Silvester 2021/2022 auf der Donau mit der DCS Amethyst

  • Nun berichte ich euch mal etwas ausführlicher von unserer Silvestereise auf der Donau. Durch die Einstellung mehrerer Nepomuks konnten die interessierten Leser ja schon ungefähr unsere Route verfolgen.

    Eins vorweg: Es war eine schöne, erlebnisreiche Reise, gerade in diesen Zeiten.

    Bis zum letzten Tag zitterterten wir, ob die Tour nun wirklich stattfindet, Omikron kündigte sich ja schon an.

    Als auch früh am 27.12.2021 keine E-Mail mit einer Absage im Postkasten war, machten wir uns auf den Weg nach Passau.

    Geboostert waren wir (Bedingung), Test brauchten wir nicht, Parkplatz und Transfer zum Schiff waren gebucht, konnte also nichts schief gehen.

    Alles lief sehr entspannt, Bayern war noch in den Weihnachtsferien, die Autobahn war leer, so dass wir schon gegen 12.00 Uhr vor unserem Schiffchen standen.



    Viel zu früh, Einschiffung erst ab 16.00 Uhr, also genügend Zeit noch einen ausführlichen Rundgang durch die Innenstadt von



    zu starten. Auch das Wetter spielte mit.

    Einige Bilder von unserem Streifzug.


    Dom St. Stephan Außen und Innen.




    Rathausplatz



    Enge Gassen



    Da entdeckten wir doch tatsächlich auch noch einen Christophorus.



    Dann aber war es Zeit zum einchecken, auch hier kein Stress. Unsere Dokumente wurden kontrolliert, einschließlich unseres CovPasses und schon hatten wir unsere Schlüsselkarte in der Hand.

    Dank Internet wussten wir so ungefähr, was uns erwartet, preiswerteste Kategorie, knapp oberhalb der Wasseroberfläche, Froschperspektive sozusagen.






    Wir waren zufrieden, also Sachen auspacken, Schiff erkunden, bei einem kleinen Flusskreuzfahrtschiff schnell getan.

    Hier beispielhaft das Zwischendeck, noch weihnachtlich geschmückt.



    Studium der Route mit den An- und Ablegezeiten, wir wollten ja schließlich nicht irgendwo zurück gelassen werden. Von den angebotenen Ausflügen machten wir keinen Gebrauch, wir sind lieber individuell unterwegs.



    Und dann war es auch schon Zeit für's Abendessen.



    Wir saßen an einem Sechsertisch zu Viert und hatten mit Heike und Torsten die besten Tischnachbarn, die man sich nur vorstellen kann. Wir hatten viel Spaß miteinander, auch durch sie hatten wir wortwörtlich eine Wohlfühlreise.


    Fortsetzung folgt

    Evelin

  • Die folgende Nacht als geruhsam zu bezeichnen, wäre übertrieben. Viele Schleusen, ich glaube 9 waren es. sind nicht geräuschlos zu bewältigen, auch an das rauschende Wasser an der Schiffswand mussten wir uns erst gewöhnen. Aber irgendwann schläft man ein und am nächsten Morgen wartet ein reichhaltiges Frühstück, wer wollte konnte gleich mal ein Sektchen zur Ankurbelung des Kreislaufes zu sich nehmen.

    Wir mummelten uns dick ein, und verbrachten etliche Zeit an Deck, auch da wird man richtig wach. Leider hatte sich eine Wolkendecke aufgebaut, Regen hatten wir während der ganzen Woche keinen, aber es war oft nasskalt um die 0 Grad.


    An Deck



    gab es reichlich zu sehen, dass ist das schöne an Flusskreuzfahrten, Landschaft und Sehenswürdigkeiten ziehen gemächlich vorbei.(Reihenfolge frei gewält)


    Emmersdorf mit Viadukt



    Kloster Melk



    Schloss Schönbühel




    Stift Dürnstein, schneeüberzuckert



    Aber dann kam Krems in Sicht,...



    ....wir scharrten schon mit den Hufen, unsere Walkingstöcke hatten wir natürlich auch dabei.

    Wir hatten einen Plan: Zuerst rüber nach Mautern, wenn es noch hell ist, dann Krems erkunden.




    In Mautern besichtigten wir die alten römischen Mauern, die Pfarrkirche und eine alte Weinpresse aus dem 16. Jahrhundert, die meinen Mann besonders interessierte.



    Dann wieder zurück nach



    das uns bisweilen venetianisch vorkommt.



    Impressionen, z.B. der Neubau der Nationalgalerie Niederösterreich.



    Inzwischen ist es dunkel geworden, in den Dom der Wachau kommen wir nicht mehr rein.



    Krems wartet mit einer Vielzahl von Galerien und Kunsthandwerk auf, so fanden wir auch diese Idee sehr schön. Spiegelung des Kirchturms, mal anders.



    Aber jetzt sind wir durchgefroren vorbei am Schifffahrtszentrum Krems



    geht es zurück zum Schiff, unsere Kabine wartet schon.



    Und zum Abendessen ist auch schon eingedeckt.....



    Fortsetzung folgt

    Evelin

  • Liebe Evelin!


    Danke für deine tollen Berichte! Für mich ist das Heimat einmal aus einer anderen Perspektive. Sehr interessant!


    Die alten Kanaldeckel sind schön, die fotografiere ich auch immer unterwegs :thumbsup:


    Freue mich schon auf die nächsten Berichte. Reisen in Coronazeiten sind ja etwas Besonderes, es freut mich, dass das für euch so unbeschwert geht.


    LG


    Johannes

  • Geboostert waren wir (Bedingung), Test brauchten wir nicht

    Das hört sich ja schon wieder etwas nach Normalität an, dass man keinen Test brauchte. :)

    Eine etwas kürzere Donau-Kreuzfahrt haben wir auch schon mal im Monat November gemacht.

    Das freut mich, dass Du uns von Eurer Kreuzfahrt berichtest. :) Bis nach Budapest steht auch noch eine Flußkreuzfahrt auf meiner Reisewunschliste.

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Eure Kabine erinnert an einen Luxussalon, verglichen mit den Winzkabuffs auf der "Juno":

    Ca. 1.50 cm breit, 1.75 m lang (ich wurde bei der Buchung nach meiner Größe gefragt - da die Kabine keine Tür sondern nur einen Vorhang hat, passt ich mit meinen 1.77 grad rein), und wenn ich noch jemanden über mir gehabt hätte (hatte ich als Einziger nicht), wär's richtig eng geworden.


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    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

    2 Mal editiert, zuletzt von Grizzly ()

  • Danke, liebe Evelin, für den bisher sehr interessanten Bericht.

    Für mich ist es auch so, wie Johannes56 schreibt:

    so sehr bekannte Orte aus der anderen Perspektive.


    Besonders gut gefällt mir Dürnstein im Winterkleid - und das von der Donau aus!

    Bin schon sehr neugierig, was ihr (außer den schon beschriebenen Nepomuk-Funden und der Sylvester-Veranstaltung noch erlebt habt!


    Sehr erfreulich Deine Schilderungen und sehr schöne Bilder!

    Susanne

  • Hallo Grizzly , ja die Kabine war angenehm von der Grüße, dabei die niedrigste Kategorie. Wir haben uns gegen den Französischen Balkon entschieden, für die Differenz ist ein Kurzurlaub drin, auch wenn Frischluft in Coronazeiten sicher nicht verkehrt ist.

    Die von dir gezeigte Unterkunft ist wirklich winzig, wenn da zwei wohnen, ist absolute Koordination notwendig. Was schleppst du aber auch für Zeugs mit ;) , schau mal unsere Reisetasche für zwei, mehr hatten wir nicht. So reist es sich bequem.

    Fährt die Juno eigentlich noch?


    Nun aber geht es weiter. Nach Krems erreichen wir gegen Mittag Esztergom, wir sind in Ungarn, auf der anderen Seite der Brücke befindet sich die Slowakei.



    Esztergom blickt auf eine große Vergangenheit zurück, heute ist es eher ein kleines beschauliches Städtchen.



    Überragt wird der Ort von der gewaltigen Basilika, auch Kathedrale unserer lieben Frau und des heiligen Adalbert genannt. Info (ziemlich sperriger Name)

    Es ist so ein gewaltiges Bauwerk, angeblich steht die Kathedrale an 19. Stelle der größten Kirchenbauten weltweit.

    Ich persönlich war fassungslos und fragte mich immer wieder: Wozu? Warum? Was soll diese Gigantomanie? Was hätte man alles mit den Mitteln Gutes tun können? Ich weiß, müßige Gedanken....




    Am interessantesten fand ich das Kellergewölbe, in dem eine Kardinal seine letzte Ruhestätte fand.



    Das Gelände ist weitläufig, vom St. Stephen's Memorial hat man einen phantastischen Blick auf die Basilika, die Donau und rüber in die Slowakei.

    Bei schönem Wetter muss das richtig gut aussehen.




    Zurück ging es auf schnellstem Weg den steilen Pfad hinab ans Donaufer, den wir gekommen waren. Wir hatten von oben eine Sandskulptur gesehen, die wir näher in Augenschein nehmen wollten.




    Leider hatte der Künstler sein Werk nicht benannt, ich tippe auf Cäsar wegen des Lorbeerkranzes, aber passt der nach Esztergom? Sicherlich ein ungarischer Herrscher.


    Durch den Elisabeth-Park Park ging es zurück zum Schiff. Wir wurden von ihr persönlich verabschiedet.



    Grüße Evelin

  • Warum ich so viel Zeug mitgeschleppt hab ?

    Das war für 3 Wochen, nicht nur für die 4 Tage auf der Juno.

    Ausser mir waren übrigens alles Paare, meist ältere die schon ein paar Jahrzehnte Zeit hatten sich aufeinander einzustellen. Und 1x Mutter und Tochter.

    Ob die Juno noch fährt ?

    Im Prizip ja, aber nur im Sommer. Oder als Sonderfahrt. Mehr hier:

    Klassische Kanalreise mit M/S Juno (4 Tage), Göteborg - Stockholm
    Die Klassische Kanalreise auf dem Göta Kanal zwischen Göteborg und Stockholm existiert schon seit der Gründung der Reederei 1869. Diese Kreuzfahrt unternehmen…
    www.gotakanal.se


    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

    2 Mal editiert, zuletzt von Grizzly ()

  • Liebe Evelin,


    vielen Dank fürs mitnehmen von eurer Silvesterkreuzfahrt mit verschiedenen

    schönen Bildern und interessanten Zeilen dazu.


    Es freut mich, das ihr bei eurer Reise das Wetter passte und auch ansonsten

    alles klappte zu solchen Zeiten.


    Ein bisschen Normalität.


    Freue mich auf die Fortsetzung.


    Liebe Grüße

    Steffi

  • Leider hatte der Künstler sein Werk nicht benannt, ich tippe auf Cäsar wegen des Lorbeerkranzes, aber passt der nach Esztergom? Sicherlich ein ungarischer Herrscher.

    Du vermutest richtig, Evelin!

    Nur mit dem Cäsar liegst Du daneben. Es ist, nach dem ersten ungarischen König Stefan, der bekannteste und verehrteste König, nämlich Hunyadi Mátyás. Wir kennen ihn als Matthias Corvinus. Nach ihm ist auch die Krönungskirche auf dem Burgberg in Budapest benannt.

    Der Künstler ist Ferenc Monostori, dessen mir bekannte Sandskulpturen hier im Forum zu finden sind.

    Er ist in einem kleinen Ort, unweit von Esztergom daheim. Dort habe ich seine alljährlichen Sandskulpturen 2020 und 2021 vermisst.


    Nun zur "Nagyboldogasszony- és Szent Adalbert-főszékesegyház", der "Hauptkathedrale Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert".

    Die Frage warum in Esztergom eine solch große Kirche steht ist leicht zu beantworten.

    Die Krönung des oben schon erwähnten ersten ungarischen Königs Stephan I. durch einen päpstlichen Gesandten am 17. August 1000 in Gran (Esztergom) war verbunden mit der Durchsetzung des römisch-katholischen Glaubens und der Installierung einer Landeskirche in Ungarn.

    Seitdem war und ist Esztergom Sitz des Bischofs von Esztergom und Budapest.

    Budapest hat keinen eigenen Bischof!

    In der Anfangszeit des Königreichs Ungarn gab es keine Hauptstadt. Die beiden größten und bedeutendsten Städte waren damals Esztergom und Székesfehérvár (Stuhlweißenburg). Esztergom wurde zum kirchlichen Zentrum und Székesfehérvár zum Sitz der Gesetzgebung.

    In der Mitte des 13. Jhd. wurde Buda (ohne Pest) zum Hauptsitz des Königs von Ungarn.

    Während der türkischen Herrschaft (1541-1849) über den größten Teil von Ungarn war Pozsony (Bratislava) Sitz des Königs.

    1849 wurden die Städte Pest und Buda zum politischen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des österreichischen Landesteiles Ungarn.

    Erst 1873 wurden die Städte Buda und Pest vereinigt und als Budapest zur Hauptstadt des Königreichs Ungarn.



    Liebe Grüße von waldi :174:

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