Slimnic (deutsch Stolzenburg) > Kirchenburg

  • Slimnic (deutsch Stolzenburg, ungarisch Szelindek) ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu in Siebenbürgen, Rumänien.


    Stolzenburg befindet sich ca. 18 Kilometer nördlich der Kreishauptstadt Sibiu (Hermannstadt).

    Der von Siebenbürger Sachsen gegründete Ort wurde 1282 in den Urkunden als „Stolchunbrecht“

    zum ersten Mal schriftlich erwähnt.


    1342 erwirkt Pfarrer Waldbrunus einen Ablassbrief für die Allerheiligen-Kapelle in Stolzenburg.


    1394 wird die Schule der Siebenbürger Sachsen unter der Leitung des damaligen Schulleiters Allexius –

    gleichzeitig der Notar des Ortes –, bekundet.


    1850 lebten 1662 Deutsche in Stolzenburg. 2011 waren es nur mehr 33 Deutsche.


    Die Burgruine der Fliehburg auf einem Berg oberhalb des Ortes, wurde im 15. Jahrhundert von den

    Siebenbürger Sachsen errichtet. Die Burg, mit den hohen Ziegelmauern mit doppeltem Schießscharten

    Kranz, wurde um eine nie vollendete gotische Saalkirche – im Norden ein viereckiger, im Süden ein

    dreieckiger Burghof, mit Brunnenhof erbaut.


    Wir besuchten den Ort und wollten natürlich auch die evangelische Kirche besichtigen.

    Wir fragten einen Rumänen der vor dem Pfarrhof Gras mähte nach dem Schlüssel.

    Dieser sagte er würde den Pfarrer holen.

    Der Pfarrhof war ein staatliches altes Gebäude.


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    Der Pfarrer kam auch, aber scheinbar hatten wir Ihn bei etwas gestört, denn er war etwas mürrisch.

    Was sich aber bald legte, als wir Interesse an der Kirche und seiner Tätigkeit zeigten.


    Er zeigte uns die Kirche und er begann zu erzählen, dass alleine die Besichtigung der alten Kirche,

    die einmal ein stattliches Gotteshaus gewesen sein muss etliche Stunden beanspruchte.


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    Der Pfarrer war ein ausgezeichneter Kenner Siebenbürgens und seiner Geschichte.


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    Als wir uns verabschieden wollten meinte er wir müssten auf jeden Fall noch mit Ihm kommen

    und die alte Burg besichtigen. Auch sollte hier die größte gotische Saalkirche Rumäniens entstehen.


    So machten wir uns auf den Weg zur Burg wobei uns der Hund des Pfarrers in einem gewissen

    Abstand immer begleitete.


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    Man hatte einen herrlichen Blick auf das Dorf.


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    Die Burgruine der Fliehburg auf einem Berg oberhalb des Ortes, wurde im 15. Jahrhundert von den

    Siebenbürger Sachsen errichtet.

    Die Burg, mit den hohen Ziegelmauern mit doppelten Schießscharten Kranz, wurde um eine nie

    vollendete gotische Saalkirche erweitert.

    Diese Burg und Kirche hatte wirklich noch als Ruine gewaltige Ausmaße.


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    So war es inzwischen Nachmittag geworden und wir wollten uns verabschieden.

    Da meinte der Pfarrer wir sollten warten und er verschwand wieder im Pfarrhaus.

    Nach kurzer Zeit erschien er mit einer Menge Bücher und wir mussten sie unbedingt

    annehmen. Zu unserer freudigen Überraschung handelte es sich um Bücher über

    Siebenbürgen und auch über die Geschichte der Deutschen und Österreicher in

    Siebenbürgen unter Kaiserin Maria Theresia.


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    Die Durchfahrt durch das Dorf zeigte das gleiche Bild, wie in allen Dörfern.

    Pferdefuhrwerke und wieder Pferdefuhrwerke.

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  • Das ist wieder einmal ein "echter Josef"!

    Siebenbürgen ist für Dich und Erna eine Goldgrube.

    Ich würde mich nicht trauen nach dem Kirchenschlüssel zu fragen.

    Eine tolle Bereicherung deiner Beiträge über das unbekannte Land Rumänien mit seinen deutschen Zuwanderern.


    Herzlichen Dank, Josef!


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Lieber Josef!


    Mit Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Die Kirche hat auf deinen Fotos eine besondere Ausstrahlung, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Sicher ein bewegender Moment, wenn man dann hineingelassen wird.


    Eine mir völlig unbekannte Gegend, danke für die Impressionen.


    Johannes

  • Das "bekannte Unbekannte" zu entdecken und mich mit deinem Beitrag zu fesseln, lieber Josef, das ist dir wahrlich gelungen.


    Herzlichen Dank für deinen Bericht,

    Klaus

  • Danke für diesen interessanten Bericht, Josef.

    Durch Deine Fotoberichte habe ich schon viel über Siebenbürgen erfahren. :)


    Wie habt Ihr Euch denn mit dem Pfarrer verständigt? Sprach er Deutsch oder kannst Du auch Rumänisch?

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Danke für diesen interessanten Bericht, Josef.

    Durch Deine Fotoberichte habe ich schon viel über Siebenbürgen erfahren. :)


    Wie habt Ihr Euch denn mit dem Pfarrer verständigt? Sprach er Deutsch oder kannst Du auch Rumänisch?

    Diese Kirchen in Siebenbürgen sind alles evangelische Kirchen.

    Siebenbürgen war teilweise seit dem 12. Jahrhundert von Sachsen besiedelt.

    Da sprechen alle evangelischen Priester deutsch.


    Die Rumänen sind größtenteils orthodoxen Glaubens und besuchen

    keine evangelische Kirche. In jeden Dorf Siebenbürgens befindet sich auch eine

    orthodoxe Kirche.


    Leider ist die deutsche Jugend großteils in den 1990iger Jahren nach

    Deutschland ausgewandert und nur die alten sind übriggeblieben.

    Die paar alten Menschen sprechen natürlich auch alle Deutsch und

    freuen sich endlich jemanden zu treffen mit dem sie deutsch sprechen können.

    Wir haben diesen Menschen oft stundenlang bei Ihren Erzählungen zugehört,

    wenn sie von ihrer Heimat "Siebenbürgen" erzählt haben.

    So sind die meisten Kirchen versperrt und wenn man Glück hat, hat

    irgendein älterer deutschsprachiger den Schlüssel zur Kirche.

    Leider werden diese immer weniger und man muss schon Glück haben

    noch lebende deutschsprachige Menschen zu finden.


    Zwar wurden etliche Kirchen als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt.

    Diese werden auch renoviert und von der deutschen evangelischen

    Kirche mit Spenden versorgt. So laufen auch viele Programme

    um Kirchen und teilweise die herrlichen alten Bauernhöfe wieder

    zu renovieren.


    Mein rumänisch befindet sich praktisch bei 0.

  • hallo Josef,


    danke für den Bericht aus einer Gegend, die ich vor mittlerweile 14 Jahren besucht habe. Die Bilder erinnern mich an manches. Leider war unsere Reise nach Siebenbürgen in der vor-digitalen Zeit, weshalb ich nur teilweise vergilbte Dias habe.


    Vielleicht ergibt es sich wieder mal, daß ich in die Gegend komme. Einen Kontakt nach Hermannstadt habe ich noch. Wenn nur nicht die kriminellen Straßen wären. Seinerzeit hat ein Schlagloch den Auspuff gekillt.


    grüsse


    jürgen

  • @Jürgen


    Hermannstadt hat sich zu einer wunderschönen Stadt entwickelt.

    Diese Stadt braucht keinen Vergleich mit westlichen Städten zu scheuen.


    Das mit den abenteuerlichen Straßen vor allem auf den Nebenstraßen

    ist natürlich auch heute noch schlimm. Man muss immer damit rechnen,

    dass ein Eisenteil oder sonst irgendwas auf der Straße liegt.

    Vom Zustand der Straße gar nicht zu sprechen.


    Die Hauptstraßen würde ich sagen sind im guten Zustand.

  • Die paar alten Menschen sprechen natürlich auch alle Deutsch und

    freuen sich endlich jemanden zu treffen mit dem sie deutsch sprechen können.

    Wir haben diesen Menschen oft stundenlang bei Ihren Erzählungen zugehört,

    wenn sie von ihrer Heimat "Siebenbürgen" erzählt haben.

    Toll, so ein Gespräch mit den deutschsprechenden Siebenbürgern. :) Diese Möglichkeit hätte ich auch genutzt.


    Durch Dich und Deine Berichte bin ich erst auf Siebenbürgen als Reiseziel aufmerksam geworden. Vorher war es halt nur ein Name. Eine organisierte Siebenbürgen-Rundreise steht auch immer noch auf meiner Reise-Wunschliste.

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    Gruß Jofina

  • Hochinteressant was Du zu berichten hast, und die Bilder scheinen aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen. Ja, daß Du immer jemanden findest, der einen Schlüssel für die Kirchen hat gehört schon zu Deinem Markenzeichen.


    Danke Josef

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Vielen Dank für den Bericht über ein Erlebnis und ein Dorf, das wohl in wenigen Jahrzehnten ganz anders aussehen wird.

    "2011 waren es nur mehr 33 Deutsche."

    Und heute? Wer wird sich um das alte Gotteshaus kümmern, wenn dieser Pfarrer nicht mehr kann oder da ist?

    Josef, Deine Berichte über Rumänien , Deine Beschreibungen der Begegnungen mit deutschsprachigen Menschen sind wunderbare und wertvolle Zeitdokumente.

    Der Pfarrer schenkt Dir seine Bücher... was für eine Sympathie und welch freundschaftliche Zuwendung sind da entstanden . Dass Du zuhören kannst, Dir immer Zeit nimmst und fast immer Wege findest Türen zu öffnen, das hast Du uns in Deinen Berichten schon so oft bewiesen.


    Meine Anerkennung, mein Respekt und DANKE!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Ja, leider sterben die Deutschen und österreichischen Siebenbürger,

    fast schon altersbedingt aus.


    Wie ich schon vorher geschrieben, interessieren sich die Rumänen nur für

    jene Wehrkirchen die sich touristisch vermarkten lassen. Wie eben die

    Kirchenburgen die von UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurden.

    Wobei gesagt werden muss, dass sich Prinz Charles hier sehr eingesetzt

    hat. Er hat Viscri mehrmals besucht und sich ein altes Bauernhaus

    im Ort gekauft. Das Haus stammt laut Tafel aus dem Jahre 1758.

    Hier habe ich einen Bericht über Viscri geschrieben:


    Viscri (deutsch: Deutsch-Weißkirch) > Kirchenburg


    Für die Rumänen sind die anderen evangelischen Kirchen, wie sie sich

    in jedem Dorf Siebenbürgens befinden nur eine Belastung.

    Sieht man auch in Slimnic.

    Hier wurde wieder eine neue orthodoxe Kirche gebaut.


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  • Hier wurde wieder eine neue orthodoxe Kirche gebaut.

    Interessante Konstruktion -

    aber schade, wenn das historischen Erbe daneben kaputt geht.


    Aber Kirchengebäude überleben nur, wenn sie "genützt" werden, oder wenn sie kulturhistorisch sehr bedeutend sind .


    Aber von wem werden sie "am Leben " erhalten?

    Letzlich bleiben nur Bilder...

    oder ein Bericht wie der von Dir.


    LIebe Grüße,

    Elke

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