Schifffahrt in die Calanques ( Provence)

  • Zitat

    Eine Calanque (korsisch: Calanca, pl. calanche) ist ein enger, steilwandiger Küsteneinschnitt im Kalkgestein des Mittelmeeres. Eine solche Bucht hat einen fjordartigen Charakter.


    Ziatat aus Wikipedia


    Eine der schönsten Steilküsten mit solchen Buchten befindet sich in der Provence zwischen La Ciotat und Marseile.
    httpss://www.google.de/maps/pl…9e58261:0x53dbba6e3192332


    Auf einer Küstenlänge von ca 20 km wurde im Lauf von Jahrtausenden von Wasser und Wind eine Landschaft geschaffen, die ihres gleichen sucht.



    Nachdem wir bei unserem Urlaub in der Provence einen Ausflug zu den Calanques gemacht hatten und sie von oben gesehen haben, entstand der Wunsch, diese Küste auch vom Meer her zu betrachten.


    Bericht über der ersten Ausflug hier


    Es ist etwas stressig, in den Hafenstädtchen an der Mittelmeerküste einen Parkplatz im Zentrum zu finden.


    Wir wohnten nur unweit von La Citotat und fuhren daher lieber mit dem Bus bis zum Hafen , dort wo die Ausflugsboote zu den Calanques starten.


    Die Auswahl der Boote ist groß , man kann eine kurze oder längere Fahrt buchen.


    Das Wetter war sehr schön, das Meer ruhig und so entschieden wir uns für die längere Fahrt mit einem der kleineren Schiffe bis kurz vor Marseille.


    Blick auf La Ciotat



    La Ciotat besitzt eine Werft- dort werden Yachten vor allem aus Monaco gewartet und repariert.




    Markantes Kennzeichen für den Beginn des Naturschutzgebietes "Calanques" ist der Adlerschnabel (Bec de l'aigle), eine der ungewöhnlichen Felsformationen , die die Natur geformt und denen die Menschen phantasievolle Namen gegeben haben.




    Die Calanque de Figuerolles - eine versteckte, schöne Badebucht , die man von La Ciotat aus mit dem Auto und zu Fuß erreichen kann.



    Die enge Einfahrt in die Bucht wird "bewacht" von le chien , dem Hund




    Diese Teile der Steilküste, die "Falaises de Soubeyrannes" beeindrucken durch die vielen, Jahrmillionen alten Gesteinsschichten, von Wind und Wasser zu erstaunlichen Oberflächen geformt .






    In 328m Höhe der Leuchttum der Marine , la semaphore de la Marine Nationale



    Kurz vor der Bucht von Cassis: Cap Canaille, 362m hoch
    Dort oben an der Kante waren wir wenige Tage zuvor gestanden.



    Nach Cassis ändert sich das Gestein der Steilküste.


    Waren es ist bisher Schichten aus Konglomerat, Kalk, Sand u.a. gewesen, sind es in diesem Teil stark zerklüftete, wasserarme Kalkfelsen.


    Dieser Teil steht unter besonderem Schutz und ist einer der wenigen besonders geschützten Nationalparks in Frankreich.


    Tief hinten in den Calanques befinden sich oft geschützte Ankerplätze


    Port Miou



    Es ist erstaunlich , wie sich Kiefern in diesen Felsspalten halten können.



    Port Pin




    Je weiter wir nach Westen fuhren , desto schroffer wurden die Felswände.


    Die Wände sind u.a. beliebte Kletterwände .
    Die meisten haben besondere Namen.


    L'Esseidon ( was es heißt, weiß ich nicht)



    L'Oeil de Verre ( Das Glasauge)



    Le Devenson, manche nennen diese Felsformation auch "die Kathedrale")



    Eine weiterer , recht schwieriger Kletterfelsen



    Calanque d'en Vau



    Es gibt keine Zufahrtsstraße zu dieser Bucht, vielleicht ein steiler Steig - aber von Marseille aus wird sie bei ruhigem Wetter gern von Kajakfahrern besucht.


    In dieser Bucht liegt die Henry-Cosquer-Höhle, in der man – 30 Meter unter dem Wasserspiegel – Höhlenmalereien findet, die aus der Zeit zwischen 27.000 und 19.000 v. Chr. stammen und Bisons, Pferde, Steinböcke, aber auch Meerestiere wie Robben und Alken darstellen.
    Für einen Tauchbesuch braucht man eine besondere Genehmigung.




    Einfahrt in die Calanque Morgiou . Diese Bucht ist von Marseille aus auf einer Straße erreichbar.
    Im Gegensatz zu vielen anderen Buchten gibt es hier Ferienhäuser und ein Restaurant.



    Das war nach fast 2 Stunden das Ende unseres Ausflugs.


    Es ging zügig zurück.


    Während wir auf der Hinfahrt immer dicht an den Felsen entlang und in jede Bucht hineingefahren waren, war die Rückfahrt mit größerem Abstand zur Küste .


    Es ergaben sich nochmals eindrucksvolle Ausblicke.


    2x 420 PS mit voller Kraft zurück .



    Inzwischen waren Wolken aufgezogen , das Meer war etwas unruhiger geworden .




    Nach ca 15 Minuten Rückfahrt bogen wir wieder in den Hafen von La Ciotat ein.



    Natürlich bummelten wir noch etwas durch die Stadt, bevor wir wieder zum Bus gingen.



    Mittagszeit - fast alle Läden ( außer diesem Obst - und Gemüseladen) waren ( wie fast überall in Südfrankreich) bis 16 Uhr geschlossen.



    So blieb uns nichts übrig, als uns in einem hübschen Restaurant bei der Kirche Notre-Dame-du-Port ein "menu du jour" , ein Tagesmenu , servieren zu lassen. Keine schlechte Entscheidung .




    Nach einem Cafe ( wenn man in Frankreich Cafe bestellt ist es immer ein kleiner Espresso) Rückweg zum Hafen, zur Bushaltestelle





    Das Rathaus der alten Seefahrerstadt Ciotat . Dort war unsere Bushaltestelle.



    Gruß,
    Elke

  • Eine der schönsten Steilküsten mit solchen Buchten befindet sich in der Provence zwischen La Ciotat und Marseille.
    Auf einer Küstenlänge von ca 20 km wurde im Lauf von Jahrtausenden von Wasser und Wind eine Landschaft geschaffen, die ihres gleichen sucht.


    Dem kann ich nach dem Betrachten Deiner fantastischen Bilder nur begeistert zustimmen, Elke!


    La Ciotat besitzt eine Werft- dort werden Yachten vor allem aus Monaco gewartet und repariert.


    Da kann ich nur staunen!




    Da liegen etliche Millionen am Pier! Mein Paddelboot warte ich lieber selber. :wink:



    In dieser Bucht liegt die Henry-Cosquer-Höhle, in der man – 30 Meter unter dem Wasserspiegel – Höhlenmalereien findet, die aus der Zeit zwischen 27.000 und 19.000 v. Chr. stammen und Bisons, Pferde, Steinböcke, aber auch Meerestiere wie Robben und Alken darstellen.
    Für einen Tauchbesuch braucht man eine besondere Genehmigung.


    Du hattest leider keine, nehme ich mal an. Sonst hättest Du Dir das nicht entgehen lassen, oder?



    Nach einem Cafe ( wenn man in Frankreich Cafe bestellt ist es immer ein kleiner Espresso) Rückweg zum Hafen, zur Bushaltestelle.


    Das kenne ich, und vermutlich auch Du, aus Ungarn nicht anders.


    Eine herrliche Spazierfahrt habt Ihr da gemacht! Da wäre ich gerne dabei gewesen.
    Vielen Dank dafür!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Zitat

    Sonst hättest Du Dir das nicht entgehen lassen, oder?


    Waldi - selbst mit Genehmigung wäre es nicht möglich gewesen. Ich kann zwar ein bisschen schnorcheln, aber 30 Meter mit Flasche tauchen, das habe ich (leider) nie gelernt.


    Was ich mir aber überlegte: Lag die Höhle vor 22 000 Jahren über Wasser?
    Klimawandel? Veränderung des Meeresspiegels?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • :wink:


    Eine tolle Bootsfahrt - die hätte mir auch gefallen. :up:


    Ob ich da noch mal hinkomme? ;)


    Ein Individual-Urlaub wäre möglich. Ich habe mal nachgesehen, wie es gehen könnte:
    eine Zugfahrt nach Barcelona, mit etwas Sightseeing + Übernachtung, dann ein Flug nach Marseille, um dort einige Tage im Hotel zu wohnen.
    Vom Marseiller Hafen werden Bootstouren zu den Calanques angeboten (auch die längere Variante).
    Dann könnte man noch mit dem öffentlichen Verkehrsmittel einen Tag nach Aix-en-Provence (eine der schönsten Städte Frankreichs) fahren, um sich dort umzuschauen.
    Ein weiteres schönes Ausflugsziel wäre noch Avignon. Das könnte man auch von Marseille aus mit dem Zug erreichen.
    Zum Schluss der Flug von Marseille zurück (entweder über Madrid oder Barcelona).


    Nun müßte ich nur noch meinen Mann überzeugen. Das wäre dann leider die Herkulesaufgabe. :sad:



    DANKE für diesen schönen Bericht. :wink: Die Provence wäre schon noch ein Wunschziel.


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Liebe Elke,


    die zerklüftete Steilküste, die Du vorstellst ist überwältigend. Erst wenn man die „kleinen“ Boote davor sieht, kann man als nicht dabei gewesener Betrachter die gigantische Dimension ermessen. - Solche Anblicke brennen sich bestimmt ins Gedächtnis.


    Was mich interessieren würde, bekommt man Erklärungen auf dem Ausflugsschiff?


    Was ich mir aber überlegte: Lag die Höhle vor 22 000 Jahren über Wasser?
    Klimawandel? Veränderung des Meeresspiegels?


    Wikipedia schreibt: "Der Eingang der Höhle lag gegen Ende der Würm-Eiszeit, also zur Zeit der Nutzung, etwa 80 m über dem Wasserspiegel und etwa 11 km von der Küste entfernt. Dies änderte sich, als der Meeresspiegel durch das Abtauen der Polkappen stark anstieg."


    Danke für die herrlichen Bilder und die eindrucksvollen Erläuterungen.


    Ein tolles Foto von Dir, das es mir angetan hat und ich genauer betrachten musste. Aufgrund der Anordnung der Fensterläden und Fallrohre, kann man erahnen wie schmal die Häuser sind, die dicht an dicht beieinander stehen.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • hallo Elke,


    sapperlot ist die Landschaft da toll!



    Ich dachte bisher immer, die ganze südfranzösische Küste sei scheusslich zugebaut. Anscheinend ist dies doch nicht der Fall. Selbst meine französischen Bekannten aus Argeles sur Mer rieten mir von einem Besuch der Gegend östlich von Marseille ab, weil hier ein rechter Trubel herrschen soll und die Küste in weiten Abschnitten nicht nur zugebaut, sondern auch häßlich zugebaut sein soll. Scheinbar gibt es doch noch ursprüngliche Natur, noch dazu so grandiose. Danke fürs mitnehmen.


    grüsse


    jürgen

  • Jofina - was Du Dir da ausgedacht hast, finde ich gut! Das ist sicher so machbar - aber vergiss Arles nicht ( mein Favorit unter den Städten der Provence)
    Vielleicht findet Ihr dann auch Gefallen an der wunderschönen, abwechlsungsreichen Landschaft und Kultur der Provence und Ihr bekommt auch Lust auf die hübschen kleinen Orte im bergigen Hinterland ( z. B. im Luberon, ) , die Kloester, Kirchen - ich war jetzt zum 4. Mal in der Provence und jedesmal bin ich aufs Neue faszinert.


    @Gabi - ja die schmalen Gassen haben es mir auch angetan. Manchmal kann man beim Vorbeigehen in die Hauseingänge oder in die Fenster schauen und sieht wie eng ( und dunkel) dort in den alten Häusern alles ist. Anschauen, ja - dort wohnen? Vielleicht ...


    Unser Schiff wurde von einer jungen Kapitänin geführt, die auch erklärte, was man sah. Ein Begleiter übersetzte dann einen Teil auf Deutsch. Aber die Tonqualität des Lautsprechers war so schlecht, dass ich kaum etwas verstand.
    Ich habe dann einfach zu Hause versucht nachzulesen und anhand meiner Fotos nochmals das Gesehene zu rekonstruieren.


    @Jürgen Ja, die Cote d'Azur verbinden die meisten mit zugebauter Küste und mondänen Orten.
    Klar, das gibt es . Aber dort muss man ja nicht hin! Toulon, Hyeres, St Tropez, Nizza, Cannes war nicht weit - aber uns fiel nicht ein, dorthin zu fahren.
    Im Hochsommer ist es sicher auch überall sehr voll. ( In Argeles bestimmt auch - auch dort gibt es im August z.B. keinen Campingplatz ohne vorherige Reservierung)
    Aber wenn man sich vor Ort etwas informiert, dann findet man auch östlich von Marseille hübsche Buchten und Strände.
    Zum ( teilweise anspruchvollen) Wandern ist das Gebiet der Calanques einzigartig.
    Du bist doch fit- plane doch mal: 11 Stunden von Marseille bis Cassis- und dann nochmal einige Stunden weiter bis Bandol und Sanary!
    https://www.marseille-tourisme…-calanques-von-marseille/


    Und wenn Du nur 10 km ins Landesinnere fährst, findest Du ganz zauberhafte kleine Städtchen ( z.B. Ollioules, mit langer Geschichte, mit provencalischem Markt, nur wenigen Touristen, freundlichen Menschen...)
    Vielleicht schaffe ich es , einige davon, die wir besucht haben, mit Bildern vorzustellen.


    Liebe Grüße,
    Elke

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