Liebe Foris,
heute wählte ich an einem wieder strahlenden Tag für die Anfahrt nach Hvar den Weg über Ploce.
Wie euch versprochen, habe ich, nachdem ich ursprünglich der Auffassung war, dass noch nach der Autobahnausfahrt Čvor ravća ( nach Vrgorac) die Autobahn durch Bauarbeiten erschwert passierbar ist, jetzt bei der Anfahrt mich überzeugen wollen,
wie weit denn die Autobahn fertig gestellt ist.
(Nebeneffekt war, dass ich die kurze Fähre von Drvenik nach Sućuraj nehmen konnte)
Und- Freude- sie ist jetzt bis Knoten Vrgorac ausgebaut. Wie sich zeigt, wissen das noch nicht alle, aber generell waren hier auch relativ wenige Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt im Sept. unterwegs.
Links oben im Eck erkennt man Vrgorac, von dort besteht eine Zufahrt. Ihr kennt das Schild siehe Pelješac/ Korčula Bericht.
Obwohl es bei einem schnellen Blick aussehen würde, als ob links eine Sprengung durch geführt würde, ist es bei genauer Betrachtung nur eine der durch zügige Autobahnfahrt hin geklatschte Fliege.
Hier ist die Autobahn vorerst zu Ende und führt auf die normale , aber sehr kurvenreiche Landstr. Richtung Ploce (also nicht Autobahn, wie auf dem Schild in Vrgorac, war wohl schon virtuell gedacht).
Auf der Weiterfahrt Richtung Ploce sieht man links von der Talmulde aus , dass noch zeitraubende
Brückenbauten vollzogen werden müssen. Der gezeigte Ort heißt Veliki Prolog.
Ich hoffe ich konnte dadurch ein bisschen aufklären.
Kurz vor Ploce bog ich Richtung Bačinska Seenplatte ab und wurde mit herrlichen Ausblicken belohnt
Verwöhnt von dieser außergewöhnlichen Sehenswürdigkeit näherte ich mich auf der nunmehr in diesem Abschnitt fantastischen Küstenstr. , die immer wieder einen betörenden Blick zwischen tief hängenden Pinien zum ruhigen Meer freigab, dem Fährhafen in Drvenik.
Es war Ruhe eingekehrt am wunderschönen Strand Abschnitt .
Und auf die Fähre musste ich, ebenso wie wenige Andere, auch nicht lange warten (vorbereitet durch Fahrplan im Internet)
Nach dem Ablegen ein interessanter Blick zurück zum Biokovo Gebirgszug und dem leeren Strand.
Bald kam einer der wohl am meisten fotografierten Leuchttürme ins Bild
und auch die Hafeneinfahrt mit dem berühmten pittoresken Hafenbecken war schon in Sicht.
Da ließen es wir uns nicht nehmen, gleich mal vor der Inseldurchfahrt ein (wirklich gutes) Mittagessen mit Sicht auf eine Palmen Reihe und die architektonisch vollendet gelungene Kirche des heiligen St. Georg, einzunehmen.
Im Gegensatz zur Insel Korcula war diese Straße nach Hvar eine kleine Tortour.
Ein zügiges Fortkommen ließ die Straße nicht zu. Zum einen war sie eng, zum anderen überaus kurvig und zum dritten musste man selbst bei einem modernen Wagen fürchten , dass die Stoßdämpfer sichtbar werden. Lach
Dem nicht genug, auch war es des Öfteren abenteuerlich, dass die Straßenbegrenzungen
sofort in einen tiefen Graben führten.
Eine Rückfahrt war also vom Zeitfenster her ausgeschlossen, das zeichnete sich schon sehr bald ab.
So begnügten wir uns auf dem Höhenzug mit dem links und rechts weitgehend bekannten Pflanzenbewuchs,
von dem sich die Zypressen aber markant abhoben.
Aber bald ergab sich auch bei Gdinj eine Abfahrt zu einer der die Insel beherrschenden Buchten über eine abenteuerlich enge Straße zum Örtchen Pokrivenik- Nordseite, immerhin frisch asphaltiert.
Am Ende konnten wir bei der Abfahrt einen Blick auf eine tief unten liegende lauschige Bucht erhaschen ,
an deren Ende sich ein Hotel befand, das schon geschlossen hatte .
Gegenüber waren einige Prachtvillen in die Bucht eingebettet .
So konnten wir uns ausmalen, welche Traum Buchten diese Insel hatte.
Auf dem weiteren Weg zeigte sich in Höhe von Zastražišće ( das wär wieder ein Alkoholtest ) auf einer Anhöhe hinter dem Örtchen
die Pfarrkirche Sveti Nikola, eingefangen mit dem Tele.
Nach ungewöhnlich ermüdender Fahrt näherten wir uns Stari grad, von einer Anhöhe aus aber die Buchten von Vrboska fotografierend.
Nun ist es ja so, dass ich die Bilder nicht bewusst mit Bearbeitungssoftware verschönere, sondern
weitgehend die tatsächliche Aussicht belasse. Und so ergab sich auch in diesem Fall ein Bild
das noch durch diesiges Wetter keinen Farben Rausch her gab. Aber Natürlichkeit wieder gibt.
Hat auch was.
In Stari Grad ( wie schon bei Pelješac und Korčula erwähnt, bedarf es auch auf Hvar zum Kennen lernen einen mindestens zwei wöchigen Urlaub, wegen der zahllosen Buchten und der Städtchen Jelsa, Vrboska usw.)
suchten wir zunächst umgehend den Fährhafen auf. Kauften ein Ticket für die Überfahrt nach Split und nutzten die restliche Zeit für
eine kleine Rundfahrt
verfuhren uns aber in dem neu installierten Geflecht aus Einbahnstr. und Sackgassen gehörig.
Die Navi Dame in bayrisch wurde ganz hektisch " jetzt müassma neu rechnen". Ein echter Schenkel Klopfer.
Also altbewährt nach Himmelsrichtung wieder raus aus dem Labyrinth und nach Hvar, das wir unbedingt sehen wollten.
Gleich unten am Hafenparkplatz bei der Altstadt wurde ersichtlich, dass alles aus Stein gebaut wurde.
Ein paar Schritte mehr, und wir kamen auf den Marktplatz von Hvar, mit einem bezaubernden Ensemble rundherum an aufwendigen Bauten zum Niederknien.
Überhaupt stach sofort das Mondäne dieses begeisternden Hafenstädtchens ins Bewusstsein.
Hier habe ich den Turm der Kirche Sveti Stjepan so fotografiert , als ob er auf einem Holzgerüst stehen würde, mal was anderes
Ein Blick hinauf zur spanischen Festung, mit der gemauerten Gaube im Vordergrund.
Und den üblichen Kanonen
Am Ende des Marktplatzes Trg Svetog Stjepna zum Hafenbecken hin eröffnete sich diese tolle Aussicht des herausragenden Turms Sveti Marko mit der Verzierung von Palmen im Hafenpark. Ein Kirchenschiff gibt es nicht mehr.
Die äußerst auffallende Stadtloggia mit Uhrturm
Eindrücke vom Hafen
Mit hohem Besuch. Davon gibt es zwei dieser Kreuzschiffe, die im Mittelmeer und in der Karibik mit preisgekröntem Service unterwegs sind.
Sichtbar wurde dies, als wir an der Hafenanlage schlenderten und auf einen kleinen Pavillon dieser Reederei stießen, in dem zur Ankunft oder Abfahrt schon mal Champagner und Filet Häppchen gereicht wurden. Blasierte Typen inclusive. (kein Neid, ist so)
Der mit weißem Marmorplattenboden ausgestattete Marktplatz mit der Kirche Sveti Stepjan mal vom Hafenpark aus mit Palmen umkränzt
Und in den romantischen Gässchen fiel mir dieses Kleinod auf
Leider mussten wir zurück zur Abfahrts bereiten Fähre nach Stari Grad.
Wohl registrierend, wie einem die Insel insbesondere mit ihren unglaublich entzückenden Buchten aber auch den verzauberten Altstadtkernen der Städtchen ans Herz gewachsen sind.
Es half alles nichts, es verblieb nur ein vor sich Hinträumen auf der langen Rückfahrt der Fähre nach Split
mit einem diese Gefühlsstimmung treffenden Sonnenuntergang
Und der ernüchternden Erkenntnis , dass im Hafen von Split angekommen das Ausladen auf dieser großen Fähre kurz bevor stand.
Das war Hvar und ich glaube es fällt nicht schwer anzunehmen, dass uns bei guter Gesundheit diese Insel wieder sieht.
Aber noch haben wir Brac nicht gesehen. Und vorher mussten wir mal was für unsere Ertüchtigung unternehmen. Dass es dann unverhofft gleich zu krassem Ausmaß führte, darüber berichte ich im nächsten Teil. (seid ihr noch wach?)
Euer
wallbergler
Siehe auch:
Herbst 2011,Teil 1,Anreise
Herbst 2011,Teil 2,Starigrad-Paklenica
Herbst 2011,Teil 3 Zrmanja/Zadar
Herbst 2011,Teil 4,Kastela/Split
Herbst 2011,Teil 5,Peljesac/Korcula
Herbst 2011,Teil 6, Imotski, Vinisce
Herbst 2011,Teil 7,Omis
Herbst 2011,Teil 9,Wanderung Kozjak
Herbst 2011,Teil 10,Sibenik
Herbst 2011, Teil 11, Brac
Herbst 2011,Teil 12, Zurück zu den Wurzeln
Herbst 2011, Teil 13, Kozjak, Sv. Ivan
Herbst 2011,abschl.Teil 14, Marjan