Eigentlich hat Susanne mit ihrem Orchideenbeitrag den Anstoß gegeben:
Orchideenwanderung klingt ein wenig dick aufgetragen. Aber tatsächlich wachsen hier neben einem gemütlichen Wanderweg schöne Pflanzen - und eben auch viele Orchideen. Jetzt im Juni habe ich in einem kurzen Wegstück drei Orchideengewächse gefunden, im Juli und August folgen hier noch weitere…
Ich hatte dort Anfang letzte Woche geschrieben
ZitatAlles anzeigenHeute habe ich in einer Nachricht vom 21.6.2021 gelesen :
Die Wulfenia blüht !
https://weissensee.news/bluete…en-wulfenia-hat-begonnen/schoener-reisen.at/wcf/attachment/3634/
Zitat
Letztes Jahr war ich zu spät am Nassfeld.
Und dieses Jahr ?
Ich kann doch nicht schon wieder wegfahren, bin erst vorgestern zurückgekommen,
Der Gedanke ließ mich nicht los,
Letztes Jahr, Mitte Juli, war die Wulfenia verblüht.
Die Kärntner Wulfenie (Wulfenia carinthiaca) ist vermutlich ein "Überbleibsel" aus der Eiszeit
Zitat Wikipedia
"Die ... Wulfenia carinthiaca subsp. carinthiaca kommt nur auf einem sehr kleinen Gebiet auf dem Gartnerkofel in den Karnischen Alpen vor. Ihr Areal umfasst nur 10 km². Auf österreichischer Seite wächst sie auf der Garnitzenalm, der Kühwegeralm und der Watschigeralm, auf italienischer Seite auf der Auernigalm und der Zirkelalm"
Mein Wunsch war groß, die blühende Wulfenia einmal zu sehen und so ließen wir uns am Freitag spontan etwas vielleicht "Verrücktes" einfallen.
Wir schnappten am Freitag Nachmittag unser kleines Wohnmobil ( das immer startbereit in einer Scheune bei einem Bauern steht ) und fuhren über Kufstein, Kitzbühel. den Felbertauernpass, Lienz bis zum Gailbergpass in Kärnten.
Osttirol verabschiedete uns bei Lienz mit einem heftigen Gewitter, aber auf dem schönen Caravanstellplatz am Gailbergpass ( kein CP ) in Kärnten war alles vorbei.
Nach einem leichten Nachtessen im Restaurant am Platz, einem Gute-Nacht Bierchen und einer sehr guten Nacht starteten wir am Samstag relativ früh in Richtung Gailtal und das Nassfeld. ( knapp 1 Stunde Fahrzeit)
Der Nassfeldpass ist recht kurvenreich. Kein Problem , wenn nicht so viele Motorradahrer unterwegs gewesen wären. Vor diesen habe ich höchsten Respekt, wenn sie in der Kurve liegend entgegenkommen oder überholen und knapp vor der Motorhaube wieder einscheren.
Um 10 Uhr waren wir schon auf der Watschiger Alm , dem Ausgangspunkt für unseren Wulfeniaspaziergang.
Sie lag noch im Schatten, drei junge Männer saßen schon beim "Frühschoppen"
Aber zuerst gab es ein Frühstück auf der Holzterrasse vor der Alm - nicht gerade ein typisches Frühstück: Apfelstrudel , der gerade fertig geworden war.
Bei der Watschiger Alm beginnt ein Wanderweg hinauf zum Gartnerkofel. Er führt durch das Wulfeniagebiet.
Man muss gar nicht weit hochsteigen, dann sieht man die blauen Blumen bereits.
Ca 20-30 cm hoch, leuchten die intensiv blauen Blütenstände zwischen Gras und Gebüsch.
Würden die Blüten einzeln stehen, würde man sie leicht übersehen. Aber sie stehen meist in größeren Gruppen.
So zahlreich hatte ich sie nicht erwartet.
Blick hinunter zur Watschiger Alm und zum Stausee
Eigentlich hatte ich erwartet, dass auch die Alpenrosen schon in voller Blüte stehen.
Aber dieses Jahr war der Winter sehr lang gewesen, noch Anfang Mai war hier in 1470m Höhe tiefster Winter.
Die Wulfenia hat es pünktlich zum Blühen geschafft.
Orchideen und Arnika habe ich noch vermisst,
Wir stiegen langsam bergan, wirklich langsam , weil ich ständig stehenbeiben, staunen und fotografieren musste.
Wir waren natürlich nicht allein unterwegs. Gegen Mittag kamen immer mehr Besucher, meist Naturliebhaber mit Kameras .
Da es erlaubt ist, bis zu Watschiger Alm mit dem Auto zu fahren,. wurde es immer belebter.
Wir beschlossen, uns für den Nachmittag ein hübsches Rastplätzchen zu suchen.
Genau auf Passhöhe verläuft die Grenze zwischen Österreich und Italien. Der Übertritt ist kein Problem. So fuhren wir hinunter zum Lago di Pramollo.
Wie oft in Italien, ist es erlaubt, mit dem Wohnmobil an schönen Plätzen einfach zu parken. Wir stellten uns zu 2 italienischen Wohnmobilen und verbrachten einen erholsamen Nachmittag mit Blick auf den Gartnerkofel.
Am Spätnachmittag fuhren wir wieder zurück zum Gailbergpass, wo wir am Abend zuvor schon übernachtet hatten.
Die Kärntner Küche im zugehörigen Restaurant ist empfehlenswert.
Kärntner Nudeln sind mir am Abend allerdings zu üppig, ich wählte etwas Leichtes mit Salat .
Das Bierchen sorgte dann für die nötige Bettschwere.
Und so verbrachten wir wieder eine gute Nacht. Auch das Gewitter während der Nacht störte uns nicht.
Wenn der Regen gleichmäßig auf das Wohnmobildach prasselt, wirkt das auf mich einschläfernd.
Und heute sind wir wieder ohne Umwege nach Hause gefahren.
Ob sich die Kurzreise "gelohnt " hat ?
Auf jeden Fall ! Ein von mir schon lange gehegter Wunsch hat sich erfüllt.
Elke