Eine Frühlingsreise - Teil 1: Bad Ems an der Lahn

  • Nachdem wir in den vergangenen Jahren unsere Frühjahrstouren an den deutschen und dänischen Küsten verbracht hatten, führte unser Weg dieses Jahr nach Süddeutschland. Ob uns auch hier das Wetter hold war?


    Jürgen hatte uns vor drei Jahren schon mit einem Spaziergang durch den Kurort an der Lahn, Bad Ems vorgestellt und auf den Erzbergbau im 19./20. Jahrhundert hingewiesen. Nur wenige Gehminuten von unserem Wohnmobilstellplatz "Kutscher`s Marina" entfernt, zeugt die denkmalgeschützte Backsteinhalle von dieser Zeit. Die ehemalige Elektrizitätszentrale des Emser Blei- und Silberwerks beherbergt heute ROSSMANN und LIDL. Leider war im Inneren der Halle nichts mehr von der ursprünglichen Gebäudestruktur zu erkennen.




    Insbesondere die Flusssauna der Emser Therme hatte uns in das Kaiserbad, einen der berühmtesten Badeorte Deutschlands im 17./18. Jahrhundert geführt.




    Allerdings sahen die Besucher dort nicht so fröhlich drein.




    Also zog es mich (oder zog Bergziege mich) am nächsten Morgen bei anfänglichem Sonnenschein auf den Berg zu einer Wanderung.
    Von der Bildmitte aus nach links sieht man die Insel Silberau. Dort befanden sich die Aufbereitungsanlagen und Halden des Emser Blei- und Silberwerks. Über 1.600 Menschen arbeiteten gegen Ende des 19. Jahrhunderts hier in den Gruben, der Aufbereitung und auf der Hütte.





    Auf manchen Wegen könnte man vielleicht besser schwimmen als wandern.




    Sehnsüchtig blickte ich ins Tal.




    Immer weiter schön bergauf, …




    … zur gegenüber liegende Bismarkhöhe wäre es mit der Kurwaldbahn einfacher gewesen.




    Von der Henriettensäule aus (Namensgeberin war die Erzherzogin Henriette von Österreich) hat man einen schönen Ausblick auf das Kurviertel. Im Vordergrund sieht man den Quellenturm als Reservoir für das Thermalwasser. Dahinter das Kurhaus, um 1715 als privates Badeschlösschen einer Fürstin aus dem Hause Nassau-Oranien genau an der Stelle errichtet, wo auch schon im Mittelalter die Heilquellen genutzt wurden. 1912/13 wurde die Schlossanlage restauriert und neubarock erweitert und aus dem fürstlichen Badeschloss wurde durch den späteren Kaiser Wilhelm sogar ein königlich-kaiserliches Feriendomizil. Dieser und auch russische Zaren waren oftmalige Gäste dieses kleinen Badeortes. Links daran anschließend die vom königlich bayrischen Civilbauinspektor Johann Gottfried Gutensohn entworfenen und in den Jahren 1836 - 1839 erbauten Kollonaden und der Kursaal.




    Schon fast wieder im Tal fanden wir das Künstlerhaus Schloss Balmoral, eine Mischung aus Villa und weißer Ritterburg. Es wurde 1868 als Landhaus eines russischen „Gutsbesitzers“ errichtet. Später als Hotel genutzt, gingen hier schon Künstler und Musiker ein und aus. Richard Wagner soll hier seine Oper „Parzifal“ vollendet haben. Heute wird es vom Land für Stipendiaten der bildenden Kunst als Wohn- und Arbeitsstätte genutzt.




    Hier passen wir eher hin, in das Wirtschafts- und Nebengebäudes eines ehemaligen Hotels. ;) Daran hat der Zahn der Zeit in den vergangenen 162 Jahren doch erheblich genagt.




    Das 40 Jahre jüngere, neubarocke ehemalige Hotel Guttenberg schaut da etwas schmucker aus.




    Für uns ging es wieder hinauf, jetz auf den „Auf´m Klopp“ (hat nichts mit dem gleichnamigen Trainer zu tun).


    Unterwegs die „Heinzelmannshöhlen“




    Jetzt könnte ich etwas von Karstphänomenen und der Eiszeit schreiben, ich finde aber die Legende um diese Höhlen viel schöner:




    Na, hörst du sie?




    Irmgards Kapuze hatte einen Grund. Der Blick von der Anhöhe aus ins Tal zeugt von dem Nieselregen.




    Also weiter hinauf, dort fällt Schnee, der liegt uns mehr. ;)




    Wir könnten ja mit der Standseilbahn unseren Weg zurück abkürzen!?! Wer Irmgard kennt, kann das Fragezeichen löschen.




    Wir hätten ja sonst auch die Ausblicke auf das Kurviertel …




    … und die russisch-orthodoxe Kirche St. Alexandra versäumt. Für die zahlreichen russischen Gäste entstand der typische Kreuzkuppelbau um das Jahr 1875 als Badekirche.




    Die Natur zeigte uns noch eine schöne Baumwurzel, …




    … bevor uns Kälte (3 °C) und Nässe zum Jagertee zurück ins Wohnmobil trieben.




    Dort angekommen hatten wir für die nächsten Tage ein nächstes Ziel ins Auge gefasst. Da sollte für uns dann auch die Sonne scheinen. Aber davon in einem weiteren Bericht.


    Herzliche Grüße,
    Irmgard und Klaus

  • Hallo Klaus


    Eine Reisebeschreibung, die mir sehr nützlich ist, bleibe ich doch heuer eher in Deutschland!
    Und ja, es lohnt sich auch wirklich hierzubleiben, danke für den schön gemachten Tipp!


    Viele Grüsse
    Viktor

  • :wink:


    Sehr interessant beschrieben, Eure Frühjahrswanderung im Nieselregen.
    Sehr schöne Fotos. :up:


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Draußen scheint die Sonne, es ist trocken, es ist warm*...und ich kann Deinen Bericht richtig genießen. :wink:
    Obwohl ich es Euch andere gewünscht hätte: Deine Bilder und Deine Kommentare haben etwas für sich , was bei schönem Sommerwetter ( und dicht belaubtem Wald) nicht so eindrucksvoll gewesen wäre.


    Mir gefällt's!!
    s.* :wink:


    Danke


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Hier in Bad Ems an der Lahn würden wir uns auch wohl fühlen.
    Danke für den super Bericht.


    Ja, aber das Wetter sollte schon ein bissel schöner sein! ;)


    Aber Klaus hat sich wacker gehalten! :D

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Lieber Klaus,


    Hoffnung kommt auf. Hast jetzt deinen Stick wieder gefunden?


    Dieser Bericht hat es nämlich in sich. In bester, inhaltlich fundierter Reisebericht Manier, machst du aus einem "greilichen" Schlechtwettertag ein Wander- und Besichtigungs Erlebnis erster Güte.


    Ganz ehrlich, da hätte ich wohl noch ein bisschen zugewartet.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Leider ist mein Datenstick nicht wieder aufgetaucht .....


    Der findet sich wieder, lach, hatte im Januar verzweifelt meine Eisspikes für die Schuhe gesucht, kaufte gleich ein paar Neue und jetzt beim Frühjahrsputz tauchten sie wieder auf. Das Haus, der Wohnwagen , der Koffer verlieren nichts.......


    Lieben Gruß
    Helmut

  • hallo Klaus,


    vielen Dank für deinen Bericht des liebenswerten Städtchens Bad Ems. Ich glaube, ich hätte meine Gattin bei dem Wetter erst gar nicht aus dem Auto bekommen. Ich habe unsere beiden Berichte verlinkt.


    Beim Lesen deines Berichts fällt mir ein, daß ich ja auch noch weiteres Bilder der Lahn habe, die für Berichte ausreichend wären. Auch den Eisenerz-Bergbau in früheren Jahren habe ich in einem Schaubergwerk kennenlernen dürfen. Nur wann soll ich das alles machen...


    grüsse von


    jürgen, dem "Heinzelmännchen" :c8l:

  • So, wie man es von euch kennt: Kein Wetter kann die Lust am Wandern und Fotografieren verderben und die Qualität der Berichte leidet in keinster weise.
    Schön, dass du dir die Arbeit des Schreibens 2 Mal gemacht hast.
    Wir machen momentan einen Stopp in Innsbruck auf den Weg zur Apfelblüte.

  • Wolltest du nicht mal ins Alte Land, Bernd? Ich meine, das in Erinnerung zu haben.


    Viel Freude und gutes Wetter in Südtirol wünscht
    Klaus

  • Super, da bin ich jetzt aber gespannt, lieber Bernd,


    was du alles erleben kannst im schönen Südtirol. So richtig hat ja die Apfel Blüte noch nicht angefangen. Wie geht es mit der Grenze , lange Wartezeiten , alles angespannt?


    https://www.schenna.com/inform…/webcams/webcams-schenna/


    Welche Ecken besuchst du denn? Vorschläge hier im Forum hast du ja genügend, lach.


    Viel Erholung und Spaß wünscht dir
    Helmut

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