Wie jeden Winter verbringe ich einige Zeit auch Ende November und fast den ganzen Dezember 2025 in Thailand. Nachdem ich die ganze Gegend in der Provinz Phang Nga schon mehrmals bereist und auch viele Ausflüge unternommen habe will ich einfach nur der winterlichen Kälte und dem ganzen Weihnachtsrummel entfliehen. Folglich habe ich auch nicht vor irgendwelche Besichtigungen zu unternehmen, die mir noch auf meiner persönlichen Landkarte fehlen. Dieses Fehlen ist dadurch bedingt, dass ich zum Beispiel einfach nicht zur James Bond Insel möchte, wo alle glauben ein Selfie knipsen zu müssen. Warmes Meer, Schatten mit wenig Sonne, gutes Essen und alles das, was ich an Thailand so schätze sind die Dinge, die nicht unbedingt Highlights einer Reise in dieses Land sind. Aber mir genügt das.
Aus diesem Grund werde ich in dem knappen Monat wo ich hier verweile auch nicht allzu viel zu berichten haben. Ab und zu gibt es ein paar Bilder und ein paar Infos dazu.
Da wo ich mein Hotel habe, endet der Strand von Bang Niang. Der ist seit wenigen Wochen nicht mehr das was er einmal war. Ein großer Sturm mit sehr hohen Wellen hat große Teile des Strandes zerstört. Viel Sand wurde abgetragen. Aber auch Gebäude wurden zerstört.
Manche fragt sich nun, wie man überhaupt so nahe am Strand bauen kann. Ich kann diese Frage auch nicht beantworten.
Die Ruinen bleiben jetzt wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag hier so stehen. Das Meer wird dafür sorgen, dass die Palmen früher und die Betonteile später zerkleinert werden.
Läuft man allerdings an diesen Ruinen vorbei kommt man einen Strandabschnitt, der nach wie vor ursprünglich ist. Solche Strände kenne ich einige in Thailand und diesen gerade mal 300 m von meinem Hotel entfernt liebe ich natürlich.
Hier hat sich ein junger Thailänder zwei Baumhäuser gebaut in welchen ihr derzeit lebt. Ich habe mich mit dem jungen Mann unterhalten und gefragt, von was er denn überhaupt lebt. Er erklärte mir, dass er überhaupt nicht viel zum Leben benötige. Ab und zu ist er als Schlagzeuger für eine Band in einem der Musiklokale in Khao Lak tätig. Die wenigen thailändischen Baht die er dafür als Entlohnung erhält genügt ihm zum Leben. Schön, wenn man mit so einem einfachen Leben zufrieden ist. Für uns in Europa ist das wohl undenkbar.
Diesen Strandabschnitt hat er selbst Tiki Beach getauft.
All das hier hat der junge Mann anscheinend im Laufe dieses Sommers gebaut.
Ich bin hierher am späten Nachmittag in 15 Minuten von meinem Hotel aus gelaufen um schwimmen zu gehen und in Ruhe ein mitgebrachtes kaltes Bier zu trinken und den Sonnenuntergang zu beobachten.
Nur 100 m weiter fließt dieser kleine Fluss ins Meer. Den kann man bei Ebbe einfach und bei Flut auch überqueren. Dann reicht allerdings das Wasser bis zur Hüfte.
Die Wellen waren heute bei Sonnenuntergang etwa 1,50 m hoch. Der junge Thailänder erklärte mir, dass ich gefahrlos schwimmen könne. Im Wasser befinden sich keine Hindernisse welche beim Schwimmen stören würden.
Wie genau hin sieht, erkennt meine Flasche Bier neben der Liege. Diesen Platz hat sich der junge Thailänder gebaut und mir für den Sonnenuntergang überlassen. Fast nehme ich an, dass ich an dieser Stelle um diese Tageszeit noch ab und zu weilen werde, um künftige Sonnenuntergänge zu genießen. Ich zumindest kann hier herrlich entspannen. Manche andere mag das hier zu einsam oder öde erscheinen.
Und das war er dann: der Sonnenuntergang nur für mich allein.
Da ist die Feierabendhalbe zwei Tage zuvor in der Strandbar 200 m entfernt richtig spießig gegen diese Stelle am Tiki Beach.
Grüße
Jürgen