Schon am Donnerstag, 1.10. 2020, gab es bei uns in vielen Medien eine Warnung vor starkem Föhn mit starken Böen auch am Alpennordrand und heftigen Niederschlägen auf der Südseite der Alpen.
https://wetter.tagesschau.de/wetterthema/2020/10/02/foehn.html
https://www.fireworld.at/2020/10/01/ooe…0-angekuendigt/
Den Föhn im Frühjahr und Herbst kennen wir. Machmal beschert er uns klare Sicht, die alles zum Greifen nah erscheinen lässt. Machmal aber auch heftige und unberechenbare Böen.
An diesem Wochenende war es besonders schlimm, vor allem für die Alpentäler in Tirol und Oberösterreich , sowie für einige Regionen am südlichen Alpenrand, in Piemont und in Südfrankreich.
Die Zeitungen berichten heute darüber
https://www.sueddeutsche.de/panorama/schwe…misst-1.5053279
https://www.nachrichten.at/nachrichten/fo…e199933,1534204
Ausgerechnet an diesem Wochenende wollten wir mal wieder einen kurzen "Tapetenwechsel " vornehmen. Wir wollten 2 Tage mit unserem "Kleinen" ( der immer startbereit in einer Scheune darauf wartet, unterwegs zu sein ) auf einem Bauernhof am Chiemsee die angekündigten warmen Oktobertage genießen.
Heute geht ohne Reservieren nichts, aber wir bekamen einen schönen Platz mit Blick auf die Berge.
Der Freitag war bewölkt, von Föhn war noch nichts zu spüren, es war warm und ich konnte noch eine Runde mit meinem Fahrrad drehen.
Am Abend begann das Wetterschauspiel.
Im Süden öffnete sich über den Bergen ein "Föhnfenster"
Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6hn
Föhnmauer, Föhnfenster, Föhnsturm
Spoiler anzeigen
Typisch für die Föhnlage ist eine markante Wolkenwand – die Föhnmauer – vor fast blauem Himmel, dem Föhnfenster. Die Föhnmauer steht als Wolkenwand über dem Kamm, an dem der Fallwind dann herunterströmt. Das Föhnfenster ist die durch Trocknung ausgeblasene Schönwetterzone.
Bei hohen Windgeschwindigkeiten des Föhnwindes spricht man vom Föhnsturm. Dabei kann die Föhnmauer auf die Leeseite hereinbrechen und dort zu Niederschlägen führen.
Am Ende der Föhnwirkung steht eine zweite Föhnmauer an der Kaltfront des auslösenden Tiefdruckgebietes. Ihr Vorrücken wird durch den Gegenwind des Föhns aufgehalten. Bricht der Föhn zusammen, rückt diese zweite Föhnmauer rasch vor und bringt das Föhnfenster zum Verschwinden.
Blick nach Süden am nächsten Morgen: Das Föhnfenster war größer, aber über uns hingen graue Wolken,
24 Grad, es war fast sommerlich warm
Nach einiger Zeit stieg eine Föhnwand / Föhnmauer über den Tiroler Bergen auf. Kein gutes Zeichen für die Tiroler!
Obwohl es bei uns nur schwach windig war, war zu erkennen, dass es oben in 1000 und 2000m Höhe turbulent zuging.
Wolken, die in Fetzen mal nach Norden, mal nach Osten zogen.
Der Föhn hielt sich, er brach nicht zusammen,
So ging das den ganzen Tag,
Mal schien die Sonne, mal blies der Wind, mal erwischten uns ein paar Regentropfen.
Am Abend wurde es plötzlich empfindlich kalt,
Und dann riss die Wolkendecke auf.
Der Sonnenuntergang, wie ich ihn noch selten erlebt habe.
Der kleine Weiler Almau am Fuße von Hochgern und Hochfelln mit dem Leonhardikirchlein und dem Nepomuk.
RE: (4) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 4
Blick nach Südwesten
Die Kampenwand
In der Nacht wurde unser Wohnmobil von ein paar Böen geschüttelt, aber nicht schlimm. Der Mond stand am klaren Himmel.Am nächsten Morgen war es , als sei nie ein Föhnsturm über den Alpen gewesen.
Erst in den Nachrichten hörten wir, was dieser Sturm und der sintflutartige Regen südlich des Alpenhauptkammes alles angerichtet hatten.
Es war kalt geworden.
Leider musst wir schon wieder nach Hause fahren.
Gruß,
Elke