Stimmt es also, daß deren Haare "bis über den Hintern" reichten?
Dem war so, Jürgen! Sie sollen bis zu den Waden gereicht haben.
1865, da war Elisabeth 28 Jahre alt, malte Franz Xaver Winterhalter 2 Bilder für den Kaiser, die zu Lebzeiten der Kaiserin nur wenige zu sehen bekamen.
Sie reichten in diesem Alter schon über den Hintern. Sie dürften später noch länger gewesen sein.
Entschuldige den Ausdruck.
Welchen Ausdruck?
Ich finde in Deinem Beitrag keinen Ausdruck für den Du Dich zu entschuldigen hättest.
Wenn Du den "Hintern" meinst, der ist doch nicht nur im Allgäu üblich, meine ich.
Wenn dem so ist, dann dürfte der Vorgang des Haare waschens sicherlich etwas länger gedauert haben.
Dem war so, Jürgen! Es ist überliefert, dass die etwa wöchentliche Haarwäsche einen ganzen Tag beanspruchte.
Der Fön war um die Zeit ja noch nicht erfunden.
Deshalb waren besondere Anstrengungen und Vorrichtungen nötig.
In Feldafing, wo die Kaiserin über viele Jahre mehrere Wochen im Sommer gastierte, sollen ihre Haare in dem, dem Hotel benachbarten, Pfarrhof auf der Leine getrocknet worden sein. Die scheue Kaiserin mochte die hohen Mauern um den Pfarrhof!
Andererseits soll die Dame ja eh viel Zeit mit der Körperpflege verbracht haben.
Auch das trifft zu!
Elisabeth hatte ja ihre eigene Friseurin, Fanny Feifalik, die täglich etwa 1,5 bis 2 Stunden nur für die Haarpflege zuständig war. Dabei ließ sich die Kaiserin gerne vorlesen oder in Fremdsprachen wie ungarisch und griechisch unterrichten.
Regelmäßiges Baden war selbst in der Hofburg nicht üblich - bis eben Elisabeth nach Wien kam. Fließendes Wasser kannte man in den alten Mauern auch nicht. Deshalb war es ein mächtiger Aufwand die Zinkbadewanne beizuschleppen und dann eimerweise mit in der Küche erwärmtem Wasser zu füllen. Erst sehr spät wurden Badezimmer eingerichtet.
Liebe Grüße von waldi