Lindau imBodensee
Teil 3: Ein Rundgang durch Lindau
Beim Verlassen des Hafens entdeckte ich diese alte steinerne Bank vor dem Finanzamt.
Hier kann man sich nach dem Besuch in dem Haus ausruhen, am Brunnen erfrischen und dem Flötenspiel lauschen.
Das beruhigt! (wenn man es mag)
Beim Einbiegen in die Dammgasse fiel mir das "Hochzeitshäuschen" auf.
Eine Tafel weist auf den wohl bekanntesten Lindauer aller Zeiten sein, den lieben Augustin,
einen Spieldosenmacher mit bürgerlichem Namen Augustin Sumser.
Sein Leben ist eng mit der Bodenseelandschaft und mit der Geschichte Lindaus um 1800 verwoben.
Noch heute erinnert der Augustin-Brunnen in Lindau an die Liebesgeschichte um den Lebenskünstler.
In Wirklichkeit aber ist der liebe Augustin niemals durch die Straßen der Stadt und ihre Umgebung gewandelt,
sondern ist nur eine fiktive Romanfigur aus dem bekanntesten Buch von Horst-Wolfram Geißler aus dem Jahr 1921.
Wer will, der kann einen Rundgang buchen um einige Stationen im Leben der Romanfigur Augustin Sumser gezeigt zu bekommen.
Er dauert etwa 1,5 Stunden.
Dort wo sich die Maximilianstraße zum Bismarckplatz öffnet steht eines der attraktivsten Gebäude in Lindau, das alte Rathaus.
Von 1422 bis 1436 im Stil der Gotik errichtet, wurde das Haus später an den Stil der Renaissance angepasst.
Markante Staffelgiebel und die prächtig, reich bemalte Fassade machen das Alte Rathaus zu einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Lindaus.
Auf der Nord- und Südseite des Gebäudes finden sich Szenen des Deutschen Reichstages,
denn Maximilian I. hatte 1496 zum Reichstag in den holzgetäfelten Ratssaal einberufen.
1885/87 wurden die Fassaden durch Friedrich von Thiersch renoviert und zwischen 1972 und 1975
nach dem Entwurf des Münchner Malers Josef Widmann restauriert.
Der früher hölzerne überdachte Treppenaufgang führt in den "Verkünder-Erker".
Von hier aus informierten zu früheren Zeiten die Stadtoberen ihre Bürger über Beschlüsse und neue Verordnungen.
Und noch heute erinnert der Erker an die christlichen Grundwerte: Auf seinen Bildflächen sind die Zehn Gebote dargestellt.
Leider habe ich kein gutes Foto davon aber hier ein Link zu einem Foto bei Wikipedia..
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…%29_jm70653.jpg
Auf der Giebelspitze steht die Lindauer Linde.
Die Glocken tragen die Jahreszahl 1617.
Darunter steht Justitia.
Die Rathausuhr wird von den Wappen der Lindauer Patrizierfamilien flankiert.
Über der Uhr sehen wir den nimbierten (mit Heiligenschein) Doppeladler mit österreichischem Brustschild.
Die ehemals Reichsstädtische Bibliothek mit wertvollen Zeugnissen der Vergangenheit – insgesamt mehr als 23.000 Werke aus der Zeit vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart,
darunter eine Lutherbibel von 1534 – ist im Erdgeschoss des Alten Rathauses beherbergt. Inzwischen ist dieser Schatz,
anschaulich aufbereitet, auch der Allgemeinheit zugänglich.
Im Juli 1655 fand hier vor dem alten Rathaus zum ersten Mal das Lindauer Kinderfest statt –
die Grundsteinlegung für eine wunderbare Tradition, die auch heute noch Bestand hat:
Festlich gekleidete Mädchen und Jungen aus dem gesamten Stadtgebiet ziehen mit Fahnen und Musik zum Alten Rathaus,
um Lindau hochleben zu lassen.
Neben den Butschellen, einem traditionellen Süßgebäck, bekommen die Kinder auch Gutscheine
für das anschließend stattfindende Volksfest geschenkt – und jedes Jahr scheint es,
als strahle das ehrwürdige Rathaus dabei mit den Mädchen und Jungen um die Wette.
Ein paar Schritte weiter, dort wo die Bürstergasse auf die Maximilianstraße trifft steht ein Brunnen von Lothar Dietz aus dem Jahre 1937.
Der Brunnen erinnert auch an Ludwig Kick der in Lindau viel für die soziale und kulturelle Entwicklung getan hat.
Das Gebäude an der Ecke Maximilianstraße/Salzgasse beherbergt das Restaurant "Zum alten Rathaus".
Der seitliche Erker in der Salgasse trägt die Jahreszahl 1588.
Blick von der Bürstergasse zurück zum Bismarckplatz und dem "neuen Rathaus".
Blick zum östlichen Ende der Maximilianstraße.
Das Haus Maximilianstraße 1 trägt ein Schild "Gasthaus zum Sünfzen".
Die Gesellschaft "Zum Sünfzen" war eine Patriziergesellschaft in Lindau, die erstmals 1358 urkundlich erwähnt wurde.
Der historische Versammlungsort der Gesellschaft war das noch heute existierende Haus "Zum Sünfzen" in der Maximilianstraße,
in dem jetzt ein Gasthaus betrieben wird, das sich um Traditionspflege bemüht.
Obwohl die letzte Sitzung am 30. Dezember 1830 stattfand und sie in der Welt mittlerweile weit zerstreut sind,
halten die Mitglieder der Historischen Sünfzengesellschaft noch Kontakt und fühlen sich der Vaterstadt Lindau noch eng verbunden.
Bevor ich in die Cramergasse abbog schaute ich nochmal zurück in die Maximilianstraße.
Das sogenannte "Haus zum Schlechterbräu" prahlt mit seinem angeblich hohen Alter.
Da habe ich meine Zweifel. Belegt ist das Jahr 1503. Danach wurde es aber noch mehrmals restauriert.
Heute kann man beim Schlechterbräu gut essen.
An der Fassade entdeckte ich eine Marienstatue mit dem Jesuskind.
Wie passt das zusammen? Eine Brauerei mit himmlischer Unterstützung?
Ich schaute genauer hin.
Aha! Nach dem WK I. wurde es ein katholisches Vereinshaus.
Ein solches Namensbild für Maria hatte ich auch noch nicht gesehen.
Ich ging bis zum Ende der Gasse und kam zur …
... wurde zu einer Kriegergedächtnisstätte?
Das musste ich mir genauer anschauen.
Weil es sehr dunkel in der Peterskirche war habe ich meine Bilder etwas aufgehellt. Keine gute Qualität.
Neben der Peterskirche steht der …
Langsam wurde es Zeit für die Heimfahrt.
Am ehemaligen Postgebäude sollte der Eisensteg über die Gleise zum Parkplatz führen.
Das Postgebäude erkennt man an der Dame mit dem Lindenbaum auf dem Dach.
Vom Steg aus habe ich eine Giebelseite fotografiert.
Für die Eisenbahnfreunde unter uns.
Der Hauptbahnhof von Lindau.
Damit war mein Besuch auf der Insel vorbei.
Ich habe aber noch ein paar Bilder von Tieren die mir in Lindau begegnet sind für Euch.
Der Hafenschwan.
Die Möwen sehen fast aus wie Schwarzkopfmöwen, aber die kunstvoll geformte Haube lässt mich zweifeln.
Nun noch ein paar Fotos von den Alpen.
Leider kann ich die Berge nicht benennen.
Aber vielleicht weiß einer von Euch die Namen.
Liebe Grüße von waldi