Der Burgberg von Budapest

  • Nachdem ELMA, Josef, sowie Ini und Micha schon einiges über die wunderschöne Stadt Budapest berichtet haben, möchte ich Euch mein – über viele Jahre angesammeltes – Archiv öffnen.
    Mit dem Burgberg von Buda, dem rechts der Donau (rechtsdonauisch klingt irgendwie seltsam) gelegenen hügeligen Teil der ungarischen Hauptstadt Budapest möchte ich beginnen.



    Teil 1


    Die Burg in Buda




    Zunächst ein paar Bilder von Pest aus, dem östlich der Donau gelegenen flachen Teil Budapests.


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    Der Burgberg wird von der Burg gekrönt. Sie beherrscht den südlichen Teil (etwa 1/3) des Burgberges.


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    Auch heute noch gilt der Burgpalast als das größte Gebäude Ungarns.


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    Nach dem Mongolensturm von 1241 ließ König Béla IV. mit dem Bau beginnen.
    Seitdem diente die Burg (mit Unterbrechungen) den ungarischen Königen als Residenz.
    Auch Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth residierten hier wenn sie dienstlich in Ungarn weilten.


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    Ein beliebter Weg um auf den Burgberg zu kommen ist die Sikló, eine Standseilbahn die vom Clark Adam tér auf die Burg führt.
    Sie wurde 1870 in Betrieb genommen und ist damit die älteste personenbefördernde Standseilbahn Europas auf Originalgleis und –trasse.


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    Links davon steht der 0-Kilometer-Stein.


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    Dazwischen hat man 1880 das königliche Wappen in die Backsteinmauer eingearbeitet.


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    Rechts der Seilbahn verschwinden die Autos im Alagút, dem 350 Meter langen Tunnel der unter dem Burgberg durchführt.
    Nach seinem Erbauer Adam Clark ist der Platz davor benannt.


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    Über dem Tunneleingang prangt das ungarische Wappen.


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    Rechts vom Tunneleingang führt die „Király Lépcső”, die Königstreppe auf den Burgberg.


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    Man kann sich aber auch königlich chauffieren lassen.


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    Es führt nämlich neben der Königstreppe auch eine Straße auf den Burgberg.
    Leider ist die in der Ferienzeit aber oft durch Busse verstopft.


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    Auf die Matthiaskirche und die Fischerbastei komme ich im zweiten Teil zurück.


    Am Dísztér (Ehren- oder Paradeplatz) betreten wir den Burgberg und sehen die ersten noch renovierungsbedürftigen Burggebäude.
    Hier teilt sich der Burgberg in den Burgbereich und das Burgviertel.


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    Wir gehen rechts an der Ruine des ehemaligen Kriegsministeriums vorbei.
    Es öffnet sich ein großer freier Platz.


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    Viele Kriege hinterließen ihre Spuren und nach dem II. Weltkrieg war der Burgpalast nur noch ein Trümmerhaufen.
    Einen großen Teil davon hat man wieder aufgebaut, aber auch heute noch blickt man in Ruinen.
    Rechts hat man einen Teil der Ruinenlöcher einfach mit Kies abgedeckt, ein anderer Teil lässt einen Blick in Unterwelt zu.


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    Links sehen wir das Burgtheater in dem derzeit das Tanztheater untergebracht ist.
    Es entstand aus den Resten einer Kirche die zu einem Karmeliterkloster gehörte.


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    Daneben steht das Sándor Palota (Alexander Palais) von 1806, seit 2002 ist es der Amtssitz des ungarischen Staatspräsidenten,


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    gekennzeichnet mit dem ungarischen Wappen über den Zugängen.


    Nur ein paar Meter davon entfernt schaut der Turul auf Budapest. (Gyula Donáth, 1903)


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    Zu diesem Fabelwesen lesen wir bei Wikipedia:


    Zitat

    Laut einer Sage soll ein Turul im Jahr 819 Emese im Schlaf geschwängert und ihr im Traum prophezeit haben, dass sie einen Sohn zur Welt bringen würde, der der Urahn vieler Könige sein würde. Dieser Sohn bekam den Namen Álmos, nach dem Wort álom, das Traum bedeutet. Im Sagenkreis um die Landnahme der Ungarn spielte ebenfalls ein Turul eine große Rolle: er soll die Ungarn nach Pannonien geführt haben. Diese Legenden werden in den ungarischen Chroniken, wie z.B. in den Gesta Hungarorum oder in der Budaer Bildchronik beschrieben. Der Turulvogel war auch in der Kultur anderer Völker präsent: er verziert nicht nur Gegenstände der Magyaren, sondern auch die der Hunnen und Awaren. Der Turul hat bis heute eine symbolische Bedeutung für die Ungarn: er weist auf die Ursprünge, auf den "Urvater" der Ungarn hin. Er hält oft ein Schwert in seinen Fängen.

    Zitat


    Rechts vom Turul hat man 1905 das Habsburger Tor von Alajos Hauszmann errichtet.


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    An ihm vorbei und unter dem Hunyadi-Raben auf dem Bettlertor hindurch - den uns ELMA schon gezeigt hat - gehen wir weiter in Richtung Löwentor.


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    Matthias Corvinus heißt im ungarischen Hunyadi Mátyás!
    Deshalb wird uns der Rabe bei der Matthiaskirche wieder begegnen.
    Dazu lesen wir bei Wikipedia über Johann Hunyadi, den Vater von Matthias Corvinus:


    Zitat

    Der später von seinem Sohn Matthias angenommene Beiname Corvinus hat seinen Ursprung in dem Familienwappen, das einen Raben (lateinisch corvus) zeigt. Die "Schlesischen Annalen" berichten, dass ein Rabe einst einen Ring entwendet habe, den Matthias von seinem Finger gestreift hatte; Matthias habe dann den Raben verfolgt und getötet und so seinen Ring zurückgewonnen. In Erinnerung an dieses Ereignis wählte er den Raben als Symbol für sein Siegel. Eine andere Meinung ist, dass das Wappentier von einem anderen Besitz der Familie abgeleitet wurde, dem "Rabenfelsen" (auf Rumänisch Piatra Corbului ). Eine weitere Legende besagt, dass, als Matthias in Prag gefangen gehalten wurde, seine Mutter ihm einen Brief mit einem Raben senden konnte (dies ist auch der Grund, warum die Königlich-Ungarische Post mehr als ein Jahrhundert lang einen Raben als Symbol hatte). Unabhängig davon, welche Legenden hierbei auch immer angeführt werden, ist in jedem Falle der Name des rumänischen Vaters "Corbu" das rumänische Wort für "Rabe".


    Nach ein paar Schritten öffnet sich uns der Vorhof.


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    Im Zentrum steht die Skulptur „Csikós“ (Pferdehirt) von György Vastagh, die hier schon einmal als Rätsel erschien.


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    Bevor wir das Löwentor zum Innenhof durchschreiten sehen wir links den Matthiasbrunnen.


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    Der Matthiasbrunnen wurde von Alajos Stróbl 1904 erschaffen und erzählt die Geschichte von König Matthias Corvinus und der schönen Helena.
    An der Wand über dem Brunnen ist Matthias Corvinus als stehende Bronzefigur mit einem erlegten Hirschen dargestellt.
    Alajos Stróbl hat als Motiv den jugendlichen König auf der Jagd versucht darzustellen.
    Unterhalb der Statue findet man eine sitzende Mädchengestalt, welche die Beliebtheit des Königs beim ungarischen Volk dokumentieren soll.
    Einer Legende zufolge soll sich das dargestellte Bauernmädchen szép Ilonka (schöne Helena) in Matthias Corvinus verliebt haben, als dieser inkognito auf die Jagd ging.
    Kurz darauf soll sie erkannt haben, dass ihre große Liebe ihr König war, und sie fiel darauf in tiefe Trauer und starb an ihrem Kummer.


    Durch das Löwentor, das wieder mit dem ungarischen Wappen gekrönt ist…


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    … treten wir in den inneren Burghof.


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    Im Ostflügel des Burgpalastes und in den angrenzenden Gebäudeteilen ist die Nationalgalerie
    mit einer der umfassendsten Sammlungen ungarischer Kunst vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert untergebracht.
    Die Freilichtbühne trübt den Gesamteindruck des Gebäudeensembles.
    Das scheint aber modern zu sein und sich zu lohnen.


    Ein Blick zurück zum Löwentor zeigt den Nordflügel des Innenhofes der auch Teil der Nationalgalerie ist.


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    Links sehen wir den Westflügel in dem die Nationale Széchenyi Bibliothek untergebracht ist.
    Sie umfasst ca. 8 Millionen bibliographische Einheiten, in Form von Büchern, Manuskripten, Handschriften (625.000) und Landkarten (183.000).
    Ein Highlight der Sammlung sind die "Budapester Blätter", welche zu den wohl ältesten mittelalterlichen Liederhandschriften zählen dürften.
    Außerdem bewahrt die Széchenyi-Bibliothek Teile aus der Bibliothek von Matthias Corvinus.
    Schon zu Lebzeiten Corvinus war diese einst 2000 Bände umfassende Handschriftensammlung weit über die Grenzen Ungarns hinaus bekannt.


    Burghof_Nationalbibliothek.jpg



    Außer von der Bibliothek war Ferenc Széchenyi auch der Gründer des ungarischen Nationalmuseums.
    Einer seiner Söhne, István Széchenyi, gilt als der Erbauer der Kettenbrücke und der Gründer der Akademie der Wissenschaften.
    Es war eine wichtige ungarische Adelsfamilie die viele Spuren in Budapest hinterlassen hat.


    Im Südostflügel des Burgpalastes finden wir das historische Museum.
    Es stellt die Geschichte der Stadt Budapest von der Ur- bis in die Neuzeit dar.


    historisches_Museum.jpg



    Durch das Vestibül des historischen Museums kann man in den Sommermonaten zu den Resten der südlichen Befestigungsanlagen kommen.
    Die habe ich aus einem Fenster des Museums fotografiert.


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    Im Vordergrund steht der Keulenturm.
    Das daneben liegende Ferdinandstor wird leider durch die Quermauer verdeckt.


    Von hier hat man auch einen herrlichen Blick auf die südliche Stadt!


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    Rechts unten ist die Wasserstadt – so genannt wegen der Hochwassergefahr – zu sehen vor dem Gellertberg (Gerhardusberg) mit der Zitadelle und der weithin sichtbaren Freiheitsstatue.


    Die drei Brücken sind von unten nach oben die Elisabethbrücke, die Freiheitsbrücke und die Petőfibrücke.


    Etwas nach links gedreht zeigt sich uns dieses Bild.


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    Im Bereich des Museums befindet sich auch der älteste Teil des Burgpalastes, die Burgkapelle.
    Sie soll aus den Anfangsjahren des 14. Jahrhunderts stammen.


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    Wir verlassen das Museum und gehen durch den Innenhof zurück in den Vorhof und durch ein Tor im Ostflügel hinüber in den unteren Vorhof.
    Dort empfängt uns das Denkmal des Prinzen Eugen von Savoyen.


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    Bei wikipedia lesen wir dazu:


    Zitat

    Prinz Eugen von Savoyen, als einer der Helden der ungarischen Geschichte, wird mit einem Bronzedenkmal vor dem Haupteingang des Palastes geehrt. Geschaffen wurde dieses barocke Reiterstandbild 1900 von József Róna. Prinz Eugen gilt als Türkenbezwinger durch seinen Sieg in der Schlacht bei Zenta (heute Serbien) über die Osmanen, wodurch er den Vormarsch der Osmanen in Richtung Norden aufhielt. Die unmittelbare Folge zwei Jahre darauf war der Friede von Karlowitz 1699, bei dem Österreich Türkisch-Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien erwarb und so den Status einer Großmacht errang.


    Viele sahen ihn als Befreier.
    Es gab aber nicht wenige die in den Befreiern die neuen Unterdrücker sahen.
    Auf den Bronzereliefs im Denkmalsockel sind Kampfszenen abgebildet.


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    Bevor wir den Bereich des Burgpalastes durch das Habsburger Tor wieder verlassen…


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    ... zeige ich Euch zum Abschluss dieses Beitrags noch einige Bilder die ich vom südlichen Burgberg aus gemacht habe.


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    über dem linken Brückenpfeiler sehen wir das Parlamentsgebäude, dahinter einen Teil der Margarethenbrücke und -insel



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    die Kuppel der Stefanbasilika ragt über das Gebäde des Innenministeriums hinaus



    Kettenbrcke_und_Basilika.jpg

    Stefanbasilika1.jpg
    einige Meter weiter in Richtung Burgviertel ein Blick über die Kettenbrücke auf das Gresham Palais und die gezoomte Basilika



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    Parlament.jpg
    der nördliche Teil der Wasserstadt mit seinen Kirchtürmen und das stark gezoomte Parlament





    waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi () aus folgendem Grund: Korrektur

  • Danke Waldi,
    ich habe Deinen ausführlichen Bilderbericht sehr genossen, der Erinnerungen an meinen Ungarn-Urlaub im Juni letzten Jahres weckte.
    Budapest ist und bleibt für mich eine der schönsten und interessantesten Großstädte in Europa und kann sich ohne weiteres mit bspw. Hamburg oder Berlin messen.


    Liebe Grüße
    Helga

  • Mit geht es ähnlich wie Helga-
    Schritt für Schritt bin ich mit Dir gegangen- und habe den Spaziergang in Budapest sehr genossen.
    Ich habe mich an sehr vieles erinnert, was Du wunderschön im Detail aufgenommen und beschrieben hast.


    Ja, Budapest ist eine ( nein, mehrere) Reise(n) wert.
    Ich muss mal wieder hin!


    Danke, waldi!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • hallo waldi,


    danke für die mühen, die du dir mit dem bericht über budapest gemacht hast. auch deine ausflüge in die geschichte haben mir sehr gefallen. für mich sind das land und die stadt völlig unbekanntes terrain. ich bin bisher nur einmal auf dem weg nach rumänien durch ungarn gefahren. es scheint so, als lohnt es sich für mich, der hauptstadt mal einen besuch abzustatten.


    grüsse


    jürgen

  • Teil 2


    Matthiaskirche und Fischerbastei




    Nach dem Burgpalast wird der Burgberg von der Matthiaskirche und der Fischerbastei in Verbindung mit dem Hilton-Hotel charakterisiert.




    Wenn ich mit dem Auto vom Clark Ádám tér kommend vor dem Tunneleingang rechts die Hunyadi János út hochfahre dann komme ich am Dísztér (Ehren- oder Paradeplatz) in das Burgviertel.
    Ein erstes Bild von dieser Auffahrt habe ich im Thema Burg schon gezeigt.




    Am Ehrenplatz wenden wir uns nach rechts.
    In der Kurve befindet sich ein Volkskunstbasar mit allerlei schönen und auch weniger brauchbaren Sachen.




    Wir gehen die Tárnok utca in Richtung Matthiaskirche.
    Links steht das Honvéd-szobor, das Denkmal für die Männer der Landwehr.
    Die Ungarn machen einen Unterschied zwischen den Verteidigern der Heimat (Landwehr) und den Soldaten der Armee, die ja bis 1918 dem österreichischen Kommando unterstanden.




    Im Hintergrund sehen wir rechts die Markisen des Restaurant und Café Sisi.


    .....



    Ein paar Häuser weiter steht das "Arany Hordó" (Goldenes Fass), ein Restaurant mit drei Etagen und einem unterirdischen Weinkeller.




    Mitten auf dem Szentháromságtér (Dreifaltigkeitsplatz) steht die Pest- oder Dreifaltigkeitssäule.


    -- Natürlich mit einem Heiligen Nepomuk – (der ist schon in der Nepomuk-Sammlung untergebracht!)


    .....



    Und schon stehen wir vor der Matthiaskirche.




    Die Matthiaskirche trägt den Namen "Budavári Nagyboldogasszony-templom" was etwa heißt: Liebfrauenkirche der Budaer Burg.



    Die erste Kirche an diesem Platz vermutet man schon zu Zeiten des ersten ungarischen Königs István (Stefan), also um 1015.
    Darüber existieren aber keinerlei Belege.
    Eine Kirche in heutigem Grundriss wurde von König Béla IV. errichtet.
    Sie diente der deutschen Bevölkerung Budapests als Hauptkirche.
    Die Einweihung fand 1269 statt.



    Blick zum Altar



    Während der türkischen Besatzung von 1541 bis 1686 war diese Kirche die Hauptmoschee – Eszki-Moschee (alte Moschee).
    Dies verhinderte ihre Zerstörung.
    Die alten Malereien wurden übertüncht und die Wände mit Teppichen verkleidet und die mittelalterliche Einrichtung zerstört.


    Die Statue der Heiligen Madonna ließ König Wladislaus II. 1515 zum Andenken daran,
    dass ihn eine Gewehrkugel verfehlte, anfertigen und in der Kirche aufstellen.
    Sie wurde von den Türken eingemauert und erst als die benachbarte Pulverkammer in die
    Luft flog und eine Wand einstürzte kam die Madonna wieder ans Tageslicht.




    Der Hauptaltar ist der Heiligen Maria gewidmet.




    Eine Fahne zu Ehren der Heiligen Mutter.




    Rechts des Preßbyteriums finden wir den Heilig-Kreuz-Altar.
    Jesus am Kreuz, flankiert von Maria und Maria Magdalena, und darunter eine Pieta.




    Ein Ausschnit der neogotischen Kanzel mit dem Apostel Markus mit dem Löwen, geschaffen vom Bildhauer Ferenc Mikula.
    Rechts kann man noch den Apostel Matthäus mit einem Engel erkennen.




    Ein Blick in die Ladislaus-Kapelle (Lászlo kápolna).




    Die Matthiaskirche wird auch "Budavári Koronázó Főtemplom", Budaer Krönungs-Hauptkirche, genannt weil die letzten ungarischen Könige in dieser Kirche gekrönt wurden.
    Das war 1867 Franz Joseph mit seiner Gattin Elisabeth und 1916 Karl mit Zita.
    Von der Krönung 1867 zeugen ein Wandgemälde im Oratorium des Malteserordens von Károly Lotz, ...




    ... die Wappen des ungarischen Königspaares unter dem Elisabethfenster...


    .....
    das Fenster der Heiligen Elisabeth und in der untersten Fensterreihe die Wappen von Ungarn (links), Franz Joseph, die bayrischen Rauten der Wittelsbacher, und Budapest



    ... und eine Pluviale oder Casula die aus dem Krönungsmantel von Elisabeth gefertigt wurde und im königlichen Oratorium ausgestellt ist.




    Außerdem steht im Oratorium des Malteserordens an der Königstreppe eine Büste der ungarischen Königin Erzsébet.




    Auch Karl I. Robert von Anjou wurde im Jahre 1309 hier gekrönt,
    allerdings nicht mit der Heiligen ungarischen Krone sondern mit einer Ersatzkrone (im Burgmuseum ausgestellt)
    weil sich das Original in feindlicher Hand befand.


    .....
    eine Kopie der Stefanskrone und die Ersatzkrone von Karl I. Robert



    Der heute geläufige Name Matthiaskirche geht auf König Matthias Corvinus zurück der in dieser Kirche inthronisiert wurde.
    Es war eine "Krönung ohne Krone" weil derzeit die Heilige Krone vom deutschen Kaiser Friedrich III. usurpiert war.
    Erst nachdem Matthias auf Land in Westungarn verzichtet, und die Stefanskrone für 80 000 Goldforint vom deutschen Kaiser zurückgekauft hatte,
    krönte er sich – allerdings in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) - zum König der Ungarn.
    Während seiner Regentschaft erlebte das Königreich Ungarn eine Blüte und erreichte seine größte Ausdehnung.
    Seine beiden Hochzeiten wurden in der Matthiaskirche vollzogen.
    In seiner Amtszeit wurde die Liebfrauenkirche um- und ausgebaut.
    Am Matthiasturm, der erst beim Umbau durch Frigyes Schulek seine schlanke barocke Spitze erhielt, ist eine Kopie seines Wappen angebracht.




    Das Original wird in der Kirche aufbewahrt.
    Das Wappentier des Hunyadi Mátyás, geläufiger als Matthias Corvinus, ist der Rabe mit dem godenen Ring im Schnabel.
    Auf einem der kleineren Türme der Kirche ist er zu sehen.




    Durch Veranlassung Kaiser Franz Josephs wurde die zur Zeit seiner Krönung äußerlich recht unscheinbar wirkende
    und in angrenzende Gebäude eingeklemmte Liebfrauenkirche freigestellt
    und durch den Baumeister Frigyes Schulek zwischen 1873 und 1896 in ihre heutige gotische Form gebracht.


    .....
    die Matthiaskirche vor und nach dem Umbau



    .....



    .....



    .....



    Die herrlich bunten Majolikakacheln auf dem Kirchendach wurden von der Keramikmanufaktur Zsolnay in Pécs gefertigt.
    Der Vogel auf diesem Turm ist kein Rabe sondern ein Adler der an König Sigismund (Zsigmond 1387 bis 1437) erinnern soll.




    Der Platz vor dem Marientor der Matthiaskirche wird durch das Denkmal von dem ersten ungarischen König István (Stefan) beherrscht.
    Die Bronzestatue wurde 1906 von Alajos Stróbl geschaffen.


    .....



    Auf dem Sockel sind Szenen aus dem Leben des Königs abgebildet.


    .....
    die Gesetzgebung und der Kirchenbau




    die Krönung Stefans mit der Heiligen Krone
    Stefans Frau, Gisela von Bayern, (sitzend in der Mitte der rechten Bildhälfte) soll das Gesicht von Königin Elisabeth (Sissi) haben




    die Huldigung aus Wien - der sich verbeugende Herr soll die Gesichtszüge des Wiener Bürgermeisters der Jahrhundertwende, Dr. Karl Lueger, tragen



    Bei dem Um- und Ausbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auch das Umfeld der Kirche neu gestaltet und die Fischerbastei entstand.




    .....



    Die Fischerbastei (ungarisch Halászbástya) ist ein ebenfalls von Frigyes Schulek von 1895 bis 1902 errichtetes, neoromanisches Monument.
    Es erhebt sich auf dem Burgberg an der Stelle des mittelalterlichen Fischmarkts von Buda.
    Der Name stammt von der Fischergilde, für die das Monument errichtet wurde.
    Diese Gilde hatte im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer zu verteidigen.


    .....





    .....



    Das skurrile Bauwerk, das mit seinen konischen Türmen an die Zelte der Magyaren erinnern soll,
    wird als Aussichtsterrasse auf Donau und Pest genutzt.




    Man hat einen herrlichen Blick auf die Stadt, die Donau und das Parlament.






    Nördlich der Matthiaskirche befand sich das Kloster zum Heiligen Nikolaus.
    Die Wand des Südflügels des Hotels Hilton, das man 1976 auf den Ruinen errichtete, war die Außenwand des Jesuitenkollegiums.
    Man hat hier mit mehr oder weniger Erfolg eine Verbindung von Geschichte und Moderne geschaffen.


    .....
    Reste einer Kirche und das Denkmal der Mönche Julianus und Gerhardus



    .....




    Spiegelung des Adlers im Fenster des Hilton



    Wir setzen unseren Spaziergang fort und gehen am ehemaligen Finanzministerium vorbei...




    ... an der Westfassade des Hilton in nördlicher Richtung weiter.




    Ein Blick zurück zum Bélaturm - dahinter der Matthiasturm - der Matthiaskirche.




    Die Front des Hilton Hotels wird durch den Nikolausturm (Miklós torony), dem kläglichen Rest des Nikolausklosters, geteilt.




    Am Nikolausturm hat man 1930 eine Kopie des Reliefs am Matthäusturm in Bautzen angebracht.




    Das Original in der Ortenburg in Bautzen ist neun Meter hoch und Überlieferungen nach soll der Landvogt Georg von Stein
    drei Mal wegen dieses Bildnisses zum König Matthias Corvinus nach Ofen in Ungarn gereist sein,
    da die ersten Entwürfe dem König nicht ausreichend ähnlich waren.
    Weitere Kopien dieses Reliefs findet man in Szeged (Ungarn) und Kráľova Lehota (Slowakei).



    Fortsetzung folgt!







    waldi :174:

  • Ich glaube, ich habe schon mal erwähnt, dass ich Budapest zu den schönsten europäischen Städten zähle!


    Ich habe einmal eine Woche auf dem Burgberg gewohnt und war mir sicher , dass ich alles genau angeschaut habe.
    Aber wenn ich jetzt Deine Bilder anschaue und vor allem, wenn ich die Informationen dazu lese ( die jedem Reiseführer Konkurrenz machen und vor allem durch Genauigkeit, durch die Querverbindungen und Hintergründe , die Du immer wieder aufzeigst, so wertvoll sind) -
    so sehe ich , dass ich absolute "Budapestsanfängerin " bin!!


    Danke, Waldi, für die Arbeit , die Du Dir gemacht hast.


    Sollte ich wieder einmal nach Budapest kommen , werde ich mir abends am PC Deine Berichte hernehmen und mich damit für den nächsten Tag vorbereiten.


    Eines ganz konkret: Findest Du nicht auch, dass das Hiltonhotel neben der Matthiaskirche eine riesige Bausünde ist? ( s. Bild 1 von Teil 2)


    Gruß,
    Elke

  • Teil 3



    Das Burgviertel



    Wir setzen unseren Spaziergang in der Fortunastraße fort.


    Am Haus Fortuna utca Nr. 11 steht diese Madonna mit dem Jesuskind eines unbekannten Meisters.




    Wir werfen einen Blick in einen der vielen Höfe in dem Kunst angeboten wird.




    Am Ende der Fortunastraße stoßen wir auf das ungarische Nationalarchiv am Bécsi kapu tér.




    Rechts sehen wir die evangelische Kirche der deutschen Gemeinde von Buda, erbaut 1896.
    Leider war sie verschlossen.
    Ich konnte nur ein Foto durch ein Fenster in der Türe machen.




    Ein Pfarrer der dort gewirkt hatte betreute ein paar Jahre eine Nachbargemeinde meiner Heimatstadt.


    An dem Haus im Biedermeierstil links, Bécsi kapu tér 8, habe ich leider den schmucken Eckerker abgeschnitten.
    Bemerkenswert sind hier die nach außen gewölbten Fenster.




    An nächsten Haus sind Medaillons mit griechischen Philosophen angebracht.




    Rechts daneben, Hausnummer 6, wird durch einen Heiligen Nepomuk verziert.




    Vor diesem Haus finden wir den Kazinczybrunnen.




    Ferenc Kazinczy war ein ungarischer Schriftsteller und Reformer der ungarischen Literatur und Sprache.
    Er lebte von 1759 bis 1831 und übersetzte unter anderem Werke von Goethe, Lessing und Shakespeare ins ungarische.
    Auf dem Medaillon des Sockels ist sein Porträt zu sehen.
    Die Kerze in der rechten Hand der Dame auf dem Sockel symbolisiert die Erleuchtung.
    Der ursprüngliche Entwurf als Akt war damals nicht durchführbar.
    Die Dame stand 1935 auf der Weltausstellung in Brüssel am Eingang zum ungarischen Pavillon.


    Das "Bécsi kapu", das Wiener Tor, ist einer der Hauptzugänge zum Burgviertel.




    Errichtet wurde es 1936 anlässlich des 250. Jahrestages der Befreiung Budas von den Türken (1686) durch die Österreicher.
    Davor auf der linken Seite sehen wir ein weiteres Denkmal das an die Befreiung von der türkischen Besatzung erinnert.


    Wir gehen nicht durch das Wiener Tor sondern wenden uns nach links und gehen am Haupteingang des Nationalarchivs vorbei…




    … über die Petermann bíró utca zum Kapisztrán tér.


    Dort steht noch der Turm der Magdalenenkirche.


    ..........



    Gegründet im 13. Jahrhundert als Pfarrkirche der ungarischen Bevölkerung,
    diente die Magdalenenkirche in der Türkenzeit als einzige Kirche von Buda den Katholiken wie auch den Protestanten.
    1792 wurde hier Kaiser Franz II. zum König von Ungarn gekrönt und im 19. Jahrhundert war sie Garnisonskirche.
    Die "Ferdinand-Kaserne" (Kapisztrán tér 2-4) beherbergt heute das Kriegshistorische Museum.


    Leider wurde die Maria Magdalenen Kirche im zweiten Weltkrieg bis auf den Turm zerstört.
    Man begann 1946 mit dem Wiederaufbau.
    Man erzählt, dass – trotz Befürwortung der Wiederherstellung durch Experten und den Rat für Wiederaufbau –
    der damalige Ministerpräsident Mátyás Rákosi selbst die Aufgabe der Aufbaupläne angeordnet hat.
    Deshalb sind bis heute nur die Grundmauern der Kirche zu erkennen und der Nachbau aus Beton
    eines der imposanten gotischen Kirchenfenster steht als eine Art Denkmal dabei.
    Allein der Turm wurde ausgebaut und dient als Aussichtsturm.
    Wer Lust hat, der kann die 163 Stufen erklimmen und auf der Plattform eine herrliche Aussicht genießen.


    Alle halbe Stunde ertönt das Glockenspiel des Turmes.




    In den Ruinen hat man ein Fenster errichtet und eine Kopie des Krönungsmantels in Bronze als Denkmal aufgestellt.


    .....



    Den Originalkrönungsmantel, der noch vom ersten ungarischen König István I. stammen soll
    und zuletzt von König Károly (Karl) 1916 getragen wurde, kann man im Nationalmuseum bewundern.


    Wir setzen unseren Rundgang über die Herrengasse (Úri utca) fort und kommen zur deutschen Botschaft (Haus-Nr. 64-66).




    Wir folgen dem Straßenverlauf in südlicher Richtung und bewundern die alten Häuser mit ihren architektonischen Besonderheiten.


    .....



    An dem rechten Gebäude ist wieder mal ein Nepomuk zu sehen und ein königliches Ornament.


    .....



    Ein Haus mit Nischen die mit kleinen Statuen gefüllt sind.


    .....



    Sie genießt die Aussicht und beobachtet die vielen Touristen.




    Hier kann man auch eine Besonderheit der Fenster erkennen – die äußeren Flügel öffnen sich nach außen!


    Ein interessanter Mix von Baustilen.


    .....



    Der Eingang zum Wachsfigurenkabinett.




    Gleich daneben befindet sich der Eingang zum Labyrinth, einem 24 km langen Höhlensystem im Burgberg.
    Da war ich selbst noch nicht drin, aber es soll recht interessant sein.


    In diesem Haus wohnte Ferenc Erkel von 1851 bis 1860.
    Ferenc Erkel war Komponist und Begründer der ungarischen Staatsoper.
    Bekannt wurde er durch die Melodie der ungarischen Nationalhymne.
    Außerdem war er ein begnadeter Schachspieler und beteiligte sich an internationalen Schachturnieren.


    .....



    Ich mache einen kleinen Abstecher zur westlichen Burgmauer.
    Dort stehen noch einige alte Kanonen herum.




    Gegen Ende meines Rundgangs im Burgviertel komme ich zum altem Budaer Rathaus
    in dessen Keller heute das Haus des ungarischen Weines untergebracht ist.
    In den oberen Etagen ist das sprachwissenschaftliche Institut der ungarischen Akademie der Wissenschaften einquartiert.


    .....
    ein altes Dia vom Rathaus und ein neueres Foto von András Hadik



    Als Sohn einer alten ungarischen Adelsfamilie ging András Hadik zu den Husaren
    und durch seine militärischen Erfolge schaffte er es 1756 zum Feldmarschallleutnant ernannt zu werden.
    Berühmt wurde er durch den "Berliner Husarenstreich".


    Das Denkmal aus Bronze ist mattgrün von der Patina.
    Nur die Hoden des Pferdes glänzen wie frisch poliert und blenden im Sonnenlicht.
    Die Statue ist ein Wallfahrtsort für Schüler und Studenten – soll doch das Befummeln der Pferdehoden zum Erfolg bei der nächsten Prüfung verhelfen!
    Ich habe gelesen, dass dies bisher von keiner Studie widerlegt werden konnte. :wink:


    Inzwischen beteiligt sich auch mancher Tourist an dem Brauch wenn er das blitzende Teil entdeckt.
    Auch wenn er/sie nicht weiß warum: Schaden kanns ja nicht, und Glück kann man nie genug haben, also… :lol:



    Ich beschließe meinen Rundgang mit dem Besuch des Café Ruszwurm (seit 1824) gegenüber vom Hadik-Denkmal.




    Die Konditorei Ruszwurm ist bekannt für ihren Tiroler Strudel.
    Ich mag aber lieber ein Stück "Krémes", eine leckere Cremeschnitte, oder eine der frischen noch warmen Pogatschen.
    Dazu einen "Dupla Kávé", einen doppelten Espresso.
    Das Glas Wasser dazu ist natürlich Tradition und muss nicht extra bestellt werden.


    Bevor ich Euch den Blick vom Ruszwurm zum Matthiasturm zeige habe ich noch ein Bild vom Ehrenbrunnen.




    Wenn genügend Wasser läuft, dann bildet es einen richtigen Wasserschleier um die Schöne.


    Nun der Blick zum Matthiasturm.





    Mir ist da noch was aufgefallen:
    Im Burgviertel kann man sich mit einem Fiaker herumkutschieren lassen.




    Es wunderte mich aber, dass nirgends Pferdeäppel rumlagen! grübel...
    Des Rätsels Lösung:




    Einfach aber wirkungsvoll.


    Ich hoffe, dass Euch meine Fremdenführung durch das Budapester Burgviertel ein bisschen gefallen hat.




    waldi :174:


  • Eines ganz konkret: Findest Du nicht auch, dass das Hiltonhotel neben der Matthiaskirche eine riesige Bausünde ist? ( s. Bild 1 von Teil 2)


    Da bin ich völlig Deiner Meinung, Elke!
    Ich finde das so besch...eiden. Leider kann ich es nicht ändern.
    Es war vom Architekten Béla Pintér ein kläglicher Versuch einer Verbindung von Geschichte und Moderne.
    Für sozialistische Verhältnisse wäre es an anderer Stelle sicher ein Meilenstein gewesen, aber die Silhouette des Burgberges wurde durch das Hilton verschandelt.


    Trotzdem liebe ich diesen Burgberg und die ganze Stadt!



    waldi :174:

  • Lieber Waldi,


    also wirklich, chapeau!!


    Allein diese 3 Teile mit einem solchen Aufwand ins Forum eingestellt, herzlichen Dank dafür.


    Ja, leider ist auch Budapest für mich ein unbekanntes Blatt, jetzt aber durch die vielen Berichte , auch schon vorher, näher gerückt.


    Was für ein Glücksfall, dass diese unbekannten Städte und Länder wieder zugänglich sind.
    Bin sehr dankbar über deine detaillierten Berichte.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Hallo Waldi!


    Danke für diesen wirklich ausgezeichneten Bericht und diese Menge an super Fotos.
    Deine 3 ausführlichen Berichte über den Burg Berg sind eine Meisterleistung.
    Waldi entschuldige aber deinen ersten Bericht habe ich übersehen.
    Werde es mir nie verzeihen.

  • Herzlichen Dank für Eure Anerkennung!


    Lieber Josef!
    Du darfst Dir ruhig verzeihen, denn ich tu es auch. lach...
    Aber auch wenn Du meine Berichte nicht gesehen hättest - ich wecke doch nur Erinnerungen bei Dir.
    Du warst schon oft in Budapest und auch auf dem Burgberg. Für Dich ist vieles bekannt und Du hast auch schon viel darüber hier berichtet.
    Es ist also nur eine Ergänzung.
    Trotzdem freut es mich dass Du meine Beiträge liest.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Zitat


    Wir setzen unseren Spaziergang in der Fortunastraße fort.


    Und ich bin in Gedanken wieder mitgegangen, an all den wunderschönen barocken Häusern vorbei .. bis zum Cafe Ruszwurm (Josef, haben wir - Deine Frau, Du und ich da nicht Kaffee getrunken :wink: ? )


    Das Burgviertel ist ein kleines Stadtviertel für sich - mit keinem anderen in Budapest zu vergleichen.


    Das Labyrinth solltest Du, Waldi, Dir mal vornehmen - es ist interessant ( Josef- hast du da nicht irgendwo mal drüber berichtet?)


    Zitat

    Ich hoffe, dass Euch meine Fremdenführung durch das Budapester Burgviertel ein bisschen gefallen hat.


    Da gibt es keinen Zweifel!
    Danke, Waldi für diesen wunderbaren Bericht!


    Lieben Gruß,
    Elke

  • Das Kaffee Ruszwurm ist ein kleines Kaffee am Burgberg.
    Die Eigentümer legen großen Wert auf traditionelle Backkunst und
    die geschichtsträchtige Einrichtung des Cafés.
    Das tun sie zu Recht, da das Kaffee bereits 1827 eröffnet wurde.
    Es hat in den fast 200 Jahren seines Bestehens gute aber auch schlechte Zeiten
    erlebt. 1951 wurde das Kaffeehaus verstaatlicht und später ganz geschlossen und erst Anfang der
    60iger Jahre wieder geöffnet. 1990 wurde es dann privatisiert.


    Schon am Nachmittag bei einem Spaziergang am Burg Berg hatten wir (Elke, Erna und ich)
    das Kaffeehaus gesehen und beschlossen es am Abend zu besuchen.




    Das Kaffeehaus besteht aus 2 Räumen. Der erste ist Verkaufsraum




    und im zweiten Raum sind Sitzplätze das eigentliche Kaffeehaus.



    Die antike Uhr über dem Verkaufsschrank ist wahrscheinlich auch vor 150 Jahren stehengeblieben,
    so wie die Zeit im Ruszwurm auch stehen geblieben zu sein scheint.




    Die Ruszwurm Sahnetorte (als Spezialität des Hauses bezeichnet), ist allerdings nur denjenigen zu empfehlen,
    die Schlagsahne lieben – da die Torte bis auf zwei dünne Boden- und Deckplatten fast ausschließlich aus ihr besteht.


    Wir haben wie man sehen kann mehrere Crem Schnitten vertilgt wie man noch am Zucker auf der
    Tischplatte erkennen kann.
    Dazu haben wir aus einer großen Auswahl Tee getrunken.



    Zum Abschied war noch ein Fototermin angesagt. Leider hatte ich nur meine kleine Kompakt Kamera dabei.



    Einen Bericht über einen Teil des Labyrinths des Buda Berges habe ich auf meiner Homepage und zwar
    das Museum des Felsenkrankenhauses aus dem zweiten Weltkrieges.

  • Oh wie schön, Josef!
    Ich liebe diese Sahne-lastigen Kuchenstückchen in Ungarn. ;)
    In jüngeren Jahren habe ich mir sowas zum Frühstück genehmigt.:roll:
    Heutzutage gibt's das nur noch 1 oder 2 mal im Urlaub - und dann nachmittags.:mrgreen:
    Trotzdem vielen Dank für die Eindrücke aus dem Café Ruszwurm!


    Liebe Grüße
    Helga

  • Danke Josef für diese Ergänzung zum Spaziergang auf dem Burgberg!
    Nach so viel Historie und Kultur ein kulinarischer Abschluss!


    Den hatten wir uns verdient!
    Und das soll gleichzeitig eine Empfehlung für alle Budapestbesucher sein!


    Danke auch für den Link zu Deinem Labyrinthbericht:
    Eine perfekte Ergänzung zu Waldis ausführlichem Bericht über das Burgviertel.


    Du und Erna , Ihr wart in jenem Bereich des riesigen Labyrinths ( Der Burgberg ist ja durchlöchert wie ein Schweizerkäse), das ein Hospital beherbergte.
    Ich habe den anderen Teil besichtigt, in dem die Budapaster Bevölkerung während der Luftangriffe Schutz fand.
    Mal sehen, ob ich die Bilder noch finde.


    Gruß,
    Elke

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