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Hansestadt Elburg

  • waldi
  • 29. April 2019 um 21:06
  • waldi
    Administrator
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    • 29. April 2019 um 21:06
    • #1

    Elburg

    Teil 1


    Elburg ist eine Hansestadt in der Provinz Gelderland und liegt südlich von den Veluwerandmeeren Veluwemeer und Drontermeer.

    Elburg ist eine Hansestadt? Meer heisst doch in Holland See!? Das soll doch Süßwasser in diesen Seen sein!

    Eine Fahne am Rathaus weist aber darauf hin!

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22118

    Elburg lag mal am Rand eines Moorgebietes mit Binnenseen. Dann kamen Flutkatastrophen die die natürlichen Wälle am Rande zur Nordsee zerstörten und das Gebiet nördlich von Elburg zu einer Bucht in der Nordsee machten. Im 20. Jh. baute man einen Damm und trennte die frühere Zuiderzee von der Nordsee wieder ab.

    Wer es ganauer wissen möchte schaut hier rein.

    Meine Recherchen ergaben folgendes:

    Schon die Römer kannten ein großes Moorgebiet und den Lacu Flevu, einen Süßwassersee der wahrscheinlich kleiner war als die spätere Zuiderzee .

    Mit der Julianenflut im Jahre 1164, der Allerheiligenflut von 1170 und endlich durch die Fluten von 1219 (Erste Marcellusflut) und 1228 brach das Salzwasser in das Gebiet ein – der natürlich entstandene Sanddeich war gebrochen und aus dem Binnengewässer entstand eine Meeresbucht im Norden der Niederlande - die Zuiderzee (südliches Meer).

    Dadurch lag Elburg an der Nordseeküste und trat der Hanse bei.

    Schon in der Mitte des 17. Jh. entstanden die ersten Pläne zur Landgewinnung in der Zuiderzee.

    Man wollte einen Deich von Enkhuizen nach Stavoren bauen und alle Inseln von Texel bis zur Ems mit einem Damm verbinden. Realistischer und Ausgangspunkt für die folgenden Planungen waren die Entwürfe aus dem Jahre 1849, die im Jahre 1870 wieder aufgegriffen wurden und einen „Abschlussdeich“ (Afsluitdijk) vorsahen.

    Erst nach einer Flutkatastrophe in der Zuiderzee im Jahre 1916, begannen die offiziellen Planungen auf der Grundlage von Entwürfen des Ingenieurs Cornelis Lely, der 1913 Verkehrsminister geworden war. Es entstanden 1919 die Zuiderzeewerken.

    Die Zuiderzeewerke sind ein großflächiges System von Deichen, Landgewinnungsflächen und Wasserpumpanlagen.

    Das größte geplante Einzelobjekt war der 32 Kilometer lange Abschlussdeich (Afsluitdijk) zwischen Den Oever in Noordholland und Zurich in Friesland, der als Schutz vor der Nordsee dienen sollte. Er wurde 1932 vollendet und aus der salzigen Zuiderzee wurde das IJsselmeer, und dadurch dass kein Wasser von der Nordsee einfließen konnte wurde das Wasser zu einem Süßwassersee der nachfolgend noch in kleinere Meere (deutsch: Seen) aufgeteilt wurde.

    Elke ist schon über diesen Abschlussdeich gefahren und hat darüber berichtet.

    Eingedeichte Flächen wurden leergepumpt und Polder entstanden. Während das Wieringermeer und der Noordoostpolder mit dem Festland verbunden wurden ließ man um den größten Polder Flevoland mit 970 km² die Veluwerandmeere bestehen und schaffte dadurch eine künstliche Insel. Genauer gesagt: Es entstanden nacheinander zwei später zusammenhängende Polder. Der nördliche Teil war 1957 leergepumpt und der südliche Polder war im Mai 1967 leer.

    Der geplante fünfte Polder Markerwaard wurde bisher nicht vollendet. Von der Insel Marken aus begann man mit dem Bau eines Deiches in Richtung Norden. Er endet nach etwa 2,5 Kilometern im nichts.

    Als Folge einer kleinen Überschwemmung bei Amsterdam wurde trotzdem ein weiteres Element von Markerwaard gebaut, ein 28 Kilometer langer Damm zwischen Lelystad und Enkhuizen, inklusive zweier Komplexe mit Schifffahrtsschleusen und Abflusskanälen an beiden Enden. Dadurch schrumpfte das IJsselmeer auf eine Fläche von 1250 km², im Gegenzug entstand das 700 km² große Markermeer. Durch diesen Markerwaarddeijk schuf man eine wichtige Straßenverbindung von Noordholland über Flevoland nach Gelderland.

    Schließlich wurden Flevoland und der Noordoostpolder am 1. Januar 1986 zur Provinz Flevoland vereinigt, mit Lelystad als Hauptstadt.

    Diese Karte zeigt die Zuiderzeewerke.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22119

    Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zuiderzeewerke.png

    Original von Scipius, überarbeitet von Voyager

    Größe geändert von waldi von 500 × 595 pixels auf 672 × 800



    Es wird angenommen dass Elburg im 13. Jh. seine Stadtrechte erhielt.

    Früher bildete eine lange Häuserreihe an der Zuiderzee die Gemeinde.

    1392 beauftragte der Herzog von Gelre seinem Rentmeister Arnt ten Boecop den Auftrag zur Erstellung eines Planes zur Umsiedlung der Gemeinde.

    Es entstand eine Festung mit quadratischem Grundriss und geraden Straßen - ähnlich meinem Rechenheft in der Schule.

    Sie wird von einem Wassergraben (Gracht) und einem Wall mit Kasematten und einer teilweise erhaltenen Stadtmauer umgeben.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22120

    Die Karte ist etwa 60° im Uhrzeigersinn verdreht. Norden ist ungefähr in der rechten oberen Ecke der Gracht.

    Man kann sich auch an der Kirche im rechten unteren Eck orientieren. Sie ist - wie bei Kirchen üblich - "geostet". Der Chor mit dem Altar steht also in Richtung des Sonnenaufganges.

    Meine Unterkunft befand sich auf diesem Polder Flevoland und ich kam von Norden über die Elburgerbrug nach Elburg.

    Es wird empfohlen sein Fahrzeug auf einem kostenfreien Parkplatz außerhalb der ehemaligen Festung abzustellen.

    Dort habe ich diesen schönen alten Citroën Traction Avant 11CV fotografiert.

    Es empfing mich ein ansehnlicher Yachthafen.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22121

    Mir fielen die teilweise recht alt aussehenden Segelschiffe auf.

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    Die passen nicht unter den Brücken wie der Elburgerbrug durch!

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    Das sind "Botter" - Fischerboote mit flachem Boden - wie sie früher in der Zuiderzee, aber auch an der Nordseeküste zur Fischerei genutzt wurden.

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    Bei dem EB 18 verriert ein Schild etwas über diesen Botter.

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    Obwohl Elburg an der Zuiderzee lag, hatte Elburg lange Zeit keinen Hafen. Da der Handel mit den anderen Städten der Hanse immer wichtiger wurde entschied man sich 1443 einen Hafen zu graben. Da die Stadt Elburg etwas weniger als zwei Kilometer vom Meer entfernt lag wurde auch ein zugehöriger Hafenkanal gegraben. Erst um 1850 wurde beschlossen, den Hafen und den Hafenkanal zu vertiefen. Diese Arbeit wurde 1853 abgeschlossen. Durch das Abtrennen der Zuiderzee von der Nordsee verlor Elburg einen großen Teil seiner Wirtschaftskraft. Die Fischerei kam praktisch zum Erliegen weil die Salzwasserfische aus dem IJsselmeer verschwanden. Das frühere Ende des Kanals und der Hafenkopf liegen heute im Bereich des Polders Flevoland, und der Hafenkanal mündet heute in das Drontermeer. Der Hafen von Elburg wurde hauptsächlich als Fischereihafen mit eigener Werft und Fischauktion genutzt. Im Jahr 2008 konnte die Botterstiftung die Werft, den Ort an dem historische Holzschiffe gebaut wurden erwerben. Dort werden die vereinseigenen Botter restauriert und instand gehalten, und neue gebaut. Die historische Flotte hat einen festen Liegeplatz im alten Hafengebiet. Jetzt weiß ich wo die alten Segler herkommen.

    Für Freizeitboote gibt es viele Liegeplätze am alten Zugangskanal.

    Über die Vischpoortbrug...

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22128

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22131

    ... kommt man zum Vischpoort (Fischtor).

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22132

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22129

    Den Durchgang durch den Wall kann/konnte man verschließen.

    In den Wall sind Kasematten zur Verteidigung eingebaut.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22133

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22134

    Mit der Einführung von Bronze- und Eisenkanonen wurde die Festung Elburgs mit Erdwällen verstärkt. An den verschiedenen Toren wurden Kasematten errichtet, um die Eingänge zur Stadt zu schützen.

    Eine Kasematte bedeutet: Raum, der gegen feindliches Feuer gedeckt ist und mit Schusslöchern zum Abfeuern von Schusswaffen versehen ist; zunächst Teil einer Festung, später freistehend. Die Kasematten in Elburg gehören zu den ältesten Kanonenkellern der Niederlande und können besichtigt werden.


    Das Vischpoort oder Fischtor war früher ein geschlossener Verteidigungsturm der 1392 errichtet wurde. Wenn man genau hinguckt dann erkennt man an der Meerseite des Fischtores keine Fenster, aber ein Küstenlicht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22130

    Er diente also auch als Leuchtturm.

    Im Jahr 1592, als die Befestigungsanlagen erweitert wurden, wurde ein Durchgang in den Turm eingebaut.

    Die schweren Eichentore des Vischpoort konnten im Gefahrenfall geschlossen werden.

    1853 hatten die Stadtbehörden einige Teile der Festung und seiner Mauern und Tortürme abgerissen, nur das Fischtor blieb erhalten.

    Nur die Tore hat man hier entfernen lassen, weil ein Jahr zuvor die Torgebühren abgeschafft wurden.

    Damit verschwand auch die Funktion des Torwächters.

    Die aktuellen Tore wurden 1992 eingebaut.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22135

    Links und rechts in der...

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22136

    ...stehen die für Holland typischen Häuschen...

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22137

    ...mit "Durchblick".

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22138

    Man kann durch die Fenster in die Zimmer und durch das Fenster zum Hof in denselben gucken.

    Mir wurde erzählt dass die Frauen der Seeleute so ihre Treue zeigten. :roll:

    Nach dem Vischpoort beginnt die Fußgängerzone.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22140

    Ein Blick zurück auf die Stadtseite des Fischtors.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22139

    Ein Blick in die Noorderwalstraat mit einem Stück Stadtmauer auf der rechten Seite.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22144

    Ein Blick in die Ellestraat.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22145

    Die vielen kleinen Läden in der Vischpoortstraat luden uns zum Stadtbummel ein.

    Unser erster Anlaufpunkt war ein Fischgeschäft wo wir uns Kibbeling holten.

    Das sind Kabeljauwürfel (auch Seelachs oder Seehecht) in Teighülle frittiert mit Remouladen- oder Knoblauchsoße. Köstlich!

    Davon habe ich leider kein eigenes Bild. Aber wozu gibt es Wikipedia?

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22141

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kibbeling…bbeling_001.JPG gemeinfrei

    Eine Bäckerei.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22143

    Das Aushängeschild konnte ich trotz Translator nicht interpretieren.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22142

    Nachtrag: Helga hat mir bei der Übersetzung geholfen!

    Zitat von hadedeha

    Du siehst mich an und

    kannst nichts hören

    trete einfach ins Haus ein

    wir kommen nach vorne

    Ein Backsteinhaus mit dem typischen Pflastermosaik, eine Tradition in Elburg, davor, genannt Keitjesstoepen.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22146

    Der Bummel durch Elburg geht im zweiten Teil weiter!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    2 Mal editiert, zuletzt von waldi (30. April 2019 um 18:20)

  • Josef
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    • 29. April 2019 um 21:41
    • #2

    Hallo Waldi!

    Danke für den herrlichen Bericht der Hansestadt Elburg.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Johannes56
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    • 30. April 2019 um 06:25
    • #3

    Lieber Waldi!

    Das ist ein schöner Bericht, der wieder einmal Lust zum Reisen macht.

    Wo nehmt ihr immer das schöne Wetter her? In Wien ist es momentan hum Verkriechen...

    LG

    Johannes

  • Gast001
    Gast
    • 30. April 2019 um 09:02
    • #4

    Holland wie im Bilderbuch mit interessantem historischen Hintergrund.

    Lag es an der Jahreszeit, dass Elburg einen solch gemütlichen Eindruck macht?

    Weisst Du, ob die historischen Botter im Sommer vielleicht auch für Rundfahrten vemietet werden? Sie haben mich spontan an ein Erlebnis erinnert, das ich in Holland mit wunderbar gastfreundlichen Holländern einmal auf einem Skutje hatte.

    Niederlande: Ausflug auf einem friesischen Skutje
    Ich hatte mir vorgenommen, wieder mal nach Hollland zu fahren. Mit Deinem Bericht erinnerst Du mich jetzt dran!

    Liebe Grüße,

    Elke

    .

  • Daniel_567
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    • 30. April 2019 um 09:08
    • #5

    Hallo waldi.

    Kann mich meinen Vorrednern voll und ganz anschliessen, serhr schöner, bebilderter Bericht. Vielen Dank dafür.:)

    Viele Grüsse, Daniel.

  • hadedeha
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    • 30. April 2019 um 15:21
    • #6

    Hallo Waldi,

    vielen Dank für den bebilderten Gruß aus meiner Wahlheimat. Auch für mich ist Elburg immer für einen Ausflug gut.

    Zitat von waldi

    Das Aushängeschild konnte ich trotz Translator nicht interpretieren.

    Ich versuche mal ein wenig nachzuhelfen:

    Du siehst mich an und

    kannst nichts hören

    trete einfach ins Haus ein

    wir kommen nach vorne

    Soweit die nahezu wortwörtliche Übersetzung. Den gedanklichen Zusammenhang mit dem gezeigten Schild kann ich allerdings auch nicht herstellen.

    Liebe Grüße

    Helga

  • waldi
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    • 30. April 2019 um 18:15
    • #7

    Danke für Euren Zuspruch! Das motiviert zu mehr!

    Johannes, der Besuch fand am Osterwochenende statt. Da hatten wir in den Niederlanden Kaiserwetter!

    Zitat von ELMA

    Weisst Du, ob die historischen Botter im Sommer vielleicht auch für Rundfahrten vemietet werden? Sie haben mich spontan an ein Erlebnis erinnert, das ich in Holland mit wunderbar gastfreundlichen Holländern einmal auf einem Skutje hatte.

    Aber sicher doch, liebe Elke!

    Schau mal bei dem Verein der historischen Botter rein.

    Hier kommst Du gleich zu den Tarieven (Preisen).

    Zitat von hadedeha

    Ich versuche mal ein wenig nachzuhelfen:

    Darauf hatte ich heimlich gehofft, Helga! Es ergab keinen Sinn im Zusammenhang mit dem ins Horn stoßenden Mann.

    Herzlichen Dank für Deine Hilfe! Ich hoffe, dass Du nichts dagegen hast wenn ich Deine Übersetzung in den Beitrag übernehme.

    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • papnik
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    • 30. April 2019 um 20:49
    • #8

    Hallo Waldi,

    auch ich habe mich sehr an deinem schönen Bericht erfreud, danke.

    Das macht wirklich Lust, mal wieder in die Niederlande zu reisen. Mir gefällt vor allem die Lebensart der Niederländer, leben und leben lassen. Sie sind (in Mehrheit) sehr tolerant und liberal, das finde ich angenehm.

    Viele Grüße Evelin

  • hadedeha
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    • 1. Mai 2019 um 09:32
    • #9
    Zitat von waldi

    Ich hoffe, dass Du nichts dagegen hast wenn ich Deine Übersetzung in den Beitrag übernehme.

    Nein, natürlich nicht. Genau dafür ist ein Forum doch da!:)

    Liebe Grüße

    Helga

  • waldi
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    • 1. Mai 2019 um 15:21
    • #10

    Elburg

    2. Teil


    Quer zur Vischpoortstraat verläuft ein Kanal "De Beek", was nicht mehr bedeutet als "der Bach".

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22217

    Der Wassergraben um Elburg und die Stadtkanäle werden von der Puttenerbeek gespeist.

    Das überschüssige Wasser wird über die historische Hafenschleuse (neuerdings mit Fischpassage) und den Hafenkanal in das Drontermeer eingeleitet.

    In trockenen Perioden reicht die Wassermenge nicht mehr aus um die Stadtkanäle zu erhalten und den historischen Stadtbach zu speisen der durch die Innenstadt fließt. Die Gemeinde hat daher eine künstliche Wasserversorgung für den Stadsbeek geschaffen.

    Der Nachteil ist, dass der fließende Charakter des Stadsbeek verloren gegangen ist.

    Der Stadtbach wird von fünf Brücken überspannt.

    In der Mitte der Festung Elburg steht ein Pavillon über dem Bach.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22220

    Ob hier manchmal das Tanzbein geschwungen wird?

    Auffallend sind die extrem getrimmten Bäume am Kanalrand.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22219

    Wer genauer hinschaut der erkennt die alten Ablaufrinnen.

    ?random=155981273&maxWidth=0&embedded=0&thumbnail=medium

    Ob in dem Bach früher auch Wäsche gewaschen wurde?

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22224

    Auf einer der Brücken fand ich die Aufschrift "Papier". Darauf kann ich mir keinen Reim machen.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22225

    Und überall stehen Fiets rum!

    Das stört diese Dohlen aber überhaupt nicht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22221

    Diese "Bakfiets" (Transporträder) sah ich an den Osterfeiertagen sehr oft.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22218

    Wie Ihr lesen könnt kann man sie auch "huuren". Das hat nichts mit dem horizontalen Gewerbe zu tun! Man kann sie mieten.

    Manche sind mit zwei Sitzbänken und Sicherheitsgurten für vier (kleine) Personen ausgestattet.

    So ist es ein ideales Gefährt zum Ausfahren des Nachwuchses!

    Wenn das Fiet mit Akku ausgestattet ist, so wie hier, dann ist das durchaus machbar.

    Außer den Häusern in einfacher Backsteinromantik...

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22232

    ... fielen mir zwei Gebäude auf die aus diesem Rahmen fallen.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22231

    Hinter der Fassade der Beekstraat 6 verbirgt sich die Christelijke Gereformeerde Kerk – Christlich reformierte Kirche.

    Im Jahr 1863 verkaufte der Wirt Lubbertus van Hulzen seine Räumlichkeiten in der Beekstraat dem Kirchenrat der christlich reformierten Kirche. Seit diesem Jahr trägt die Fassade dieses Gebäudes den Text: Frieden durch das Blut des Kreuzes 1863.

    Bei meinen Recherchen zu diesem Beitrag stellte ich fest, dass es in Elburg eine Aufteilung in verschiedene Richtungen des Protestantismus gab.

    Auf der anderen Straßenseite, getrennt durch Stadtbach, steht dieses Gebäude.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22228

    Dieses alte Kanalhaus hat einen schönen Halsgiebel – eine Fassade, deren mittlerer Teil zwischen den Flügeln zu einem rechteckigen Oberteil mit Tympanon angehoben ist.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22229

    Der lateinische Text "Luctor et Emergo" bedeutet "Ich kämpfe und komme nach oben".

    Es ist der Titel einer regionalen Glaubensgemeinschaft. Außerdem steht der Spruch unter dem Wappen der Provinz Zeeland.

    Ursprünglich befand sich in diesem Gebäude eine Zigarrenfabrik.

    Seit 1968 nutzt es die "wiederhergestellte reformierte evangelische Kirche Kerkbelang" als "Evangelisierungsraum" wo jeden Freitagabend ein Gottesdienst stattfindet.

    Im Gebäude befinden sich auf jeder Seite des Ganges 13 helle Holzbänke hintereinander und eine einfache Kanzel. Außerdem gibt es Platz in einer Galerie. In der Galerie befindet sich auch eine einfache elektronische Orgel mit Soundsystem. Leider hatte ich keine Führung gebucht denn das Gebäude hat noch eine andere geschichtliche Bedeutung.

    Im Gebäude Beekstraat 3 wurde die jüdische Maud Peper (geb. 1936) mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Rita Ende 1944 von der Familie Westerink versteckt.

    Die Geschichte von Maud Peper wurde verfilmt und kürzlich im amerikanischen Fernsehen unter dem Titel "The hidden child" gezeigt.

    Es ist die Lebensgeschichte des lokalen Rabbiners Waaker und des Versteckens von Maud und Rita Peper und deren Leben.

    Mehr über Maud und Rita Peper

    Im Juli 2015 wurden in Amersfoort Stolpersteine für die Familien Peper, Cohen und Eschwege gelegt.

    Maud Peper, damals 79, war anwesend und kam extra aus den Vereinigten Staaten.

    Bei dieser Gelegenheit erzählte sie, wie sie es oft in New Jerseys Schulen getan hatte, wie es ihr und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Rita gelungen war, den Krieg unbeschadet zu überstehen - wie hidden childs, wie versteckte Kinder.

    Maud und Rita versteckten sich 1942 drei Jahre lang auf dem Hof einer christlichen Familie in Oldebroek in der nördlichen Veluwe, einem Waldgebiet unterhalb des Veluwemeeres. Sie bekamen neue Namen, Margje und Rika Spronk, und sie wurden ausdrücklich eingeschworen, niemals zu erwähnen, dass sie Juden waren. Unmittelbar nach Weihnachten 1944 verbrachten die Mädchen die letzten Kriegsmonate auf dem Dachboden eines Kanalhauses in Elburg bei der Familie Westerink, jetzt als Marie und Riet Hoogendoorn.

    "Die ganze Zeit war unsicher, ob wir unsere Eltern jemals wiedersehen würden", sagte Maud gegenüber einer Amersfoorter Zeitung. Glücklicherweise hatten ihre Eltern, Hartog und Lilli, in Amersfoort auch ein Versteck bei einem freundlichen Garagenbesitzer gefunden, zusammen mit Lies und Hennie Lippinghof an der Barchman Wuyticrslaan. Maud in der Zeitung: "Sie haben auch den Krieg überlebt. Das Wiedersehen war verwirrend. Natürlich waren wir glücklich, aber unsere Eltern waren uns fremd geworden."

    Am 13. April 1950 reisten Hartog und Lilli mit ihren Kindern in die USA, nach Ashville. Maud heiratete Hans Joachim Dahme und bekam Kinder. Beide Schwestern leben noch; Rita in South Carolina, Maud in New Jersey. Ihr Vater und ihre Mutter sind verstorben: Hartog starb 1967 im Alter von 54 Jahren, Lilli am 9.9.2000 im Alter von 88 Jahren.

    Die Zeitung berichtet, dass insbesondere die Enthüllung der beiden Steine für Wolf Peper und Rebekka in Regentesselaan 22 in Maud viele Emotionen auslöste. "Unsere Großeltern haben dort gewohnt. Als Kinder kamen wir oft dorthin. Nach dem Krieg lebte ich dort fünf Jahre mit Rita und unseren Eltern, bevor wir in die USA auswanderten."

    Am Ende der Beekstraat steht ein Haus über dem Bach.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22244

    Das Stadttor daneben wurde leider abgerissen, aber der Erdwall und die Kasematten an der Brücke existieren noch.

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    Ein Stück der Stadtmauer steht auch noch.

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    Im Süden fällt mein Blick auf die Sint Nicolaaskerk.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_22245

    Die wollte ich mir näher ansehen.

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    Grote of Sint-Nicolaaskerk – Große oder Sankt Nikolauskirche

    Die Kirche wurde im Jahre 1396 gegründet, als die Stadt umgesiedelt wurde. Sie wurde um 1450 fertiggestellt. Der Schutzpatron ist der heilige Nikolaus, der Schutzpatron der Seefahrer und Fischer. Es ist eine dreischiffige Pseudobasilika mit Kreuzgewölben aus Ziegelsteinen. Die Kirche befindet sich seit etwa 1580 in protestantischer Hand. Die Kirche wird derzeit von der reformierten Gemeinde Elburg genutzt. Die Eichenchorwand und zwei Chorstände stammen aus der Zeit vor der Reformation.

    Im Jahre 1693 wurde der Turm von einem Blitz getroffen, wonach er bis auf das Mauerwerk niederbrannte. Die Turmspitze wurde danach nicht wieder aufgebaut, sondern der Turm wurde mit einem flachen Dach gedeckt, was seitdem nicht geändert wurde. 1797 wurde beschlossen, die Fresken in der Kirche mit weißem Kalk zu überdecken. Diese Fresken tauchten während der Restaurierung von 1971 bis 1975 wieder auf.

    Die Orgel der Kirche wurde 1825 von Heinrich Quellhorst gebaut. Darüber hinaus gibt es seit 1974 eine Chororgel.

    Derzeit wird die Kirche wieder restauriert und ich stand vor verschlossenen Kirchentüren.

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    Neben der Nikolauskirche steht das HKC (Hervormd Kerkelijk Centrum - Zentrum der reformierten Kirche).

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    Das ehemalige Waisenhaus wurde 1778 von der Gilde der Schiffsleute gegründet.

    In seinen späten Jahren wohnte Admiral Jan Hendrik van Kinsbergen, Graf von Doggersbank, Sohn eines deutschen Auswanderers (Salchendorf bei Siegen), in einem Haus in Elburg. Er interessierte sich sehr für die Bildung und unterzeichnete am 16. Mai 1809 einen Bund mit dem Rat von Elburg. Die Gemeinde würde die Mittel aus dem Schipluiden-Fonds (einem Fonds zur Unterstützung von Witwen und Waisen umgekommener Fischer) für die Schule zur Verfügung stellen. Der Admiral würde "gönnerhaft ergänzen", wenn es Engpässe gäbe. Da die Schule ursprünglich von der Gemeinde gegründet wurde, war sie tatsächlich eine öffentliche Schule. Mit der Teilhabe von Admiraal Van Kinsbergen und der Einrichtung eines Kuratoriums, von dem die Hälfte vom Rat und die andere Hälfte von Van Kinsbergen ernannt wurde, wurde die Schule halb öffentlichkeit und halb privat. Wahrscheinlich einzigartig in den Niederlanden.

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    "Hier trauert ein Waisenkind mit Geduld" ??? Hier hoffe ich auf Helgas Hilfe. Bitte! Bitte!

    Nachtrag: Helga hat meinen Wunsch erfüllt und mir den Text übersetzt:

    Zitat von hadedeha

    Hier trauert das Waisenkind mit Geduld.

    Das Arme ist doch ohne Schuld

    und würde in seiner Armut untergehen

    wenn man ablehnt ihm beizustehen.

    So sollt Ihr gesegnet sein von Gott.

    Tröste uns mit Euren (sterblichen) Überresten.

    Alles anzeigen

    Herzlichen Dank, Helga!

    Im Tympanon lesen wir diesen Spruch.

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    INTENDASANIMUM

    STUDIITREBUS HONESTIS

    HOR. EPIST. 1.2 VS.36

    ein Text des römischen Dichters Horace.

    Der Spruch kann wie folgt übersetzt werden:

    Wir werden unseren Geist durch ehrenvolle Hingabe untersuchen (oder: Wir werden gut studieren und unseren Geist entwickeln).

    Schräg gegenüber von dem Kirchenzentrum stand das Kasteel Elburg.
    Im Jahr 1393 erhielt Rentmeister Arent thoe Boecop von Herzog Willem I van Gelre den Auftrag, eine neue Stadt zu entwerfen und in dieser neuen Stadt ein Stadtschloss zu errichten. Die alte Burg wurde dafür komplett abgerissen. Das neue Schloss war wahrscheinlich das erste Steingebäude in Elburg. Als der Bau abgeschlossen war und der Herzog die Stadt besuchte, schenkte er das Schloss Arent Thoe Boecop. Das Haus war Teil der Befestigungsanlagen der Stadt. Sein Sohn erbte das Schloss und verkaufte es am 7. März 1400 für 1800 Gulden an die Stadt. Danach diente das Schloss bis 1954 als Rathaus. Ein linker Flügel wurde Mitte des 15. Jahrhunderts hinzugefügt und das Gebäude mehrmals umgebaut. Der Turm wurde 1905-1906 vom Dach entfernt. Die Fassaden besitzen über den Spitzbogenfriesen einen Wehrgang und an den hinteren Ecken Giebeltürme. Die Ausladung auf dorischen Säulen an der Front wurde 1773 hinzugefügt.

    Die Restauration fand 1959-1968 statt. Heute befindet sich das Nationale Orgelmuseum darin.

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    Am Anbau ist über dem Eingang das alte Wappen von Elburg angebracht.

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    Das alte Stadtwappen von Elburg zeigt ein breites Tor vor dem ein kleiner Löwe liegt.

    Dieses Wappen wird von zwei Löwen gehalten.

    Das war der Bericht über meinen Besuch in Elburg, einer Stadt die es wert ist sie zu besuchen!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi (2. Mai 2019 um 10:20)

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