Reise durch Aserbaidschan, Georgien, Armenien

  • Hallo Evelin,


    danke für die Fortsetzung des anschaulichen und interessanten Reiseberichtes. :)


    Schön, dass wir nun einen Einblick der 3 Hauptstädte erhalten haben.

    Das Essen hätte mir sicherlich auch geschmeckt.


    Welches Land hat Dir denn landschaftlich am besten gefallen?

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Guten Abend und danke für euer Interesse.

    Der Ararat liegt ja in der Türkei, ca. 10 km von der armenisch-türkischen Grenze entfernt. Meines Wissens ist er gegenwärtig nicht zu besteigen.

    Auf dem Bild sieht man den kleinen Ararat, die Ebene davor ist schon türkisches Staatsgebiet. Es gibt keinen Grenzübergang, wenn man von Armenien in die Türkei will, muss man über Georgien.



    Jerewan hat eine beeindruckende Genozid Gedenkstätte, wir hatten eine Führung im angeschlossenen Museum, sehr bedrückend und eindringlich. Ich hab zwar Bilder gemacht, die sind aber nichts für ein Reiseforum.





    Das Leid, das den Armeniern angetan wurde, ist nicht vergessen und die Situation nach wie vor angespannt.


    Jofina, deine Frage ist schwer zu beantworten, ich glaube, in Armenien ist es am ursprünglichsten und der Sewan See auf 1900 m Höhe ist besonders schön.


    Abschließend zeige ich euch noch Bilder von den Fahrten durch den Kaukasus, dann könnt ihr selber entscheiden.


    Viele Grüße Evelin

  • Reise durch den Kaukasus , die 3 K's : Kirchen Klöster, Karawansereien

    Und gaaanz viel Natur.

    Das Bild schlechthin, wenn man Reiseprospekte sieht, ist die Gergeti Kirche in Georgien.



    Um dorthin zu gelangen, bedarf es einer Tagesfahrt hin - Übernachtung - und einer Tagesfahrt zürück nach Tiflis. Aber Gergeti Kirche muss sein, sonst ist eine Reise in den Kaukasus nicht komplett.


    Also fahren wir los: Nun der Reihe nach.



    Wir verlassen Baku und machen uns auf, Richtung Sheki. Auf dem Weg besuchen wir die Juma Moschee und das Diri Baba Mausoleum.




    Sheki ist unsere letzte Station in Aserbaidschan. Der Sommerpalast des Khan und wunderschöne Landschaft stehen auf dem Programm. Außerdem genießen wir unser komfortables Hotel, das Beste unserer Reise.







    Auch die Karawanserei von Sheki ist sehenswert, aber dann geht es Richtung Georgien, Kirchen lösen die Moscheen ab.




    Weil wir die Kirche von Kish mit unserem Bus nicht erreichen konnten,

    fuhren wir mit diesem formschönen Modell.





    Grenzübertritt nach Geogien. Der hatte es wirklich in sich, ca. 300 m immer bergauf, bei sengender Hitze und den 20 kg Koffer immer hinterher gezerrt. Männer und Frauen getrennt.




    Nach dem Empfang durch unseren neuen Reiseleiter ging's gleich weiter mit dem Besichtigungsprogramm.

    Wir reisten durch die fruchtbare Ebene von Kachetien, besuchten das Kloster Bodbe und statteten dem Städtchen Signagi einen Besuch ab.





    Nach einem Tag Tiflis ging es dann los in den wilden Kaukasus, wie schon geschrieben, unser Ziel war Stepansminda (Kasbeki), um die Gergeti Kirche zu besichtigen. Eine abenteuliche Fahrt auf der Heerstraße erwartete uns, die einzige Landverbindung nach Russland, Schwerlastverkehr inklusive. Ich hatte kurz vor unserem Abflug eine Reportage über die gefährlichsten Straßen der Welt gesehen. So ähnlich kam ich mir auch vor.






    Ein ländliches Idyll erwartete uns, den Kasbek (dritthöchster Berg Georgiens) konnten wir leider nicht sehen, der lag in den Wolken.




    Auf dem Kreuzpass auf rund 2400 m Höhe machten wir noch mal an einem riesigen Monument aus vergangenen Tagen halt, das der Freundschaft zwischen den sowjetischen Völkern gewidmet ist, heutzutage nicht mehr ganz aktuell.





    Was sahen wir noch in Georgien? Eine Höhlenstadt, bei deren Besuch wir von einem mächtigen Regenschauer erwischt und nass bis auf die Haut wurden.





    Und Mzcheta, das religiöse Zentrum von Georgien, am Zusammenfluss von Kura und Aragwi.





    Auf dem Rückweg nach Tiflis kamen wir an der Wehrkirche Ananuri an einem Stausee vorbei.




    Mir schwirrt schon der Kopf von den ganzen Kirchen und Klöstern und in Armenien wurde es nicht besser, nur die Straße schlechter, sinnigerweise Klosterstraße genannt.

    Hier noch mal eine Auswahl.


    Kloster Haghpat mit Gesangseinlage.






    Wir hofften am Sewansee auf etwas Erholung, aber nichts da, das Sewankloster, zugegebenermaßen sehr schön gelegen, musste erkundet werden.





    Abschließend noch eine sehr alte Karawanserei an der Seidenstraße (Selimpass) mit herrlichem Panoramablick.






    An der Stelle mach ich erstmal Schluss, solltet ihr an weiteren religiösen Zentren, Klöstern, Kirchen interessiert sein, lasst es mich wissen oder schaut einfach in mein Kaukasus Album.


    Vielen Dank für eure Geduld.

    Evelin


    Wer bis hierher durchgehalten hat, hier nochmal ein (gedachter) Blick auf den Ararat mit dem Kloster

    Chor Virap im Vordergrund.


  • solltet ihr an weiteren religiösen Zentren, Klöstern, Kirchen interessiert sein, lasst es mich wissen oder schaut einfach in mein Kaukasus Album.

    Vielen Dank Evelin für Deinen anschaulichen und schönen Fotobericht. :)

    Ich fände es schön, wenn Du den Thread noch fortsetzt. :)

    Mit Erklärung, wie Du es im Thread machst, ist es anschaulicher, so als wenn man auch ein wenig dabei war. So habe ich auch eine Vorstellung davon, dass die Urlaubsreise ganz schön anstrengend war, aber doch sehr sehenswert und äußerst interessant.


    oder schaut einfach in mein Kaukasus Album.

    Wenn ich einen längeren Fotobericht ins Forum gestellt habe, dann schicke ich den Link immer an einige reisefreudige Freundinnen, damit sie wissen, wie unsere Urlaubsreise war. In die Medienverwaltung (ins Album) können ja nur angemeldete Foristen reinschauen.

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    Gruß Jofina

  • hallo Evelin,


    nun also Georgien. Danke erst mal für die vielen Bilder.


    Ich erkenne aus diesen Bildern, daß das Land wohl wesentlich ärmer ist als Aserbaidschan. Wie verhält es sich deiner Einschätzung nach mit Armenien im Vergleich zu Georgien? Georgien strebt wohl nicht nur in die NATO, sondern auch in die EU. Dies wohl aus Angst vor dem großen gefährlichen Nachbarn Russland.


    Russland war jedoch in der Vergangenheit eher ein Verbündeter Armeniens. Dies insbesondere im Hinblick auf den Dauerkonflikt mit der Türkei. Wie schätzt du denn die Situation und die Entwicklungsmöglichkeiten dieser beiden kleinen armen Kaukasusrepubliken ein? Wohin führt der Weg in Armenien? Will das Land auch in die EU?


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen,

    nach meinen Beobachtungen, die ja wirklich nur Momentaufnahmen sind, ist natürlich Aserbaidschan durch die Ölvorkommen das reichste der 3 bereisten Länder.


    Georgien ist reich an Bodenschätzen und es herrscht eine Aufbruchstimmung, so habe ich es jedenfalls empfunden. Unser Reiseleiter sprach von vielen Start-Ups und Kleinstunternehmern.

    Die Sowjetzeit möchte man hinter sich lassen und orientiert sich westlich. Ein häufig gehörter Spruch: "Geographisch gehören wir zu Asien, aber geopolitsch zu Europa".

    Das Bild aus Tiflis sagt alles.



    Armenien fällt da schon sehr ab. Sie befinden sich in einem Interessenskonflikt, Den Schutz Russlands möchte man nicht missen, sich aber trotzdem westlich orientieren, auch hier Symbole der EU.



    Aber die Industrie liegt am Boden, auf unserem Weg durch das Land sahen wir viele Industrieruinen.



    Da wurden wohl mal Bodenschätze abgebaut und verarbeitet, aber der gesamte Komplex ist verkommen und liegt brach.


    Aber, alles hat zwei Seiten, die Natur sieht in Armenien am unberührtesten aus.

    Unsere Reiseleiterin erzählte uns, dass vor allem junge Männer das Land verlassen und in Europa Asyl beantragen, das aber regelmäßig abgelehnt wird. Das ist dann schon mal eine Pressemitteilung wert, zur Abschreckung nehme ich an.

    Mal sehen, wie es mit dem Land weiter geht.


    Grüße Evelin

  • Vielen Dank Evelin für Deinen anschaulichen und schönen Fotobericht. :)

    Ich fände es schön, wenn Du den Thread noch fortsetzt. :)

    Also auf Wunsch einer einzelnen Dame, gell Jofina, jetzt noch die letzten Besichtigungspunkte unserer Reise.

    Zur besseren Einordnung: Ab dem Kloster Haghpat sind wir in Armenien.

    Wie ich schon schrieb, besuchten wir jede Menge Klöster und Kirchen, alle sehr sehenswert, manche etwas marode, andere schön restauriert und hergerichtet. Unsere nette, junge Reiseleiterin gab sich sehr viel Mühe und überfrachtete uns nahezu mit Informationen. Zum Glück gibt es das Internet und man kann nochmal nachlesen, wenn das Gedächtnis streikt.


    Auf dem Besichtigungsprogramm stand auch die sehr schöne Kuppelbasilika in Odzun, stark durch diverse Erdbeben beschädigt, aber jetzt wieder sehr imposant anzusehen. Viele Gebäude sind ja aus diesem orange, gelblichen Gestein des Kaukasus errichtet, das vor allem am Morgen und Abend richtig leuchtet und eine warme Atmosphäre verbreitet.




    Unser vorletzter Reisetag war dem religiösen Zentrum von Armenien gewidmet: Etschmiadsin, einer kleinen Stadt mit reicher Geschichte unweit von Jerewan.

    Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch die Hripsime Kirche, wo eine Märtyrerin mit diesem Namen ihre Begräbnisstätte fand.





    Dann Etschmiadsin, ein sehr großer Komplex mit der Kathedrale, die gerade eingerüstet war, einer neuen Kirche, einer riesigen Bibliothek und vielen Gebäuden für den Priesternachwuchs. Besonders hat mir der Freiluftaltar für Veranstaltungen mit vielen Gläubigen gefallen.






    Der letzte Tag brachte für mich noch mal ein richtiges Highlight, das Felsenkloster Geghard, gelegen in prachtvoller Kulisse. Viele der reich verzierten Räume wurden direkt in den Fels gehauen. Einerseits konnten wir sehr schönen Gesangseinlagen mit phantastischer Akustik lauschen, andererseits waren wir staunende Zaungäste eines orthodoxen Gottesdienstes, sehr eindrucksvoll.






    Der Heidentempel Garni war am Ende noch mal ganz was anderes, wollte aus meiner Sicht nicht so recht nach Armenien passen. Aber auch die Herrscher vergangener Tage haben in anderen Ländern und Epochen gespitzt, und sich was ganz besonderes hinbauen lassen. Der Tempel Garni liegt sehr schön in einem grünen Tal des Kaukasus.




    So, das war nun aber endgültig der letzte Teil meines Mammutberichtes. Und da kommt ja auch schon unser Flieger von Austrian Airlines, allerding mit 90 min Verspätung.



    In Folge verpassten wir unseren Anschlussflug in Wien und waren 4 Stunden später, als geplant in Frankfurt. Aber - Ende gut, alles gut. Die bereits gezahlte Entschädigung trug in erheblichen Teilen zur Refinanzierung der Reise bei.8o


    Viele Grüße Evelin


    @ELMA , der Bericht firmiert ja immer noch als Rätsel, vielleicht könntest du ihn nach Asien verschieben? Danke!

  • Hallo Evelin!


    Baku, Tiflis, Jerevan...

    Tolle Bilder, ein wunderbarer Bericht.

    Blieb ich in Tiflis staunend an dem Kontrast von Alt und Modern (die Friedensbrücke, diese überdimensionalen Röhren) hängen, so wäre ich gern beim Probieren der kulinarischen Köstlichkeiten dabei gewesen, du Du uns gezeigt hast.

    Aber jetzt am Schluss hast Du in mich mit Deinen Kaukasusbildern zum Träumen gebracht : Mit ein paar Gleichgesinnten, ein paar Trägerpferden und einem einheimischen Führer durch den Kaukasus wandern...ich würde u.a. an den Klöstern nie genug kriegen.

    Danke, dass Du mit Deinem Bericht mit den vielen Bildern unseren Blick und unsere Aufmerksamkeit nach Osten gerichtet hast!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Danke Elke,

    du hast die Reise noch mal prima zusammengefasst.

    Ich habe im nachhinein viel im Internet recherchiert und Reiseberichte in Netzt gelesen. Du glaubst ja nicht, wie viele Individualreisende in diesen Ländern unterwegs sind. Auf Schusters Rappen, per Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Und ich muss sagen, Aserbaidschan, Georgien und Armenien sind nach meinen Erlebnissen relativ einfach zu bereisende Länder. Freundliche, hilfsbereite Menschen, Bus- und Bahnsystem und Dolmusanbieter, die einen für relativ wenig Geld fast in jeden Winkel bringen.

    Für deine favorisierte Reiseart ein Lied zum Träumen von Loreena McKennitt.


    www.youtube.com/watch?v=1MjdrQPu6cg


    Viele Grüße Evelin

  • Vielen Dank Evelin für diesen wunderbaren Reisebericht von mir völlig unbekannten Ländern. Ich hätte nicht vermutet, dass es dort so viele Klöster zu besichtigen gibt. Auch die Landschaft - toll!


    Ich denke zwar nicht, dass ich mal in diese Gegend komme. Mir ist inzwischen so eine Rundreise zu anstrengend. Aber durch diese vielen Fotos bekomme ich zumindest einen Eindruck, wie es dort ausschaut.


    @ELMA , der Bericht firmiert ja immer noch als Rätsel, vielleicht könntest du ihn nach Asien verschieben?

    Schön, dass Du das ansprichst, das fände ich auch gut, wenn der Thread verschoben wird. So kann man ihn besser wieder finden.

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Schön, dass Du das ansprichst, das fände ich auch gut, wenn der Thread verschoben wird. So kann man ihn besser wieder finden.

    Gute Idee- das ist viel mehr als ein Rätsel!!

    Bericht wurde verschoben*



    *Nachtrag : Und zwar nach Asien !!

  • Danke für die prompte Erledigung.


    Schönen Vollmondabend

    Evelin

  • Hallo Evelin.


    Auch ich möchte mich für diesen wunderschönen Bericht einer mir völlig unbekannten Region bedanken.

    Du hast uns einige Länder vorgestellt, die ich bisher nur vom Namen her kannte.

    Und ich kann sagen, dass Du damit bei mir auch für ein Umdenken gesorgt hast, einerseits habe ich diese Region vorher nicht so sehr beachtet und andererseits hatte ich, ich will nicht sagen Vorurteile, aber Du weisst vielleicht, was ich meine.

    Auch dafür ein grosses Dankeschön an Dich.:thumbsup:


    Liebe Grüsse, Daniel.

  • Hallo Evelin papnik


    urlaubsbedingt habe ich deinen wundervollen Reisebericht erst eben entdeckt und bin absolut begeistert. Mir geht's wie Elke...

    Danke, Evelin!

    Ich finde es grossartig und bereichernd, wie durch einen Bericht plötzlich mein Blick auf eine Region gerichtet wird, die ich bisher kaum oder nur punktuell zur Kenntnis genommen habe.

    ...ich kann das genau so unterschreiben.


    Niemals hätte ich erwartet, daß es so viel interessante Kunstwerke und beeindruckende Architektur in diesen Ländern gibt. Herrliche Landschaft, alte Klöster und Karawansereien und und und....


    die Dicke Frau

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    kam mir bekannt vor, ich habe eine ähnliche in Bamberg angetroffen, ein Bild ist im Link zu finden (mein eigenes Foto dieser Dame befindet sich auf der Festplatte meines anderen PCs)

    https://www.flickr.com/photos/hen-magonza/4186662581


    Ich bin ganz begeistert und danke Dir für diesen großartigen Bericht einer außergewöhnlichen Reise, die meinen "Reisehorizont" sehr erweitert hat.


    Lieben Gruß von

    Sylvi

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

    Einmal editiert, zuletzt von tosca ()

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