Das Tal des Teufels (Valle del Diavolo) ist eine etwas abgelegene Gegend in der südwestlichen Toskana, einem geografischen Dreieck zwischen Siena- Volterra- Massa Marittima
Über meine erste Fahrt habe ich hier berichtet.
In Tal des Teufels: Teil 1 Sasso Pisano
Meine zweite Fahrt begann wieder unweit von Siena und führte dann an dem kleinen Kreisstädtchen Chiusdino ( 2000 EW) vorbei hinauf in die Colline Metallifere.
Die Gegend war für Etrusker, Römer und spätere Machthaber bedeutend wegen der Erzvorkommen , vor allem wegen dem Silber. Riesige Mengen Holz waren zur Verhüttung in den Schmelzöfen nötig. Die Zeiten sind vorbei, aber die großen Wälder haben die Zeit überdauert.
Kilometerweit fährt man auf kurvenreichen Straßen bergauf, bergab, vor allem durch ausgedehnte Eichenwälder.
Prato, unweit von Massa Marittima
Nachdem ich Tage zuvor in Sasso Pisano die Fumarole besucht hatte, war jetzt der kleine Ort Monterotondo Marittimo mit dem Naturpark Biancane (Parco naturalistico geotermico delle Biancane)in der Provinz Grosseto mein Ziel. Die Zufahrt ist gut ausgeschildert, Parkplätze sind vorhanden.
Monterotondo Marittimo
Das Gelände ist weitläufiger als das in Sasso Pisano , die Wege sind steiler.
Wie auch in Sasso Pisano waren hier nur sehr wenige Menschen unterwegs.
Es war wieder ein heißer Tag mit 32 Grad, der selbst die 150 Höhenmeter auf schattenlosen Pfaden zur Herausforderung machte
Der Weg ist gut gesichert, es ist ratsam ihn nicht zu verlassen.
Der Kühlturm der ENEL Elektrozentrale und die Rohre, die den heißen Dampf ins Kraftwerk führen.
Es dampft, zischt aus kleinen Erdspalten, es riecht nach faulen Eiern.
Schwefel
Ein Test : Das Wasser in dieser Rinne kam kochend heiß aus der Erde und ist auch in der Rinne noch ziemlich heiß.
Erstaunlich, welche Pflanzen die Nähe der heißen Erde und die chemischen Dämpfe (Schwefelwasserstoff) ertragen.
Die meisten Pflanzen waren schon verblüht,
nur die Besenheide stand trotz Trockenheit in voller Blüte
Zistrosen
Golddisteln
Zudem konnte ich neben Gräsern noch Steineichen, Kiefern, Besenginster, einige wenige Korkeichen und junge Feigenbüsche sehen.
Der (zumindest an dem heißen Spätsommertag gefühlt steile ) Anstieg führte am Rand des vulkanischen Feldes entlang.
Diese Quelle mit warmem Wasser ist im heißen Sommer versiegt, der Grundwasserspiegel ist zu niedrig.
Ich war froh als ich am höchsten Punkt angelangt war.
Der Wanderweg führt einige Kilometer weiter nach Sasso Pisano.
Der Ausblick war ein besonderer. Man glaubt, eine weiße Skipiste vor sich zu haben,
Aber es sind Sinterablagerungen und es ist Kreide, durch die chemischen Ausdünstungen umgewandeltes Gestein. Die weiße Farbe gab dem Naturpark auch den Namen Biancale.
Der Blick geht über Monterotondo Marittimo bis hin zum Meer. Bei klarer Sicht sieht man Elba und andere Inseln vor der Küste. Um die Mittagszeit war es an diesem heißen Tag allerdings zu diesig.
Der Weg zurück führte an den Pumpen der Firma Enel vobei , mit denen das heiße Wasser aus mehreren hundert Metern Tiefe hochgepumpt und ins Kraftwerk geleitet wird.
Ein kleiner Abstecher führte zum Rande eines Kraters. Es blubberte, es roch wieder stärker nach Schwefel.
Es sind heiße, sehr heiße Schlammquellen.
Die kleine Wanderung war anstrengender als erwartet. So suchte ich auf schnellstem Weg einen Parkplatz an der Stadtmauer von Monterotondo Marittimo ( 1200EW) und fand
eine kleine Bar, wo ich wieder auftanken und danach ein kleinen Rundgang durch den mittelalterlichen Ort machen konnte.
Der Marktplatz
Die Kirche San Lorenzo
In den Gassen
Siesta
Die Rückfahrt Richtung Siena führte wieder kilometerlang durch Eichenwälder.
Holz wird nach wie vor geschlagen, in den Dörfern wird vermutlich mit Holz geheizt.
Auch hier begegnete ich nur wenigen Autos, aber einer ganzen Reihe von sportlichen Radfahrern,
Ein paar Kilometer weiter: Blick auf Chiusdino, den Geburtstort des San Galgano,
Die berühmte Ruine der Zisterzienserabtei San Galgano lag am Weg. Ich war inzwischen schon oft dort, aber einfach vorbeifahren konnte ich auch an diesem frühen Abend nicht.
Ein Blick auf die herrliche Ruine . Die meisten Besucher waren schon abgefahren.
10 Minuten später war ich in meinem Zuhause.
Nach ein paar Runden im Schwimmbad und dem Besuch der Pizzeria vor Ort war die Anstrengung des Tages schon überwunden und ich war doch sehr zufrieden mit dem, was ich an diesem Tag erlebt hatte.
Elke
Teil 1
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