Heute bin ich endlich zur Insel Koh Chang gefahren. Diese liegt ungefähr 350 km von Bangkok entfernt Nahe der kambodschanischen Grenze in der Region Trat.
Zuvor ging es mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zuerst eine Station mit der U-Bahn und dann drei Stationen mit der Hochbahn BTS bis zum Busbahnhof Ekamai, der mitten in der Stadt liegt.
Die Orientierung auf den Bahnhöfen ist einfach. An allen Zugängen befinden sich Sicherheitsschleusen wie wir sie von Flughäfen kennen. Daneben steht ein Uniformierter. Die Elektronik piepst zwar bei jedem zweiten Passagier. Aber das stört wohl niemand. Sowohl diesen als auch andere Uniformierte die überall auf den Bahnhöfen zu finden sind kann man wegen der Verbindungen fragen. Teilweise gehen die dann mit einem mit und führen den Passagier zum richtigen Zugang.
Ich habe mir ein Ticket bestehend uns einer Plastikmünze am Schalter gekauft und bin damit eine U-Bahnstation weiter gefahren. Am Ausgang musste diese Münze in einen Schlitz gesteckt werden, so dass sich die Schleuse für mich öffnete.
Danach das gleiche Spiel noch einmal für die Hochbahn. Hier kaufte ich am Schalter eine Plastikkarte im Scheckkartenformat, die ich wiederum beim Verlassen am Busbahnhof in einen Schlitz am Ausgang steckte.
An dieser Stelle möchte ich euch noch eine hiesige Eigenheit aufzeigen. Die Bahnsteige sind alle durch Glastrennwände von den Schienen getrennt. Es kann somit niemand im Gedränge auf die Gleise fallen. Einen knappen Meter davor befinden sich Markierungen am Boden, die als Hilfen für das ein- und Aussteigen dienen. Diejenigen die einsteigen wollen, warten an zwei Linien links und rechts vom Zugang zum Waggon bis die anderen ausgestiegen sind. Erst danach wird zugestiegen. Ist der Zug voll, drängt sich niemand hinein. Die Reihen links und rechts sind nun einfach kürzer. Keiner drängt sich vor!
Ich war etwa 20 Minuten vor der Abfahrt am Busbahnhof. Nachdem ich meinen Bus in Augenschein genommen habe, war ich erst mal angenehm überrascht. 36 Sitzplätze, die alle besetzt waren. Im hinteren Bereich befindet sich eine Schlafkabine für den zweiten Fahrer und das WC. Es gilt Anschnallpflicht die vor der Abfahrt von den beiden Fahrern kontrolliert wird. Vor der Abfahrt knipst der Fahrer noch den vollbesetzten Bus. Warum dies geschieht, kann ich nicht sagen? Vielleicht zur Kontrolle, dass alle da sind. Die Tickets wurden wohl alle im Vorverkauf erworben.
Dafür gibt es aber auch gleich eine Flasche Wasser und einen Karton mit einem Getränkebecher und Tee und Kaffepulver sowie Zucker in Tüten. Dazu ein Hefegebäck mit Rosinen.
Nun wollte ich eigentlich gleich das Ticket für die Rückfahrt kaufen. Das war wegen eines momentanen Computercrashs aber zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Nun gut, werde ich auf Koh Chang ein Reisebüro aufsuchen und entweder wieder den Bus oder einen Minibus zurück buchen.
Nun sind die im www nachzulesenden Bewertungen dieser Überlandbusse recht unterschiedlich. So hatte ich keine allzu hohen Erwartungen an die Fahrt. Nun jedoch kann ich so eine lange Überlandfahrt durchaus empfehlen, obwohl die Sitze in meinem Mercedes Bus, der wohl schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, nicht die bequemsten waren. Allerdings ist es immer schwer, meine 188 cm Körpergröße in normalen Verkehrsmitteln bequem zu verstauen. Die Klimatisierung war mir persönlich vielleicht etwas zu hoch eingestellt. Aber allemal noch besser als zu niedrige Temperaturen wie es oft der Fall ist. Zuletzt war ich vor gut einem Jahr stundenlang in einem Kühlhaus namens Flughafen Hurghada in Ägypten eingesperrt wodurch ich mir eine Erkältung zuzog.
Unser Bus hielt nach einer Dreiviertel Stunde Fahrtzeit am Internationalen Flughafen wo noch Passagiere zustiegen. Insgesamt waren Urlauber wie ich an einer Hand abzuzählen.
Nach gut drei Stunden Fahrtzeit hielten wir für gut zehn Minuten an einer Raststätte. Das reicht allemal für den Gang aufs Klo und einen kleinen Imbiss oder den Kauf von Früchten, Getränken oder etwas zu essen. Hunger hatte ich keinen weil das Frühstück im Hotel meinen Erwartungen entsprach. Ich verdrückte das übliche einheimische Essen bestehend aus Reis, Gemüse und Fleisch. Dazu zwei Gläser Orangensaft und danach eine Tasse Kaffee. Natürlich hätte ich europäisches Frühstück oder auch amerikanisches oder englisches (igitt) haben können. Aber ich bin doch in Thailand!
Allerdings habe ich vergessen, frische Früchte wie Ananas oder Mango zu essen. Die gehören für mich zu jedem Thai Frühstück. Aber hier kommt ins Spiel, dass ich mir bei diesem Aufenthalt im Land dieses Mal keine einheimische Sim-Karte gekauft habe. Damit bin ich zwar aufgrund der Flugmodus Einstellung nicht immer erreichbar, habe jedoch tagsüber meine Ruhe vor der Kommunikation mit wem auch immer. Es muss genügen, am Morgen und am Abend Kontakt zur Welt zu haben. Gratis-WLAN im Hotel mit Glasfaserleitung ist normal. So kann man natürlich per whattsapp Telefonat stundenlang vom Hotelzimmer aus mit zuhause gratis in guter Qualität telefonieren. Das bedingt leider auch, dass ich am Morgen etwas Zeit brauche für diese Dinge. Wo wäre das besser als am Frühstückstisch, zumal um diese Zeit Europa noch sechs Stunden lang schläft?
Beim Auschecken aus dem Hotel gab es noch die Besonderheit, dass ich an der Rezeption ein paar Minuten warten musste. Die Concierge führte ein kurzes Telefonat und erhielt dann wohl per Funk die Bestätigung von der Zimmerkontrolle, dass ich weder etwas gestohlen noch beschädigt hatte. Scheinbar kommt so etwas vor.
Unser Bus hielt nach viereinhalb Stunden Stunden in der Provinzhauptstadt Chanthaburi wo die meisten Einheimischen ausstiegen. Obwohl wir Trat, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz zu welcher Koh Chang gehört, durchfuhren hielt der Bus dort nicht.
Noch ein paar Worte zur Strecke. Bis etwa Pattaya fährt der Bus auf einer gebührenpflichtigen Autobahn. Das Bezahlen an den Mautstellen erfolgte in bar und ging Ruckzuck. Mit zunehmender Entfernung von Bangkok werden die Straßen schlechter obwohl wir zumindest immer auf einer vierspurigen Straße führen. Die Tatsache, dass das Straßennetz ständig verbessert wird kann man an den vielen Baustellen leicht erkennen.
Nun bin ich im Hotel und war im Pool. Nun möchte ich einen Roller ausleihen und was essen. Bilder folgen...
Grüsse
Jürgen