Im dritten Wiener Gemeindebezirk befindet sich ein erhaltenes Juwel eines alten Friedhofs, der Biedermeierfriedhof St. Marx.
Unter Kaiser Joseph II wurden im Zuge der Seuchen- und Hygienevroschriften der Josephinischen Reformen die Friedhöfe innerhalb des Linienwalls geschlossen und am damaligen Stadtrand Comunal-Friedhöfe errichtet. Der Friedhof St. Marx diente 1784 bis 1874 als Begräbnisstätte, so wie die anderen Communal-Friedhöfe.
Doch bald wurden diese Friedhöfe zu klein und so wurde der große Zentralfriedhof außerhalb der Stadt gebaut. Dies hatte auch Gründe in der wachsenden Stadt und der Seuchenprävention. Es gab auch Pläne, die Leichen aus der Stadt mit einer Rohrpostanlage zum Zentralfriedhof zu schicken. Dies wurde aber aus Kostengründen nicht realisiert.
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Jedenfalls wurden die Communal-Friedhöfe aufgelassen und alle in Parkanlagen umgewandelt, bis auf den Friedhof St. Marx, der als Andenken erhalten blieb. Hans Pammer, ein Lehrer und Heimatforscher setzte sich maßgeblich für den Erhalt ein.
Über die Jahrzehnte verwilderte der Friedhof und behutsam wird er nun renoviert und als Natur- und Kulturparadies erhalten. In Zeiten wie diesen ist er ein herrlicher Ruheort, und ein Spaziergang mit Blick auf die teils verwachsenen Gräber auch berühmter Persönlichkeiten lohnt.
Das berühmteste Grab ist das von Mozart:
Am Friedhof gibt es den in Wien größten Bestand an Flieder und auch Bienen haben hier ihr Zuhause gefunden.
Obwohl dieser sehenswerte Friedhof ziemlich nahe von meiner Wiener Wohnung liegt, hatte ich ihn noch nie besucht. Meine Erstbegegnung war daher wie eine Reise in ein fernes Land und es tat richtig gut, Neues zu entdecken. Begleitet mich nun auf einem Rundgang durch den Biedermeierfriedhof St. Marx:
Album Friedhof St. Marx
Johannes