(6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6

  • Schöngrabern, Ortschaft in der Marktgemeinde Grabern, Bezirk Hollabrunn


    Und schließlich gibt es noch ein Foto von der Statue in Schöngrabern, die bei der Brücke über den Schöngrabnerbach steht und mit 1768 datiert ist.


    Foto: Gottfried P.


    Ich finde, für den Anfang sind fünf Nepomuks bei einem Tagesausflug ein ganz guter Start, und nachdem der Kollege ein Mitarbeiter von mir ist und Mitarbeiter immer gelobt und angespornt werden müssen, bedankte ich mich, lobte ihn und meinte schließlich, dass hier noch Luft nach oben ist....


    Das Weinviertel birgt noch so viele Darstellungen des hl. Nepomuk, und wenn man sie erst einmal am Radar hat, sieht man sie sowieso überall!


    Johannes


    Auf Wunsch von Johannes erfolgt dieser Nachtrag:


    "Auf meiner Reise nach Retz bin ich auch in Schöngrabern durchgekommen und habe mir diesen Nepomuk nochmals näher angesehen, insbesondere die Jahreszahl.


    Diese Zahl ist nicht als 1768 zu lesen, sondern als 1764! Der 8er, entweder oben oder unten abgeschnitten, sozusagen in die Hälfte geteilt bedeutet eine 4.


    1768 ist übrigens auch in den Internetquellen falsch angegeben.


    Ich bitte Waldi, dieses erratum auch im betreffenden Beitrag anzubringen. Den angeschnittenen 8er habe ich in dieser Gegend öfter gesehen und die Leseweise wurde mir von einem historisch gebildeten Pfarrer in Wullersdorf bestätigt."


    Dieser Nachtrag erfolgte am 28.08.2019 durch waldi

  • Ich finde, für den Anfang sind fünf Nepomuks bei einem Tagesausflug ein ganz guter Start,

    ....ganz guter Start ???

    Hervorragend, Johannes, hervorragend!


    Fünf Nepomuks aus dem 18. Jahrhundert, alle gut erhalten, darunter ein fast "perfekter", mit alle Attributen wie Birett, Chorrock, Almutia, Schweigegeste, Palmzweig, 5 Sternen ,Kreuz...

    Ein herzliches DANKE an Deinen Mitarbeiter.


    Mit scheint , Du hast den Nepomukvirus übertragen!

    Hoffentlich "nachhaltig".

    Grüße an Gottfried P. !

    lobte ihn und meinte schließlich, dass hier noch Luft nach oben ist....

    so spricht der "Pädagoge"

    Hm... smiley_emoticons_confused.gif  traurige_smilies_0008.gif



    Liebe Grüße,

    Elke:wink:

  • ....um mich nicht misszuverstehen: das ist alles mit Augenzwinkern (wenn ich nur wüßte, wie ich diese Smilies hier verwenden kann). Viral wird es nicht, wie ich meinen Kollegen kenne, ist das eher ein Einmaleffekt, aber er hat mir tatsächlich versprochen, die Beichtszene vom Sockel aus Zellerndorf nachzuliefern, ist Zellernorf doch seine Wohngemeinde.


    Bislang ist ihm diese Statue noch nicht aufgefallen und ist einmal so, wenn man aufmerksam gemacht wurde darauf, sieht man sie dann überall.


    Meine gesamte Familie liefert Nepomuks ab, wie diesen hier in


    Going am Wilden Kaiser, Bezirk Kitzbühel, Tirol:


    Meine Schwägerin schickte diese Ansicht von einem hölzernen Nepomuk in der Dorfstraße in Going:


    Foto: Gertrude W.


    LG


    Johannes

  • das ist alles mit Augenzwinkern (wenn ich nur wüßte, wie ich diese Smilies hier verwenden kann).

    Johannes, so hatte ich es auch empfunden( zumindest gehofft !)

    Wegen einer "Gebrauchsanweisung" zu den Smilies schicke ich Dir heute Abend eine PN .


    Ja, der Nepomuk von Zellerndorf lohnt genaueres Hinschauen ( z. B. auch auf die Engelchen mit den Nepomuksymbolen )

    Was mir auch gefällt ist, dass in dieser Gegend Infotafeln zum Nepomuk stehen.


    Mal sehen, ob wir heute Nachmittag den Nepomuk finden , den ich für eine kleine Wanderung ausgesucht habe - bei uns gibt es nicht so viele . Da ist eher der Leonhard oder der Nikolaus gefragt.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Nachtrag zu Zellerndorf


    (6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6


    Mein Kollege hat prompt die Beichtszene nachgeliefert, sich gewissenhaft über den hl. Nepomuk am Internet eingelesen und ist doch schon ein Stück infiziert.


    Ich kann ja nicht alles selbst machen, da werde ich nie fertig mit den Nepomukbeschreibungen.....:habenwollen:




    Fotos: Gottfried P.


    Dank an meinen fleißigen und interessierten Kollegen!


    Johannes

  • Pernersdorf, Bezirk Hollabrunn, Weinviertel, Niederösterreich


    Meine Nepomuk- Außenstelle berichtet über diesen Nepomuk der Jahrhundertwende, der an der Brücke über die Pulkau in Pernersdorf steht. Errichtet wurde die Statue 1866.


    Eine, wie ich finde, sehr schöne Skulptur, die auf weiter Flur gut sichtbar ist.





    Fotos: Gottfried P.


    Johannes

  • sag mal Johannes, wie findest du denn all diese Nepomuk Figuren und Bilder. Das kann alles doch gar kein Zufall sein. Gibts da eine Art "Nepomuk-Suchmaschine" bei Tante google? ;)


    Bei mir sind das immer Zufallsfunde. ;)


    grüsse


    jürgen

  • Etwa eine halbe Gehstunde oberhalb von Brannenburg am Inn (Landkreis Rosenheim)

    steht auf einer Lichtung im Buchenwald die Rokokokirche Schwarzlack "Unserer Lieben Frau von der immmerwährenden Hilfe".

    1667 ließ sich an dem Ort ein Eremit nieder, die kleine Kapelle wurde zum Wallfahrtsort.

    Eine stattliche Kirche wurde erbaut und 1767 eingeweiht.


    Ich hatte schon vor längerer Zeit gelesen , dass es dort einen Nepomuk geben soll und gestern machten wir uns auf den Weg dort hinauf.

    Bärlauch so weit das Auge reicht.


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    Kreuzwegstationen begleiten den Wanderer


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    Die Kirche


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    An der Fassade kein Hinweis auf den Hl. Nepomuk.

    Es ist die Kirche "Mariahilf"


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    In der KIrche machte ich mich auf die Suche nach "unserem" Nepomuk.

    ( Leider war der Zutritt durch ein GItter versperrt, so dass ich nicht sehr nahe an die Figuren und Gemälde kam)


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    Der Altar mirt seinen Figuren wird von dem Aiblinger Bildhauer Joseph Götsch zugeschrieben.


    Aber welches ist der Nepomuk? Ich suchte nach den bekannten Attributen.


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    In dem ausliegenden kleinen Kirchenführer fand ich die Gewissheit:
    Quelle

    Wallfahrtskirche Schwarzlack " von Pfarrer Lorenz Stadler, Brannenburg


    Zitat

    "In Anbetracht der damals häufigen Überschwemmungen im Inntal und der ab und zu niedergehenden und alles mitreissenden Sturzbäche aus den Bergen wählte man die beiden Wasserheiligen und Märtyrer Johannes Nepomuk und Sankt Florian"

    Ganz links der Patron der EinsiedlerFranz von Paula.


    Ein Nepomuk ohne Engelchen , Birett, Kreuz, Sterne und anderes.

    Nur mit Chorhemd und Umhang.

    Ich war mir nicht sicher gewesen.


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    Eine Wallfahrtskirche in Bayern steht nie allein...

    Aus dem ehemaligen Mesnerhaus wurde eine Gastwirtschaft,

    An diesem schönen Frühlingstag konnten wir natürlich nicht an dem Biergarten unter dem alten Kastanienbaum vorbeigehen.


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    Gruß,

    Elke

  • Liebe Elke,


    das ist eindeutig Johannes v. Nepomuk! Aber auf welche Kirche am Berg zeigt er hier?


    Jedenfalls ein schön gelegenes Juwel!


    @ Jürgen: Nepomuks findet man auf unterschiedlichste Weise.


    So, wie es Elke hier beschreibt, ich lese etwas darüber und fahre dann auf einem Ausflug dorthin.


    Oder ich fahre bei einer Reise statt Autobahn über Land und sehe mich einfach um. Da ist es wie mit dem Schwammerlsuchen. Man kennt die Schwammerlgebiete: Waldviertel, Weinviertel, Mostviertel. Orte, die an Flussläufen liegen. Bei und in Kirchen, insbesondere Wallfahrtskirchen und barocken Kirchen.


    An Flussläufen in Niederösterreich ist es etwa relativ leicht, zahlreiche Nepomuks zu finden, wie auf meiner Reise durch das Kamptal:


    (6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6


    Natürlich gibt es auch diverse Listen am Internet, wenn ich in einem verdächtigen Ort bin, sehe ich mir z.B. die Liste der denkmalgeschützen Objekte in diesem Ort an, oft ist dann ein Nepomuk dabei. Es gibt auch Listen von Nepomuk Darstellungen, insbesondere in Wien und Niederösterreich, die sind aber nicht vollständig und nicht immer mit Bildnachweis. Es gibt Listen über Marterln, Zeitungsartikel, Kirchenbeschreibungen. Ich recherchiere viel und lese viel, wenn ich unterwegs bin. Und ich halte die Augen auf, sehe einen Nepomuk oft schon von Weitem.


    Ich schaue in jede offene Kirche, wenn ich Zeit habe. Ich frage in der ansässigen Bevölkerung. Ich lasse mir Kirchen öffnen.


    Manchmal finde ich einen völlig unerwartet und bislang noch nirgends beschrieben, wie den in Palting:


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    Bislang habe ich nichts über ihn gefunden und selbst der Bürgermeister, den ich anschrieb, wußte nichts darüber.


    Naja, und inzwischen gibt es auch Freunde und Verwandte, die Ausschau halten und mir ihre Fotos schicken (die sind dann hier immer mit deren Vornamen und Anfangsbuchstaben des Familiennamens gekennzeichnet)


    Aber ich behaupte einmal, es gibt am ganzen Internet keine so zusammenhängende, umfangreiche Beschreibung von Nepomukdarstellungen mit einem einheitlichen Verzeichnis nach Ländern und Orten wie hier auf diesem Forum.


    Johannes

  • hallo Johannes,


    heute ergab sich für mich ein Zufallstreffer. Mit Suzi bin ich bei traumhaftem frühsommerlichen Ausflugswetter durch Thannhausen in Bayerisch Schwaben gekommen. Mitten auf der Mindelbrücke schaut mich doch Nepomuk an und möchte fotografiert werden.


    Bitte schön - da ist er in voller Lebensgröße:









    Es scheint, als wurde er aus Beton gegossen.


    grüsse


    jürgen

  • das ist eindeutig Johannes v. Nepomuk! Aber auf welche Kirche am Berg zeigt er hier?

    Betr. Schwarzlack #324


    Nepomuk zeigt auf keine Kirche, sondern hinauf auf das Wallfahrtsbild, das Maria Hilf Gnadenbild ( 17-Jhd)

    Die links dargestellte Kirche kenne ich nicht , in dem Kirchenführer steht nichts darüber.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_21938


    Es ist eine der zahlreichen Kopien, dessen Urbild von Lukas Cranach d.Ä. ( 1472 -1553) gemalt wurde und heute im Innsbrucker Dom zu sehen ist.

    http://innsbruck-dom.antonprock.at/mariahilfbild.html


    Diese Mariendarstellung ( das sog. "Gnadenbild ) verbreitete sich vor allem nach der schlimmen Zeit des 30 jährigen Krieges von Passau aus in vlelen katholischen Ländern.

    Es gab einen richtigen Maria Hilf Kult. ( Quelle s. Kirchenbeschreibung #324)


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_21939



    Das Marienbild war offensichtlich so wichtig, dass der Bildhauer keine weiteren Symbole von Nepomuk in sein Bild einfließen ließ (z.B. Sternenkranz, Schweigegeste ) , die den Betrachter zum Nachdenken über Nepomuk hätten bringen können,

    Die Gläubigen sollten sich wohl voll und ganz auf das Gnadenbild konzentrieren,

    oder Joseph Götsch kannte die Nepomukgeschichte nicht so genau.

    Ich weiß es nicht ,


    Gruß,

    Elke

  • Joseph Götsch kannte die Nepomukgeschichte sicherlich ganz genau. Das Gnadenbild der Maria spielt ja im Leben von Johannes Nepomuk eine zentrale Rolle. Viele Darstellungen zeigen ihn als Pilger mit einem Pilgerstock auf dem Weg nach Altbunzlau.


    Auch in Altbunzlau gibt es ein berühmtes Gnadenbild.


    Somit ist es eine Szene aus dem Leben des Johannes v. Nepomuk, als er noch nicht gefoltert und getötet wurde, also gibt es hier auch keinen Sternenkranz, Zunge oder Ähnliches.


    Nepomuk als Priester. Manchmal wird er ja auch als Priester Almosen spendend ähnlich gezeigt.


    Er verweist auf das Gnadenbild wohl mit Bezug auf Altbunzlau.


    Die Kirche im Hintergrund könnte die Mariä Himmelfahrt Kirche von Brannenburg zeigen, die Form erinnert stark daran, nur der Turm ist unterschiedlich, aber vielleicht wurde der Turm später zu dem heutigen Spitzturm umgebaut.


    Johannes


    Ergänzung:


    Die Kirche links am Bild hat, so vermute ich, irgendeinen Bezug zur Wallfahrt. Man sieht eine Kirche mit zwei Zwiebeltürmen auf einem Felsen bei einem Fluss.


    Ich habe diese Beschreibung zum Marienbild in Schwarzlack gefunden:


    https://books.google.at/books?…chwarzlack%20altar&f=true


    Vielleicht handelt es sich um eine Ansicht der Wallfahrtskirche Gartlberg in Pfarrkirchen, welche eventuell am Pilgerweg lag?


    fragt sich Johannes

  • Mühldorf, Bezirk Krems-Land, Niederösterreich


    Mühldorf liegt am Übergang von der Wachau ins Waldviertel in einem Talkessel, der aus drei zusammenfließenden Bächen geformt wurde.


    Ein Biotop für einen Nepomuk!


    Schon von Weitem kann man auf den Kalvarienberg blicken:



    Am Fuße des Kalvarienberges steht diese Kapelle:



    In der Kapelle befindet sich, wie bereits erwartet, eine Figur des hl. Nepomuk:





    Ein Putto mit Schweigegestus passt auf das Birett des hl. Nepomuk auf, welches auf der Bibel liegt.





    Mit diesen Bildern wünsche ich FROHE OSTERN!


    Johannes

  • Ich habe diese Beschreibung zum Marienbild in Schwarzlack gefunden:

    book.JPG

    :(:(

    Schwarzlack liegt am Jakobsweg. Aber Pfarrkirchen ist ziemlich weit entfernt

    Ich versuche, der Sache mal nachzugehen .

    Vielleicht gibt es den Pfarrer Lorenz Stadler in Brannenburg noch*, der den Kirchenführer von Schwarzlack geschrieben hat.

    Als weitere Quelle hab ich noch

    Peter von Bomhard

    "Die Kunstdenkmäler von Stadt- und Landkreis Rosenheim

    Band II/I 1954


    Liebe Grüße,

    Elke


    * Leider nein

    https://www.ovb-online.de/rose…lorenz-stadl-7322345.html

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