Von meinem Wohnort bin ich in etwa 15 Minuten am Semmering. An heißen Tagen - wie sie gerade stattfinden - ist es köstlich, am Morgen auf den Berg zu fahren - und eine morgendliche Wanderung zu machen.
Orchideenwanderung klingt ein wenig dick aufgetragen. Aber tatsächlich wachsen hier neben einem gemütlichen Wanderweg schöne Pflanzen - und eben auch viele Orchideen. Jetzt im Juni habe ich in einem kurzen Wegstück drei Orchideengewächse gefunden, im Juli und August folgen hier noch weitere schöne Pflanzen.
Das Auto bleibt nahe dem Südbahnhotel stehen, mit Blick auf den Schneeberg.
Alte Villen und Herrschaftshäuser gibt es hier reichlich, hier eine recht nette kleine "Eichkatzlburg", in etwas respektlosen Weise ausgedrückt:
Obwohl eigentlich schon Hochsommer ist, sieht man beim Blick in den Wald noch die unterschiedlichen Grüntöne, die sehr angenehm anzuschauen sind:
Schon nach wenigen Metern in der so genannten Liechtensteinstraße, die man 2, 3 4 oder auch noch viele Kilometer mehr durchwandern kann (im Winter bei Schneelage auch eine hübsche Loipe), wachsen schon die ersten Waldvögelein. Sie sind hier immer vertreten, aber so zahlreich wie in diesem Jahr habe ich sie bisher noch nicht vorgefunden.
Vor 10 Tagen blühte hier noch üppig die Berberitze...
... jetzt finde ich ganz in der Nähe eine noch im Aufblühen befindliche Waldhyazinthe. Und, obwohl sie Hyazinthe heißt, ist sie eine Orchideen-Unterart:
Die Teufelskrallen blühen heuer auch erst auf. Sie zeigen sich in strahlendem Blau.
Die Hummeln haben ihre Freude daran, leider gelingt mir das Bild von der naschenden Hummel nicht wirklich gut.
Als ich mich aber in Fotoposition bringe, also nahe dem Boden bin, fällt mir die dritte Orchidee des Morgens auf, ein kleines, ziemlich unscheinbares Zweiblatt:
Im Vorjahr gelang mir eine Vergrößerung, wo man das Orchideenhafte der Pflanze gut erkennen kann.
Ich füge es als Dateianhang an.
Zweiblatt-groß, Listera ovata Liechtensteinstr.JPG
Bevor ich die diesmal auf 2km beschränkte Wanderung (also schon 4km im Hin- und Rückweg)
beende, erfreuen noch wunderbare Akeleienbestände,
sowie eine - sehr giftige, aber hübsche - Einbeere...
... und reichlich vertretene Braunrot-Storchenschnäbel mein Herz. Im Detail der Pflanzen wird immer wieder deutlich, welchen Reichtum sie darstellen, z.B. die vielen feinen Härchen auf Stängel und Knospe:
Im Juni und Juli werden hier noch Fingerknabenkraut und Händelwurz, etwas später verschiedene Arten der Ständelwurz blühen. Auch die "nackt" wirkenden Nestwurz-Gewächse warten noch auf ihren Auftritt. Ich freue mich immer wieder, die "Freunde" beim Wandern anzutreffen.
Herzliche Grüße an Euch alle aus den niederösterreichischen Voralpen!
Susanne