Das Graswangtal ist vermutlich den wenigsten ein Begriff. Wenn ich euch erzähle, daß dieses Tal zur Klostergemeinde Ettal gehört und dazu mittendrin das bekannte Schloß Linderhof liegt dann denkt sicherlich so mancher "Aha, da ist das also". Wir sind vor ein paar Tagen in diesem Tal auf einem einfachen Weg gewandert und wollten eigentlich bis zur unbewirtschafteten Kuchelberghütte gehen. Aber das ist nicht ganz so einfach.
Es war ein sonniger warmer Tag und somit konnten wir mit dem Cabrio oben ohne anreisen und das Auto auf dem Parkplatz Nr. 4 abstellen. Es gibt sicherlich ein gutes Dutzend Parkplätze in diesem Tal weshalb die alle der Einfachheit halber mit Nummern versehen wurden.
Die Bank ist ideal um das Schuhwerk zu wechseln. Dann geht es lange Zeit eben auf einem Forstweg durch den Wald.
Dazu haben wir viel Schatten was die Wanderung an dem Tag angenehm macht.
Um uns herum gibt es ein paar Berge mit Höhen von um die 2000 Metern. Die sind jedoch nicht unser Ziel. Um zur Hütte zu gelangen soll es einen schlecht markierten Pfad geben der nicht einfach zu finden ist.
Hans Weber kann uns jedoch auch nicht mehr den Weg zeigen.
Nach einer guten Stunde wurde uns klar, daß wir die unscheinbare Abzweigung verpaßt haben.
Wir haben auf dem Forstweg kaum an Höhe gewonnen und stellen fest, daß dieser Weg immer schlechter wird. Anscheinend holt ganz hinten im Tal niemand mehr Holz.
Die Blindschleiche weilt auch nicht mehr unter den Lebenden.
Wir suchen jetzt nachdem wir uns verlaufen haben nur noch nach einem gemütlichen Sitzplatz für die Brotzeit.
In Ermangelung einer adäquaten Sitzgelegenheit wählen wir diese Brücke über die sicherlich schon viele Jahre mehr kein Fahrzeug gefahren ist. Davor und dahinter gibt es nur einen eingewachsenen Pfad.
Nach der verdienten Stärkung verweilen wir etwas am Bach um die Füße im Wasser zu kühlen.
Am Rückweg suche ich gezielt nach der Abzweigung zur Hütte die auf dem Pfad zur Kuchelbergspitze liegen muß.
Bildquelle: https://www.bergpixel.de/2016-wanderung…ur-kreuzspitze/
Dahinter sieht man die Kuchelbergspitze.
Schließlich finde ich den schmalen Pfad wo es hinauf geht zur Hütte und zum Gipfel. Profis sparen sich den einstündigen Weg durch den Wald und nehmen das Rad. Beim nächsten Besuch dieser Gegend bin ich schlauer und finde diesen Pfad.
Wir machen uns nichts draus und genießen am Rückweg noch eine Radlerhalbe auf dem Ratschbankerl am Feuerlöschteich in Altenau wo wir der Jugend beim Plantschen zusehen.
Fazit: Manchmal verläuft man sich in den Bergen. In dem Fall war der Weg nicht angeschrieben und ist vermutlich im weiteren Verlauf auch schlecht markiert. Dafür lernt man dazu und hat zumindest die Natur genossen. Mal sehen, wann wir einen zweiten Anlauf zur Hütte wagen. So eine Hütte idyllisch gelegen die noch dazu fast nicht frequentiert ist hat zumindest für uns seinen besonderen Reiz.
jürgen