Meine Urlaubstage Anfang Juli auf dem Nassfeld in Kärnten waren erholsam und stressfrei.
Auch frei von bestimmten Erwartungen und TO DO Listen.
Ich kannte die Gegend vom Skiurlaub und war gespannt, wie ein solch großes Skigebiet im Sommer aussieht.
Ich hatte keine konkreten Pläne und entschied jeden Tag spontan wozu ich Lust hatte.
Was mir entgegenkam war die "Holiday Card" .
https://www.nassfeld.at/en/Unt…UM-Cards/plusCARD-holiday
Sie erlaubte mir oft, das Auto stehen zu lassen und den innerörtlichen Pendelbus, den "Piccolino Express", sowie 3 Sommerbergbahnen unbegrenzt und kostenlos zu benützen.
So änderte ich oft unterwegs meine Wanderungen, wählte spontan andere Wege, benützte immer mal wieder eine der Bergbahnen ( auch mal am Spätnachmittag , um z.B. zum Sonnenuntergang noch einmal auf einer Alm zu sein) und erlebte viele unerwartete und schöne Momente.
So war es an diesem Sonntag, nach einem verregneten Tag, dem einzigen in diesem Urlaub.
Der Blick vom Balkon meines Apartments zeigte, dass die Wolkendecke über dem Gartnerkofel aufriss.
Ich war schon vor Jahren auf dem Gartnerkofel (2195m),ein zwar steiniger, aber nicht schwieriger Berg mit herrlicher Rundumsicht und beschloss spontan, an diesem Tag nochmals diese Tour zu unternehmen,
Bergschuhe , Stöcke . Regenschutz, eine Flasche mit Wasser in den Rucksack ( Verpflegung war nicht nötig, da es unterwegs oft Gelegenheit gibt etwas zu kaufen) , so zog ich los.
Es war schon etwas spät am Vormittag, so beschloss ich , die Tour um 475 Höhenmeter etwas "abzukürzen" und für den ersten Teil die Gartnerkofelsesselbahn zu benützen,.
Ich fahre gerne mit Sesselbahnen.
Es waren nur sehr wenige Touristen unterwegs . Aus Energiespargründen wird dann das Tempo der Bahn stark gedrosselt ,im Winter fährt sie gewiss 3 oder 4x so schnell hinauf zur Bergstation in 1887m Höhe .
Jetzt saß ich allein auf einem der 4 Sitze und genoss es, ganz langsam bergan zu schweben und die Landschaft zu betrachten.
Die Bergstation ist touristisch ausgebaut . Eine Bar ( im Winter, aber auch im Sommer beliebter Anlaufpunkt) und ein schöner Kinderspielplatz mit Kletter-und Schaukelgeräten, waren relativ gut besucht, aber nicht überlaufen.
Auf einer Plattform oberhalb der Bergstation stehen Panormainfotafeln ,( kostenlose) Fernrohre, sowie Informationen zur Geologie der Berge, die man von diesem Aussichtspunkt aus sieht und über die geologischen Besonderheiten der Gebirgsbildung.
Gut gemacht !
Das ist der Weg hinauf zum Gartnerkofel.
Zuerst über dieses Geröllfeld ( eine FIS Skiabfahrt) , dann über Wiesenwege und am Schluss über Felsen hinauf zum Gipfel ( links)
Ich saß lange, genoss die herrliche Aussicht nach Süden in die Julischen Alpen
nach Westen hinüber zur Madritsche , zur Tressdorfer Alm, zum Trogkofel und zum Rosskofel
nach Norden zum Gailtal und in Richtung Hauptkamm der Alpen.
Ich beobachtete die Menschen, die den Aufstieg machten. Es waren viele, auch Familien mit Kindern. Die Tour ist beliebt.
Ich erinnerte mich, dass es am Schluss auf den letzten Metern in den Felsen etwas eng wird und hatte einfach keine Lust mehr, mich dort einzureihen.
Und ich änderte spontan meinen Plan.
Von der Bergstation geht es wenige Höhenmeter hinunter zum "Garnitzer Törl", eine Art Joch, von dem aus man in ein anderes Tal wandern kann.
Dort hinunter wollte ich, an dem See vorbei zur Garnitzenalm. (1640m)
Plötzlich war ich fast allein. Mir begegneten nur 5 oder 6 Leute.
Am Tag zuvor hatte es stark geregnet.
Die Wege waren gut begehbar, die Steine manchmal etwas rutschig. Mit guten Schuhen kein Problem.
DIeser Speicher dient im Winter für das Beschneien der Pisten.
Nach 15 Minuten auf diesem Wiesenweg kam die Garnitzenalm in Sicht.
Es waren nur wenige Wanderer hier.
Wir kamen ins Gespräch. Einige von ihnen waren den anspruchsvollen Weg durch die Garnitzenschlucht gegangen, vorbei an Wasserfällen und steilen Felsen. Das erfordert einiges an Kondition, wenn man alle 4 Teile bewältigen will.
https://www.kaernten.at/sehens…urdenkmal-garnitzenklamm/
https://touren.kaernten.at/de/…235-1198654400.1596993188
Ich begnügte mich mit einem Käsebrot mit Gailtaler Almkäse und einem Glas "Almdudler" mit herrlichem Holunderaroma und machte mich dann auf den Rückweg wieder hinauf zum Garnitzentörl.
Elke