Herrlich, wildwachsende Schneeglöckchen. Habe ich noch nie gesehen.
Gesichter des Winters
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Gast001 -
14. Dezember 2008 um 19:58
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Hallo,
Die Vermehrung der Schneeglöckchen geschieht durch Ameisen, welche die Samen vertragen.
Die Schneeglöckchen bilden Kapselsamen mit etwa 20 bis 40 Samen. An den Samen hängt ein Nährkörper, auf den die Ameisen ganz wild sind. Wenn die Schneeglöckchen die Samen ausbilden, werden ihre Köpfe schwer und hängen bis zum Boden, sodass die Ameisen gut drankommen.
Die Ameisen schleppen die Samen mit den Nährkörperm in ihren Bau und verlieren unterwegs einige Samen.
Man nennt das Myrmekochorie und die Samen mit den Nährkörpern heißen Elaiosomen. Zu den Pflanze, die sich durch Myrmekochorie verbreiten, gehören etwa der Wintrling, das Leberblümchen, Veilchen. Die Ökosysteme sind sehr empfindlich aus dieses Zusammenspiel, denn nicht jede Ameise verträgt jeden Samen. Die speziellen Inhaltsstoffe der Elaiosomen werden jeweils von einer bestimmten Ameisenart bevorzugt. Auch die Größe der Elaiosomen spielt eine Rolle.
So lieben etwa die Ameisen der Art Aphaenogaster rudis den chemischen Stoff 1,2-Diolein, welches vom Wohlriechenden Veilchen produziert wird.
Und der Grund, dass man die Schneeglöckchen auch in so Büschel beieinander findet liegt darin, dass sie auch Brutzwiebeln ausbilden und sich so verjüngen.
Johannes
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Es ist einfach wunderbar, dass es (noch) solche Plätze gibt.
Und noch wunderbarer ( im wörtlichen Sinn) wenn man das komplizierte Zusammennspiel von Pflanzen und Insekten kennt
Danke, Johannes für diesen interessanten Einblick.
Gilt das auch für die Märzenbecher?
Die Schneeglöckchen, die Du uns zeigst, sind in unserer Gegend vor allem in Gärten zu sehen.
Ich werd heute mal Gummistiefel anziehen und hinaus in die "Fuizn" geh'n und schauen. ob sie in grosser Zahl noch da sind.
Niemand schützt sie, die Bauern legen immer tiefere Entwässerungsgraben an, so dass sie an manchen Plätzen schon verschwunden sind.
Liebe Grüße,
Elke
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Danke Johannes für den Exkurs über die Vermehrung der Schneeglöckchen durch die Ameisen. Etwas, was ich noch nicht wusste und sehr interessant finde.
Liebe Grüße
Helga
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Hallo,
Interessant, zu den Märzenbechern sagen wir Frühlingsknotenblume und die Gelben Narzissen oder Osterglocken heißen bei uns Märzenbecher. Botanisch Narcissus pseudonarcissus.
Und ja, Elke, auch die Märzenbecher-Frühlingsknotenblumen werden durch Ameisen vermehrt. Und auch bei den Narzissen helfen Ameisen, aber auch Gewässer und Hochwässer tragen zur Verbreitung bei.
LG
Johannes
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Februar 2021
Es ist klirrend kalt.
Ein Spaziergang muss dennoch sein,
auf der Suche nach Vorboten des Frühlings
Gruß,
Elke
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Wirklich schöne Natur-Impressionen sind das, liebe Elke! Und tatsächlich: Palmkätzchen sind schon so weit!!!
Herzlich!
Susanne
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