NAVALIS - das Nepomukfest in Prag

  • Beim Stöbern in alten Zeitungen stieß ich auf ...


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    Darin zeigt man eine Zeichnung des Nepomukdenkmals auf der Karlsbrücke in Prag wie ich es bisher noch nicht gesehen hatte.


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    Ob tatsächlich mal eine Kapelle um die Statue bestand? Ich fand keine Belege dazu.


    Der Text zu dem Bild:


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    Was wurde daraus?


    Zum 280. Jahrestag der Heiligsprechung unseres Johannes Nepomuks im Jahre 2009 hat man in der Stadt Prag nach langer Unterbrechung eine alte und fast vergessene Tradition wieder aufgenommen, das Johannesfest Navalis.

    Die Bezeichnung "Navalis" geht auf den lateinischen Ausdruck für Bootsmusik zurück: "Musica navalis in honorem Sancti Ioannis Nepomuceni" (Musik auf dem Wasser zu Ehren des heiligen Johannes Nepomuk).

    Deshalb wird Navalis auch als das Wasserfest bezeichnet.

    Der Brückenheilige Johannes Nepomuk, der berühmteste böhmische Heilige, ist bekanntlich auch Schutzpatron von Böhmen, Bayern, Salzburg, Seckau, Correggio, Prag, Banat und Santander, der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer und Müller, des Beichtgeheimnisses, für Verschwiegenheit und gegen Wassergefahren.

    Deshalb gehört eine Bootsparade auf der Moldau zur Tradition des Wasserfestes.

    Auch ich wusste bisher nicht, dass neben Pilgern aus aller Welt alljährlich auch venezianische Gondolieri zu den Feiern nach Prag kommen. Denn Johannes Nepomuk ist auch der Schutzheilige aller Gondolieri und einer der acht Schutzheiligen Venedigs.

    Die ersten barocken Feiern orientierten sich dabei tatsächlich an ähnlichen Feiern in Venedig, deren Kunde bis nach Böhmen vorgedrungen war.

    Am 5. Mai 1627 soll erstmals eine entsprechende Feier auf der Moldau mit Musik auf Booten stattgefunden haben. Anlass war damals die Überführung der sterblichen Überreste des heiligen Norbert in das Kloster Strahov.

    In den folgenden Jahrzehnten fanden ähnliche Wasserfeste nur zu ganz besonderen Anlässen statt.


    Wir wissen dass die Statue auf der Karlsbrücke im Jahre 1683 aufgestellt wurde.

    Die Ordensgemeinschaft der Kreuzritter mit dem roten Herzen initiierte dann am 15. Mai 1715 die erste St. Johannes Wasserfeier.

    Dieser Orden pflegte auch weiterhin den Kult um Johannes Nepomuk.

    Das Ordensgebäude dieses Ordens soll an der Stelle gestanden haben wo die Leiche des Nepomuks aus der Moldau gezogen worden sein soll.


    Johannes Nepomuk wurde dann 1729 von Papst Benedikt XIII. Heiliggesprochen und 1743 nahm dann sogar Kaiserin Maria Theresia an den Johannesfeiern teil.


    Nach den Reformen von Kaiser Joseph im Jahre 1783 wurde auch der Orden der Kreuzritter mit dem roten Herzen aufgelöst und das Wasserfest geriet in Vergessenheit. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts nahm man die Tradition wieder auf und die 100-Jahr-Feier zur Heiligsprechung Johannes Nepomuks im Jahr 1829 wurde zu einem Höhepunkt.


    Bis 1925 war der Vorabend zum Nepomukfest, der 15. Mai, im Zivilkalender der Tschechoslowakei als Staatsfeiertag eingetragen.

    An diesem Tag feiert Kardinal Dominik Duka traditionell eine heilige Messe im Veitsdom. Nach der Messe macht sich eine Prozession auf den Weg von der Prager Burg zur Karlsbrücke.


    Der liturgische Teil der Feier wird mit dem Wasserfest beendet, das aus einem Konvoi von Schiffen und Wasserfahrzeugen auf der der Moldau, einem Barockmusikkonzert und einem Lichtspektakel besteht. Dies ist ein Abbild des ursprünglichen Wasserfestes aus der Barockzeit.


    Quelle: prag aktuell



    Dieses Nepomukfest ist ein Höhepunkt in den Veranstaltungen in Prag.

    Leider ist ein Besuch in diesem Jahr 2020 wegen dem CORONA-Virus nicht möglich. Das Fest wurde abgesagt!


    Die offizielle Seite von NAVALIS.

    Das darin gezeigte Video ist leider Tschechisch und dauert über 2 Stunden lang.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Auch von Wien machten sich alljährlich zahlreiche Gläubige auf die Wallfahrt nach Prag.


    Am Beispiel des Jahres 1865 möchte ich zeigen wie die Wiener Zeitungen darüber berichteten.


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    Quelle: Fremdenblatt vom 22.4.1865


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    Quelle: Fremdenblatt vom 11.5.1865

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    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_38450 Quelle: Wiener Zeitung vom 19.5.1865

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    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Wir sehen einander nächstes Jahr in Prag!


    Danke Waldi für die interessanten Beiträge! Meines Wissens nach hat man zu den Feierlichkeiten an Kirchen spezielle Gerüste aufgebaut, die durchaus aufwändig waren, vielleicht hat man auch die Statue auf der Karlsbrücke für die Feierlichkeiten mit einer Kapelle versehen?


    LG


    Johannes

  • Waldi, danke für die Nepomukfestberichte von Prag

    und die Wallfahrt von Wien nach Prag.


    Habe sie begeistert gelesen.

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