Rumänienreise!
Melden uns aus unserer Rumänienreise zurück.
Hatten 2 herrliche Wochen, bei schönem Wetter. Leider war die Zeit zu kurz um auch das Donaudelta und das Schwarze Meer zu besuchen, da wir zur Erstkommunion unseres Enkelkindes wieder zu Hause sein wollten.
Aber, das ist eh ein füllendes Programm für unsere nächste Reise nach Rumänien.
Hier eine kurze Schilderung unserer Reise:
Wir fuhren über Ungarn, wo wir in Schachendorf nach Ungarn einreisten und weiter über Szombathely – Veszprém – Balaton. In Székesfehérvár fuhren wir auf die Autobahn Richtung Budapest. Leider hat Budapest keine Umfahrung und so mussten wir durch die Stadt fahren, wo wir für die Durchfahrt über eine Stunde benötigten. Weiter ging es über die Autobahn M 3 Richtung Osten nach Debrecen. Hier überquerten wir bei Nyírábrany-Valea Lui Mihai die Grenze nach Rumänien.
Von hier fuhren wir durch Satu Mare nach Baia Mare.
Ich glaube in Maramures ist die Zeit stehen geblieben.
Überall auf den Straßen Kühe- Ochsen- und Pferdefuhrwerke.
Am Rande der Straßen grasen die Pferde und Kühe, stehen auf den Straßen, kommen zu den Autos und schauen beim Fenster rein. Ich glaube die werden teilweise von Autofahrern gefüttert. Wehe du hast das Fenster geschlossen, dann fahren sie dir mit der Zunge über die Seitenscheibe, dass das ganze Fenster verschmiert ist.
Hier im Gebiet von Maramures, welches an die Ukraine grenzt, sind fast in jedem Dorf herrliche alte Holzkirchen von unendlicher Schönheit.
Jene Dörfer die keine alten Kirchen hatten, bekamen neue Holzkirchen.
Die schönsten sind in , Sisesti, Danesti, Surdesti, Budesti, Poienile Izei, Botiza, Ieud wovon manche auch Klöster beherbergen. Die gewaltigste ist die Klosteranlage von Bãrsana, die so gewaltig ist, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Alles ist aus Holz erbaut.
Leider bin ich hier über eine Mauer gefallen und bin mit der Stirn und der rechten Hand auf dem Asphalt aufgeschlagen, dass ich ganz schöne Wunden hatte und leicht benommen war. Überall jede Menge hübscher Nonnen und keine in der Nähe, die erste Hilfe geleistet hätte(weine).
So mußte ich wieder selbst aufstehen und meine Sachen zusammensuchen.
Manche dieser Kirchen sind leider nur über abenteuerliche Wege ereichbar.
Hier wollten wir auch eine Familie besuchen, welche wir bei unserem letzten Aufenthalt besucht hatten. Leider war nur die Tochter da und erzählte uns, dass beide Eltern gestorben seien. Sie wollte unbedingt, dass wir ein paar Tage bleiben, sie lebe alleine und wir könnten ja im Bett der verstorbenen Eltern schlafen. Sie konnte nicht begreifen, dass wir nicht hier schlafen wollten. Es stimmte uns eigentlich traurig, dass die beiden gestorben waren. Wir hatten sie noch in so guter Erinnerung.
In Bãrsana besuchten wir auch eine Bergkirche, in der anderen Richtung ein Bergkloster und wir trafen auch zwei Hirten mit hunderten Schafen und Ziegen. Wir wurden sofort auf eine Milch eingeladen und bekamen auch frischen Lammkäse mit Weißbrot und Salz.
Hier rutschten wir mit dem Auto vom Weg in die Wiese und konnten nicht mehr weiter. War aber kein Problem, nach einer halben Stunde kam ein Pferdefuhrwerk vorbei, welches uns kurzerhand mit einem Strick anhängte und wieder auf dem Weg zog.
Über Sighetu Marmatiei fuhren wir nach Sãpânta (Friedhof der föhlichen Leute).( Siehe Bericht )
Hier wird eine neue Klosteranlage gebaut mit einer Holzkirche von unvorstellbaren Ausmaß .
Weiter ging es Richtung Osten nach Borsa, durch den Parcul National Park über den Rislop Pass (Höhe 1416 Meter). Hier hatte ich den ersten Reifenschaden. Auch handelten wir uns hier drei Steinschläge in der Windschutzscheibe ein, zwei große und einen kleineren,
Die Straßen sind hier über hunderte Kilometer Betonstraßen, wobei die einzelnen Platten Unebenheiten bis zu fünf Zentimeter aufweisen. Glaube die Straße wurde in den 40iger Jahren von den Deutschen gebaut, als sie Richtung Osten unterwegs waren und seither wurde nichts gerichtet.
Unser weiteres Ziel war das Moldaugebiet. Die Moldauklöster sind eine Gruppe von rumänisch-orthodoxen Klöstern in der südlichen Bukovina. Sie wurden im 15.und 16. Jahrhundert erbaut. Überlieferungen zufolge versprach Stefan der Große für jeden Sieg auf dem Schlachtfeld die Errichtung einer Kirche oder eines Klosters. Seine Erfolge über Ungarn, Polen und Türken führten zur Stiftung von insgesamt über 40 Gotteshäusern und Klöstern . Wir besuchten die Moldauklöster Moldoviþa, Sucevita, Punta, Arbore, Humor, Vornet, Humorului und Mitocu Dragomirnei.
Von hier fuhren wir Richtung Süden in das Gebiet von Neamt, wo sich wieder ein orthodoxes Kloster neben dem anderen sich befindet. Wieder eines größer als das andere. In jedem Kloster gibt es unzählige Mönche und Nonnen, was wir uns gar nicht vorstellen können.
Hier besuchten wir die Klöster Agapia (größtes Kloster Europas), Neamt, Secu, Sihãstria, Sichitul Sihei, Vãratec und Bistrita.
Diese Klöster sind von ungeheuerlichen Prunk und Reichtum, eigentlich für uns unvoerstellbarer Prunk.
überall befinden, sich große Tafeln mit der Aufschrift „mit Unterstützung der EU”. (lache)
In diesem Gebiet sind auch noch überall die Schäden der Überschwemmungen der vorigen Jahre sichtbar. Die Überschwemmungen müssen ungeheure Ausmaße erreicht haben.
Hier war leider die Straße so einen halben Meter abgesessen, was ich natürlich übersah und derart unsanft aufsetzte, dass mir das Frontplastik unter der Stossstange total verbogen wurde und frei herunterhing.
Aber für was hat man jede Menge Draht mit, und so ging es nach einem kurzen Aufenthalt wieder weiter. Leider nicht allzu lange, denn schon wieder spürte ich, dass ich jetzt am rechten Vorderrad keine Luft hatte. Zum Glück hatte ich vorher, vor etlichen hundert Kilometern, eine Werkstätte gefunden, in der mir der Reifen repariert worden war. Eine solche Werkstätte muss man gesehen haben.
Weiter ging es über das Nationalparkgebiet Bicaz.
Von hier fuhren wir Richtung Westen ins Gebirge mit tiefen Schluchten zum berühmten Lacu Rosu (roten See) und weiter über den Pângãrapi Pass ins Gebiet von Siebenbürgen.
Unser erster Besuch galt der alten deutschen Stadt Schäßburg (Sighisoara), wo wir uns lange mit einer Apothekerin unterhielten, deren Vorfahren auch deutscher Abstammung waren.
In diesem Gebiet befinden sich die herrlichsten Kirchenburgen, wovon wir die Kirchenburgen Biertan (wohl eine der eindruckvollsten) besuchten. Der Fremdenführer war deutscher Abstammung und freute sich über das Interesse unserseits am Leben der Volksdeutschen. Weiter gings nach Agarbiciu (Abregen), Brateiu, Axente Sever (Frauendorf), Dumbraveni, Seica Mare und Valea Viilor (Wurmloch). Hier erzählte uns eine ältere sachsendeutsche Frau, dass außer ihr noch 6 deutschstämmige Personen im Dorf seien. Wir unterhielten uns lange Zeit mit ihr, und sie erzählte uns über das Leben in Rumänien nach dem Krieg, über Vertreibungen, Ansiedlungen von anderen Personen in die deutschen Häuser und das Zusammenleben mit Rumänen und Zigeunern.
Sehr sehenswert ist auch die Bauernburg von Miercurea Sibiului (Reussmarkt). Hier führte uns ein 11 jähriges Mädchen, welches perfekt Deutsch sprach, durch die Burg und zeigte uns alles. Wir kletterten sogar über abenteuerliche Leitern bis zur Spitze des Turmes. Dabei erzählte sie uns immer wieder voller Stolz, sie habe eine Einladung nach Österreich und dürfe dort 4 Wochen bleiben.
Natürlich besuchten wir auch die europäische Kulturhauptstadt 2007, Sibiu (Hermannstadt)
Da uns jetzt leider schon die Zeit davonlief, fuhren wir Richtung Westen über Sebes - Alba Iula – Deva – Lipova – Arad zur rumänisch-ungarischen Grenze bei Nãdlac.
Dieses Gebiet im Westen Rumäniens hat auch gute Durchzugsstraßen, aber auch sehr viele Lastzüge, die wie die Feuerwehr fahren.
Mir persönlich gefällt der Westen Rumäniens nicht so gut, da es durchwegs schon Ebene ist und es für mich wenig Interesanntes zu sehen gibt (ist aber nur meine private Ansicht). Andere mögen auch dieses Gebiet herrlich finden.
In Ungarn besichtigten wir noch die schöne Stadt Szeged und dann ging es über die Autobahn M 5 Richtung Budapest und wieder die gleiche Strecke nach Österreich.
Insgesamt waren wir 4800 Kilometer unterwegs.
Wir hatten kein einziges Mal ein unangenehmes Zusammentreffen mit anderen Personen und auch nie ein ungutes Gefühl während unserer ganzen Reise.
Von den herrlichen Klöstern und Kirchenburgen werde ich einzelne Berichte einstellen.
Liebe Grüße
Josef