Da uns ja jetzt durch die neue Medienverwaltung das Erstellen von Bildberichten sehr einfach gemacht wurde, will ich es doch gleich mal versuchen.
Es geht um Rotterdam, die niederländische Stadt mit dem größten Hafen Europas.
Alle Fans der NL, die nun pittoreske Städtchen mit Windmühlen, umgeben von Tulpenfeldern suchen, muss ich erst mal enttäuschen.
Rotterdam wurde im 2. Weltkrieg sehr stark zerstört, sodass es kaum nennenswerte Altstadtreste gibt.
1981 besuchte ich die Stadt zum ersten Mal und ich war froh, dass ich nach ein paar Stunden wieder weg war. In meinen Augen gab es seinerzeit nichts wirklich Sehenswertes.
35 Jahre später unternahm ich einen erneuten Anlauf und ich war äußerst positiv überrascht. Die Stadt ist sauber, wirkt urban, praktisch alles wurde neu erbaut, zahlreiche namhafte Architekten haben sich ausgelebt.
Kommt einfach mal mit auf meinen Spaziergang durch Rotterdam:
Die Stadt erreichen wir mit dem Zug. Der ganze Stolz ist der Hauptbahnhof. Futuristisch ragt seine Spitze in den Himmel.
Der Bahnhofsvorplatz ist von Glas und Beton geprägt.
Der Spaziergang führt uns über den Westersingel.
Kaum wahrnehmbar befindet sich dort, klein geduckt, die Pauluskirche.
Weiter geht es zu einer ausgedehnten Grünanlage, einfach nur "Park" genannt. Man glaubt es kaum, hier gibt es auch noch hübsche Gebäude ohne Beton. Als Beispiel sei hier das Koetshuis (Kutschhaus) gezeigt, mit Restaurant/Café.
Der "Park" wird überragt vom Euromast, ein richtig schön hässlicher Aussichtsturm, den es bereits bei meinem ersten Besuch Rotterdams gab.
Wir nähern uns der Maas, der wasserreichen Hauptschlagader Rotterdams. Der Blick fällt auf das geschäftige Stadtviertel "Kop van Zuid"
Schon wieder duckt sich ein Gebäude ganz klein unter der Übermacht der Betonriesen, das alte Gebäude der Holland-America-Line.
Das architektonischen Highlight ist die Erasmusbrücke.
Das Durcheinander aus Alt und Neu nimmt seinen Lauf, sehr gut wahrnehmbar im "Veerhaven" (Fährhafen, auch wenn da - soviel ich weiß - keine Fähre fährt).
Wir überqueren die Erasmusbrücke. Einmal nach oben gucken ist keine schlechte Idee.
Vor dem Bau der Erasmusbrücke war die Willemsbrücke die einzige Straßenverbindung über die Maas. Die rote Brücke im Hintergrund hat trotzdem noch nicht ihre Daseinsberechtigung verloren.
Wir schauen über die Maas zum Stadtviertel Noordereiland.
Über die Willemsbrücke kehren wir wieder zurück in den Stadtkern, der uns am Alten Hafen empfängt.
Bei schönem Wetter ist kein Platz in den Cafés zu bekommen.
Dominant breiten sich die sogenannten Kubus-Wohnungen oberhalb des Alten Hafens aus.
Die sechseckigen Wohnungen waren in den 70er und 80er-Jahren das Vorzeigeprojekt moderner Stadtarchitektur. Mehr dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Kubushaus .
Innerhalb des Kubus-Komplexes gibt es einen zentralen, mit Blumenkübeln verzierten Platz.
Leider konnte ich keine der Wohnungen von innen sehen, deshalb ein Versuch, das Wohngefühl abzubilden.
Kleine Läden finden in dem Komplex ihren Platz, wie das sogenannte Schachfiguren-Museum. Die Vielfalt der zu bestaunenden (und zu erwerbenden) Schachfiguren ist überwältigend.
Besonders witzig fand ich das ausgestellte Schachspiel im Stil "Rotterdam", so gewöhnungsbedürftig wie die ganze Stadt selbst.
Nicht weit von den Kubus-Wohnungen entfernt befindet sich die überdimensionierte Markthalle. 2014 erst eröffnet und sehr interessant. https://de.wikipedia.org/wiki/Markthalle_(Rotterdam) . Eigene Fotos von drinnen habe ich leider nicht.
In unmittelbarer Nähe der Markthalle und des Marktes steht die St. Laurenskirche, oder das was - ohne Turm - von ihr übrig ist.
Wir waren wirklich begeistert von unserem Spaziergang durch das unheimlich schräge Rotterdam, alle Vorurteile hatten sich nicht bestätigt. Es war ein toller Tag, nur kommt es immer auf die Erwartungshaltung an.
Datum: 01.05.2016
GPS-Daten des Spaziergangs könnten bei Bedarf mit Fotos in Kleinformat als .kml/.kmz oder ohne Fotos als .gpx zur Verfügung gestellt werden.
Liebe Grüße
Helga