven der Schmerzensmutter Maria und dem Leben von Jesus fort.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 18 – Beschneidung Jesu

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 19 – Flucht nach Ägypten

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 20 – Der zwölfjährige Jesus im Tempel

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 21 – Jesus begegnet seiner Mutter. Diese Szene wird in den meisten Kreuzwegen als vierte Station gezeigt. Hier werden die Szenen mit der Mutter Maria erst am Abstieg von der obersten Szene mit der Kapelle der Kreuzigung thematisch zusammengefasst. Die meisten Kreuzwege haben auch nur vierzehn Stationen, manche zeigen noch eine Szene mit der Auferstehung als fünfzehnte Station. Der Kalvarienberg in Banská Štiavnica hat 25 Stationen, die Wege sind nach den Passionsszenen und die Szenen mit der Mutter Maria getrennt rechts und links einer zentralen Blickachse mit den zwei Kirchen, der Statue der Maria Dolores unter dem Kreuz, der Ecce Homo Kapelle und der Oberen Kirche dargestellt. Diese Blickachse zeige ich bei Station 25, die gleichzeitig die letzte Station darstellt.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 22 – Maria unter dem Kreuz

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 23 – Schmerz Maria (Pietà)

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 24 – Grablegung Jesu

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Station 25 – Maria Dolores, sieben Schmerzen der seligen Jungfrau Maria

    Hier sieht man in der Blickachse die untere Kirche, die Ecce Homo Kapelle und die obere Kirche. Rechts und links die beschriebenen Kapellen.

    Kalvarienberg in Banská Štiavnica
    Im alten Schloss gibt es die Ausstellung mit original Tafeln der einzelnen Bilder. Leider war es zu spät, uns diese Ausstellung noch anzusehen. Es geht mir wie mit vielen Orten, die ich besucht habe. Nach dem ersten Besuch und nachherigen Recherchen würde sich ein weiterer Besuch mit dem nun angeeigneten Wissen lohnen. Aber da gäbe es ja noch die schöne Stadt Prešov mit dem Kalvarienberg zu besichtigen, wenn das nicht so weit weg wäre.

    Johannes

  • waldi
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    • 7. November 2025 um 18:09
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    • #2

    Das ist eine beeindruckende Anlage, Johannes!

    Bemerkenswert ist die dreisprachige Ausführung.
    Daraus kann man schließen dass hier mal mindestens drei Ethnien nebeneinander gelebt haben.
    Dass jetzt auch noch in englischer Sprache die Station betitelt ist, überraschte mich allerdings.
    Man rechnet also damit dass der Kalvarienberg eine Touristenattraktion wird.

    Es ist erfreulich dass man dieses Juwel restauriert und hoffentlich dann auch pflegt.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Johannes56
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    • 7. November 2025 um 19:02
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    • #3
    Zitat von waldi

    Man rechnet also damit dass der Kalvarienberg eine Touristenattraktion wird.

    In gewissem Maße ist es das schon. DIe Stadt, das Umland und der Kalvarienberg sind eine beliebte Attraktion für slowakische und ungarische Touristen. Mein Freund aua Banska Bystrica sagte mir, dass jeder Slowake mindestens einmal in seinem Leben hierher kommt. Österreicher und Deutsche haben diesen schönen Ort noch nicht entdeckt, auch Asiaten habe ich hier nicht gesehen. Es liegt doch etwas entlegen und Overtourism gibt es nicht, wenngleich die Stadt gut besucht ist. Ich mag solche Orte sehr, historisch bedeutsam, gute Infrastruktur, aber nicht überlaufen mit schönem Hinterland. Die Restaurierungen schreiten voran.

    Johannes

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