die Leutascher Geisterklamm

  • Vom Osterfelderkopf kommend, fuhr ich die 24 km nach Mittenwald zur Leutascher Geisterklamm.
    „Willkommen im Reich des Klammgeistes und seinen Kobolden“ so die Werbung.




    Also , da musste der wallbergler mal nachsehen. Hörte sich verheißungsvoll an – und ich nehme es vorweg, war es auch.




    Es gibt 3 verschiedene Wege durch das Reich des Klammgeistes.



    1) Der 3000 m lange Klammgeistweg verläuft unter anderem auf einem kühnen, 800m langen Steg.


    An den Haltepunkten wird Geheimnisvolles vom Klammgeist erzählt.
    Ein Zustieg ist von Leutasch aus möglich.,Parkplatzgebühr 5€.



    2) Am Klammausgang bei Mittenwald führt der 200m lange Wasserfallsteig tief in die Leutaschklamm hinein und endet beim 23 m hohen Wasserfall. 3€.



    3) Der 1900 m lange Koboldpfad führt vom Mittenwalder Klammkiosk über den Gletscherschliff in die Leutaschklamm hinein. Kobolde berichten von den Gesteinen in der Leutaschklamm ( an der tiefsten Stelle 75 m).



    Geister und Kobolde, die Intension der Tourismusmanager ist klar: Ein Reich für Kinder,
    und das kann ich bestätigen, die in keinem Fall meiner Begehung auch nur quengelten, da es immer was zum Staunen gibt.
    Ein Dorado für Eltern.




    Die Übersicht:






    Nun, der wallbergler fuhr eben nicht hinauf nach Leutasch, sondern hielt am Parkplatz (nur für 5 Autos) am Köberl. Das ist der Einstieg von Mittenwald aus. (im Bild rechts bei i –Start) .
    Vorgesehen sind die Parkplätze im Ort. Rd. 1 km entfernt. Aber da nichts los war, konnte ich beim Köberl beginnen.




    Aussteigen und schon staunen. Vor mir baut sich die Felskulisse des Karwendel mit dem im Winter befahrbaren Dammkar auf , links, der Zapfen, ist die Viererspitze.
    Die Dammkar Abfahrt ist eine absolute, extreme Skiabfahrt. 7 km lang. Sie führt oben nach dem Ausstieg in der Nähe der Karwendelspitze vom Betrachter aus hinter den Felsen nach links herunter zum Ort.






    Die Seilbahnstation ein bisschen näher











    30 m auf der Rückseite des Standortes geht es nun zum Einstieg Wasserfallweg.








    Nicht nur Josef hätte seine Freude gehabt











    Auf diesem Weg




    Vorbei an der schwer beschäftigten Mutter mit 2 saugenden Schäflein








    Einen, den das gar nicht interessierte







    Zum Wasserfall Einstieg









    Im türkis glitzernden Gewässer tummelten sich große Forellen







    Freude pur, auf dem gut ausgebauten Holzbohlenweg, der aber durch die Nässe mit Vorsicht zu begehen war










    Unter beruhigender Aufsicht




    Bis hinter zum tosenden Wasserfall























    Sehr beeindruckt von der Wegführung und den Gischt versprühenden Wassermassen , konnte ich auf dem Rückweg noch bei einer seichteren Stelle diesen „Brocken“ ablichten.




    Direkt beim Ausgang des Kiosks begann nun der Weg hinauf zum Gasthaus Gletscherschliff auf 1015 m.
    Immer wieder kurzweilig unterbrochen von solchen Kobolden





    Oben angelangt







    traf man auf weitere Abwechslungen






    Nun die Auflösung in den nächsten Schautafeln, denn so schnell wird der wallbergler auch nicht schlank








    Eine weitere Abwechslung hier mit Erklärung














    Dann kam „grenzenlos“ , da an der Staatsgrenze Deutschland/Österreich angelangt.
    Natürlich ohne Kontrolle.








    Jetzt zog es mich hinunter nach rechts zur Panoramabrücke und damit zum Einstieg in den Klammweg, .


    Bis hierher können Hunde auf dem Waldweg mitgenommen werden. Auf den kommenden Gitterwegen mit freier Sicht nach unten, ist es nicht empfehlenswert. Diese Aussage deshalb, da mir eine resolute Dame entgegenkam, die das nicht glauben wollte und ihren Mischling , schwer prustend, auf den Händen trug. Der Pfoten wegen. Immerhin 3 km den ganzen Weg.
    Die kommende Brücke und der ellenlange Steg mit Gitterraster war landschaftlich kühn geschwungen in das Tal eingebettet.
    Überzeugt euch selbst, zumal es herbstelte und ein unglaublich schönes Naturerlebnis zu genießen war.

















    Diesem groben Raster war mein Hinweis für die lieben Vierbeiner geschuldet








    Immer wieder und weiter hinauf zum Ausgang in Leutasch zog sich das bestechend schön angepasste Gitterwerk durch die Klamm.

    Weiter oben noch die Höllbrücke als „eyecatcher“, hihi, der musste sein.










    Bis hinaus zum höchst interessanten Eingang vom Leutascher Parkplatz. (und oben im Waldweg zurück, hier fuhren auch Radler).







    Im übrigen waren zig für Kinder hochinteressante Haltepunkte eingebaut, wie Teufelsgumpen,
    Geistergrotte, Hexenküche usw.
    Soll heißen, dass den Eltern am Abend sicher ein gesegnetes Schnarchen aus den Kinderzimmern
    entgegenkam.





    Puuhhh, ich hoffe ich seid , wenn auch nur durch Bildmaterial auch so begeistert , wie ich es war.


    Es war ein fantastischer Glückstag.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Zitat von wallbergler

    Es war ein fantastischer Glückstag.


    Das war es wohl für dich, lieber Helmut. Es ist schon beachtlich was alles gebaut wird, um dem Menschen die Natur nahe zu bringen. ;) Es verwundert, dass dort keine Leute zu sehen sind.


    Aber das, was du als „eyecatcher“ bezeichnest, kann ich so nicht nachvollziehen. Einen wahrlichen Eyecatcher hast du mit diesem Bild geliefert:



    Liebe Grüße aus dem "Pott",
    Irmgard und Klaus

  • Helmut, danke für den Bericht und die atemberaubenden Fotos.
    Ja dieser Nepomuk ist schon super.
    Jetzt kann ich mich nicht erinnern ob Du den Nepomuk schon
    eingestellt hast. Wenn nicht wäre es super wenn Du ihn einstellen
    würdest.

  • Oh ja, wunderbare Bilder!
    Ich glaub dieser Gittersteig wäre aber für mich auch nix.

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Hallo Helmut,


    diese Klamm - ein Traum. Ich bin Klammfan ;-), Edmundsklamm und Wilde Klamm in Tschechien, Vintgarklamm in Slowenien, Aareschlucht am Brienzer See in der Schweiz, und erst vor 14 Tagen die Wutachschlucht im Schwarzwald hab ich schon bewandert. Hab sicher noch die ein oder andere vergessen.
    Ich mag es wenn das Wasser neben einem wild oder weniger wild daherkommt, Wasserfälle ihren Weg nehmen und es über solche Brücken und Wege am Berg entlang geht.
    Dieser Gittersteig - typisch für Dich, daß Du an die vierbeinigen Lieblinge denkst ;) Er würde mich reizen, in der Tat, Sammy mit 35 kg Lebendgewicht da drüber zu schleppen wäre allerdings unmöglich :) Obwohl er gitterfest ist, das wurde schon ausgiebig getestet. Das ist allerdings ein langer Weg, sollte man wohl Schühchen mitnehmen ;) .....


    Danke für die schöne spannende Tour, ich bin restlos begeistert :)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Nur mit Hilfe dieser angelegten Stege und Treppen ist diese Klamm für die meisten Menschen zugänglich.
    Aber trotz aller Sicherungen noch Abenteuer genug!


    Eine wirklich geisterhafte Klamm.
    Danke, dass Du sie hier vorstellst, Helmut!


    Diese Wege kann man sicher zu vielen Jahreszeiten gehen.
    Im Winter auch? Weißt Du darüber Bescheid , Helmut?


    Ich muss da unbedingt hin!! Aber auch auf den sicheren Stegen !
    ( Bestimmt gibt es Begeisterte, die sich unten am Wasser ihren Weg suchen - die neue Sportart heißt ja "Canyoning" )


    Helmut , Dein Bericht erinnert mich an einen Klettersteig in einer Klamm, den wir einmal gegangen sind:
    Ein Tipp für nicht Ängstliche, die ein wenig Klettererfahrung haben.


    Der Klabautersteig in der Mauthner Klamm
    ( Kötschach Mauthen in Kärnten)


    Das Video is nicht von mir - aber es gibt genau das wieder, was man dort ( bei normalem Wasserstand) vorfindet

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    bis 0.45 min ist es ein Wanderweg für jedermann.
    Danach braucht es schon etwas Erfahrung ( und Ausrüstung)


    Wir sind den gesamten Steig im Hochsommer gegangen, als wenig Wasser war.
    Wir brauchten nicht immer an den rutschigen Felswänden entlang hangeln- sondern konnten teilweise durch die Gumpen waten , bzw schwimmen.
    Es war ein riesiger ( aber auch anstrengender ) Spaß!
    ( Ist schon ein längeres Weilchen her...Fotos gibt es keine , ich hatte damals keine wasserdichte Kamera)


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Liebe Elke,


    das ist ja richtig wildromantisch. Aber Schwindelfrei muss man schon sein. Nicht ungefährlich wegen der Nässe. Und ein zweites Paar Schuhe nach der Tour wäre auch zweckmäßig.


    Nicht annähernd mit der Leutaschklamm zu vergleichen. Da gibt es kein Canyoning.


    Bezüglich der Öffnungszeiten hier die komplette Information (auch wegen der Hunde).


    Leutaschklamm Begehung



    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Vom lesen dieses Berichtes und betrachten der Bilder beschlich mich ein einer- und ein andererseits.
    Einerseits ist es gut, vielen die wunderschöne Natur nahe zu bringen, aber andererseits finde ich diese Treppen-Kontruktion nicht sehr schön.
    Muss man überall, wo es vielleicht möglich ist, die Natur erobern und dann noch mit solchen Stahlgerüsten?
    Gleiches hab ich auch hier gedacht.


    Aber danke Helmut für den schönen Bericht.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Zitat von Karin

    Muss man überall, wo es vielleicht möglich ist, die Natur erobern und dann noch mit solchen Stahlgerüsten?


    Genau das ist auch mein Problem, Karin. Solche Konstruktionen vergewaltigen m. E. die Natur und können auch nicht mit Rollstuhlfahrern, Älteren oder Behinderten begründet werden. Ich sehe solche Bauten eher als reine Geldbeschaffungsmaßnahme. Ich frage mich, ob der Mensch da überhaupt noch Grenzen kennt.


    Nichtsdestotrotz bietet der Steig atemberaubende Eindrücke.


    Einfach nur meine Meinung, die man auch nicht teilen muss.


    Lieben Gruß,
    Klaus

  • Liebe Foris,


    es beschleicht mich auf Grund der Wendung in den Kommentaren ein ungutes Gefühl.


    Nicht, dass ich es bereue , hier mit viel Aufwand ein Dorado für Kinder und jung gebliebene Erwachsene näher gebracht zu haben, nein,


    es ist vielmehr die alte Menschheitsfrage: " kommen wir mit unseren Zeiterscheinungen zurecht."


    Überspitzt könnte man es so betiteln:


    "Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht."


    Befasst man sich einfach mal nur lose mit Vergangenem, erkennen wir bei allen Darstellungen im Kunstbereich, die Unterschiedlichkeit der Zeit.


    Im Besonderen ist erkennbar, dass dabei der stärkste Druck auch auf die Landschaften entstanden ist.


    Umgewandelt in Wirtschaftsfelder, verstärkte Nutzungsmöglichkeiten der Wälder, Behebung von Erosionsgefahren von Hängen , unabdingbarer Ausbau zur Behebung von Hochwassergefährdungen.


    Bei landschaftsrelevanten Bauten wurden behutsamere und sanftere Lösungen gefunden. Gerade im Zusammenhang von Technik , Kultur und Landschaft.


    Insbesondere zeigt sich dies z.B. bei Spürbarkeiten von Brücken Konstruktionen. Was für ein Aufschrei bei Zeitzeugen, wenn waghalsige Brückenkonstruktionen


    ein Eisenband durch unberührte Täler führten.


    Heute ist jeder im Rahmen der Zeiterscheinungen froh, diese zu nutzen.


    Ohne mich in die näheren Umstände zu verirren, so haben, auch bei Diskussion des Wenn und Abers, architektonische Überlegungen bei Eingriffen in die Natur im Rahmen der Tourismuserscheinung zu sehenswerten Ergebnissen geführt.


    Hierdurch wird der Nachkommenschaft oft in bestechender Weise durch eine Verbindung des Weges aus der Natur zur Kultur aufgezeigt.


    Ein Naturpfad, mit solch eingebundener beschwingter architektonischer Ausführung fördert doch geradezu eine Sensibilisierung für eine wachsende Bereitschaft
    für den Schutz der Natur.


    Im Besonderen wird man hier auf die Urgewalt der Wassermassen und seine schädigenden Einflüsse für die Umwelt eingestimmt.


    Am Ausgang der Schlucht wird auf das Hochwasser eines Sommers hingewiesen . Damit wird auch verständlich, was nicht regulierte Wassermassen für Unheil anrichten können.


    Wie gesagt , es führt zu weit das Ganze Wenn und Aber anzusprechen. Es liegt meines Erachtens im Rahmen der Zeiterscheinungen- und eingeschlossen, der Empfindlichkeiten darüber , im Bereich des Möglichen, Erfahrungen im Natur und Landschaftsschutz auf solche spielerische Art zu sammeln.


    euer
    wallbergler

  • Du musst kein ungutes Gefühle haben, lieber Helmut und den Aufwand, den du betrieben hast, weiß ich sehr wohl zu schätzen. Der positive Zuspruch auf deine Vorstellung der Leutascher Geisterklamm bestätigt dich auch. Es gibt halt unterschiedliche Meinungen darüber, was sinnvoll ist und was nicht. Gott sei Dank sind wir nicht alle gleich, das würde ein Chaos bedeuten.


    Also - weiter so,


    lieben Gruß,
    Klaus

  • Helmut- sehe ich das richtg, dass in Deinem Thread #15 etwas Enttäuschung mitschwingt?
    Bitte nicht!!!


    Ich werde mir Deine Argumente noch genauer anschauen - da brauche ich etwas Zeit - aber zunächst:
    Ich sehe es wie Klaus - Du hast uns hier mit viel Arbeit und hohem Aufwand zwei hervorragende Berichte mit Bildern zur Verfügung gestellt.
    Wäre das nicht so gut gelungen, so wäre sicher keine solche lebendige Resonanz entstanden. Sie bezog sich ja nicht nur auf die Qualität Deiner Ausführungen, sondern machte ( zumindest bei mir) das ambivalente Gefühl deutlich , das mich ( und auch andere) bei der Betrachtung vor allem des ersten Beitrags über die AlpspitzX beschlich.


    Ich möchte Dir ausdrücklich dafür danken, dass Du diese Beiträge eingestellt hast und hoffe, dass sie Anstoß für eine hoffentlich fruchtbare, faire Diskussion über Notwendigkeit und Grenzen bei Eingriffen in die Natur anstoßen können.


    Wir werden sicher unterschiedicher Meinung sein - aber auch das ist "Schoener Reisen" !!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Hallo Helmut, mit meiner Infragestellung dieser Bauwerke hab ich jetzt aber was angerichtet. :oopsp:
    Möchte hier nochmals betonen, dass mir deine Berichte über die Natur gut gefallen, aber eben das Bauwerk nicht.
    Der Mensch muss meiner Meinung nach nicht bis in die letzten Zipfel der Natur vordringen.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

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