(7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7

  • Gschnitz, Bezirk Innsbruck Land, Tirol


    Gschnitz liegt am Talschluss des Gschnitztales, welches bei Steinach am Brenner in das Wipptal mündet. Hier, in dieser romantischen Berggegend steht die Barockkirche Unsere Liebe Frau Maria Schnee.




    Sie zählt zu den schönsten Barockkirchen Tirols.



    Gleich am Eingang wird man von dieser Heiligenfigur mit Messer und Märtyrerpalme begrüßt. Ich konnte nicht herausfinden, wer sie ist.



    Doch rechts am Altar steht ein uns wohlbekannter Heiliger, der hl. Johannes v. Nepomuk.



    ist er nicht schön?



    Johannes

  • hallo Johannes,


    aha, du klapperst also derzeit Tirol ab. Im Lechtal befinden sich auch noch mindestens zwei Nepomuks an Brücken. Da komme ich eigentlich jedes Jahr mindestens einmal vorbei. Einmal habe ich dann auch Zeit für einen Fotostopp.


    Solltest du bis ins Außerfern kommen, kannst gerne mal "rüber machen" ins Allgäu. Ein kaltes Bier steht bei mir immer bereit. Allerdings nur dann, wenn ich zuhause bin. Morgen gehts für zwei Wochen nach Hrvatska, dort Dalmatien und Istrien.


    grüsse


    jürgen

  • Lieber Jürgen!


    Danke für das Angebot für ein Bierchen im Allgäu. Auf das Angebot komme ich zurück, wenn ich mal wieder in Reutte bin. Derzeit habe ich jedoch in Igls zu tun und Gschnitz stand schon lange auf meiner Wunschliste. Auf dem Heimweg habe ich noch zwei Altlasten von vergangenen Besuchen zu erledigen, die auf der Strecke nach Wien liegen. Außerfern und Allgäu müssen also warten, da melde ich mich aber davor bei dir.


    Ich wünsche dir eine schöne Zeit in Kroatien!


    Johannes

  • Ich sehe weder Sichel noch Ähren bei dieser Figur. Messer und Märtyrerpalme ist schon ziemlich ungewöhnlich, werde in der Pfarre nachfragen.



    Johannes

  • Innsbruck, Landeshauptstadt von Tirol.


    Universitäts-Kirche am Innrain, Johanneskirche


    Ich erinnere mich ja nur ungern an meinen letzten Besuch in der Universitätskirche am Innrain.


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    und


    (5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5


    Zu kurz war die Zeit und zu eilig habe ich den hl. Franz von Sales abgelichtet und mit dem hl. Nepomuk verwechselt. Ein Ort also, wo ich nochmals hinkommen musste.


    Die Öffnungszeiten der Kirche sind mit 9 bis 17 Uhr angegeben, doch geöffnete Kirche heißt in Tirol oftmals geöffnet, aber mit einem Gitter versperrt.


    So stand ich also vor verschlossenem Gitter und konnte den Nepomuk-Altar nur von der Ferne betrachten.



    Der Altar wurde nach Italienischem Vorbild in antiker Triumphbogenarchitektur 1730 von Ingenuin Lechleitner erbaut. Hier wurde in der Gestaltung des Altars zugunsten der Darstellung des Heiligen auf sonst übliche Altargestaltungen verzichtet. Die adorienden Engel im Rahmen des Altars verstärken die Inszenierung des Heiligen, wie das auch von Bernini in Rom in der Sakramentskapelle von St. Peter gestaltet wurde.



    Leider war nur ein gezoomtes Foto in schlechter Qualität möglich, sodass die Universitätskirche am Innrain weiter auf der to-do Liste verbleibt.


    Johannes

  • Wiesing, Bezirk Schwaz, Tirol


    Wiesing ist auch so ein Ort, an den ich nochmals hinkommen musste. Ich hatte bei meiner letzten Reise nach Tirol den modernen Nepomuk mit Brunnen beschrieben:


    (7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7


    Die Kirche ging sich zeitmäßig nicht mehr aus und wahrscheinlich hätte ich, außer einem schönen Kirchenraum mit Fresken auch keinen Nepomuk gefunden. Hier der Blick in die Kirche von der zugänglichen Orgelempore, näher kommt man normalerweise nicht heran, da auch diese Kirche mit einem Gitter verschlossen ist:



    Doch bei meiner damaligen Recherche nach dem Heiligen in Volders,


    (7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7


    der rechts vom hl. Nepomuk steht, kam ich in Kontakt mit Mag. Anton Prock, einem Historiker, der mir nicht nur den hl. Aloysius erklärte, sondern mir auch Fotos von einigen, hier am Forum bereits beschriebenen Nepomuks, aber auch zwei neuen, nämlich in Gschnitz und Wiesing schickte.


    Hier die interessante Internetseite von Mag. Prock über die Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen:


    http://ikonografie.antonprock.at/impressum.htm


    Und hier sein Foto aus der Kirche in Wiesing:

    Foto: Mag. Anton Prock


    Natürlich musste ich beide Kirchen selbst besuchen, was sich auch lohnte, denn es sind zwei ausnehmend schöne Kirchen. Gschnitz steht sogar für Besucher offen, in Wiesing in die Kirche hineinzukommen, war hingegen nicht so einfach, aber ich fand schließlich eine hilfsbereite Frau, die mir vertraute und mich einließ.


    Die Darstellung vom hl. Johannes v. Nepomuk über dem Tabernakel in versilbertem Rahmen ist insofern eine Besonderheit, da sie zusammen mit einer Reliquie des Heiligen 1750 aus Prag hierher kam.




    Aber auch der Blick zu den Fresken an der Decke lohnt:



    Hier wird Johannes v. Nepomuk kniend vor Maria gezeigt, um Fürsprache bittend und darüber die Verherrlichung des hl. Johannes v. Nepomuk. Ganz oben ist in einem Sternenkranz aus fünf Sternen die Zunge dargestellt.


    Diese Fresken wurden von Matthias Rüef aus Volders, einem Schüler des bekannten Tiroler Barockmalers Martin Knoller, gemalt. So schließt sich wieder einmal der Kreis.


    Johannes

  • Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Kreis Euskirchen,

    53937 Schleiden - Gemünd, Nepomuk


    Im Schleidener Stadtteil Gemünd, genau dort, wo die Olef in die Urft mündet, steht dieser Nepomuk. Er ist ein Abguss des um 1730 in barockem Stil errichteten Originals, dessen heutiger Standort das Kurhaus ist (aus Wikipedia). Er ist aus rotem Sandstein gefertigt, was nicht so gut zur Geltung kommt, was sicher seinem schattigen Standort geschuldet ist.

    Schade, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich natürlich auch den Original-Nepomuk am Kurhaus besucht.


    Links vom Nepomuk ist die Olef zu sehen, die in die von rechts kommende Urft fliesst.

    Im Rücken des Nepomuks befindet sich ein Springbrunnen, direkt am Zusammenfluss.







    Die Inschrift des Sockels.



    Hier ein Bild von der Brücke über die Urft, von links kommt die Olef dazu, auch ist hier noch einmal der Springbrunnen bzw. die Fontäne zu sehen.



    Und hier eine Aufnahme von der Brücke über die Olef.



    Dieses Wappen ist an einem Pfeiler der Urft-Brücke angebracht.



    Auf der anderen Seite der Olef, ein Stück flussaufwärts, steht die Sankt Nikolaus Kirche.





    Hier noch ein paar Links.


    Zu Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schleiden


    https://de.wikipedia.org/wiki/Gemünd_(Schleiden)#Sehenswertes


    Zu Nepomuk:

    https://www.nationalparkhaupts…/orte/gemund/nepomuk.html


    Zur geplanten Umgestaltung des Platzes:

    https://www.ksta.de/region/eus…ergerversammlung-33232080




    Gruss, Daniel.

  • Schade, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich natürlich auch den Original-Nepomuk am Kurhaus besucht.

    Das sind genau die Situationen, bei denen bei mir solche Orte auf die to-do Liste kommen. Oft lese ich erst bei meinen Recherchen über die Orte, wo ich ein Foto vom hl. Nepomuk gemacht habe und stelle fest, dass ich nochmals hinkommen muss.


    Die Lichtverhältnisse kann man sich nicht immer aussuchen, aber deine Fotos vermitteln einen guten Eindruck vom Standort und der Skulptur.


    Johannes

  • Ich sehe weder Sichel noch Ähren bei dieser Figur. Messer und Märtyrerpalme ist schon ziemlich ungewöhnlich, werde in der Pfarre nachfragen.



    Johannes

    Ich habe nun Mag. Prock angeschrieben und er gab mir diese Antwort:


    Bei dem Kind handelt es sich um Anderl von Rinn. Im Dorf Rinn südöstlich von Innsbruck steht in Judenstein eine Kirche, die an einen Ritualmord erinnert.

    Das Kind Anderl von Rinn soll dort im 15. Jh. von durchziehenden Juden ermordet worden sein. Als Erinnerung hat man diese Kirche gebaut.

    Diese Legende hält sich hartnäckig bis heute. In den 1980er Jahren verbot der damalige Innsbrucker Diözesanbischof Dr. Reinhold Stecher allerdings den Kult.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anderl_von_Rinn


    Gehört jetzt zwar nicht wirklich in den Nepomuk Thread, aber nachdem mir diese Figur bei der Nepomuk - Suche begegnete, war es mir wert, diese Geschichte aufzuklären.


    Johannes

  • Oft lese ich erst bei meinen Recherchen über die Orte, wo ich ein Foto vom hl. Nepomuk gemacht habe und stelle fest, dass ich nochmals hinkommen muss.

    Johannes, so wäre es uns ja fast auch mit Blankenheim gegangen, wenn meine Frau nicht aus den Augenwinkeln den Original-Nepomuk am Rathaus hätte stehen sehen.


    Die Lichtverhältnisse kann man sich nicht immer aussuchen, aber deine Fotos vermitteln einen guten Eindruck vom Standort und der Skulptur.

    Mal schauen, wie sich der Standort verändern wird. In dem einen Link steht ja, dass der Platz umgestaltet werden soll.


    Viele Grüsse, Daniel.

  • Urft und Olef...

    das sind ganz neue Namen in Regionen , die ich nicht kenne.

    Wieder einmal ein Nepomuk aus nördlicheren Breitengraden !!

    Schön !

    Danke, Daniel, und danke an Birgit für den aufmerksamen Blick !

    wenn meine Frau nicht aus den Augenwinkeln den Original-Nepomuk am Rathaus hätte stehen sehen.

    Liebe Grüße,

    Elke


    P.S.

    Danke, Johannes für die Recherche zu der unbekannten Darstellung mit dem Messer und der Zweig.

  • Deutschland, Rheinland Pfalz, Eifelkreis Bitburg-Prüm,

    54595 Prüm, Nepomuk


    In der Sankt Salvator Basilika in Prüm haben wir einen Nepomuk gefunden.

    Die Basilika selbst stelle ich demnächst mal in einem separaten Bericht vor.

    Jedenfalls schauten wir uns die Basilika genau an, ob nicht irgendwo ein Nepomuk zu finden wäre.

    Leider sahen wir keinen, wollten schon gehen, aber da sprach uns eine Frau an, weil sie merkte, dass wir alles genau inspizierten. Es stellte sich heraus, dass sie die Kirche während der Öffnungszeiten beaufsichtigt und den Verkauf von Büchern tätigt.Wir fragten sie, ob es nicht doch einen Nepomuk hier gibt, was sie bejahte und uns direkt zu ihm führte. Er ist auf einem Altar-Bild zu sehen, und in einem im Moment nicht zugänglichen Nebengelass wäre auch noch einer, aber dort wird gerade gebaut.

    Sie erzählte uns dann noch einiges zur Geschichte. Gedächtnisprotokoll: Auch dass die Basilika im 2. Weltkrieg zerstört wurde, es ist in Prüm damals ein unterirdisches Waffen-Depot explodiert. Der Grossteil der Innenausstattung stammt aus anderen Kirchen und wurde nach dem Wiederaufbau der Basilika hier eingebaut.

    Laut Wikipedia stammt der Marien-Altar aus Trier. Die Figur auf meinem Bild müsste doch Maria sein, denke ich. Dann wäre auch die Herkunft des Nepomuks geklärt.

    Vielleicht kann ein Kenner noch was dazu ergänzen.


    Die Basilika.



    Der Eingang.




    Der Hauptaltar.


    Der linke Nebenaltar.



    Das Nepomuk-Bild liess sich leider aufgrund ungünstiger Lichtverhältnisse nicht besonders gut ablichten. Aber der Schriftzug ist zu erkennen.




    Hier noch ein paar Links.


    Zu Wikipedia - Prüm:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Prüm


    Zu Wikipedia - Sankt Salvator Basilika:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Salvator-Basilika_(Prüm)


    Bitte ganz nach unten scrollen, an vorletzter Stelle ist der Nepomik aus Prüm zu sehen.

    http://eichinger.ch/eichifamil…ung/NepomukSammlung_D.htm



    Das waren nun alle Nepomuks, die ich in der Eifel abgelichtet habe. Ich halte natürlich weiterhin meine Augen offen.



    Gruss, Daniel.

  • Leider sahen wir keinen, wollten schon gehen, aber da sprach uns eine Frau an, weil sie merkte, dass wir alles genau inspizierten.

    Er ist auf einem Altar-Bild zu sehen, und in einem im Moment nicht zugänglichen Nebengelass wäre auch noch einer, aber dort wird gerade gebaut.

    Das ist doch irgendwie typisch für unseren Nepomuk !!

    Oft muss man ihn suchen !


    Gut, das Ihr hartnäckig wart , Daniel!


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Lieber Daniel!


    Wieder einmal eine ganz andere Darstellung des hl. Nepomuk. Wie oft habe ich schon Abbildungen in Kirchen übersehen und erst später bei nochmaligem Besuch gefunden! Der hl. Nepomuk will gefunden werden und das ist ja auch ein Teil der spannenden Geschichte, so wie du es uns erzählst: erst mit dem Kontakt zur lokalen Bevölkerung findet man den einen oder anderen und das bringt auch die Menschen zusammmen.


    Noch ein Tip für das Fotografieren dieser dunklen Bilder: du kannst es entweder mit Handy-Taschenlampe probieren, deine Frau fungiert als Beleuchterin, du fotografierst, das funktioniert recht gut oder du nimmst einen kleinen Scheinwerfer mit Akku mit, wie du ihn in jedem Baumarkt bekommst. Da ist es auch hilfreich, wenn eine zweite Person den Scheinwerfer so hält, dass man das Bild gut ausleuchten kann.


    Was mich noch an dem Altar interessiert: was ist auf dem Bild hinter der Maria dargestellt??


    Johannes

  • Hallo Johannes.


    Danke für Deinen Tipp bezüglich des Beleuchtens der Bilder. Das werden wir nächstes Mal probieren, und im Auto habe ich immer eine Taschenlampe, wenn ich daran denke, stecke ich sie mir in die Jackentasche.


    was ist auf dem Bild hinter der Maria dargestellt??

    Ich habe nochmal geschaut, das Bild ist leider auf keinem meiner Bilder zu erkennen.

    Ich habe im Netz noch folgenden Link gefunden, in dem steht auch, dass der Altar aus Malberg stammt, und nicht aus Trier, wie ich es Wikipedia entnommen hatte.

    https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6246

    Zitat aus obigem Link:

    "Der linke Seitenaltar ein barocker Marienaltar, kam nach 1945 aus der Schlosskapelle von Malberg bei Bitburg nach Prüm und wurde durch die beiden Patrone der Schuhmacherzunft, den heiligen Crispinus und den heiligen Crispinianus, die aus der 1949 zerstörten Kalvarienbergkapelle stammen, ergänzt. Der Josefsaltar auf der rechten Seite stand vor 1802 in der Klosterkirche von Sankt Martin in Trier."

    Zitat Ende.


    Kannst Du damit etwas anfangen?



    Liebe Grüsse, Daniel.



    PS. Ich versuche mal, die Kontaktdaten der Küsterin, mit der wir gesprochen haben, zu bekommen. Dann schreibe ich sie mal an, vielleicht kann sie uns weiterhelfen.

  • Zitat aus obigem Link:

    "Der linke Seitenaltar ein barocker Marienaltar, kam nach 1945 aus der Schlosskapelle von Malberg bei Bitburg nach Prüm und wurde durch die beiden Patrone der Schuhmacherzunft, den heiligen Crispinus und den heiligen Crispinianus, die aus der 1949 zerstörten Kalvarienbergkapelle stammen, ergänzt. Der Josefsaltar auf der rechten Seite stand vor 1802 in der Klosterkirche von Sankt Martin in Trier."



    Kannst Du damit etwas anfangen?

    Nein, nicht wirklich. Es fragt sich ja nur, warum der hl. Nepomuk auf dem Altar abgebildet ist. Crispinus und Crispinianus dürften die seitlich aufgestellten Figuren sein. Sollte das Bild des Altars die hl. Maria zeigen, eventuell als Gnadenbild in der Darstellung aus Alt-Bunzlau, wäre die Verbindung zum hl. Nepomuk hergestellt.


    Johannes

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