Lissabon - die Schöne am Tejo
Stadtspaziergang mit vielen Highlights
Wie einige von Euch wissen, bin ich jedes Jahr mit meinen “Reisedamen“ zu einer Städtetour unterwegs. Nach unserer ersten Reise nach Marrakech ( davon hab ich Euch in einem Mehrteiler berichtet: https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…light=marrakech ) und weiteren nach Neapel und Budapest haben wir uns für dieses Jahr die portugiesische Hauptstadt Lissabon ausgesucht.
Unsere beiden Organisatorinnen haben wieder alles so genial geplant und umgesetzt, so daß wir einfach nur mitmussten, um alles andere haben sie sich gekümmert – was für ein Service….
Am Donnerstag 21.4. um 6 Uhr früh ging schon der Flug ab Basel, (seeehr früh aufstehen war angesagt) so kamen wir um 8 Uhr schon am Flughafen in Lissabon an und gleich ging es dann mit dem Bus weiter zu unserem gebuchten Hotel Residencial Florescente inmitten der Stadt, um die Ecke des bekannten RossioPlatzes. mit den wellenförmigen Pflastersteinen.
Das Hotel im Stadtteil Baixa, dem historischen und kommerziellen Zentrum der Stadt, kann ich guten Gewissens jedem empfehlen, es ist schön renoviert, das Frühstück lecker und die Lage super zentral, wirklich hervorragend in der „Fressgasse“ – die Strasse mit vielen Restaurants und Kneipen, und um die Ecke Rossio und sonstige Sehenswürdigkeiten.
Nach dem Hotelbezug ging es auch gleich weiter, nachdem wir uns aber erst mal mit dem berühmten Ginja, einem Kirschlikör, und sowas wie ein Nationalgetränk in Lissabon gestärkt haben das taten wir in der ersten Ginja Bar der Stadt die 1840 von Francisco Espinheira eröffnet wurde, nachdem er den Likör „erfunden“ hatte – die Stehbar wird heute in der 5. Generation weitergeführt und der Likör wird bis nach Amerika exportiert.
Danach schauten wir uns den Rossio Platz genauer an, man hat wirklich das Gefühl, daß der Platz „wellig“ ist und das kam ganz sicher nicht von unserer Ginja Degustation, auf den Fotos könnt Ihr es sicher auch erkennen - Das Mosaik greift die Nähe des Meeres und die Bedeutung des Wassers für Lissabon und Portugal auf.
Sehr schön ist auch der Kopfbahnhof mitten in der Stadt, nahe dem Rossio Platz.
Bahnhof Estação de Caminhos de Ferro do Rossio
Nun wollten wir unbedingt mit einer der 3 berühmten Standseilbahnen fahren, beim Rossio gibt’s eine die Ascensor da Glória, die fährt hoch zum Aussichtpunkt Miradouro da Graça, da wollten wir hin. Ganz schön steil gehts da hoch, und man hat einen herrlichen Rundblick über die Stadt.
Zwischendurch stärken wir uns in einem wunderschönen Cafe mit der Spezialität „Pastéis de Belém“ einem Törtchen aus Blätterteig, gefüllt mit einer Eiersahnecreme – verführerisch, kalorienreich, süß und unglaublich lecker.
Auf dem Rückweg zum Hotel – wir mussten um 14 Uhr dort sein, da wir eine Stadtführung gebucht hatten - haben wir noch einen Abstecher zum Elevator de Santa Justa, ein stählerner Aufzug mitten in Lissabon der die Stadteile Baixa (Unterstadt) mit Chiado und Bairro Alto (Oberstadt) verbindet. Er wurde 1902 Gustave Eiffels Schüler Raoul Mesnier de Ponsard gebaut.
Castelo de São Jorge
Am Hotel angekommen, erwartete uns schon unser Führer Herr Strohmeier, der uns die nächsten Stunden ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen durfte.
Die prunkvolle "goldene" Kirche Igreja de São Roque
und hier als Gegenstück die "verruste", die Kirche Igreja de São Domingos
Diese wurde 1531 beim Erdbeben beschädigt und beim Erdbeben 1751 vollständig zerstört. Der Wiederaufbau wurde 1807 abgeschlossen. 1959 wurde die Kirche abermals durch ein Feuer sehr beschädigt, viele Malereien und Figuren wurden zerstört. Man sieht heute noch die Spuren des Feuers in der Kirche.
Hier noch einige Impressionen unterwegs, beachtet bei einigen der Häuser auch die außen angebrachten Kacheln
Bacalhau - getrockneter Kabeljau, nach traditionellem Verfahren (die Seefahrer nutzen früher diese Methode um den Fisch haltbar zu machen) und ein beliebtes Gericht
Ein ehemaliges Spielcasino im maurischen Stil - ohne Guide wären wir nie auf die Idee gekommen in das unscheinbare Haus zu gehen, innen war es eine Überraschung, es erinnerte uns an die Riads in Marrakech.
Kachelmosaiken, die Azulejos, die man in und an Häusern, Eingängen, Lokalen findet sind traditionelle Keramikfliesen die oft eine Geschichte erzählen.
Diese Wandmalereien von bedeutenden Graffitikünstlern erzählen die Geschichte des Fado (bedeutet "Schicksal"), des berühmten melancholischen Musikstils der Portugiesen. Es heißt, er hat seinen Ursprung in den Armenvierteln Lissabons, wo er in den Kneipen des berüchtigten Stadtteils Mouraria von portugiesischen Seeleuten gesungen wurde.
Theatro Edenan der Praça dos Restauradores war früher Lissabons prächtigstes Kino. Inzwischen steht nur noch die Fassade, der Innenausbau wurde zu einem Hotel umgestaltet.
Convento do Carmo - Kirche ohne Dach
Nachdem wir uns nach dieser interessanten und informativen Tour von unserem Stadtführer verabschiedet hatten, brauchten wir nach soviel Info unbedingt wieder eine kleine Stärkung, so führte unser Weg schnurstraks ins Solar do Vinho do Porto, wo wir eine Portwein-Verkostung genossen, sozusagen als Aperitiv bevor wir dann in ein „etwas anderes Lokal“ zum Abendessen gingen.
Es war ein von Homosexuellen geführtes, wundervolles Lokal mit toller portugiesischer Küche, leider weiß ich den Namen nicht mehr – aber könnt Ihr Euch vorstellen, wie die schauten, als eine Horde von 12 Frauen dort einliefen? Es gab dort doch eher männliche Gäste, aber wir haben uns sehr wohl gefühlt und die Jungs waren auch gut drauf.
nach diesem langen, erlebnisreichen Tag fielen wir spätabends todmüde ins Bett. Morgen wollen wir mit der historischen Strassenbahnlinie 8 fahren, da muss man früh dran sein, sonst haben wir mit 12 Personen kaum eine Chance reinzukommen. Danach wollen wir noch zum "Friedhof der Freuden" bevor wir dann am Hironimuskloster in Belem eine weitere Führung haben. Auch zum torre de Belem und zum Denkmal der Entdeckungen, dem Padrão dos Descobrimentos wollen wir noch. Am dritten Tag sind wir in Sintra und am Cabo da Roca, wo das Land endet, und das Meer beginnt. Auch die Alfama und der Ort Cascais stehen noch auf dem Programm.
Aber davon erzähle ich Euch ein anderes Mal.
PS: die blau markierten fettgedruckten Wörter enthalten Links - beim Anklicken öffen sich Infos zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten