Sierra de Cazorla Tag 4

  • Nach einer ruhigen Nacht und einem starken Kaffee traten wir bei immer noch bedecktem Himmel die Heimreise an. Aber ein kleines Dorf wollten wir noch besuchen.

    Iznatoraf ist nur 40 km von Úbeda entfernt und ist nahe an der N 322. Das Dorf liegt auf 1000m und zählt nur ca. 950 Einwohner. Iznatoraf war früher eine islamische Medina, die der Stadt ihren Namen gab - der Name kommt vom arabischen hisn at-turáb, was "Burg der Strasse" bedeutet.

    Umgeben von einer Wehrmauer sind noch einige Zugangsbögen erhalten.



    Die Kirche Mariä Himmelfahrt aus dem 16. Jh. war früher eine Moschee.




    Ein weiteres Wahrzeichen ist der Uhrturm.



    Das eigentliche "Highlight" sind aber die engen und verwinkelten Altstadtgassen voller Blumen.








    Plaza delConvento






    Selbst alte Türen haben so aufgehübscht ihren Reiz.



    Die Plaza de San Fernando, ebenfalls mit einem Zugangsbogen, grenzt an die Kirche.




    Wetere blumengeschmückte Gassen schliessen sich an, für Autos gibt es keinen Platz.







    Am Uhrturm beendete ich meinen Rundgang.



    Ein letzter Blick in die Umgebung, dann fuhren wir nach Hause.



    Unterwegs leuchtete der rote Mohn.



    Bei Albacete war auch ein Feld mit weißem Mohn (das hatte ich noch nie gesehen).




    Trotz Corona-Einschränkungen war es ein schöner Kurzurlaub.


    Eine kleine Episode möchte ich euch noch erzählen:

    Der Parkplatz von Iznatoraf liegt verständlicherweise ausserhalb der Wehrmauer. Aufgrund der Behinderung meines Mannes, der den Weg bergan zum Hauptplatz nicht geschafft hätte, fuhren wir durch ein Zugangstor. Was wir nicht wussten - es war Markttag, der ohnehin begrenzte Platz war voller Obst- und Gemüsestände und anderem Krimskram. Aufgeregt winkend kam uns eine Frau entgegen: No parking! Mein Mann zeigte seinen Behinderten-Parkausweis, die Frau stutzte, erklärte wir sollten warten und marschierte ins Rathaus. Nach 2 Minuten kam sie in Begleitung eines Kollegen und einem Polizisten. Der Kollege musste seinen Dienstwagen wegfahren, der Polizist winkte uns eigenhändig in die Parklücke. Beim aussteigen drückte er mir noch einen Prospekt in die Hand und wünschte uns eine schöne Zeit in seinem Dorf. Ich fand diese Geste einfach toll!


    Grüße

    Citronella


    Das sind die 3 ersten Teile des vierteiligen Reiseberichtes


    Gast007



    Gast007

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  • Das eigentliche "Highlight" sind aber die engen und verwinkelten Altstadtgassen voller Blumen

    Ich frage mich bei solchen Anblicken immer: Wer pflegt und gießt das alles? Das sieht wirklich sehr schön aus!


    Und eine schöne Geschichte, wie euch geholfen wurde!


    Johannes

  • Hallo Citronella,


    Danke für deinen tollen Bericht mit ganz klasse Bildern. Hätte es Johannes nicht angesprochen, dann würde ich danach fragen, wer das alles gießt und die verwelkten Blätter entfernt. Dies auch deshalb, weil mir die extrem hohen Temperaturen in dieser Gegend im Sommer durchaus bekannt sind.


    Grüße


    Jürgen

  • Auch ich bedanke mich für den Bericht, die wunderbaren Blumen.

    Solche Blumenmeere in einem Dorf habe ich noch nie gesehen, sehr beeindruckend.


    Danke auch für die kurze Geschichte, die Du uns am Ende des Beitrags erzählt hast!


    Herzlich!

    Susanne


    PS: Weißen Mohn kenne ich nur als Alpenmohn im Kalkschutt hoher Berge. Ganze Felder voll weißen Mohns sind sehr interessant und neuartig für mich!

  • Hallo zusammen,

    die Pflege der Blumen übernehmen die Dorfbewohner. Die Bebauung des Dorfes ist so eng dass kein Platz für Gärten da ist, und so werden die Gassen als Ersatz genutzt. Es ist hier durchaus noch üblich, abends seinen Stuhl vor die Tür zu stellen und mit den Nachbarn zu klönen.

    Auch die Temperaturen halten sich in Grenzen - das Dorf liegt 1000m hoch und die Sonneneinstrahlung in den engen Gassen ist nur von kurzer Dauer. Jedenfalls sind die Einwohner sehr freundlich und stolz auf ihre Blumen und freuen sich über Besucher.


    In Andalusien sieht man öfter blumengeschmückte Dörfer, aber Iznatoraf ist schon aussergewöhnlich.


    Unser Nachbardorf hat vor ein paar Jahren mit einer Gasse angefangen mit Pflanzen vor der Tür, inzwischen gibt es schon drei.


    Grüße

    Citronella

  • mit den Nachbarn zu klönen.

    Da musste ich erst nachsehen, was klönen bedeutet. Mit durchdringender Stimme reden, steht da in der Etymologie, auf Norddeutsch gemütlich plaudern, also schwätzen, quatschen, tratschen, ratschen....


    Johannes

  • Dieser kleine Umweg ( wenn es überhaupt einer war) hat sich gelohnt!

    Ein kleiner Ort ohne Parkplätze , aber mit einer schönen Geschichte von hilfsbereiten Bewohnern, die das Dörfchen noch sympathischer macht ! :thumbup:

    Sympathisch ist es ohnehin wegen diesen prächtigen Blumen und Grünpflanzen , die schon im Mai so üppig sind.

    Ich kann mir vorstellen, dass die einzelnen Familien ( vermutlich sind es vor allem die Frauen ) wetteifern um den schönsten Blumenschmuck .

    ( Ich kenne das bei uns in Bayern mit den Geranien an den Balkonen der Bauernhäuser , da soll einer schöner sein als der andere)

    Entsprechend ist der Pflegeaufwand.

    In Iznatoraf stelle ich mir das noch viel auswändiger vor. Hängen die Blumentöpfe doch oft an der Wand, teilweise hoch oben und mit der Gießkanne nicht so einfach erreichbar.

    Aber wie entspannend muss es sein, wenn abends die Bewohner ihre Stühle vor die Häuser stellen und das Dorfleben und der Dorfklön, Dorflklasch... so richtig beginnt. ;)

    Was Du uns hier in diesem Teil Deiner Berichte zeigst und erzählst , gefällt mir sehr gut !

    Die 4 Tage Eurer Kurzreise waren vermutlich abwechslungreicher als manch langer Urlaub.


    Danke für die Bilder und Deinen Bericht.


    Noch etwas :

    Weißen Mohn kenne ich nur als Alpenmohn im Kalkschutt hoher Berge. Ganze Felder voll weißen Mohns sind sehr interessant und neuartig für mich!

    Susanne - ehem. Mitglied. ich denke es ist ein Feld mit Schlafmohn. Angebaut für Mohnsamen für die Küche oder vielleicht auch erlaubter Anbau für medizinische Zwecke. Gibt es bei Euch in Niederösterreich nicht auch solche Mohnfelder in verschiedenen Farben ?


    @Citronella, weißt Du es ? Spielt Mohn in der spanischen Küche ein Rolle ?


    Natürlich nicht zu verwechseln mit dem leuchtend roten Klatschmohn, von dem wir am Ende des Berichtes herrliche Bilder sehen.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • @Citronella, weißt Du es ? Spielt Mohn in der spanischen Küche ein Rolle ?

    Da muss ich leider passen :( ich kenne nur die süßen Teilchen mit Mohn vom Bäcker.


    Grüße

    Citronella

  • Hallo @Citronella,

    auf unserer Jaen-Tour vor einigen Jahren sind wir leider nicht in Iznatoraf gewesen. Wie ich auf Deinen Fotos, hätte es sich auf jeden Fall gelohnt, dort mal einen Zwischenaufenthalt einzulegen. :thumbup:


    Deine Fotos vom roten und weißen Mohn begeistern mich ebenfalls. 8)


    Danke, dass Du für uns diesen Mehrteiler von Eurer Reise in der Sierra de Cazorla mit den schönen Fotos erstellt hast. :)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

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