D - 1654 Bayern > KLEINAITINGEN > Erdölbohrstelle

  • hallo zusammen,


    Heimaträtsel bedeutet, daß das Bild für dieses Rätsel nicht allzuweit von mir entfernt aufgenommen wurde.


    Wer kann mir sagen um was für eine seltsame Baustelle es sich hier handelt?



    Viel Spaß wünscht


    jürgen

  • -Ein Silo
    -Ein Sammelplatz für Biomasse
    -Ein Sammelplatz für Holz-Hackschnitzel (dann kommt wahrscheinlich noch ein Dach darüber)


    Gruß,
    Elke

  • ist da ein Gewerbegebiet geplant bei euch


    Dieser Lärmschutz wird der noch verlängert? Sieht komisch aus, für diese Fläche.


    lieben Gruß
    Helmut

  • Nein Helmut,


    dort ist kein Gewerbegebiet geplant. Die Lärmschutzwand wird weder verlängert noch sonstwie vergrößert. Die wird demnächst abgebaut!


    Deshalb auch der Titel: "eine seltsame Baustelle" ^^


    grüsse


    jürgen

  • Hallo waldi,


    So ist es. Nun ist die Lärmschutzwand überflüssig. Die Baustelle ist jedoch noch nicht fertig. Es wird weitergebaut. Aber was wird da gebaut?


    Grüße


    Jürgen

  • hallo waldi,


    Ja man hat ein tiefes Loch gebohrt. man will hier jedoch nicht erdwärme nutzen. Du hast auch richtigerweise das herausstehende Rohr erkannt. Der Standort der Baustelle ist nicht im Raum Weilheim.


    Grüße


    Jürgen

  • hallo Waltraud,


    das ist die Lösung. Gratulation!


    Bis vor einer Woche stand hier noch ein Bohrturm. Das Bohren war scheinbar so laut, daß mit dieser hohen Wand der Lärm zumindest einigermaßen von der benachbarten Ortschaft Kleinaitingen ferngehalten werden sollte. Das Öl wurde anscheinend gefunden, der Turm ist wieder abgebaut und am Ende der Leitung ist dieser Verschluß angebracht worden.



    Die Infotafel steht noch.



    Demnach befindet sich das Öl in 1315 Meter Tiefe. Dort herrscht eine Temperatur von 58 Grad Celsius.


    Ein paar Rohre des Fördergestänges liegen auch noch auf dem Gelände. Die Öffnungen sind mit Plastikabdeckungen verschlossen. Ich habe auf dem gesamten Areal keinen Tropfen Öl gefunden.



    Die Ölleitung bis zum etwa zwei Kilometer entfernten Ölwerk Aitingen wird in knapp zwei Meter Tiefe verlegt. In dieser Anlage wird Wasser abgeschieden und das Öl gereinigt. Anschließend wird es in Kesselwagen der Bahn abgefüllt und zur Raffinerie gebracht.



    Die Leitung von 10 cm Durchmesser ist mit 3 cm Isolierung umgeben. Dies deshalb, daß im Winter bei Bodenfrost das Öl nicht zu kalt und damit zähflüssig wird.



    Schade nur, daß wir als Bewohner der Region so rein gar nichts von dem Schatz unter unseren Füßen haben. :(


    Vor drei Jahren wurde ebenfalls bei mir ums Eck erfolgreich nach Öl gebohrt. Den Bericht findet ihr hier:


    Weihnachtsradtour zu den Ölfeldern bei Schwabmünchen


    Vielen Dank fürs mitmachen sagt


    Jürgen

  • hallo,


    ich habe heute mit einem Bekannten gesprochen, der in den benachbarten Ölwerken in Aitingen arbeitet. Deshalb noch ein paar Infos dazu.


    Es wurde weniger Öl hier gefunden, als erwartet. Ganz unten in 1,3 km Tiefe wurde eine Sprengung durchgeführt, so daß das Gestein, welches an sich schon porös ist, noch poröser wurde. Das Öl lagert hier nicht in einer Art Kaverne, also einem unterirdischen Hohlraum, sondern ist weitläufig in Spalten verteilt.


    In diese Tiefe wurde eine etwa 8 Meter lange Hochleistungspumpe abgesenkt. Der Schacht verjüngt sich nach unten und ist mit Beton vor dem Zusammendrücken gesichert. In diesem Schacht verläuft zum einen die Förderleitung nach oben als auch die Strom- und Steuerleitung für die Pumpe nach unten.


    Das Öl kommt mit etwa 38 Grad Celsius an die Oberfläche, wird hier weiter erwärmt und fliesst dann durch die Pipeline zum Ölwerk. Dort wird nicht nur Wasser, sondern auch Gas abgeschieden. Mit diesem Gas werden die Arbeitsprozesse im Werk energetisch versorgt. Ebenso dient das Gas zur Erwärmung des Öls. Der Rest des Gases wird gereinigt und ins Erdgasnetz eingespeist. Energetisch gesehen sind alle hier vorhandenen Förderanlagen und das Ölwerk autark.


    Im kommenden Jahr soll am Ortsrand vom Schwabmünchen erneut gebohrt werden. Gleiches ist für den Raum Bedernau, etwa 20 km westlich von hier geplant.


    grüsse


    jürgen

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