(10) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 10

  • Landkreis Fürstenfeldbruck - Adelshofen - St. Michael:


    Heute nachmittag kam mal wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und ich habe mir einen kleinen Ausflug mit der GS verdient. Warum? Ganz einfach. Am Vormittag habe ich den "inneren Schweinehund" besiegt und endlich nach vielen Anläufen meine Einkommensteuererklärung abgeschlossen. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Es gibt Dinge, die macht man einfach ungern weil sie so kompliziert sind und ich mich jedes Jahr wieder neu in die Materie einlernen muß.


    Also nichts wie raus und diesmal in Richtung München. Dort liegt der Landkreis Fürstenfeldbruck und ein Nepomuk in der St. Martinskirche von Adelshofen wartete auf mich.


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    Die Kirche war offen und konnte somit betreten werden.


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    Das Gotteshaus ist lange nicht so prächtig wie viele Kirchen in kleineren Dörfern im Allgäu.


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    Aber es gibt wenigstens einen Nepomuk.


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    Erst mal ein Bild aus der Ferne.


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    Ich vermisse die Alarmanlage. Warum also nicht den Altarraum betreten?


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    Na also. Da kommt man näher ran und kann ihn besser ablichten.


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    Irgendwie wirkt er jugendlicher als die anderen die ich kenne.


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    Mein weiterer Weg führte mich nicht direkt nach Hause. In der Nähe wohnt ein Bekannter, den ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Er war zuhause und künftig wird diese Bekanntschaft mit Leben erfüllt. ;)


    grüsse


    jürgen

  • A: Froschberg, OT von Linz, Statutarstadt, Oberösterreich


    Nach einer Übernachtung in Linz nutzte ich die Nähe meiner Unterkunft zum Zaubertal.

    Dort wusste ich von einem Nepomuk in der Nähe der Kalvarienbergkirche.


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    An der Brücke über den Zauberbach steht er.


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    Der geübte Betrachter erkennt sofort dass dies kein Nepomuk sein kann.

    Trotz Palmzweig ( oder Lilienblüte :wink: ) in der linken Hand sehen wir den Erzengel Gabriel vor uns (Adolph Kloska und Herbert Egger, 1750).

    Die Inschrift im Sockel.


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    "Disen weg

    Gehe nit vorbey

    ohne das Maria

    Gegrüsset sey"


    Darunter rauschte nach einer verregneten Nacht der schlammig-braune Zauberbach, der sonst ein kleines Rinnsal ist.


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    Um dem drohenden Hochwasser vorzubeugen steht ein Nepomuk in der Nähe.


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    Er soll aus dem Jahr 1708 stammen. Eine Inschrift konnte ich nicht entdecken


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    Den Künstler, der ihm den Kopf so arg schief aufgesetzt hat, konnte ich nicht ermitteln.

    Die nach oben gerollt erscheinenden Pupillen wirken sehr leidend.


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    Oder nervt ihn das schleimige Gekrabbel auf den Fingern, wogegen er sich sich nicht wehren kann?


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    Die sicher interessante Kalvarienkapelle fiel dem wieder zunehmenden Regen zum Opfer.

    Außerdem war Sonntag und Messe. Da wollte ich nicht stören.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Prag, Kathedrála sv. Víta, Veitsdom


    Das bekannte Hochgrab mit vielen neuen Details, eine Figurengruppe, zwei Bilder und eine Statue als Neuzugänge


    Im Zuge einer Reise nach Tschechien hatte ich die Gelegenheit, die drei heiligen Orte des Johannes von Nepomuk zu besuchen. Seinen Geburtsort Nepomuk, den Wallfahrtsort Altbunzlau, wohin er wiederholt zum Gnadenbild gepilgert ist und schließlich Prag, wo er im Sarkophag im Veitsdom seine Ruhestätte erhalten hat.


    Auf der Reise zu diesen Orten konnte ich nicht umhin, ein paar Dutzend Nepomuks einzufangen, die teilweise schon beschrieben sind, aber größtenteils Neuzugänge bei uns sind. Ich werde im Laufe der nächsten Tage und Wochen, so ich Zeit finde (als Pensionist hat man ja nicht mehr soviel Zeit) sie alle hier vorstellen, möchte aber mit den drei heiligen Orten beginnen, angefangen in Prag, wo ich zwei Tage war.


    Der Veitsdom auf der Prager Burg Ist ein mächtiges Bauwerk, welches man in seiner ganzen Größe durch die umgebenden Mauern fotografisch nur schwer darstellen kann.



    Am ersten Tag hatte ich mich auf dem Weg hinauf zur Prager Burg etwas vertrödelt und mich von anderen Nepomuks aufhalten lassen, sodass ich erst um 17 Uhr vor dem Veitsdom stand - vor verschlossenen Türen, zusammen mit etlichen anderen Touristen, die es auch nicht glauben wollten, dass der Dom um 17 Uhr zugesperrt wird. Öffnungszeiten 9:00 bis 17:00, für ein Bauwerk dieser Kategorie und Tourismusmagnet erstaunlich. Aber was soll‘s, da heißt es, am nächsten Tag wiederkommen.





    Ich gehe immer erst einmal um die Kirchen rundherum, bevor ich sie betrete, um sie in ihrer Ganzheit wahrzunehmen. Dabei stieß ich auf diese bemerkenswerte Figurengruppe an der Außenfassade:



    Die Inschrift ist leider hinter dem Gitter versteckt und im grellen Sonnenlicht habe ich sie nicht vollständig abgelichtet, so lässt sie sich nur mitsamt des Chronogramms unvollständig entschlüsseln:




    DIVoIoannInepoMVC

    enoeLaboratsaC..ta


    Der heilige verstorbene Nepomuk wird hier liebevoll von einem Engel gehalten, ein Putto trägt das Kreuz, ein anderer Putto küsst Nepomuk den Fuß und zu den Füßen von Nepomuk liegen auf dem heiligen Buch die Märtyrerpalme und sein Birett.




    Auf dem Sockel ist der Brückensturz dargestellt



    Für den Eintritt in die Kirche musste ich mich trotz weniger Touristen bei der Information etwas länger anstellen, das ist dort ziemlich schlecht organisiert. Man muss Eintrittskarten für die gesamte Burganlage inkl. Dom kaufen (Dom alleine gibt es nicht), extra für den Turm und noch zusätzlich eine Fotografiererlaubnis (mit Verbot Blitz und Stativ). Naja, was tut man nicht alles, um zum hl. Nepomuk zu gelangen.


    Im Dom war es dann erstaunlich leer und ruhig, sodass ich mir alles in Ruhe ansehen konnte.



    Die Lichtverhältnisse im Dom sind etwas schwierig für die Fotos, aber es fiel mir sogleich dieser Nepomuk im Mittelschiff auf:



    Im rechten Seitenschiff, wo man bereits Blick auf das Hochgrab des hl. Nepomuk hat, habe ich dann noch dieses Bild entdeckt:




    Aber es gibt in der Nähe des Grabes auch noch ein weiteres Gemälde, welches in einem Bild die drei Szenen Beichte, Verhör und Brückensturz zeigt.






    Das Grab selbst ist etwas verwirrend, da es aus mehreren Teilen besteht. Nach der Seligsprechung vor 300 Jahren legte man den Leichnam in einen Kristallsarg, Prager Künstler fertigten 1721 bis 1725 einen prächtigen Sarkophag, der mit Bildern der bekannten Szenen geschmückt ist. Diese sind jedoch hinter einer weiteren Umrandung versteckt und das Ganze ist mit einer Absperrung versehen.




    Nach der Heiligsprechung 1729 wurde ein neues monumentales Mausoleum aus Sterlingsilber geschaffen. Es wurde bis 1733 Geld gesammelt und der Wiener Meister Fischer von Erlach erhielt den Auftrag zur Ausführung. Der venezianische Bildhauer Antonio Corradini fertige ein Holzmodell an und der Wiener Silberschmied Josef Würt erledigte die Silberarbeiten. Erst 1736 war das Werk beendet.



    Die Darstellung der Zunge darf natürlich nicht fehlen!






    Sind die Medaillons auf dem Silbersarg aus der Ferne noch einigermaßen gut abzulichten - sie zeigen Nepomuk, Almosen verteilend und die Beichte, ist es bei den Bildern auf dem Unterbau, bei dem es sich wohl um den alten Sarkophag handelt, nicht mehr möglich, da sich davor teilweise eine Balustrade und davor eine Absperrung befindet.


    Diese Szene mit dem König ist mir nicht geläufig, ich kann auch nicht sagen, was sie darstellt.




    Also schnell unter der Absperrung durchgeschlüpft und fotografiert, bis der Aufseher aufgeregt herangetrabt kam.....


    Die letzte Szene ist daher unscharf geworden, es handelt sich um die Bergung des Leichnams.



    Die anderen Szenen, Folter und Brückensturz konnte ich noch ungestört fotografieren. Meinen Beteuerungen, dass ich eigens aus Wien hierher gepilgert bin, um diese kostbaren Bilder anzusehen, schenkte der Aufseher nicht viel Glauben. :rolleyes: Auch meine Beleuchtung mittels Handycamera goutierte er nicht, da ja Blitzen verboten ist, obwohl ich ihm erläuterte, dass dies eine Taschenlampe und eben kein Blitz sei und ich ja für das Fotografieren bezahlt habe. Etwas missmutig ließ er mich gewähren....






    Weil ich ja ein braver Kirchgänger bin, „entzündete“ ich noch viele Lichter für alle, die ich in mein Gebet einschloss.




    Danach ging es noch auf den Turm zur Aussicht auf die Karlsbrücke, meiner nächsten Station....




    Johannes

  • Mit Bewunderung und Respekt lese ich,was Du im Dom alles entdeckt und wie Du Schwierigkeiten überwunden hast, um rund um Nepomuk alles möglichst gut zu dokumentieren.

    Ich denke die meisten Dombesucher gehen an dem prunkvollen , mit Details überladenen und doch etwas "verbarrikadierten" Sarkophag vorbei.

    Besser als Du ihn jetzt beschreibst, geht es kaum.

    Mit Dir eine Nepomukspezialführung im Prager Dom zu machen muss ein Erlebis sein.

    Danke für diesen Beitrag.


    Wieviel Stufen sind es hinauf auf den Turm?

    Der Ausblick bei dem klären Wetter war prächtig!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Wieviel Stufen sind es hinauf auf den Turm?

    Es sind 287 Stufen, der Turm ist 99 Meter hoch. Man benötigt etwas Kondition und bekommt den Drehwurm, die Aussicht ist dann aber fantastisch.


    Johannes

  • Prag, Karlsbrücke


    Am 10. Oktober 2008 eröffnete ELMA auf Anregung von Hartmut das neue Bildthema Darstellungen des hl. Nepomuk mit einem Foto der Statue auf der Karlsbrücke im ersten Beitrag #1/001.


    Seither gibt es weitere Beiträge von der Karlsbrücke mit den zwei Darstellungen des hl. Nepomuk von tosca, Huewer, stefferl, Helga und einer Bekannten von mir.


    Ich war schon oft in Prag und auf der Karlsbrücke, hatte aber diesen Heiligen nie beachtet. Nun ist es schon ein besonderes Gefühl, selbst dort zu stehen und alle Details, die inzwischen bekannt sind, zu betrachten.





    Wollen wir uns die zwei Bronzetafeln, die an den Stellen, auf welche die Menschen ihre Hand legen, gülden glänzen, nochmals näher ansehen:


    Links ist die Beichte dargestellt, davor der Hund, der beim Verhör auf dem Gemälde im Veitsdom auch zu sehen ist, der auch durch die vielen Berührungen poliert ist.




    Rechts ist der Brückensturz dargestellt, Nepomuk ist bereits sehr abgegriffen....




    Die Tafel und das Wappen in der Mitte am Sockel:




    Geht man etwas weiter Richtung Prager Burg kommt ebenfalls auf der rechten Seite dieses Gitter mit dem toten Nepomuk. An dieser Stelle ist der Überlieferung nach Nepomuk von der Brücke geworfen worden.





    Hier noch eine ausführliche Beschreibung


    https://journals.ub.uni-heidel…icle/download/38857/32518


    Johannes

  • Ich bin begeistert von der Bilderflut und den vielen Details, Johannes!

    So risikofreudig werde ich wohl nie sein. Du hast einiges riskiert im Veitsdom.

    Aber es hat sich für uns gelohnt! Danke!


    Diese Szene mit dem König ist mir nicht geläufig, ich kann auch nicht sagen, was sie darstellt.

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    Johannes, ich habe mir erlaubt, das Bild etwas auszuschneiden und zu vergrößern.

    Versucht Wenzel unseren Nepomuk mit weltlichen und kirchlichen Gütern zu bestechen?

    Das würde die abwehrende Hand der linken Person, die ich als Nepomuk zu erkennen glaube, erklären.



    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • Mit einem Nepomuk auf so historischem Grund kann ich zwar nicht aufwarten, steuere aber einen Nepomuk aus


    Althausen (Ortsteil von Münnerstadt) Landkreis Bad Kissingen/Unterfranken


    bei.

    Er bewacht eine unscheinbare Brücke, die über das kleine Flüsschen Lauer führt.






    Viele Grüße Evelin

  • Ergänzungen zum Veitsdom in Prag

    Johannes, ich habe mir erlaubt, das Bild etwas auszuschneiden und zu vergrößern.

    Versucht Wenzel unseren Nepomuk mit weltlichen und kirchlichen Gütern zu bestechen?

    Das würde die abwehrende Hand der linken Person, die ich als Nepomuk zu erkennen glaube, erklären.

    Danke, Waldi, das trifft es genau. Ich habe im Buch von Johanna von Herzogenburg (1971 erschienen anlässlich der 250. Wiederkehr der Seligsprechung des Johannes von Nepomuk, ISBN 3 87616 0294) nachgelesen. In diesem Buch beschreibt Franz Matsche die szenischen Darstellungen, die in den 31 Kupferstichen von Johann Andreas Pfeffel abgebildet sind. Das Werk Pfeffels richtet sich nach der Vita des Martyriums des Johannes Nepomuks von Bohuslav Balbín, welches hier nachzulesen ist:


    https://www.digitale-sammlunge…e/view/bsb11288405?page=5


    Die Szene heißt „Die Versuchung“ (Pfeffel Nr.12). Ich zitiere:


    „Um das Beichtgeheimnis seiner Gemahlin von ihrem Beichtvater zu erfahren, versuchte König Wenzel zuerst, Johannes von Nepomuk durch Bestechung zum Verrat zu bewegen, indem er ihm reiche Geschenke und hohe kirchliche Würden anbot.“ Zitat p.54


    In diesem Buch Ist auch auf Abb.12 der Kenotaph an der Choraußenseite von Ignaz Franz Platzer ohne störendes Gitter abgebildet:



    Damit kann der ganze Text gelesen und das Chronogramm aufgelöst werden:


    DIVoIoannInepoMVCenoeLaborataetsaCrata


    St. Nepomuk ist gestorben und heilig gesprochen geworden.


    DIVIIMVCLC in die Reihenfolge gebracht MDCCLVVIII ergibt die Jahreszahl 1763.


    Von den Silbertafeln auf dem Sarg sind in dem Buch aus dem Ausstellungskatalog Nr.12 zwei Tafeln abgebildet. A. Corradini, Folterung und Brückensturz (Abb. 35 und 36)




    Das habe ich von Waldi gelernt: den Dingen auf den Grund gehen.


    LG


    Johannes

  • Das habe ich von Waldi gelernt: den Dingen auf den Grund gehen.

    Gut, dass niemand sieht wie ich rot angelaufen bin! 1*1 **\'6

    Danke, Waldi, das trifft es genau.

    Das freut mich auch!

    Ich habe im Buch von Johanna von Herzogenburg ... nachgelesen. In diesem Buch beschreibt Franz Matsche die szenischen Darstellungen, die in den 31 Kupferstichen von Johann Andreas Pfeffel abgebildet sind. Das Werk Pfeffels richtet sich nach der Vita des Martyriums des Johannes Nepomuks von Bohuslav Balbín...

    Ich bin erstaunt! Herzogenburg, Matsche, Pfeffel, Balbín...

    Da übertrifft der Lehrling - pardon Auszubildende - den Meister! :thumbsup:


    Ich hatte erst mal Bedenken wegen der Urheberrechte! Aber es ist erlaubt die Informationen und Bilder zu zeigen!

    Den Link zum Buch von Balbín habe ich in unsere Linksammlung übernommen.

    Danke, Johannes!


    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • St. Nepomuk in Naturns, Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, Vinschgau Südtirol, Italien

    Brücke über die Etsch


    Ich bin in den Urlaubstagen im Vinschgau insgesamt 5 Nepomuk-Darstellungen begegnet.

    Es werden aber hier sicher deutlich mehr vorhanden sein.

    Denn viele Orte im Vinschgau haben Brücken über die Etsch, wo sich Nepomuk-Darstellungen anbieten.


    claus-juergen hat einen Brücken-Nepomuk an der Etsch-Brücke in Glurns beschrieben, dem ich schon öfter - und auch dieses Jahr wieder - begegnet bin.


    In Naturns steht an einem Brückenpfeiler diese eher unscheinbare, aber moderne Nepomuk-Darstellung, mit der Beschreibung, wie die Errichtung zustande kam. (Durch das spiegelnde Glas war sie zwar kaum zu fotografieren, aber mit Eurem Tip, die Kamera direkt ans Glas zu halten, gelang ein deutliches Bild):






    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • St. Nepomuk in Taufers im Münstertal, Vinschgau, Südtirol, Italien


    Taufers im Münstertal ist der westlichste Ort Südtirols, in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze, Graubünden. Hier befindet sich mit Müstair der Hauptort des Münstertals, das, abgesehen von der Grenze, eine Einheit bildet.


    Sosehr, dass ich, an Taufers denkend, dazu neige zu sagen, nein, nicht Südtirol: Graubünden, Schweiz.


    Den langgezogenen Ort kann man auf einer sehr engen Straße mittlerweile nur mit 30 km/h durchfahren.

    So konnte ich leicht St. Nepomuk wahrnehmen, in einem Bildstock an einer Hauswand.

    Wesentlich schwieriger war der Versuch, ihn hinter seiner Glaswand im Gegenlicht zu fotografieren.


    Diesmal nützte auch der Trick mit der Kamera am Glas kaum, denn da war dann nurmehr ein Ausschnitt, in diesem Fall eben der Kopf, zu sehen. Aber schaut her:







    Auf dem letzten Bild sieht man recht deutlich in der Spiegelung eine Kapelle, die ebenfalls mitten im Ort steht - und die mir seit langem geläufig war. St. Nepomuk hat sich erst heuer für mich erschlossen - und so kann ich ihn Euch hier zeigen.


    Herzlich! Susanne





  • St. Nepumuk in Laatsch, Bezirk Mals, Vinschgau, Südtirol, Italien


    Am Eingang ins Münstertal liegt das noch zum Bezirk Mals gehörige Dorf Laatsch im Vinschgau.

    Auf der Durchfahrt fällt das Gasthaus "Zum Brückenwirt" auf, schon ist da die Brücke über die Etsch, die auf dem Weg nach Glurns hier Laatsch durchfließt.


    Und wer hält hier, an dieser Brücke Wacht? Natürlich St. Nepomuk!

    Ein wenig hinter Gittern, aber doch deutlich zu sehen!






    Lieben Gruß!

    Susanne









  • Prag, Teynkirche - Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn

    Kostel Matky Boží před Týnem


    Drei Nepomuks


    Diese markante Kirche mit den zwei 80 Meter hohen Türmen „Adam und Eva“ steht hinter einer Häuserzeile am Altstädter Ring. Dort befand sich der Teynhof, ein Handelshof.





    Durch einen Eingang bei der Häuserzeile gelangt man dann zum Kirchenportal und steht unmittelbar vor der riesigen Fassade.



    In der Kirche muss man sich erst an die Dunkelheit und Größe des Raumes gewöhnen und langsam umschauen.




    Rechts vorne fiel mir gleich einmal der güldene Nepomuk auf. Fotografieren verboten. Ich habe das Fotografierverbot als Fotografieren mit Blitz verboten interpretiert.




    Ein Blick zur Kanzel....oben steht der Nepomuk, als ob er die Predigt halten würde!




    Die Teynkirche stand ja im Fokus der Hussitenkriege, das gelieferte Holzgebälk für das Dach wurde nicht verbaut, sondern für die Galgen verwendet, an denen 1447 auf Befehl des Kaisers Sigismund 53 aufständische Hussiten erhängt wurden. Nicht rühmlich für unseren Nepomuk! Das Dach wurde dann erst 1460 fertiggestellt.


    Und schließlich habe ich noch einen Nepomuk hinten auf dem Beichtstuhl gefunden.




    Johannes

  • Prag, Altstadt, Bazilika sv. Jakuba


    Der Teyn erstreckte sich von der Teynkirche bis zur Basislika St. Jakobus. Heute sind die alten Häuser noch größtenteils erhalten und wenn man durch die Altstadt spaziert, steht man dann plötzlich vor dieser monumentalen Basilika, die zwischen den Häusern etwas eingezwängt ist.




    Der Eingang stand offen, also nichts wie hinein.



    In dem mächtigen Langschiff befinden sich 20 Altäre und man muss genau hinsehen, um den Altar des hl. Nepomuk zu entdecken, da das Gemälde sehr dunkel ist und spiegelt. Dementsprechend schwer ist es, ein Foto zu machen, dennoch füge ich es hier aus Dokumentationsgründen ein.




    Die Szene zeigt Nepomuk, Almosen verteilend.



    Johannes

  • Prag, Praha 1 Altstadt


    Vier weitere Nepomuks und ein alter Bekannter


    Wenn man durch die Altstadt Richtung Karlsbrücke geht, kommt man nicht nur an der Teynkirche und der Basilika minor St. Jakobus vorbei (in die es lohnt, nicht nur wegen der Nepomuks, hineinzusehen), man stolpert auch auf Schritt und Tritt anderen Nepomuks.


    Das Auto lässt man am besten in der großen Palladium Garage stehen.




    Kaum komme ich aus der Garage und dem Einkaufszentrum hinaus, springt mich ein Nepomuk bei der Kirche St. Josef - Kostel sv. Josefa - an.





    Und wenn eine Kirche schon offen ist, schaue ich natürlich auch hinein:





    Gegen das einfallende Licht war die oben befindliche Zunge schwer zu fotografieren, aber man sieht sie doch....



    Weiter geht es vorbei am Haus Karlova mit dem Nepomuk, den bereits Elke hier beschrieben hat:


    Gast001



    Gleich daneben habe ich noch diesen Nepomuk auf der Hausfassade des Hotels Golden Eagle gesehen:




    Bei der Moldau, ganz in der Nähe der Karlsbrücke habe ich mich ein wenig verlaufen und bin in die Platnerska abgebogen, wo ich an der Fassade des Hotels Vier Jahreszeiten noch diesen Nepomuk gefunden habe:





    Danach ging es über die Karlsbrücke auf die Kleinseite, wo ich auf dem Weg zum Veitsdom auch noch ein paar Nepomuks mitgenommen habe, die im Weg standen.....kein Wunder also, dass ich oben erst ankam, als der Dom um 17:00 Uhr bereits geschlossen war und ich nochmals kommen musste.


    Dabei gibt es noch so viele tolle Kirchen und Nepomuks, die auf meinen nächsten Besuch in Prag warten müssen ;(


    Johannes

  • Prag, Kleinseite


    Fünf weitere Nepomuks


    Ein Blick zurück auf die Karlsbrücke Richtung Altstadt



    Und ein Blick nach vorne, und schon werde ich vom ersten Nepomuk auf der Kleinseite an der Fassade des Restaurants zu den drei Straussen begrüßt.




    Jetzt ist es nicht mehr weit zum Kleinseitner Ring. Hier fällt erst einmal die Pestsäule auf und sogar gegen das grelle Sonnenlicht kann sich Nepomuk nicht verbergen.


    Links im Bild befindet sich die St. Nikolaus Kirche, die den Kleinseitner Ring in einen oberen und einen unteren Abschnitt trennt.




    Hier geht es dann hinauf zur Prager Burg und dem Veitsdom. Bei den Stufen am Aufgang steht ein eingerüsteter Nepomuk.




    Zum Schluss der Prager Nepomuks wollen wir noch in die St. Nikolaus Kirche am Kleinseitner Ring hineinsehen. Hier muss man Eintritt bezahlen, darf dafür aber fotografieren. Es lohnt!



    Sie ist ein prächtiger Barocker Bau mit einem beeindruckenden Deckenfresko, das den hl. Nikolaus verherrlicht. Der Altar ist mächtig und prunkvoll und die Kuppel besonders schön.




    Es gibt auch hier einen Beichtstuhl mit dem hl. Nepomuk




    Und auf der rechten Seite vorne eine Nepomukkapelle mit dem Gnadenbild sowie drei Darstellungen des hl. Nepomuk.




    Das Altarbild zeigt wieder die Szene Nepomuk, Almosen verteilend und in der Kuppel ist Nepomuk in der Glorie dargestellt.



    Oberhalb des Altarbildes befindet sich ein Medaillon, welches Nepomuk auf der Wallfahrt nach Altbunzlau zeigt, links im Bild ist die Mariä Himmelfahrtskirche zu sehen, die unser nächstes Ziel ist....



    Johannes

  • Ich habe wieder einmal den Eindruck, dass der Nepomuk Dich, Johannes56 , besonders anzieht!

    In jeder Ecke, an vielen Hauswänden, in Kirchen ohnehin, macht er sich Dir sofort bemerkbar . In Prag natürlich besonders zahlreich. **\'6

    Ich kenne Prag ( leider nur ein klein wenig) - das nächste Mal werde ich anhand Deiner Beschreibungen, einen "Nepomukrundgang" planen :) !

    Bei radio.cz habe ich eine Sendereihe über Nepomuk entdeckt.

    z.B.

    https://deutsch.radio.cz/belie…muk-wird-gefeiert-8719052

    Aber auch die hier vom März 2019

    https://deutsch.radio.cz/hl-ne…auf-barockbildern-8135636

    Zitat

    Hl. Nepomuk sah anders aus als auf Barockbildern


    Am Dienstag ist eine Bronzebüste enthüllt worden im Johannes-Nepomuk-Museum, das vor vier Jahren im Geburtsort des Heiligen im Städtchen Nepomuk eröffnet wurde. Die Büste wurde anhand der Erkenntnisse der Anthropologen vom Mährischen Landesmuseum in Brno / Brünn gegossen. Das Kunstwerk zeigt Johannes Nepomuk völlig anders als auf den bekannten Porträts. Eva Vaníčková ist eine der Anthropologen:


    „Er ist glatt rasiert, hat eine kurze Tonsur. Diese deutet darauf hin, dass er zu einem geistlichen Orden gehört hat. Wenn man sich den Kopf von vorne anschaut, ist zu sehen, dass der Unterkiefer asymmetrisch ist. Beim Blick auf den Schädel von hinten ist auch eine Asymmetrie zu erkennen.“


    https://deutsch.radio.cz/sites/default/files/styles/cro_16x9_tablet/public/images/nepomucky.jpg?itok=lXe08HSN&WCF_AMPERSAND×tamp=1590408589


    Hast Du dieses Museum in Nepomuk besucht ?


    Müssen wir unsere Vorstellungen, mit denen wir "unserern Nepomuk" immer identifizieren, ändern?


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Hast Du dieses Museum in Nepomuk besucht ?

    Ich habe die drei Museen in Nepomuk besucht und mir alles genau angesehen. Es gibt historische Irrtümer und Verwechslungen von zwei unterschiedlichen Märtyrern, die auf eine Chronik von Wenzel Hajek z Libocam aus 1541 zurückgehen. Hier wird von einem Jan Pomuk als Beichtvater der Königin und von einem Doktor Johanek geschrieben. Seit 1638 ist die Zuordnung und Ikonographie des „richtigen“ Johannes von Nepomuk jene, die wir kennen, mit Haupthaar und Bart. Die genannte Bronzebüste habe ich nicht gesehen, ich vermute, man hat sie wieder weggeräumt, da sie nicht der allgemein gültigen und tradierten Ikonographie entspricht. Oder ich habe sie einfach übersehen, weil sie nicht in meiner Wahrnehmung als typischer Nepomuk vorhanden war?


    Man hält ja auch an der Zunge fest, obwohl man heute weiß, dass es sich um Gehirnmasse handelte, was man bei der Exhumierung gefunden hat....


    Zu Nepomuk und seinen Museen komme ich später, erst wollen wir uns Brandys nad Labem - Stará Boleslav näher ansehen....


    Johannes


    P. S. noch etwas Interessantes steht in dem Artikel, den Elke gepostet hat. Ich zitiere:


    "Denn vom heiligen Johannes Nepomuk soll es allein in Europa mehr als 33.000 Abbildungen geben."


    Wir haben jetzt bald einmal 3.000 beschrieben, also nicht einmal 10%, so sind wir noch die nächsten 100 Jahre beschäftigt ;)

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