Bei unserer Kreuzfahrt im April haben wir mehrere Karibikinseln angelaufen. Viel sieht man ja nicht, wenn das Schiff am Morgen ankommt und man einen knappen Tag Gelegenheit hat, die Insel oder die Stadt anzusehen, wo das Schiff ankert. Wir sind am Vormittag durch Saint John's gegangen und haben uns all das angesehen, was die meisten anderen Touristen ebenfalls erkunden.
Jofina hat vor einiger Zeit einen Bericht über die Hauptstadt dieses Minilandes in der Karibik geschrieben. Auch sie war mit dem Kreuzfahrtschiff da.
Die meisten der in dem Bericht vorgestellten Örtlichkeiten haben wir ebenfalls in Augenschein genommen. Am Nachmittag sind wir jedoch erneut vom Schiff aus auf Tour gegangen und wollten dabei bis zum Fort James Beach laufen weil ein Strand in der Karibik zumindest für mich immer anziehend wirkt.
Hier seht ihr die Örtlichkeit und könnt rechts unten erkennen, daß gerade ein Kreuzfahrtschiff an der Mole angelegt hat. Der Strand befindet sich etwas oberhalb der Mitte.
https://www.google.de/maps/pla…d17.0746557!4d-61.8175207
Tatsächlich kamen wir erst gar nicht bis zum Strand weil es einige Zeit geregnet hat und wir uns unterstellen mußten.
Der viereckige Zweckbau ist eine Kirche.
Rev. Rosa Lee ist zwar schon vor mehr als eineinhalb Monaten verstorben. Trotzdem wird um sie anscheinend immer noch getrauert.
Der Laden verkauft Backwaren und andere Dinge. Was mit dem Begriff "other things" gemeint ist, konnten wir nicht erkunden, da der Laden gerade geschlossen war.
Von Montag bis Samstag identische Öffnungszeiten. Man kann dies wie hier für jeden Tag extra anschreiben. Dadurch wird es jedoch auch nicht übersichtlicher.
Schade finde ich, daß der alte Briefkasten der wohl aus der englischen Kolonialzeit stammt, nun als Mülleimer dient.
Hier kann man eine Briefkastenfirma kaufen. Bei meinen geringen Einkünften wird es sich wohl kaum lohnen. Da zahl ich lieber schön brav meine Steuern in Deutschland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Briefkastengesellschaft
Diese Tafel hat mich nun doch verwundert. Mir ist bekannt, daß die Volksrepublik China weltweit engagiert ist um die "neue Seidenstraße" mit Infrastrukturbauten wie Häfen, Flughäfen, Eisenbahnlinien und Straßen zu etablieren. Dabei geht es schlicht und einfach darum, die eigenen Waren weltweit sicher und schnell absetzen zu können.
China knebelt dazu meist wirtschaftlich schwache Staaten indem Kredite gewährt werden, die oft notleidend werden. Anschließend reißt sich das Reich der Mitte als Sicherheit das neu gebaute Objekt unter den Nagel. So ist es in Pakistan, auf Sri Lanka und den Malediven bereits geschehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/One_Belt,_One_Road
Anscheinend ist in diesem Zusammenhang auch ein Hafen auf der Karibikinsel Antigua geplant. Wie mir auf Nachfrage Einheimische gesagt haben, wurde mit dem Bau jedoch noch nicht begonnen. Ob hier für Einheimische Arbeitsplätze geschaffen werden und somit das Einkommen zumindest eines Teils der Bevölkerung signifikant steigt, bezweifle ich stark.
Strom gibt es zwar in den meisten Häusern, die auf uns einen sehr ärmlichen Eindruck machten. Nicht jedoch fliessend Wasser.
Sicherlich können sich nur wenige Bewohner so ein Haus wie hier angeboten leisten.
Diese beiden haben sicher kein fliessendes Wasser im Haus. Sonst würden sie nicht welches an einer öffentlichen Wasserstelle holen.
Wir hatten jedenfalls nach unserem Spaziergang den Eindruck, daß diese kleine Inselrepublik zu den ärmeren Staaten in der Karibik gehört. Kein Vergleich mit den Überseedepartements Frankreichs Martinique und Guadeloupe. Auch Barbados, welches wir anliefen, machte auf uns einen wesentlich wohlhabenderen Eindruck als Saint John's auf Antigua.
jürgen