Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

  • Hallo Jürgen,


    das Feigeneis von Claudia hat sowohl Marco als auch mir sehr gut geschmeckt. Wenn man Lubenice etwas für sich haben möchte, sollte man eher in der Nebensaison den Besuch wagen oder eben ganz früh am Morgen. Wer auf der Insel ist, muss nach Lubenice.

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Teil 17:


    Wir besuchten Orlec, den Ort, in dem wir zuvor noch nie waren, wo ich aber immer schon mal gern hin wollte. Der ca. 100 Einwohner zählende Ort liegt 240 Meter über dem Meeresspiegel. Er soll im 16. Jh. entstanden sein, als Bewohner Dalmatiens vor den Türken flohen. Der Name Orlec ist vom kroatischen Wort "Orao" abgeleitet, was Adler heißt. Sicher ist hier auch der Gänsegeier damit gemeint. Man lebt hier zum Teil noch von der Schafzucht; Touristen kommen eher weniger in den Ort. Wir parkten am Ortseingang an einem Mini-Markt. Auf dem Weg ins Zentrum kamen wir sogleich zur Crkva Sv. Antun. Antonius ist der Schutzheilige der Viehzüchter. In der Nähe befindet sich der örtliche Friedhof. An einem Soldatendenkmal vorbei, kamen wir in das Zentrum hinunter. Das Dorf besitzt einige bunte Häuser und ist hübscher, als ich dachte. An der kleinen Konoba Gradini, der einzigen im Ort, saßen tatsächlich 3 Gäste. Die hätten wir gar nicht erwartet, denn ansonsten schien es hier ziemlich ausgestorben zu sein. Schließlich kamen wir an einigen alten Steinhäusern vorbei und schlussendlich wieder zurück zum Mini-Markt. Der Ort ist keine Perle, und großartige Sehenswürdigkeiten sucht man hier vergebens, doch wer die Insel Cres kennen will, muss schließlich auch mal in Orlec gewesen sein. Das eigentlich geplante Baden am Strand Mali Bok ließen wir ausfallen, denn dafür hätten wir zu weit hinunter laufen müssen.



    Am Ortseingang von Orlec



    Crkva Sv. Antun



















    Eindrücke aus Orlec


    In Punta Križa, dem südlichen Teil der Insel Cres, waren wir ebenfalls noch nie. Das sollte sich heute ändern. Der Inselteil ist fast vollständig mit Pinienwald und Macchia bewachsen. Hier befinden sich unzählige Buchten und Strände. Die Felder inmitten des Waldes waren einst voller Viehherden, doch sind heute weitestgehend verlassen, ebenso wie die auch hier existenten Ruinendörfer. Von Norden kommend, bogen wir am kleinen Kreisel vor Osor nach links ab. Gern hätte ich die Höhle Jama na sredi besucht, deren Decke eingestürzt ist, doch auch dieses Vorhaben haben wir verschoben. In der Höhle fand man 7000 Jahre alte Spuren der Menschen aus der Altsteinzeit. Den Besuch der Höhle kann man auch auf einer kleinen Wanderung mit einem Besuch des verlassenen Ortes Drakovac, dem Kirchlein Sv. Mihovil und dem höchsten Punkt Vela Straža verbinden. Vielleicht ein anderes Mal.


    Es war sehr schön, zum ersten Mal durch diese Landschaft zu fahren. Unser Ziel war das Camp Baldarin unterhalb des Ortes Punta Križa in der Siedlung Pogana. Der 20 Hektar große Campingplatz ist vor allem bei FKK-Fans, aber auch bei bekleideten Badegästen sehr beliebt. Wir fuhren an der Spitze der langen Bucht Baldarin vorbei, parkten vor der Schranke des Camps und liefen am kleinen Strand Bokinić entlang. Es war hübsch hier. Einige Gäste lagen in der Bucht in der Sonne oder paddelten auf ihren SUP's. Auch Boote und Kajaks kann man hier leihen. Die große Familie der Besitzer des Verleihs aß gemeinsam am Tisch, und ich spielte kurz mit deren Hund, dem der Ball fortgerollt war. Schlussendlich fanden wir eine kleine Pizzeria. Als wir sahen, dass sie auch Girice anbieten, konnten wir nicht wiederstehen, denn wir lieben die kleinen Fischchen. Für einen kleinen Snack war es jedoch fast zuviel. Es ist sehr schön hier unten, und wir waren froh, diesen Inselteil kennengelernt zu haben.



    Eingang des Camps Baldarin





    Strand Bokinić











    Am Wasser entlang



    Girice


    Jetzt wollten wir noch eine kleine Besonderheit besuchen, und wir fuhren nach Osor. Neben dem Kreisverkehr vor dem Ort ist ein großer Parkplatz direkt am Wasser. Dort stellten wir den Wagen ab. Zu Fuß ging's hinter dem Kreisel am Friedhof und der Kirche der Heiligen Maria auf einem Fußweg zur Küste. Hier hinten steht die wunderbare Klosterruine Bijar. Und sie ist sowas von herrlich. Wir lieben solche alten Gemäuer. Als wir sie sahen, waren wir überwältigt, denn sie ist wahrlich schön. Am Strand davor waren einige Badegäste, doch uns interessierte nur die Ruine. Wir marschierten hinein und erkundeten jede Ecke des alten Gemäuers. Das ehemalige Franziskanerkloster stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1841 verlassen. Zwei kleine Mädchen im Alter von 5-8 Jahren liefen durch die Ruinen und spielten. Hier blieben wir eine ganze Weile, denn es dauert ja auch seine Zeit, aus allen erdenklichen Winkeln Fotos zu schießen.

















    An der Klosterruine Bijar


    Wir kamen bereits um 18:00 Uhr zurück auf unseren Balkon, um die warme Sonne und die Aussicht zu genießen, das eine oder andere Bierchen zu trinken und unseren Fisch zuzubereiten. Wir gaben die Kartoffeln in den Backofen und bereiteten unseren Salat zu. Mit Salz und der – zugegeben – etwas merkwürdigen Vegeta-Gewürzmischung rieben wir die Fische ein. Dann kamen sie auf die Elektro-Pfanne auf dem Balkon. Unfassbar, wie schön wir es hier in Vidovići hatten. Das Abendessen war fertig. Auf den Tellern sah es ganz appetitlich aus. Doch auf diese für uns recht befremdliche Art und Weise gewürzt schmeckte der Fisch – nun ja – eben befremdlich. Für mich war es okay, doch Marco sah es etwas anders und schaffte nur einen der beiden Fische. Dennoch hatten wir viel Spaß und ließen auf diese Art und Weise einen letztlich doch ereignisreichen Tag ausklingen.



    Blick nach Osor vom Balkon



    Die Vegeta-Gewürzmischung



    Die Makrelen vor der Zubereitung



    Fast fertig



    Auf dem Teller

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • hallo Heiko,


    Vegeta ist das Gewürz welches wohl Kroaten zu fast jedem Gericht geben können. Das herkömmliche Vegeta besteht ja eigentlich aus nichts anderem als einer Vielzahl von Gewürzen, kleingemahlenem Gemüse und viel Salz. Vermutlich wird die spezielle Mischung für Fischgerichte nur eine Variation des bekannten Vegeta sein.


    Marco war anscheinend nicht begeistert von der Würzmischung. Wie war dein Eindruck von der Verfeinerung der Makrelen? Ich persönlich bin in Bezug auf Fisch Purist. Salz, Petersilie, evtl. Knoblauch und auf den gegarten Fisch dann ein paar Spritzer Zitronensaft. Die Zitrone habe ich bei euren Girice übrigens vermißt. ;)


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen, sagen wir es mal so: Ich kam mit der Verfeinerung durch die Gewürzmischung besser klar als Marco, aber begeistert war auch ich nicht. Normalerweise nehmen wir ein Gewürzsalz zur Hand, und das reicht dann. Oder alternativ Salz und eine Kräutermischung. Zitrone am Fisch mögen wir beide nicht, obwohl das ja weitverbreitet ist.

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Teil 18:


    Tag 10 – Ein Tag auf der Blumeninsel

    Sonntag, der 14.08.2022:


    Für den heutigen Abend bestellte ich für Marco und mich eine Lammpeka im Aromatischen Garten in Mali Lošinj. Doch zunächst hatten wir selbstverständlich anderweitige Pläne. Wir entschlossen uns dazu, Osor nochmal in Augenschein zu nehmen. Wir kannten den Ort natürlich bereits, doch versprüht er für uns ein tolles Ambiente, welches wir nochmal genießen wollten. Nach dem Frühstück auf dem Balkon düsten wir also nach Süden und parkten abermals am Kreisverkehr vor dem Ort.



    An der Kathedrale


    An der Kathedrale Velika Gospa mit dem weithin sichtbaren Glockenturm ging’s durch eine Gasse hinüber auf den idyllischen Hauptplatz. Osor besticht vor allem durch seine vielen Musikerskulpturen aus Bronze und die Vielzahl an historischen Gebäuden in den engen gepflasterten Gassen, was das Dorf zu einem künstlerisch sehr wertvollen Ort macht. Bis zum 14. Jahrhundert war Osor die Hauptstadt der Inselgruppe. Zu dieser Zeit war der Kavada-Kanal seit langem versandet, und Schiffe und Waren mussten etwa 100 Meter über das Festland gebracht werden. Da der Ort jedoch in der Nähe eines großen Sumpfgebiets lag, was immer wieder zu Malaria-Epidemien führte und auch der Hafen für große Schiffe zu klein war, verlegte man die Inselverwaltung nach Cres. Der kroatische Kuna wurde hier erstmals als Zahlungsmittel erwähnt, worauf eine kleine Marderskulptur vor der kleinen Kirche des Hl. Gaudentius hinweist.



    Skulptur eines sitzenden Herrn hinter der Kathedrale


    Den Hauptplatz mit Kathedrale, Rathaus samt Uhrturm, der Skulptur einer Dame mit einem Saiteninstrument, einem Fahnenmast, einem Brunnen und einer Kaffeebar, wo für gewöhnlich die Menschen gemütlich beisammensitzen, ließen wir natürlich erst einmal auf uns wirken. Es ist immer wieder ein Erlebnis, hier zu verweilen. Nach einem kurzen Abstecher zum Eingang an der Kirche des Hl. Gaudentius, verließen wir den Hauptplatz in nordwestlicher Richtung. Hinter der Konoba Bonifačić führt eine kleine Promenade am Ufer entlang. Hier befindet sich der Hafen und ein Leuchtfeuer nebst kleinem Kiesstrand. Diesem Weg folgten wir und kamen zu den Ruinen des Benediktinerklosters Sv. Petra aus dem 11. Jahrhundert und einigen Resten der über 4.000 Jahre alten Stadtmauer. Durch die herrlichen Gassen, die mit vielen Blumen geschmückt waren, ging's gemächlich wieder zurück.













    Am Hauptplatz











    Am Ortseingang









    Zurück am Hauptplatz





    Zum kleinen Hafen





    Am Hafen



    An der Promenade



    Ruinen des Benediktinerklosters Sv. Petra





    Rückweg durch die Gassen


    Gegen Mittag fuhren wir nach Mali Lošinj und wieder den Berg Umpiljak mit dem Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac hinauf. Das heutige Ziel lag jedoch ganz im Süden der Insel. Als wir langsam näher kamen, sah ich schon von weitem Häuser. Ich musste mich sehr wundern, da sich hier unten keine Ortschaft oder Siedlung mehr befindet. Von hier aus konnte man noch nicht sehen, dass diese Häuser bereits auf Ilovik stehen und Wasser vor ihnen liegt. Aber das hätte mir klar sein müssen, ich Idiot. Doch manchmal ist es nicht leicht, stets die richtigen Schlüsse zu ziehen, wenn man einen bestimmten Ort zum ersten Mal aufsucht.


    Wir fuhren zum Inselende hinab. Der Blick hinunter zur Bucht Mrtvaška und hinüber nach Ilovik, Sv. Petar und zum Inselchen Kozjak war fantastisch. Das hätte ich gar nicht so schön erwartet. Über der Bucht waren sämtliche Parkmöglichkeiten belegt, so dass wir wieder ein Stück weit den Berg hinauf fahren mussten, um am Rand eines Schotterwegs zu parken. „Was wollen denn die vielen Menschen auf Ilovik?“ fragte ich mich. Bereits in Mali Lošinj hatte ich ein Taxiboot bestellt, denn ein Linienboot hinüber nach Ilovik fährt nicht mehr. Ob dies an der großen Baustelle in der Bucht Mrtvaška oder an der Corona-Epidemie liegt, konnte ich nicht sagen, doch scheint dies bis auf Weiteres erst einmal so zu sein. Man sagte mir am Telefon, die Fahrerin Anna würde bereits in der Bucht auf uns warten, wenn wir kommen. Und in der Tat lagen an der Mole zwei Taxiboote, und in einem der beiden wartete jemand. Marco hätte sie nicht als unsere Fahrerin erkannt, wie er betonte, denn sie hatte kurze Haare und von weitem erkannte man nicht unbedingt, dass es eine Frau war, doch ich ahnte es schon. Wir nahmen Platz und düsten hinüber nach Ilovik. Die Fahrt machte Spaß, und die Meerenge zwischen Sv. Petar und Ilovik gefiel mir. Eine Vielzahl von Booten lag hier vor Ort; die Häuser auf Ilovik waren bunt. Dann sprangen wir an Land und betraten das kleine Eiland. Unsere Fahrerin sagte, wir sollen uns einfach wieder telefonisch melden, wenn wir wieder zurück wollen.



    Blick über Ilovik, Sv. Petar und Kozjak



    Los geht's



    Die Insel kommt näher



    Wir legen an


    Ilovik besteht vorwiegend aus Kalkstein, ist aber recht üppig mit Olivenbäumen und Macchia bewachsen. Das gleichnamige Dorf zählt ca. 100 Einwohner. Man schaut vom Hafen auf die kleine Insel Sv. Petar hinüber, auf der sich die Überreste eines Benediktinerklosters befinden. Im Vorfeld wollte ich gern im Restoran Dalmatinka essen, weil ich gelesen hatte, dass man dort hin und wieder Seespinne im Angebot hat, die ich liebend gern mal probieren möchte. Von hier blickt man genau auf eine venezianische Festung auf Sv. Petar. Kurioserweise befindet sich auch der Friedhof von Ilovik auf Sv. Petar, so dass jeder Verstorbene mit einem Boot hinüber gebracht werden muss. Das Ilovaćka Vrata, der 250 Meter breite Kanal zwischen den Inseln, bildet gleichzeitig auch den Hafen von Ilovik. Die Zahl der hier liegenden Boote war nicht zu zählen. Die Insel Ilovik ist autofrei. Das Dorf wurde im 18. Jahrhundert von ehemaligen Einwohnern aus Veli Lošinj gegründet, die Insel aber wurde bereits von den Illyrern bewohnt.


    Der hübsche Hafen gefiel uns sehr gut. Das Wasser war unfassbar klar. Als Marco und ich in das Dorf kamen, vielen uns sofort die bunten Häuser auf, schöne Gassen mit Blumen und alte Steingebäude. Wir gelangten zum Kirchplatz mit der Kirche Sv. Petar i Pavle. Es ist ein hübsches Fleckchen mit zahlreichen Bänken, mit kleinen Mauern eingefassten Bäumen, einem Steinherz und einem alten Anker. Die Gassen wirkten sehr sauber, und viele der alten Häuser sind renoviert. Auf der Hauptgasse bewegten wir uns nun nach Südosten, an der Küste entlang. Das Ufer zieren viele Pinien, Agaven und Kakteen. Am Restoran Dalmatinka schauten wir auf die Speisekarte, und wir stellten fest, dass man zur Zeit gar keine Seespinne hatte und die Preise eher gehoben waren, also war es nicht schlimm, dass wir am Abend in Mali Lošinj essen würden.





    Durch die Hauptgasse







    Am Kirchplatz



    Kirche Sv. Petar i Pavle



    Durch die Gassen zum Hafen Iloviks







    Am Hafen auf Ilovik



    Die venezianische Festung auf Sv. Petar

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Hallo Heiko,


    vor knapp 20 Jahren war ich schon einmal mit dem Boot auf Ilovik. Dies allerdings auch nur für wenige Stunden. Auf der anderen Seite der Insel soll es einen ruhigen, nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbaren Sandstrand namens Parzine geben. Nachdem du uns keine Bilder davon zeigst nehme ich an, daß ihr den nicht besucht habt. Weist du, ob sich die kleine Wanderung vom Ort aus dorthin lohnt?


    Seit Jahren nehme ich mir ja vor, von Pula aus mit dem Schnellboot welches Pula mit Zadar verbindet und auch auf Ilovik hält wieder einmal der Insel einen ganztägigen Besuch abzustatten. Bisher konnte ich mich allerdings nicht dazu aufraffen, morgens um 07.00 Uhr schon in Pula an der Mole zu stehen. ;)


    grüsse


    jürgen

  • Hey, der Jürgen kennt sich ja wirklich auch außerhalb Istriens ein klein wenig aus. Nicht schlecht...


    Teil 19:


    Alsbald schlugen wir jedoch den Weg nach Süden ein, ließen das hübsche Dorf hinter uns und marschierten zur Sandbucht Paržine. Wir stießen auf die Kapelica Gospa Lurdska. Hier teilt sich der Weg. Geht man nach rechts, gelangt man zum kleinen Strand Parknu, doch da bekanntlich alle Wege nach Rom – in diesem Fall zum Strand Paržine – führen, so kann man auch hier entlang laufen, um zum bekanntesten Strand der Insel zu gelangen. Wir entschieden uns für den sandigen Pfad, der zwischen Trockensteinmauern geradeaus in die Bucht führt. Von hier aus kommt man auch zum höchsten Punkt der Insel, der immerhin 91 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Zu den Mauern gesellten sich einzelne Olivenbäume und spendeten etwas Schatten. Der Weg hinüber ist schön und macht Spaß. Nach 20 Minuten ist man am Ziel.



    Blick zurück zum Dorf



    Die Kapelica Gospa Lurdska



    Am Wegweiser





    Weiter zum Strand



    Ankunft am Strand Paržine


    Der Sandstrand Paržine gefiel uns sehr gut, auch wenn eine Menge Seegras an vielen Stellen den Sand bedeckte, aber das war nicht allzu schlimm. Hier ließen wir uns mal richtig Zeit und blieben dreieinhalb Stunden. Wir genossen das Nichtstun und waren einfach nur. Die Zeit verbrachten wir teilweise im Wasser – man konnte sehr weit zwischen den hier liegenden Booten hinaus laufen, bevor es etwas tiefer wurde – im Sand oder an der Beachbar „Sabun“, die gemütliche Sitzmöglichkeiten im Schatten bot. Die Bar beschallte den Strand mit chilliger, aber nicht allzu lauter Popmusik, was gut hierher passte. Die Musik unterstrich die Wohlfühl-Atmosphäre. Nach einer Weile begannen die Songs wieder von vorn. Am besten blieb uns der Song „We were younger“ von Marc Philippe in Erinnerung, den wir auch später noch summten und sogar zuhause in Gedenken an den Urlaub bereits gehört haben.





    Am Strand



    Die Strandbar


    Gegen 18:00 Uhr marschierten wir in hübschem Abendlicht wieder zurück ins Dorf. Auf dem Weg telefonierte ich mit der Taxiboot-Zentrale und sagte Bescheid, dass wir wieder abgeholt werden wollten. Wir würden von einem Mann und einer Frau abgeholt werden. Okay. Etliche Touristen liefen in die gleiche Richtung wie wir. Im Hafen passierte etwas Lustiges. Zunächst warteten wir am vereinbarten Ort, und eine ganze Weile geschah nichts. Dann fuhr ein kleines Boot in den Hafen. Das konnten sie sein. Aber nein – die Beiden auf dem Boot sammelten Müllsäcke im Hafen ein. Dann waren sie es wohl doch nicht. Na gut, dann wählte ich also noch einmal die Nummer. Ich hatte einen Herrn an der anderen Seite dran, der mir erklärte, dass sie gleich zu uns kommen würden. Mit einem Mal lachten Marco und auch die Beiden auf dem kleinen Boot mit den Müllsäcken in 30 Metern Entfernung. Was war denn los? Ich drehte mich um. Auch der Herr auf dem Boot telefonierte. Ach so, ich verstand. Der Herr telefonierte gerade also mit mir. Hahaha. Das hätte ich nicht gedacht. Dann waren die Beiden also doch diejenigen, die uns abholen würden. Wer hätte denn auch gedacht, dass sie zunächst Müllsäcke einsammeln würden, bevor sie uns zur Bucht Mrtvaška hinüber bringen würden? Dann verstaute man die Säcke in Mülltonnen am Hafen und holte uns ab. Der Aufenthalt auf Ilovik war schön. Insgesamt hätte ich etwas mehr Blumen auf der Blumeninsel erwartet, doch das Dorf ist idyllisch und hat einiges zu bieten.



    Der tierliebe Marco auf dem Rückweg



    Rückkehr ins Dorf









    Zurück am Hafen



    Blick zurück nach Ilovik


    Als wir angekommen waren, marschierten wir hinauf zum Auto und fuhren über den Hügel zurück zum Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac. Es war 19:40 Uhr. Oh nein. Hier spielte sich das gleiche Drama ab, wie jeden Abend zum Sonnenuntergang. Autos über Autos kamen den schmalen Weg zum Aussichtspunkt hinauf, und diejenigen Besucher, die nach Mali Lošinj hinunter fahren wollten, hatten keine Chance. Um 20:00 Uhr hatte ich den Tisch im Aromatischen Garten vorbestellt. Das würden wir nicht schaffen. Also rief ich Sandra Nicolich an und teilte ihr mit, in was für einem Dilemma wir steckten. Sie sagte, es sei kein Problem. Man würde auf uns warten. Wir waren in einer Pattsituation. Es bewegte sich nichts mehr. Weder konnten die Autos von unten hinauf, die in einer langen Schlange hintereinander standen, noch konnten die Fahrzeuge von oben hinab, wo sich mittlerweile ebenfalls eine lange Schlange gebildet hatte. Eine von beiden Seiten würde zurücksetzen müssen, sonst würden wir am nächsten Tag noch hier stehen. Ein Herr kam den Hügel hinauf gelaufen und versuchte uns und auch den Anderen klarzumachen, dass wir allesamt zurückfahren mussten. Ob das funktionieren würde? Nach einer Weile setzten die PKW's hinter uns wirklich endlich zurück, so dass auch wir dies konnten, bis endlich genug Platz geschaffen war, um die von unten kommende Kolonne durchzulassen.



    Oberhalb der Bucht Mrtvaška



    Im Stau nahe des Aussichtspunkts


    Um 20:20 Uhr waren wir am Aromatischen Garten. Man schmunzelte. Wir bekamen einen Holztisch in der nach allen Seiten offenen Küche. Die Lampen unter der Decke brannten, die meisten Tische waren besetzt und es herrschte ein besonderes Flair. Als Vorspeise hatten wir uns eine Platte mit zwei Sorten Pršut, zwei Sorten Käse, Kulen, Weintrauben und Brot ausgesucht, die Marco und ich uns teilten. Im Anschluss kam unsere Lammpeka, deren Inhalt bereits auf einer Schale serviert wurde. Marco war skeptisch. Wir persönlich finden es schöner, wenn wir einfach die Peka auf den Tisch gestellt bekommen. Das ist rustikaler – nun ja – aber es gibt Schlimmeres. Die Peka bestand aus Lammfleisch, Kartoffeln und Möhren. Der Geschmack war fantastisch. Mehr kann man nicht erwarten. Das Lamm schmeckte mir mindestens genauso gut wie in der Konoba Bukaleta in Loznati zwei Tage zuvor. Letzten Endes fuhren wir zufrieden zurück nach Vidovići und tranken noch das eine oder andere Bierchen auf unserem Balkon.



    Beim Warten auf's Essen



    Die Vorspeisenplatte



    Die Lammpeka

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Heiko705 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Heiko705 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Teil 20:


    Tag 11 – Veli Lošinj - Die Perle im Süden

    Montag, der 15.08.2022:


    Nach einem üppigen Frühstück begannen wir unseren letzten Tag auf den Inseln. Es hatte sich ein klein wenig Wehmut in uns breit gemacht, denn zu schön war es hier in Vidovići. Wir würden den letzten Tag nochmal genießen. Am nächsten Tag würden wir nach Makarska umziehen und in den zweiten Teil unseres Urlaubs starten, worauf wir uns natürlich genauso freuten.


    Heute hatten wir geplant, den kompletten Tag dem hübschen Veli Lošinj zu widmen, denn wir lieben diesen Ort. Also fuhren wir in den Süden und parkten zentral am Ziel. Beim auf einem Stuhl sitzenden Parkplatzwächter bezahlten wir für den ganzen Tag. Das malerische Veli Lošinj hat etwa 900 Einwohner und ist die ursprünglich erste Siedlung auf der Insel. Im 12. Jahrhundert sollen Mönche des Basilianerordens im Wald oberhalb der Bucht Javorna gelebt haben, und andere Bewohner kamen vom Festland mit einem Boot hinüber. Man errichtete die Kapelle Sv. Nikola oberhalb des heutigen Ortes. Veli Lošinj entwickelte sich in zwei Teilen weiter: dem „oberen Dorf“ und dem „unteren Dorf“. Das obere Dorf war von Kroaten bewohnt, die „Zgorinjci“ genannt wurden und vor allem von Ackerbau und Seefahrt lebten. Das „untere Dorf“ war vorwiegend von Italienern bewohnt, „Dolinjci“ genannt. Sie betrieben Fischfang und Handel.


    Die Bewohner leben heute überwiegend vom Tourismus. Die ersten Touristen kamen damals wegen des milden Klimas, welches als heilwirksam galt, überwiegend im Winter. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort vor allem durch den Schiffbau und die Segelschifffahrt geprägt. Zuerst kamen wir an der kleinen Kapela Sv. Josip vorbei, ein geöffnetes Kirchlein, in welches wir einen kurzen Blick warfen. Unser erstes Ziel war jedoch die größere Kirche der Engelsmadonna (Crkva Gospa od Anđela) mit einem großen Glockenturm. Wir wussten gar nicht, dass heute Mariä Himmelfahrt war und wunderten uns über den großen Andrang an dem gelben Sakralgebäude. Gelb-weiße Fähnchen hingen überall auf dem Kirchplatz. Gern hätten wir auch hinein geschaut, doch wollten als fotografierende Touristen selbstverständlich nicht den Gottesdienst stören.



    Kirche der Engelsmadonna


    Der venezianische Turm, von dessen Obergeschoss man eine Panorama-Aussicht über die Stadt genießen kann, hatte leider geschlossen. Schade. Zu gern wäre ich hinein, wobei mir der Ausblick mehr bedeutet hätte als das Museum im Innern. Durch die engen Gassen kamen wir langsam zum neuen Hafen hinab. Zuerst sahen wir ihn nur ganz schmal in der Mitte, da die Häuser auf beiden Seiten der Gasse unser Blickfeld einrahmten. An diesen Anblick erinnern Marco und ich uns zu gern. Der Hafen, in dem sich die alten bunten Häuser aneinander schmiegen, versprüht eine derart idyllische Atmosphäre, so dass er für uns das Highlight des Ortes ist. Hier könnten wir auch einfach stundenlang sitzen bleiben und uns des Lebens erfreuen. Viele Menschen saßen vor den Cafés und Eisdielen rund um den schmalen Meeresarm, an dessen Ende der Standarač steht, der große Fahnenmast. Gern lässt man sich hier nieder, denn es finden sich auch zahlreiche Konobas samt mit Kreide auf Tafeln geschriebenen Speisekarten, die das eine oder andere verlockende Angebot machen. Das Marine Educational Center sparten wir uns.



    Venezianischer Turm



    Auf dem Weg zum neuen Hafen



    Ein erster Blick



    Der wundervolle Hafen



    Blick hinüber zur Pfarrkirche Sv. Antun









    Beim Rundgang im Hafen


    Zuerst marschierten wir der westlichen Hafenseite hinab bis zum Olive Tree Restaurant. Auch hier ist ein hübscher Platz, an dem man sich sehr gut bei Speis und Trank niederlassen kann. Dann liefen wir um den wunderbaren Hafen herum zur großen Pfarrkirche Sv. Antun. Sie hatte geöffnet. Hinter der Kirche befindet sich ein schöner Waldpark, den wir erkundeten. An der Landspitze steht die kleine Kirche Mariä Verkündigung. Hier findet man einen sehenswerten Steinbogen, an dem wir zahlreiche Fotos machten. Auf dem Friedhof steht noch die kleine Kapelle Sv. Križ. Schon seit langem wollte ich gern einmal auf dem kleinen Weg am Wasser entlang vom neuen bis zum alten Hafen Rovenska laufen. Heute kamen wir endlich in den Genuss. Der alte Hafen Rovenska ist ebenfalls wundervoll, auch wenn wir die Atmosphäre am neuen Hafen mit seinen farbigen Häusern noch mehr schätzen. Der Hafen Rovenska wurde im 16. Jahrhundert durch Fischer besiedelt und ist durch einen langen Wellenbrecher geschützt; eine starke Bora kann ihn jedoch überfluten.



    Platz am Olive Tree Restaurant









    Zurück zur anderen Hafenseite



    Kirchturm der Kirche Sv. Antun



    Weg zur Landspitze





    Am Steinbogen



    Der lange Wellenbrecher in Rovenska


    Als Marco und ich in Rovenska ankamen, kamen mir mit einem Kroaten ins Gespräch. Er machte mit Frau und Kind Urlaub und hatte zu diesem Zwecke ein Segelboot gemietet, mit dem sie bereits auf Dugi Otok waren und nun auf Lošinj. Kurz danach legten sie ab. Wir setzen uns in die Bora Bar, ein herrlicher Ort, um sich hier niederzulassen. Man hatte herrlich gewürzte Schweinerippchen mit Kartoffelecken auf Toskana-Art auf der Mittagskarte, und da sämtliche Tische am Abend bereits belegt waren, entschieden wir uns kurzerhand, heute zu Mittag zu essen. Als Vorspeise probierte ich das sehr gute Tintenfisch-Carpaccio. Marco enschied sich für einen grünen Salat mit Tomaten. Am Ende gab es noch ein Schnäpschen aufs Haus. Wir waren gesättigt und zufrieden.





    Im Rovenska-Hafen



    Tintenfisch-Carpaccio



    Schweinerippchen auf Toskana-Art


    Nun ging's um den Bilderbuchhafen herum, und von der Vielzahl an hübschen Booten machten wir eine Vielzahl an Fotos. Wir wollten gern baden und nahmen den Küstenweg nach Osten, an der Victoria Bucht entlang bis zur Bucht Javorna. Der Pfad oberhalb der Küste ist wunderschön, und es glich fast einer kleinen Wanderung. Der kleine Kiesstrand ist von Gestein und Agaven umgeben und liegt in einer schönen, tief eingeschnittenen Bucht. Er war recht gut besucht. Von hier aus führt auch ein Wanderweg hinauf zur Kapelle Sv. Nikola und zu den weiteren Buchten Kriška und Jamna. Wir machten es uns im Kies gemütlich, schwammen in der Bucht und genossen den Nachmittag. Nach einem dreistündigen Aufenthalt machten wir uns gegen 18:00 Uhr auf den Rückweg.













    Impressionen aus Rovenska







    Auf dem Weg zur Javorna-Bucht











    In der Bucht Javorna



    Rückweg



    Zurück in Rovenska


    Zurück am Parkplatz, bestiegen Marco und Michael das Auto und fuhren den Berg hinauf in den alten, ursprünglichsten Ortsteil zur Kapelle Sv. Nikola. Hier hinauf führen nur schmale Straßen, auf denen ein entgegenkommendes Auto zum Problem wird. Aber heutzutage ist auch dieser Ortsteil dicht besiedelt. Eine Einwohnerin führte ihren Hund spazieren, als wir zur recht unscheinbaren Kapelle kamen, die leider verschlossen war. Gern hätte ich noch die Kirche des heiligen Petrus über der Bushaltestelle und den Palast Petrina direkt daneben angeschaut, doch beide konnten wir nicht finden. Halb so schlimm!


    Zum Abschluss entschieden wir uns, noch einmal an der Kirche der Engelsmadonna hinab zum neuen Hafen zu laufen, denn wo könnte man einen Tag in Veli Lošinj besser abschließen als hier? Da wir heute kein Abendessen mehr benötigten, ließen wir uns am Ende des Hafens nahe am Fahnenmast in einer Eisdiele nieder und beobachteten das Treiben. Ich führte mir einen Früchtebecher zu Gemüte und Marco einen Nussbecher. Da wir diesen hübschen Ort nicht so schnell verlassen wollten, gab’s noch einen Cocktail danach. Um halb neun verließen wir schließlich Veli Lošinj nach einem wunderbaren Tag und traten unsere „Heimreise“ nach Vidovići an, wo wir auf dem Balkon zum Abschluss des ersten Teils des Urlaubs noch gemütlich ein Bierchen tranken und das bisher Erlebte Revue passieren ließen. Eine herrliche Zeit ging zu Ende, und eine neue würde mit dem nächsten Tag beginnen. Hätten wir unsere Herzen nicht ohnehin schon seit langer Zeit an Kroatien verloren, dann wäre es spätestens hier auf Cres und Lošinj passiert.


    ENDE TEIL 1

    Liebe Grüße

    Heiko


    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Hallo Heiko,


    Soweit ich es auf der Karte erkenne sind Veli Lošinj und Rovenska ja praktisch zusammengewachsen. Da ich bereits zu Fuß von Mali Lošinj nach Veli Lošinj gelaufen bin und diesen Weg nicht sonderlich attraktiv fand ist deine kleine Wanderung durchaus eine Alternative. Hinzu kommt, dass Rovenska anscheinend kaum besucht ist wenn man es mit dem touristischen Hot Spot Veli Lošinj vergleicht.


    Danke für deine detaillierten Einblicke in die Doppelinsel einschließlich Ilovik. Ich freue mich auf die Fortsetzung in Makarska.


    Grüße


    Jürgen

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