aus Ungarn kurz berichtet 2021

  • Stimmt es also, daß deren Haare "bis über den Hintern" reichten?

    Dem war so, Jürgen! Sie sollen bis zu den Waden gereicht haben.

    1865, da war Elisabeth 28 Jahre alt, malte Franz Xaver Winterhalter 2 Bilder für den Kaiser, die zu Lebzeiten der Kaiserin nur wenige zu sehen bekamen.


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    Sie reichten in diesem Alter schon über den Hintern. Sie dürften später noch länger gewesen sein.

    Entschuldige den Ausdruck.

    Welchen Ausdruck? :shock:

    Ich finde in Deinem Beitrag keinen Ausdruck für den Du Dich zu entschuldigen hättest.

    Wenn Du den "Hintern" meinst, der ist doch nicht nur im Allgäu üblich, meine ich.

    Wenn dem so ist, dann dürfte der Vorgang des Haare waschens sicherlich etwas länger gedauert haben.

    Dem war so, Jürgen! Es ist überliefert, dass die etwa wöchentliche Haarwäsche einen ganzen Tag beanspruchte.

    Der Fön war um die Zeit ja noch nicht erfunden.

    Deshalb waren besondere Anstrengungen und Vorrichtungen nötig.

    In Feldafing, wo die Kaiserin über viele Jahre mehrere Wochen im Sommer gastierte, sollen ihre Haare in dem, dem Hotel benachbarten, Pfarrhof auf der Leine getrocknet worden sein. Die scheue Kaiserin mochte die hohen Mauern um den Pfarrhof!

    Andererseits soll die Dame ja eh viel Zeit mit der Körperpflege verbracht haben.

    Auch das trifft zu!

    Elisabeth hatte ja ihre eigene Friseurin, Fanny Feifalik, die täglich etwa 1,5 bis 2 Stunden nur für die Haarpflege zuständig war. Dabei ließ sich die Kaiserin gerne vorlesen oder in Fremdsprachen wie ungarisch und griechisch unterrichten.

    Regelmäßiges Baden war selbst in der Hofburg nicht üblich - bis eben Elisabeth nach Wien kam. Fließendes Wasser kannte man in den alten Mauern auch nicht. Deshalb war es ein mächtiger Aufwand die Zinkbadewanne beizuschleppen und dann eimerweise mit in der Küche erwärmtem Wasser zu füllen. Erst sehr spät wurden Badezimmer eingerichtet.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Leider schlug sich die Hast in der unbefriedigenden Qualität der Bilder nieder.

    Also ich finde, die sind eindrucksvoll geworden. Aber ja, ich kenne diese Situationen, in denen man sich bedeutend mehr Zeit zur Verfügung wünscht.


    Interessanter Bericht!


    Johannes

  • Nach dem Besuch im Róth Miksa Museum fuhr ich über die Elisabethbrücke von Pest nach Buda.

    Eigentlich sollte sie Eskü téri híd (Schwurplatzbrücke) heißen weil sie vom damaligen Schwurplatz auf der Pester Seite (wo 1867 König Franz Joseph seinen Eid auf die ungarische Verfassung leistete) zum Rudasbad am Budaer Ufer führt.

    Der Bau begann im Frühjahr 1898. Im September wurde Königin Elisabeth ermordet, und man änderte zu ihrem Gedenken den Namen der Brücke auf "Erzsébet híd" (Elisabeth-Brücke). Sie wurde 1903 in Betrieb genommen. So sah sie aus.


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    Quelle: Das interessante Blatt vom 8.10.1903


    Sie war etwa 25 Jahre weltweit die Hängebrücke mit der größten Spannweite - 290 Meter ohne Brückenpfeiler!

    Wie alle Budapester Brücken, so wurde auch die Elisabethbrücke 1945 von den abziehenden deutschen Truppen gesprengt.


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    Am linken Bildrand kann man einen kleinen tempelartigen runden Pavillon erkennen. Darin stand die Sitzstatue der Königin Elisabeth die heute auf der anderen Seite der Donau steht. Wenn man vom Pavillon eine Linie senkrecht nach unten zieht landet man links von der Bauhütte. Dort steht das Denkmal jetzt.

    Für eine Sammlung zu einem Königin Elisabeth-Denkmal rief man gleich nach ihrer Ermordung 1898 auf. Schon 2 Jahre später war die Summe so hoch, dass man den ganzen Burgberg hätte umbauen können. Es wurden mehrere Wettbewerbe ausgeschrieben, aber man konnte sich nie auf einen Entwurf einigen. Im ersten Weltkrieg war das Geld futsch. Es wurde 1932 bis das Königin Elisabeth-Denkmal am Schwurplatz eingeweiht werden konnte. Die bronzene Sitzstatue ist ein Werk von Bildhauer György Zala.


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    Die Königin Elisabeth saß geschützt im Schatten des Pavillons.


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    1953 entfernte man die Sitzstatue der ehemaligen Königin - sie passte nicht mehr in die Zeit - und zerstörte den Pavillon.


    1964 wurde die neue Elisabethbrücke in ihrer heutigen Form in Betrieb genommen. Sie wurde als einzige der Budapester Brücken nicht im Original sondern in verstärkter und breiterer Form wieder aufgebaut.


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    Inmitten der Bäume die vermutlich zu ihrem Andenken um 1900 gepflanzt wurden...


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    ... sitzt Königin Elisabeth seit 1985 wieder für jeden sichtbar.

    Auch in diesem Jahr fuhr ich nicht vorbei ohne kurz Hallo zu sagen.


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    Aber was sah ich denn da?


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    Elisabeth raucht eine Zigarette?


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    Tatsächlich! Irgendein Witzbold hat ihr eine Zigarette zwischen die Finger geklemmt.

    Macht nix! Sie soll ja wirklich ab und zu geraucht haben. :)


    Nach diesem Erlebnis machte ich mich auf zum Quartier. Es sollte noch gepackt werden, denn am nächsten Morgen wollten wir die zweite Etappe unserer Heimfahrt antreten.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Am nächsten Morgen verließen wir Ungarn über den Grenzpunkt Hegyeshalom/Nickelsdorf. Kein Stau, keine ungarischen Grenzer, die österreichischen Grenzbeamten winkten uns durch, keine Kontrollen, keine Frage nach Impfnachweis, alles gut.

    Von der Raststätte Göttlesbrunn, die wegen der sauberen und zahlreichen Toiletten einen Fixpunkt auf unseren Ungarnfahrten bildet, meldete ich mich bei Johannes. Er hatte uns nämlich zu einem zweiten Treffen im Café Sacher eingeladen.

    Pünktlich um 12 Uhr trafen wir bei Johannes in Wien ein. Er erwartete uns schon auf der Straße um mir einen Parkplatz zuzuweisen und buchte diesen über das Smartphone. Das kannte ich noch nicht.

    Zusammen mit unseren Gattinnnen fuhren wir mit der Straßenbahn zum Sacher.

    Dort wurde erstmals ein Nachweis meiner Impfung verlangt.

    Johannes hatte einen Tisch reserviert - genau unter einem Gemälde von Kaiserin Elisabeth!


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    Wir hatten gerade unsere Plätze eingenommen, als Susanne unser kleines Forumstreffen komplettierte. Ein Treffen mit Ihr war schon länger beabsichtigt. Da es bei der Hinfahrt nicht klappte, verschoben wir es auf die Rückfahrt.

    Nach einer kleinen Stärkung, natürlich mit abschließender Sachertorte, servierte mir Johannes einen weiteren Höhepunkt meiner diesjährigen Ungarnreise. Er hatte einen Besuch des Marmorsaales im Hotel Sacher organisiert.


    Auf dem Weg zum Marmorsaal entdeckte ich noch ein Bild vom Kaiser.


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    Im Marmorsaal steht eine Büste der Kaiserin Elisabeth von Österreich.


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    Die Büste ist signiert vom Bildhauer Hans Bitterlich, der auch das Elisabethdenkmal im Volksgarten geschaffen hat.


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    Nach diesem krönenden Abschluß des Besuchs im Sacher verabschiedeten wir uns von Susanne, die ihre Heimfahrt antrat. Leider war die kurze Zeit nicht ausreichend um sich besser kennenzulernen. Das werde ich zu anderer Zeit bestimmt nachholen.

    Wir fuhren mit der Sraßenbahn wieder zurück zum Autoparkplatz, verabschiedeten uns von Elisabeth und Johannes, und setzten unsere Heimfahrt fort bis Engelhartszell um dort zu übernachten, und absolvierten am nächsten Tag den Rest der Rückfahrt.


    In den letzten Urlaubstagen begegneten mir noch einige Nepomuks und Chritophorusse. Die werde ich noch in den entsprechenden Themen zeigen.


    Zuhause musste erst mal einiges aufgearbeitet werden. Es hatte sich auch einige Post angesammelt.

    Im Schlafzimmer funktionierte das Licht nicht. Kein Problem - Schütz gefallen.

    Wir stellten danach fest, dass der kleine Fernseher im Schlafzimmer streikte. Das Netzgerät war defekt, was vermutlich den Schütz auslöste. Neues Netzgerät - alles gut!

    Auch unser Staubsauger streikte! Der Akku des vielbeworbenen englischen Herstellers war futsch. Der Neue war nicht billig, aber jetzt können wir wieder staubsaugen.


    Jetzt bereiten wir uns auf die nächste Ungarnfahrt vor, vermutlich im Sommer nächsten Jahres! :wink:



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Der Alltag hat Euch wieder !

    Der Kopf ist noch voll von dem Erlebten.

    Danke, dass Du uns mit Deinen Berichten, den ausführlichen Hintergrundinformationen und Bildern daran teilhaben lässt.

    Wie oft bist Du in Budapest schon auf Sisis Spuren gewandelt , und findest doch immer wieder Neues. :thumbup:


    Der "Schluss" gefällt mir besonders

    Jetzt bereiten wir uns auf die nächste Ungarnfahrt vor

    :)


    Liebe Grüße,

    Elke

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