Meinen Besuch der Roseninsel habe ich hier dokumentiert.
Im frühen 19. Jahrhundert gehörte die Roseninsel der Fischerfamilie Kugelmiller (heute Kugelmüller). Ab ca. 1840 hatte König Maximilian II. von Bayern ein Auge auf die hübsche Insel geworfen und erwarb sie 1850 für 3000 Gulden. Er hatte die Vorstellung sich dort ein ruhiges Sommerdomiziel bauen zu lassen. Maximilian II. ließ die Roseninsel nach dem Kauf vom bedeutendsten deutschen Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné und Franz Jakob Kreuter umgestalten. Bei dieser Umgestaltung entstand das sogenannte pompejanisch-bayerische Casino, einem Giebelbau mit kurzem Quertrackt und beigestelltem Belvedereturm, inmitten einer kleinen Parkanlage mit einem ovalen Rosarium als Zentrum. König Ludwig II., der Sohn Maximilians II. von Bayern nutzte den abgelegenen Ort gerne um Staats- und andere Gäste zu empfangen. Diese Gäste ließ er meist mit dem Raddampfer „Tristan“ zur Roseninsel bringen und bereitete ihnen dort märchenhafte Soireen. Eben dies war auch der Ort, an dem sich Kaiserin Elisabeth öfter „fast geheim“ mit König Ludwig II. traf. Beide hatten eine Abneigung gegen Menschanandränge und liebten die Einsamkeit. Sisi und Ludwig fühlten sich seelenverwandt und beide liebten ihre „konspirativen“ Treffen auf der Roseninsel. Man erzählt, dass Ludwig, wenn er sich nach einem Treffen mit Elisabeth sehnte, die Glocken in einer bestimmten Art läuten ließ. Elisabeth eilte dann zur Roseninsel und Ludwig bereitete ihr aufwendige Diners. Auch schrieben sich Ludwig und Elisabeth immer wieder Briefe, die sie in einer geheimen Schublade eines Sekretärs im Casino versteckten, zu der nur sie beide einen Schlüssel hatten. Oft bezeichnen die beiden sich in ihren Briefen / Gedichten als See-Möve (Elisabeth) und Adler (Ludwig II.).
An diesem oben gezeigten Schreibtisch dürften einige Gedichte Ludwigs entstanden sein.
Eine Kostprobe der beiden "Poeten" findet Ihr hier.
Zu den erwähnten Gästen zählten unter Anderem die russische Zarin Alexandrowna und sein Freund Richard Wagner. Ohne Ludwigs Unterstützung wäre Wagner wegen Geldmangel wohl verhungert und nicht erfolgreich geworden.
Maximilian II. erwarb nicht nur die Roseninsel sondern auch das Areal am Seeufer unterhalb von Feldafing und ließ von Lenné einen Park anlegen. Im Park sollte ein Schloss entstehen. Als Maximilian überraschend im März 1864 starb, waren nur die Fundamente des Schlosses fertig. Sein Sohn Ludwig II. stoppte die Bauarbeiten. Bald darauf wurden die Fundamente wieder entfernt.
Liebe Grüße von waldi aus Ungarn