Und wieder hat es sich an einem Freitag ergeben, dass in unserem Bayern Landl heuer der Sommer
eine Kostprobe abgibt.
Was mich am Donnerstag zu besonderer Betriebsamkeit antrieb.
Es lag nahe, dass ich diesmal ein besonderes Naturparadies, den Samerberg auswählte,
letzterer wurde erstmals vom Abt von Salzburg anno 788 urkundlich erwähnt.
Samerberg als einzelne Ortschaft gibt es nicht, vielmehr ist es eine Gemeinde mit 78 Ortsteilen, und ein zusammenhängendes Naturjuwel mit seltenen Quellmooren, frisch angelegten Streuwiesen , meist sanft ansteigenden Berghängen, aber trotzdem mit herausfordernden Bergstrecken für Moutain Bike Radler.
Also habe ich die Mountainbiketour „ von Altenbeuern auf den Samerberg“ ausgewählt .
A bisserl konfus erschien sie mir am Anfang, aber seht selbst:
Nun, da ich auf meinem Handy eine Map Karte extra für Bayern herunter geladen hatte, war mir nicht bang, zeigt sie mir doch den jeweiligen Standort und die kleinen Feldwege dazu über GPS.
Aber vor Ort gab es überhaupt keine Schwierigkeiten.
Hier nun der Versuch , auf der Karte die Streckenführung zu zeigen: (OpenStreetMap)
Auf dem Abschnitt mit den Pfeilen waren Betonplatten, die die 16% Steigung für größere landwirtschaftliche Fahrzeuge reibungslos ermöglichen.
Bei strahlend blauen Himmel begann um 10 Uhr die Fahrt ab dem Parkplatz am Friedhof Altenbeuern. Leicht wellig bis Holzham,
wo der Weg nach auf die Dandlbergstr. abzweigte:
Für den Naturfreund war dies natürlich ein unglaublicher Genuss ,ein Auftakt nach Maß.
Abseits der großen Verbindungsstrecken , zwischen Bauernhöfen mit Schafen, Marterln fast an jeder Ecke oder vor dem Hintergrund der bay. Voralpen.
Dieser Halt zeigt den angesprochenen Nordwesthang , der sich nun im Wesentlichen innerhalb des Waldes befahren ließ. Die frische Temperatur spürte man nicht wirklich, ging es doch relativ steil bergauf.
Und war froh, nach langer Steigung oben schon mal den ersten Rundblick mit Löwenzahnteppich fotografieren zu können
Nach dem folgendem Stück Asphaltstr. von rd. 40m kam man auf einen Schotterweg , der nach einem Anwesen
sich zu einem Wiesentrail (nur Spuren von Traktoren) entpuppte um dann gleich danach im Wald aufwärts , a bisserl baazig, hinauf zum Schinkensepp , nicht bewirtschaftet, aber mit herrlichem Aussichtsgarten, in Obereck zu führen.
Jetzt kam man auf eine breitere Asphaltstr. , die 500m weiter vorne zur Aussichtskapelle wies.
Hier war angesichts des bekannten Panoramablicks reger Autoverkehr.
Kein Wunder bei dieser besonderen Lage der Kapelle aus dem 19. Jahrhundert unterhalb der Luitpoldeiche.
Rechts vom Marterl sieht man in Bildmitte, also nördlich, einen Streifen vom Simsee.
Mit einem künstlerisch, lieblichen Innenleben und einer Denkschrift
Wandte man sich nun unter der gewaltigen Eiche Richtung Süden, so zeigte sich hier
das Hochriesmassiv im Kontrast zu den gelben Wiesen.
Links der Hochries mit 1569m , der kleine Buckel daneben ist der Karkopf 1496m und abschließend rechts das Feichteck 1514 m.
Südöstlich davon hatte man nun einen herrlichen Kontrast von Apfelblüten und dem Nachbarn des Kranzhorns, die Auffahrt kennt ihr ja, dem Heuberg.
Den Foto habe ich auf einer steinerne Ballustrade eines Villenanwesens geknipst,
die am Eingang mit diesen Blüten aufwarten konnte
Nach diesem Fest für die Sinne und der Augen kehrte ich um, fuhr Richtung Steinkirchen / Roßholzen
nicht ohne auf der Rückseite des Gasthauses Schinkenwirt die Bergstation auf dem Hochries und die Hochrieshütte per Tele in den Focus zu rücken.
Der Wegbeschreibung nach hatte ich nun das Zwischenziel vor mir: das Gipfelkreuz des Samerbergs (815m).
Und wieder führte ein „Wiesentrail“ dahin, steil auch noch
aber ich wurde belohnt:
mit einem Blick auf Steinkirchen mit besonderem Frühlingskleid rund herum. Wer zudem aufmerksam im Hintergrund direkt über der Kirchturmspitze die Bergspitze betrachtet,
wird ein bisschen verwundert sein, aber er ist es , der Wendelstein, halt aus anderer Perspektive
Nach ausgiebigem Rundumblick, das Glück kaum fassend, fuhr ich mit dem Radl hinunter über die Wiese zu dem kleinen Örtchen Steinkirchen, wobei ich das kunstvolle Innenleben der dortigen Kirche nicht verschweigen will.
Die Kirche St. Peter von Steinkirchen wurde erbaut Ende des 15. Jahrhunderts, 1665 durch einen Brand teilweise zerstört, und ist rund 794 Meter hoch gelegen.
Langsam aber sicher galt es Abschied zu nehmen von dem fantastischen Aussichts Hochplateau
und nach der Abzweigung in dem Örtchen Steinkirchen zur Danklbergalm musste ich noch die „ Blüten Chaussee“ abbilden.
Am Ende ging der Weg in Schotter über und es kam eine äußerst eindrucksvolle Linde zum Vorschein.
die mich aber noch anregte, einen Blick zurück zur Stelle zu werfen, wo ich mein „Gipfelphoto“ gemacht habe.
Mitten im Löwenzahn. Man stelle sich einfach diese Situation vor, nach Wanderung oder Radlfahrt hier zur inneren Einkehr eine Pause für einen Rückblick zu halten. Schlicht und einfach magisch.
Jetzt tauchte ich wieder in den südwestlich gelegenen Wald ein und kam nach längerer Fahrt
zur , wie ich meine, verdienten Mittagspause in der Dandlbergalm, wo sich dieser Ausblick auf das Örtchen Nussdorf, mit der Pfarrkirche St. Veit aus dem 13. und 15. Jahrhundert und einer Wallfahrtskirche St. Leonhard von 1444, ergab.
Nach einer bay. Spezialität, einer Milzwurst, ( das ist bei den österreichischen Hütten oft besser für Radler oder Wanderer mit den Kas- oder Pressknödeln, da hier auch gleich eine heiße Flüssigkeit dabei ist), die aber mit erstaunlichem Preis – Leistungsverhältnis
auch noch gut geschmeckt hat, wurde es nach einem Blick auf die Wolkendichte, Zeit zum Finale.
Was ich nicht erwartet habe, war eine relativ ungewöhnliche Abfahrt.
Hier noch traumhaft erhöht an steilen Wiesenhängen mit Bilderbuch Motiven
Ging es vermehrt direkt vorbei, oder mitten durch Einzel Gehöfte.
Nun bin ich zwar ein riesengroßer Tierfreund, aber wer weiß, ob da Kettenhunde nicht besonders
züntig werden, wenn so ein Radler in ihr Revier einfällt.
Und mit Huldigungen der jeweiligen Hofgemeinschaft muss man auch nicht gerade rechnen.
Dieser Kelch ging an mir vorüber, aber die Passagen waren jetzt teilweise mit sehr großem Gefälle
und besonders tiefen Querrillen zum Wasserablauf zwischen den Betonplatten.
Schließlich kam ich doch unversehrt wieder auf dem Rückweg an Holzham vorbei, mit erstaunlicher Erkenntnis, dass hier schon der Eggert , also die erste Mahd, durchgeführt wurde
nicht ohne in Neubeuern einen Besuch des historischen Marktplatzes und der oben liegenden Wolfsschlucht absolviert zu haben.
Hierzu hat aber Elke einen fantastischen Bericht eingestellt:
Neubeuern
Ergänzend kann ich nur bieten: die gesperrte Auffahrt zum Schlossberg mit elitärem Internat
(der Parkplatz war voll mit Hochpreis Autos)
Und dem Besuch der „Wolfsschlucht“,
Mehr dazu hier:
Bei der Rückkehr in Altenbeuren musste ich natürlich noch über dem dortigen Friedhof,
mit alpenländischen Grabschmuck
auch im Kirchenschiff der Kirche St. Rupert oder Dreifaltigkeitskirche
788 urkundlich erwähnt, den Altar abbilden.
Das waren für mich wieder enorme Lebensbereicherungen, die mit dem physikalischen Effekt der Unterstützung noch möglich gemacht werden können.
Wobei auch das Handling gerade bei schwierigen Abfahrten nicht unterschätzt werden darf.
Kurz , es macht unglaublich glücklich.
Lieben Gruß
Helmut