Magdeburg – Kurzimpressionen

  • Oder auch >Moachteborch< wie der eingeborene liebevoll seine Heimatstadt nennt möchte ich mit einigen Fotos vorstellen, die ich im Januar 2012 festgehalten habe.


    Ein kleiner Rundgang in Stadtfeld, liegt etwa 15 Min. vom Zentrum entfernt.


    Die Landesfrauenklinik, heute Uni, in der meine Tochter geboren wurde.



    Mein Geburtshaus, nur wenige Minuten entfernt, ja ich erblickte das Licht der Welt bei einer Hausgeburt.



    Nur um die Ecke sind wir in der Arndstraße. Hier fuhr vor 10 Jahren noch die Straßenbahn, Linie 4 zum Endhaltepunkt der Hermann-Gieseler-Sporthalle.





    Es wurde viel saniert und erhalten. Die alten Häuser entstanden so um 1900.
    Typisch erhalten sind hier noch die kleinen Eckkneipen, die es schon in den 60 und 70iger Jahren gab.


    So etwa sah der Straßenzug bis weit in die 70iger Jahre aus.




    Auf diesem Foto oben mit dem Haltestellenschild sieht man noch rechts ganz hinten die >Freibank.
    Bis Ende der 60iger Jahre konnten Angehörige des sich dort anschließenden Schlachthofes auf einer Sonderkarte zusätzlich Fleischwaren erwerben, die allerdings kurzfristig zum Verzehr bestimmt waren.


    Auch im Sozialismus hat keiner gehungert. :lol:



    Auf der Karl-Liebknecht-Str., hier ein Foto führte der Weg direkt zu vielen Werken der Schwerindustrie. Magdeburg war ein Zentrum der Schwerindustrie mit starkem Export.
    Bekannt war das SKET – Schwermaschinenbaukombinat Ernst Thälmann.


    Begeben wir uns nun in die Innenstadt.
    Das Rathaus hat eine bewegende Geschichte, nicht nur weil ich dort geheiratet habe **\'3


    Die Innenstadt Magdeburgs wurde 1945 zu 90 % von anglo-amerikanischen Bombern zerstört, so hat es auch das Rathaus getroffen. Die Kellerräume (Ratskeller), soweit ich mich erinnern kann war schon immer Gastraum mit besonderem Ambiente (Gewölbe) und wie ich jetzt feststellen konnte mit sehr moderaten Preisen.


    Das Rathaus, links der Roland, mittig der Magdeburger Reiter >





    Hinter dem Rathaus befindet sich die Johanniskirche. Diese wurde bei den Luftangriffen völlig zerstört. Diese Kirche kenne ich eigentlich nur als Ruine. Gut, dass dieser „Schandfleck“ nie abgerissen wurde und heute restauriert werden konnte. An der Johanniskirche fehlte immer der rechte Turm, den man im Zuge der Restaurierung komplett neu gebaut hat.



    Abendansicht der Johanniskirche im Jahr 2007.



    Rechts auf dem Foto die Strombrücke über die Elbe, die das Zentrum mit weiteren Stadtteilen verbindet.


    Hier gibt ein schönes Panorama von Magdeburg von der Johanniskirche.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburg



    Burki

  • Danke, Burki, für die Einblicke in ein paar Details deines Lebens und der Stadt Magdeburg, die du uns hier gewährst.
    Sehr interessant sind die vergleichenden Bilder vor und nach der Restaurierung.
    Ich konnte mich bereits persönlich überzeugen, das der seit 20 Jahren zu zahlende "Soli" zu einer Verbesserung der Lebensqualität in den neuen Bundesländern geführt hat.
    Nicht auszudenken, was alles dem Verfall überlassen worden währe, wenn es nicht zur Wiedervereinigung gekommen wäre.

  • Was sind das doch für schöne schöne Jugendstilhäuser ( je älter ich werde, desto mehr liebe ich diesen Baustil) , die Du uns auf dem 4. und 5. Bild zeigst- und hoffentlich finden die Gebäude auf dem 5. und 6. Bild noch einen finanzkräftigen Investor, der die Sanierung vornimmt!


    Ein Glück, dass man nach den Zerstörungen des Krieges diese Häuser nicht auch noch zugunsten von "modernem Wohnraum" platt gemacht hat ( wie dies in manchen westlichen Städten passierte)
    Magdeburg hat mit diesen sorgfältigen Restaurierungen sicher an Attraktivität gewonnen - was Du uns mit diesem Bericht deutlich zeigst. Danke, burki!


    Hast Du "Dein Magdeburg" eigentlich wiedererkannt, das Du ja ganz anders kennst?


    Gruß,
    Elke

  • Elke, in Magdeburg hat sich viel verändert, leider auch nicht alles zum Guten.


    Bedingt durch den Krieg gab es im Zentrum viele freie und grüne Flächen, hier sind nach der Wende viele "moderne" Einkaufszentren entstanden.
    Vielleicht war das auch gut so. In den alten Stadtteilen finden sich trotz Lückenbebauung die fast im klassizistischen Stil bebauten Straßenzüge wieder.


    Es macht schon Spaß seine Jugenderinnerungen mal aufzufrischen, da fallen einem auch die vielen Geschichten ein.


    Völlig unverständlich ist für mich z.B. wie man meine alte Penne und den dazu gehörenden Namen, Otto-von-Guericke eliminieren musste.
    Dieser Name hängt zweifellos mit der Stadt zusammen.
    Immerhin hat die dortige Universität den Namen noch behalten.


    burki

  • hallo burki,


    bilder aus einer für mich unbekannten stadt. sachsen-anhalt ist ja auch heute noch, 20 jahre nach der wiedervereinigung nicht gerade ein wirtschaftliches zentrum. allerdings ist mir bekannt, daß auf dem ehemaligen sket-gelände insbesondere hersteller von windanlagen produzieren. diese technik hat zukunft. so sehe ich künftig mehr qualifizierte arbeitsplätze in magdeburg zumal die stadt ja über einen binnenhafen verfügt, über welchen schwere und sperrige anlagenteile kostengünstig abtransportiert werden können.


    die jahrzehntelag verfallenen häuser sind heute ein geschenk, da nach renovierung ganze straßenzüge in einheitlichem stil wiederaufgebaut werden. das dauert zwar seine zeit, aber wenn man sich die schnell in wenigen jahren wiederaufgebauten städte im westen anschaut, ist dies doch gefälliger.


    grüsse


    jürgen

  • Auf meiner Festplatte habe ich von 2006 noch einige Fotos entdeckt.


    Hier die EOS Otto-von-Guericke (heute sagt man Gymnasium)



    Diese Bauten direkt im Zentrum sind für den Baustil der 50iger Jahre typisch.
    Gelesen habe ich dazu, es soll sich um den Klassizistischen Baustil des Sozialismus handeln.



    Solchen Baustil findet man auch in der Frankfurter Allee in Berlin, ich kenne es als stalinsche Bauweise. Die Wohnungen waren großzügig, zweckmäßig, jedoch schlicht.


    Auch solche Hauseingänge findet man in Magdeburg in der Nähe des Zentrums.



    Das „Kloster unser lieben Frauen“ 2006. Leider habe ich nicht geschaut, was heute daraus geworden ist.



    Bei Wikipedia habe ich vom Rathaus + Johanniskirche dieses Bild entdeckt.



    Quelle: Wikipedia, freie Verwendung


    burki

  • Die Suche ging noch etwas weiter.


    Kloster unser lieben Frauen


    PICT5582-1.jpg


    In der Nähe , an einer Hauptmagistrale, das Haus Hundertwasser


    Ich meine das hat was und mir gefällt so was.


    PICT5583-1.jpg


    PICT5588-1.jpg


    PICT5589-1.jpg


    PICT5593-1.jpg


    burki


  • ... das Haus Jahrhundertwasser.
    Ich meine das hat was und mir gefällt so was.


    Und ob!
    Das gefällt mir auch!
    ( Nur gut, dass Du auf Deiner Festplatte weitergesucht hast :wink: )


    Gruß,
    Elke

  • Eine Frage sei noch erlaubt:
    Ist Magedeburg immer so "menschenleer"?? :wink: ?? Ist doch immerhin Hauptstadt von Sachsen Anhalt!
    Oder warst Du am frühen Sonntagmorgen in der Stadt unterwegs?


    Gruß,
    Elke

  • Zum ersten Beitrag/Bilder war es um die Mittagszeit am Samstag, wir hatten ja an diesem Tag eine Trauerfeier zu bewältigen, wie du ja weißt und es war ja bitterkalt.


    Das Abendfoto, wo man links das neue Allee-Center sieht, da brummte der Bär.
    Im Alle-Center habe ich für 3 Stunden 1,90 EUR Parkgebühr gezahlt, sowas von günstig, wenn ich das mit Freiburg vergleiche.
    Hier findest du Markenanbieter und auch Stände mit einheimischen Produkten. >Thüringer Wurstwaren.


    Ein Magdeburger Brot haben wir aber dennoch gekauft, da wir Thüringer Wurst schon ausreichend im Gepäck hatten ;).

  • Meine Impressionen aus dem Jahr 2012 möchte ich ergänzen mit Fotos aus Mai /2022.


    Ein verlängertes Wochenende im Mai nutzte ich um in meiner Heimat nach alten Erinnerungen zu stöbern.

    Spannung und mit größter Neugier wollte ich erneut die Häuserzeilen aus der Gründerzeit Magdeburgs besuchen von denen ich hier bereits in diesem Strang Bilder hinterlegt hatte.

    (siehe Beitrag #1)


    Gern zum Vergleich noch mal hier eingefügt, damit der Unterschied 2012/2022 sichtbar wird.





    Man sieht, es gab in den Jahren Fortschritte und fügt sich in die Restaurierung ganzer Straßenzüge der Gründerzeit rund um den alten Schlachthof optisch sehr gut ein.


    mehr davon in den fortlaufenden Beiträgen

    burki

  • Hallo Burki.


    Danke für die Impressionen aus "meiner" Landeshauptstadt. :) Das müsste Sudenburg sein, oder?

    Ja, auch in Magdeburg hat sich viel getan. Leider nimmt man sich nie die Zeit, sich einmal genauer umzuschauen. Man fährt hin, erledigt seine Wege und fährt wieder nach Hause.

    Umso mehr freut es mich, dass Du uns Magdeburg nun etwas genauer vorstellst. :thumbsup:



    Viele Grüße, Daniel.

  • Daniel, dieser Bereich gehört noch zum Stadtfeld, im Bereich alter Schlachthof und Hermann-Gieseler-Sporthalle.

    Ich zeige gleich noch ein paar Fotos aus diesem Stadtteil, Liebknechtstr., Winkelmannstr., Arndstr.


    burki

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.