Herbstwanderung zum Falscher Kogel am Hahntennjoch

  • Am letzten Wochenende hat der Wetterbericht für das Außerfern ein Traumwetter vorhergesagt. Ende Oktober kein Schnee auf den Bergen, sondern nur Sonnenschein und Wärme. Dieses Wetter mußte ich einfach für eine Bergtour ausnutzen.


    Ausgesucht habe ich mir den Falscher Kogel. Fragt mich nicht, wieso der Berg diesen seltsamen Namen trägt. Er ist eigentlich relativ einfach und in kurzer Zeit zu erklimmen, beginnt die Wanderung doch bereits auf 1900 Meter Meereshöhe am Scheitel des Hahntennjoch, der Verbindung zwischen Lechtal und Inntal. Dieser Paß ist allerdings im Winter geschlossen. Wann es genau Winter wird und die Passage nicht mehr möglich ist, hängt davon ab, wann der erste Schnee fällt.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Hahntennjoch


    Schon die Anfahrt durch das Lechtal hinauf bis zur Passhöhe ist ein Genuß für Autofahrer, die keine Angst vor Kurven, Steigungen, Tunnels und Galerien haben. Ein Motorradfahrer sieht diese Straße dazu mit ganz anderen Augen. Am Samstag jedoch war ich mit dem Auto da weil ich ja eine Bergtour machen wollte.


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    Links der Straße führt der Steig quer unterhalb der Felswand durch die Latschen sanft nach oben.


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    In der Bildmitte der Maldongrat. Der liegt östlich vom Falscher Kogel und ist für mich als normalen Bergwanderer zu schwer.


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    Ich will da hinauf, auf den 2388 Meter hohen Falscher Kogel.


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    Etwa auf 2200 Meter Höhe befindet sich das Steinjöchel. Das ist ein Sattel, von wo aus man entweder links zum Falscher Kogel, rechts zum Maldongrat oder geradeaus wieder etwas runter zur Anhalter Hütte geht. Da war ich vor ein paar Jahren schon mal.


    Wanderung vom Hahntennjoch zur Anhalter Hütte


    Das da links im Bild ist mein Berg.


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    Da sowohl Falscher Kogel als auch Maldongrat nicht ganz einfach zu begehen sind, hat wohl der Alpenverein bereits hier ein "Gipfelkreuz" aufgestellt, so daß auch Bergwanderer, die nicht schwindelfrei und sicher am Berg sind, ein Gipfelerlebnis fotografisch festhalten können.


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    Am Kreuz sind eine Schaufel und ein Rechen befestigt um wohl Alt- oder Restschnee im Schatten am Steig runter zur Anhalter Hütte beseitigen zu können.


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    Ich erfreue mich jedoch noch an blühendem Enzian bevor ich mich auf den nun nicht mehr markierten Weg zum Gipfel mache.


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    Anfangs findet man noch den Steig anhand abgegriffener Felsen.


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    Dann jedoch muß wohl jeder seinen eigenen Weg nach oben finden. Es gibt hier keinerlei Markierungen. Das wiederum finde ich blöd, weil man sich dadurch leicht am Berg "versteigen" kann, so daß man nicht mehr weiter nach oben kommt. Hier sehe ich schon aus Gründen der Sicherheit Handlungsbedarf für den Alpenverein indem die üblichen Farbmarkierungen angebracht werden sollten.


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    Das Gipfelkreuz aus Aluminium glänzt weithin in der Oktobersonne.


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    Nach zwei Stunden Gehzeit bin ich schon oben. Kurz nach mir kommt noch ein Ehepaar aus Reutte zum Gipfel und das war es schon an Besuchern während meines Aufenthalts. Die Stöcke im Hintergrund waren die letzten Meter nur ein Hindernis. Deshalb werden sie zusammengeschoben und dienen erst unten am Steinjöchel während des Abstiegs dazu, die Knie zu entlasten.


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    Könnt ihr euch vorstellen, wie die Brotzeit einschließlich eines kühlen Weißbiers hier oben beim Blick auf das Inntal und die dahinterliegenden Ötztaler Berge schmeckt? Ausnahmsweise habe ich mir den Gipfelschnaps erst wieder unten am Steinjöchel genehmigt. Bis dahin wollte ich einen klaren Kopf behalten.


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    Schauen wir von hier oben mal in alle vier Himmelsrichtungen. Im Osten liegt der Maldongrat.


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    Die Anhalter Hütte ist um diese Jahreszeit schon geschlossen. Sie liegt im Schatten in der Bildmitte.


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    Im Norden kenne ich mich nicht gut aus. Der markante Gipfel links im Bild könnte die Namloser Wetterspitze sein. Da wollte ich vor Jahren schon mal hin, habe mich dann jedoch in den Bergen verlaufen. Irgendwann schaffe ich es doch noch, diesen Berg zu begehen. Nun kenne ich ja den Weg.


    Kleine Bergwanderung auf Irrwegen im Namloser Tal - Lechtal


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    Die Namen der Berge südlich der Passstraße kann ich euch leider nicht sicher nennen. Es beginnt links mit mit der Vorderen und Hinteren Platteinspitze zum Vorderen und Hinteren Scharnitzkopf. Die alle sind zwischen etwa 2500 und 2700 Meter hoch.


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    Genauso verhält es sich mit den Bergen im Westen.


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    Im Bildhintergrund sind die Allgäuer Alpen zu sehen. Rechts im Bild die Hochleisspitze gehört wie alle Berge hier um den Kogel zu den Lechtaler Alpen.


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    Durch den Sattel links der Bildmitte führt die Straße vom Lechtal aus nach oben.


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    Nachdem auch ich einen Stein auf die Pyramide gelegt habe, mache ich mich vorsichtig und bedächtig auf den Rückweg.


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    Viel weiter unten sehe ich gerade noch hinter der Felswand den Gipfel des Falscher Kogel.


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    Wenige hundert Meter vor dem Parkplatz befindet sich dieses Kreuz in einer Nische. Ich glaube, der Spruch auf der Kupfermanschette ist ein gutes Schlußwort für diesen Bericht meiner Wanderung.


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    jürgen

  • Wer die Berge "vor der Nase " hat und fit ist, so wie Du, der MUSS bei solch tollem Wetter hinaus und hinauf.

    Vielleicht die letzte Gelegenheit in diesem Jahr.

    Und wir durften (virtuell) dabei sein!

    Danke dafür.

    Es sind wunderschöne Bilder !


    Liebe Grüße, Elke

  • Tolle Fotos! Schade, dass es keine Seilbahn hinauf gibt. ;) Ich bewundere Deinen Mut. 8)

    Nachdem auch ich einen Stein auf die Pyramide gelegt habe, mache ich mich vorsichtig und bedächtig auf den Rückweg.

    Ich glaube, ich müsste mit dem Hubschrauber runter gebracht werden, soviel Angst hätte ich, dort hinabzusteigen. :huh:


    Es hat schon seinen Grund, dass wir an´s Meer gezogen sind. ;)


    Aber Deine herrlichen Bergfotos schaue ich mir gerne an, Jürgen. :)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Tolle Fotos! Schade, dass es keine Seilbahn hinauf gibt. ;) Ich bewundere Deinen Mut. 8)

    hallo Jofina,


    genau das ist ja der Grund warum ich fast ausschließlich auf solche Berge gehe. Da ist es wesentlich ruhiger als auf den mit Bergbahnen und Berghotels oder sogenannten "Hütten" erschlossenen Berge.


    Da oben sieht es fast so aus wie vor 1000 Jahren wenn man vom Gipfelkreuz und dem Blick auf die Paßstraße mal absieht. Was die nächsten 1000 Jahre auf solchen Bergen geschieht, mag ich mir mal nicht ausmalen. Irgendwann ist vielleicht jeder Winkel der Erde irgendwie erschlossen, wozu auch immer.


    grüsse


    jürgen

  • Viele Dank für die spektakulären Bilder. Ich weiß nicht, ob ich fit für so eine Bergtour wäre, aber ausprobieren würde ich es gerne einmal.

    Eine Frage: bist du allein unterwegs? Und wenn ja, ist das nicht ein bisschen leichtsinnig?

    Ich meine, wir sind jetzt zwar virtuell mitgewandert, was großen Spaß gemacht hat,

    aber helfen hätten wir im Fall der Fälle nicht können:P.


    Viele Grüße Evelin

  • hallo Evelin,


    in diesem Fall war ich tatsächlich alleine unterwegs. Manchmal bin ich auch zu zweit unterwegs.


    Ich sehe grundsätzlich auf den Strecken, die ich in den Bergen begehe kein Problem darin, alleine zu wandern. Sicherlich trifft man manchmal mehr als eine Stunde niemanden. Da ich jedoch vor der Tour zuhause Bescheid gebe, wo ich bin und mich auch grundsätzlich ins Gipfelbuch eintrage, ist meine Spur da auch aufzunehmen, sollte wirklich mal etwas passieren.


    Über die Gefahren am Berg bei Unwettern weis ich als gebürtiger Allgäuer eh Bescheid. Ich glaube deshalb nicht, daß ich mich einem besonderen Risiko aussetze.


    Leider habe ich im Bekanntenkreis kaum Freunde, die etwas anspruchsvollere Touren gehen können und wollen. Ich bin zwar auch in unserer Ortsgruppe des Alpenvereins Mitglied. Da gibt es jedoch welche, die klettern und andere, die meist einfachere Wanderungen machen. Klettern ist nicht das was ich will und kann. So bin ich halt ab und zu mit anderen unterwegs bei leichteren Wanderungen.


    Dazu kommt, daß ich alle Zeit der Welt habe und somit nicht unbedingt am Wochenende, wenn alle draußen in der Natur sind, in die Berge gehen kann. Je nach Witterung suche ich mir vorher einen passenden Tag und eine Tour aus.


    grüsse


    jürgen

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