Dubrovnik
Wenn ich mich so umhörte in meinem Bekanntenkreis, schien es mir, als ob meine Frau und ich die letzten waren, die Dubrovnik noch nicht gesehen hatten. Die einen rieten ab, zu überfüllt, zu touristisch, die anderen meinten, ja, anschauen lohnt, ein Wochenende reicht aber. Wir entschieden uns für vier Tage Dubrovnik im späten Herbst, zu Saisonende. Und wir haben es nicht bereut. Dubrovnik präsentierte sich in satten Farben und anderen Bildern, als wir sie bislang gesehen hatten.
Rot blühende Russelien, müde Katzen, rot leuchtende Fruchtstände der immergrünen Großblütigen Magnolienbäume, die an manchen Standorten zu Riesen ausgewachsen waren,
eine Wiese voller Osagedornfrüchte, eigenartige Samenkapseln der Gliederzypressen, Blüten und Früchte jeden Reifegrades der Erdbeerbäume, Steineichen, die sich mit ihren Früchten zu erkennen geben, rot fruchtende Mastixsträucher, blühende Prunkwindenwände, wohlschmeckende Früchte der Persimonenbäume,
leere Restaurantterrassen, schmale einsame Gassen, blühender Rosmarin, versteckte Gassen mit eindeutigen Hinweisen auf Massentourismus, ein uraltes Kräuterbuch aus 1578,
steinerne Figuren und Skulpturen, blühende Wollmispeln, eine letzte Ruineneidechse, eine sehr scheue Dalmatinische Spitzkopfeidechse, eine ganze Wand voll mit Früchten des Ficus pumila,
ein Konzert zu Ehren der Präsidentin in der nächtlich beleuchteten Altstadt, köstlich zubereitete Orate, Einheimische beim Frisör, ein alter Türklopfer, alte und neue Dachschindeln,
leere Strände, verlassene Boote und ein Laško Bier in der Abenddämmerung.
Johannes