Letzte Woche haben wir einen Ausflug ins Tiroler Pitztal gemacht um dort eine relativ gemütliche Wanderung zu unternehmen. Los ging es südlich der Ortschaft Jerzens durch die Pitzenschlucht.
Recht von der Brücke steht ein kleines Wasserkraftwerk. Da konnten wir das Auto parken und auf einem schmalen Pfad flußabwärts immer westlich und oberhalb des Flusses laufen.
Der Weg führt durch einen Wald mit bemoosten Steinen.
Diese Steine sind gelegentlich auch etwas größer.
Manchmal sieht es auch etwas bedrohlich aus oberhalb des Weges.
Das Flußbett wird immer enger.
Über die Felswand rechts fließt oft auch im Winter Wasser welches dann gefriert und den Eiskletterern als Spielplatz dient.
Wer möchte, kann auch hier wie an vielen anderen Stellen im Tal dokumentieren oder anderen beweisen, daß man da war.
Wir machen hier Brotzeit. Dabei untersuche ich etwas Besonderes.
Starke Stahlseile sind um einen tonnenschweren Felsen gebunden.
An diesen wiederum hängen Leerrohre mit Elektokabeln drin.
Die führen wohl von einem der oberhalb gelegenen Wasserkraftwerke an dieser Stelle über die Schlucht und dann weiter beim Weiler Schön ins Pitztal. Denkbar ist aber auch der umgekehrte Fall, daß hier Strom bergauf in die verstreut liegenden Weiler geleitet wird. Nur wenige Meter entfernt steht jedoch ein Betonmast, der mir irgendwie moderner erscheint als diese Konstruktion. Möglicherweise werden die Kabel gar nicht mehr genutzt.
Die Stahlseile dienen also nur dem Zweck, die Schutzrohre für die Stromkabel zu stabilisieren. In diesen Schutzrohren liegen die Stromkabel. Neben dem großen Stein, der als Verankerung dient liegt ein dünneres Stahlseil. Das wurde wohl früher verwendet, hat sich jedoch möglicherweise als zu schwach erwiesen. So wurden diese starken Stahlseile um den Stein gespannt um bei jeder Witterung zu allen Jahreszeiten zu verhindern, daß das Stromkabel reißt.
Nach oben hat man hier im Wald nicht immer freie Sicht.
Aus einem Seitental plätschert der Klausbach in die Pitz.
Darüber führt ein Steg.
Es geht noch ein Stück weiter durch den Zauberwald.
Nach etwas einer Stunde können wir den Wald verlassen. Das Tal weitet sich.
Am Kirchtum ist in der Ferne die Ortschaft Jerzens zu erkennen.
Am Weg liegt eine kleine Kapelle.
Sie ist zwar geschlossen. Aber einen Blick durch das geöffnete und vergitterte Fenster kann ich ja wagen.
Rechts und links des Altars stehen Heiligenfiguren. Ist das rechts ein Nepomuk?
Nun gehen wir ein Stück der Straße entlang bis zum kleinen Campingplatz auf der anderen Flußseite. Dort gibt es zwar keinen Cappucino. Also müssen oder dürfen wir mit einem Eis Vorlieb nehmen. Das passt besser zu den hochsommerlichen Temperaturen.
Im Wald ging es über Stock und Stein mal rauf und runter. Da kommen solche Brunnen mit kühlem Wasser am Weg wie jetzt gerade recht.
Unser nächstes Etappenziel ist der Stuibenfall auf der östlichen Seite des Pitztales. Um zu diesem zu gelangen, müssen wir wieder flußaufwärts und auch ein Stück auf dem Berg hinauf gehen.
Ein Teil des Weges ist ein Forstweg. Danach gehts in Serpentinen auf einem Steig hinauf bis zum Wasserfall.
Als Laie würde ich sagen, daß es sich hier um eine weiße Glockenblume handelt.
Das letzte Ziel für heute ist schon in Sicht.
Eigentlich könnte ich mich hier jetzt duschen. Aber ich habe kein Handtuch dabei...
Eine Aussichtskanzel ist auch da. Ich wußte nicht, daß hier im Pitztal die Berge nicht aus Kalkstein, sondern aus Gneis bestehen. Der ist viel härter und glitzert noch dazu in der Sonne.
Die Berge gehören übrigens zu den Ötztaler Alpen.
Nach einer weiteren Stärkung machen wir uns auf den nun nicht mehr so anstrengenden Rückweg zum Auto.
Wir haben einen abwechslungsreichen Rundweg hinter uns, der eigentlich alles beinhaltet, was bei einer einfachen Wanderung in den Bergen dabei sein sollte. Das nenne ich Erholung.
Das Pitztal ist ein Tal welches parallel zum Ötztal liegt, aber wesentlich weniger stark frequentiert und auch erschlossen ist. Mir gefällt es dort recht gut. Ich war sicherlich nicht zum letzten Mal da.
jürgen