Am 8. Juni 1867 wurde Kaiser Franz Joseph zum König von Ungarn gekrönt. Sein neuer Name wurde "Ferenc József király".
Direkt nach ihm wurde Kaiserin Elisabeth zur Königin von Ungarn gekrönt. Ihr neuer Name wurde "Erzsébet királyné".
In diesem Jahr feiert Ungarn den 150sten Jahrestag dieses denkwürdigen Tages.
Nachdem aus der Märzrevolution 1848 ein Freiheitskampf der Ungarn geworden war, den Österreich mit russischer Hilfe blutig niederschlug, beendete der österreichisch-ungarische Ausgleich mit der abschießenden Königskrönung den Belagerungszustand und es begann eine Aera des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs in Ungarn.
Kaiserin Elisabeth schreibt man eine gewichtige Rolle am Zustandekommen des Ausgleichs zu. Briefe belegen, dass sie versuchte, starken Druck auf Franz Joseph auszuüben. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Königgrätz im deutsch-deutschen Krieg gegen Preußen und dem Verlust Venetiens war Franz Joseph gezwungen eine Einigung mit Ungarn herbeizuführen.
Die Krönung fand in der Liebfrauenkirche, besser bekannt als Matthiaskirche, auf dem Burgberg von Budapest statt. Deshalb war diese Kirche eines der Ziele der kleinen Gruppe von Elisabethfans zu der ich gehöre. Ihr kennt vielleicht meine früheren Exkursionen mit meinen Freunden.
Zwischen Roseninsel und Lechfall 2012
Zwischen Hofburg und Hermesvilla 2013
Beginnen wir mit meiner Anfahrt.
Bedingt durch eine Totalsperrung der Autobahn und den Zeitverlust konnte ich den geplanten Besuch im Glasmuseum im Hotel "Wilder Mann" in Passau vergessen. In diesem Gasthof hatte Kaiserin Elisabeth übernachtet und man hat im Museum ein "Sissi-Zimmer", eine Büste und einige Utensilien ausgestellt.
Nach der üblichen Übernachtung am Jochenstein schaute ich mir noch mal das Kaiserfenster im Mariendom in Linz an. Im oberen Teil des Fensters sieht man den betenden Kaiser Franz Joseph. Links davon steht der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand der in Sarajewo ermordet wurde. Rechts steht Erzherzog Karl, der spätere letzte österreichische Kaiser.
Darunter sieht man im rechten Fensterteil Kaiserin Elisabeth und ihre ältere Tochter Gisela, links deren Gatte Leopold von Bayern und zwei ihrer vier Kinder.
Am nächsten Tag traf ich meine Freunde am Denkmal des Prinzen Eugen von Savoyen das vor dem Haupteingang des Burgpalastes von Budapest steht.
Wir hatten eine Führung in der "Nádori kripta" (Gruft der Palatine) gebucht. Hier sind die Vertreter des Kaisers von Österreich in Ungarn und Teile deren Familien bestattet.
Im Mittelpunkt steht der monumentale Sarkophag des in Ungarn sehr beliebten Palatins (von 1796 bis 1847) Joseph von Habsburg-Lothringen.
Sein Sohn und Nachfolger Erzherzog Stephan war mit dem Verhalten des Wiener Hofes während der Märzrevolution 1848 nicht einverstanden und legte sein Amt nieder.
Er wurde aus Österreich verbannt und zog sich auf den Besitz seiner Mutter Schloss Schaumburg im Herzogtum Nassau zurück. Er vertarb 1867 in Menton.
Auch Kinder wurden in der Gruft beigesetzt. Hier die Darstellung der kleinen Erzherzogin Gizella Auguszta auf ihrem Sarkophag.
Gemälde über dem Pfeiler des Gewölbes,
Die Kapelle der Palatingruft.
Nach dem Verlassen der Gruft machten wir einen Rundgang durch das Burgviertel das ich 2013 in dem Thema Der Burgberg von Budapest beschrieben habe. Dort seht Ihr auch einige Bilder vom historischen Museum das wir anschließend besuchten.
Durch den kürzlich wieder restaurierten Várbazár (Burggarten) gingen wir abwärts.
Am Brunnen im Renaissancegarten überraschte uns eine kleine Militärband mit einem Standkonzert.
Unser Weg auf die andere Donauseite führte uns am Elisabethdenkmal am Döbrentei tér vorbei.
Danach verabschiedete ich mich von der Gruppe und begab mich mit U-Bahn und Bus auf den Heimweg.
Meine Freunde besuchten abends noch ein Konzert im Vigadó.
Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße von waldi aus Ungarn