Wie schön, dass Du nochmals nach Ettenberg zuückgekommen bist und diese Christophorosstatue genauer zeigst.
Dem stimme ich zu und freue mich ganz besonders, Udo!
Den Christophorus von H: Szigetújfalu oder Ujfluch habe ich zwar schon im Nepomukbereich gezeigt, aber hier gehört er hin.
Als ich die Holzscheibe mit dem Relief von Königin Elisabeth in Szigetújfalu (Ungarn) suchte, um sie für meine Sammlung zu dokumentieren traf ich am Ortseingang auf eine Gabelung mit einer Verkehrsinsel. Darauf steht eine kleine Kapelle.
Wird wohl eine Marienstatue drin stehen, dachte ich. Aber vorbeifahren ohne nachzusehen konnte ich auch nicht.
Ein Christophorus?
Tatsächlich!
Ich forschte etwas nach und fand dies:
Sankt Leonhard sei gepriesen
wahrer Tugend Ebenbild.
Der Du uns die Gnad erwiesen,
wo des Himmels Freude quillt.
Leite uns auf dieser Bahn
fort zum fernen Ziele an.
Nimm des Dankes heiße Triebe,
von uns, die hier versammelt sind.
Für die Fürbitt Gnad und Liebe,
so jeder in Bedrängnis find
Wir bitten auch alle Zeit,
Sei unser Hort in Ewigkeit.
Spende aus des Himmels Segen
über unsre Gmeinde auch.
Schütte deinen Thau und Regen,
über alle Gutthäter aus.
Schirme auch durch deine Hand,
unser theures Vaterland.
Diese Hymne an Sankt Leonhard, der in Frankreich, Süddeutschland und Österreich besonders verehrt wird, brachten die Deutschen mit, als sie zwischen 1710 und 1720 Ujfluch neu besiedelten. Ihre Sprache, Sitten und Bräuche werden bis heute gepflegt. Die Deutschen benannten auch ihre kleine Kirche nach Leonhard, der Schutzpatron der Bauern, Binder, Fuhrleute, Obsthändler, Schlosser, jungen Mütter und der Häftlinge ist.
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Seit der Einwanderung der "Schwoweleit" wird in der Kirche des Heiligen Stephan gedacht, heutzutage wird allerdings deutlich ausgiebiger gefeiert.
Schutzpatron der vor 235 Jahren errichteten katholischen Kirche in Ujfluch ist der Heilige Leonhard.
Die Kirche ist das historische Denkmal der Gemeinde, in der das kulturelle Erbe gepflegt wird und das zugleich Zuhause für die Gemeinschaft der Gläubigen ist. Ganz im Sinne der Vorfahren soll die Ästhetik des Baus auch in Zukunft gewahrt bleiben.
Es liegt vor allem in den Händen von Abt und Dechant Károly Brezina, daß die Kirche allmählich restauriert wird und die Sammlung der sakralen Andenken erweitert wird.
Seit 2003 sind die Arbeiten an der Kirche im Gange. Inzwischen wurde die Unterkirche restauriert.
Außerdem wurde ein Symbol des Opferlamms, des gekreuzigten Jesus, über dem Altar angebracht. Der St. Stephansplatz wurde eingeweiht, ein neuer Amboß wurde errichtet, am Dorfende wurde eine Statue des Heiligen Christopher, des Schutzpatrons der Reisenden, und neben dem Altar von Maria wurde eine Statue des Hl. Stephans aufgestellt.
Autor: Árpád Hergenröder
Quelle: Neue Zeitung, ungarndeutsches Wochenblatt vom 29.08.2008
Ich weiß jetzt,dass die Kirche zum Hl. Leonhard von 1770 bis 1773 von deutschen Zuwanderern in Ujfluch, (ungarisch Szigetújfalu) erbaut wurde und der Christophorus erst zwischen 2003 und 2008 aufgestellt wurde.
Liebe Grüße von waldi