Um mich selbst wieder in Stimmung für meine nächste Thailand Reise zu bringen, habe ich die Festplatte nach Bildern durchsucht und bin dabei auf den Bahnhof von Bangkok gestoßen, von wo aus ich im letzten März eine Zugfahrt nach Ayutthaya gemacht habe.
Ein Bahnhof ist ja meiner Meinung nach nicht gleich ein Bahnhof. Der in Bangkok unterscheidet sich doch etwas von denen in Europa auch wenn dieser Bahnhof mitten in der Großstadt Anfang des 20. Jahrhunderts von Italienern gebaut wurde.
Das Empfangsgebäude wurde im Stil der italienischen Neorenaissance errichtet und umfasst eine Dachkonstruktion aus Stahl und Holz mit Buntglasfenstern. Architekt war der in Turin geborene Italiener Mario Tamagno, der zusammen mit seinem Landsmann Annibale Rigotti (1870–1968) Anfang des 20. Jahrhunderts an zahlreichen öffentlichen Bauprojekten in Bangkok beteiligt war. Dominierend in dem Gebäude ist die zentrale, einschiffige Bahnhofshalle.
(aus Wikipedia)
Direkt daneben ein großes Plakat des neuen Königs. Dessen Konterfei sieht man überall im Land, egal ob in Bangkok oder tief in der Provinz.
Der Bahnhof Hua Lamphong ist in dem überwiegend auf Bangkok ausgerichteten Eisenbahnnetz Thailands der zentrale Knotenpunkt. Alle Fernverbindungen gehen von diesem Bahnhof aus oder enden hier. (aus Wikipedia)
Seit 2004 ist der Bahnhof an das Netz der U-Bahn von Bangkok angeschlossen.
Vorne sind die Schalter wo man die Tickets kauft.
Bis 1 Meter Körpergröße fährt man umsonst, bis 150 cm zum ermäßigten Preis.
In der Schalterhalle wird für die neue Schnellbahn geworben, die mit chinesischer Technik und wohl auch mit chinesischen Geld gebaut wird. In zwei Jahren soll die Strecke Bangkok mit China verbinden. Dazu wird auch ein neuer Bahnhof am Stadtrand gebaut.
Künftig wird der Bahnhof Hua Lamphong durch einen neuen Hauptbahnhof Bang Sue Central Station ersetzt, der im Januar 2021 eröffnet werden soll. Er soll zugleich die beiden Bahnhöfe im Bezirk (Khet) Bang Sue ersetzen. Mit 26 Gleisen soll er der größte Bahnhof der ASEAN-Mitgliedsstaaten werden. Außerdem werden der Schienenpersonenfernverkehr und der ÖPNV miteinander verbunden. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Hua Lamphong soll dann als Museum und Touristenattraktion weiter genutzt werden. (aus Wikipedia)
Mein Ticket der Dritten Klasse gilt für einen ganz bestimmten Zug der um 11.20 Uhr nach Ayutthaya abfährt. Es kostet 15 Baht, also etwa 40 Ct für die einfache Strecke. Ein bestimmter Sitzplatz ist mir hier anders als in der Zweiten Klasse, in welcher ich später wieder zurückfahre, nicht zugeteilt. Der Platz für die selbe Strecke in der Zweiten Klasse kostet 65 Bath, also knapp zwei Euro.
Da ich bis zur Abfahrt noch etwas Zeit habe, schaue ich mich im und um den Bahnhof um.
Das ist der Taxistand. Die Taxen fahren vor, ein Uniformierter passt auf, daß sich niemand vordrängt und keine Gefahrensituation entsteht. Die Fahrgäste warten geduldig einer hinter dem anderen an der Wartelinie, bis sie an der Reihe sind. Keiner drängt sich vor.
Im Bahnhof gibt es einen Defibrillator...
...Kartentelefone und Apparate mit welchen man die eigene Telefonkarte im Handy aufladen kann.
Der Novize ist nur ein Mönch auf Zeit. Gerade Familien mit geringem Einkommen schicken ihre Söhne für ein paar Jahre ins Kloster weil die dortige Schulbildung wesentlich besser als auf den staatlichen Schulen ist. Meist verläßt der junge Mann dann nach einiger Zeit das Kloster und gründet eine Familie. Manche jedoch bleiben ihr Leben lang Klosterbruder.
Auch als Ausländer kann man kaum etwas falsch machen beim Bahnfahren in Thailand. Die Bahnsteige sind mit arabischen Ziffern nummeriert und die Zugziele auch in lateinischen Buchstaben angeschrieben.
Hua Lamphong ist ein Kopfbahnhof. HInter jedem Prellbock ist ein kleiner Garten angelegt.
Die thailändische Eisenbahn verfügt über alte Dieselloks.
Natürlich war ich auch neugierig darauf, wer denn die dereinst gebaut hat.
Teile der Lokomotiven sind wohl "made in Germany". Das Schweinfurter Unternehmen stellt auch heute noch Kugellager und Wälzlager her.
Aber auch französische Technik befindet sich in so einer Lok.
Auf einem der Bahnsteige ist für Kinder ein Miniaturbahnhof eingerichtet, wo mit drastischen Bildern auf die Gefahren beim Benutzen der Eisenbahn hingewiesen wird.
Im Zug gibt es keinen Speisewagen. Private Händler verkaufen verschiedene Speisen am Bahnsteig, aber auch in den Waggons.
Die Bedeutung dieser Glocke erschließt sich mir nicht genau. Bei Abfahrt des Zuges wird sie zumindest in Bangkok nicht geläutet.
Einen Moment lang war ich schon in Versuchung, habe mich dann aber doch zurückgehalten.
Wie ich die Zugfahrt selbst empfunden habe, ist wieder einen eigenen Bericht wert. Mal sehen, ob ich vor meinem Abflug in den Westen des Landes noch Zeit dazu finde.
Jürgen