Gardasee: Von San Zeno über Cassone bis Malcesine

  • Da lacht das Urlauberherz, wenn man ausgeschlafen nach dem Aufstehen auf den Balkon tritt und so einen herrlichen Blick über den Südteil und Mittelteil des Gardasees hat.







    Dann eine kleine oder größere Runde im hauseigenen Pool schwimmen.





    Dann sich an den Frühstückstisch setzen und frisch gestärkt sich auf den Weg machen um neues zu entdecken.


    Heute wollten wir von unserem Standort San Zeno di Montagna ein Stück auf den Monte Baldo fahren und dann bei Brenzone wieder ans Seeufer. Doch seht selbst, ob sich dieser Ausflug gelohnt hat…





    Wie in Italien üblich, ist die Beschilderung gerade solch abgelegener Straßen recht mau. Da hilft ein Navi nur teilweise. Nach einigem Suchen haben wir jedenfalls die schmale Teerstraße rauf auf den Berg gefunden. Der Frühling ist hier einige hundert Höhenmeter über dem See noch nicht ganz so weit wie unten.





    Die höchsten Erhebungen des Monte Baldo, der sich östlich des Sees erhebt, ragen bis über 2000 Meter hinaus. So ist es nicht verwunderlich, wenn auf manchem Gipfel Anfang Mai noch Schnee liegt.





    Hier oben gibt es neben Wald und einzelner Almwiesen ein paar Ferienhäuser, die sich jedoch noch alle im „Winterschlaf“ befinden.





    Die Straße ist zwar durchgehend geteert, teilweise jedoch extrem schmal und die Serpentinen sind mit unserem Auto gerade noch ohne zurückzustoßen zu meistern. Bei mancher Steigung ist man froh, wenn man ein paar PS mehr unter der Motorhaube hat.









    Bei der Ortschaft Castello endet die Straße unten am See. In der nördlichen Hälfte erkennen wir die Isola dell Olivo bei Malcesine.





    Hier in Castello halten wir und schauen uns den Ort etwas genauer an. Wir sind fast alleine an diesem Samstag. Wahrscheinlich sind die anderen Touristen in Garda, Bardolino oder Sirmione. Wie schön für uns.













    Wir fahren auf der Uferstraße nur wenige Kilometer nach Norden bis Cassone. Der Ort ist durch seinen Fluß bekannt. Fluß ist eh ein Begriff, der hier vielleicht nicht so ganz passt. Ein Fluß hat doch eigentlich nicht nur eine gewisse Größe, was die Kapazität des Wassers anbelangt, sondern auch eine gewisse Länge. An dieser Länge hapert es beim „Fluß Aril“. Mit seinen 175 Metern gilt er als der kürzeste Fluß der Welt.









    Im Mündungsbereich befindet sich ein kleiner Bootshafen.







    Hier gibt es auch ein Museum (Eintritt frei), welches über das frühere Leben der Menschen am See Auskunft gibt. Auf der Schwarzweiß-Aufnahme kann man sehen, wie der Urlaub in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Malcesine ausgesehen hat. Camping mit Zelt herrschte anscheinend vor.







    Ungefähr der gleiche Blick auf die Burg im Jahr 2013. Zumindest dieser Teil des Sees blieb anscheinend von Hotelburgen verschont.










    Insgesamt haben wir bei unserem Kurzurlaub im Mai festgestellt, daß das Klischee vom überteuerten und unter Touristenmassen leidenden Gardasee so nicht stimmt. Wenn man etwas abseits wohnen möchte, nicht unbedingt in die Hot Spots des Tourismus drängt, die Nebensaison und ein Hotel mit Halbpension (so kann man tagsüber unterwegs sein) wählt und mobil ist, dann hat der See und seine Umgebung durchaus Reize. Für uns steht jedenfalls fest, daß wir wieder kommen werden. Wir haben in diesen vier Tagen gerade mal einen Teil des Ostufers und des Hinterlandes kennengelernt. Da fehlt also noch manches.


    Wer sie noch nicht gesehen hat - hier gibt es noch einen Link zu den beiden anderen Berichten unseres Kurzurlaubs am Gardasee:


    https://www.schoener-reisen.at…stufer&highlight=Gardasee


    https://www.schoener-reisen.at…rdasee&highlight=Gardasee



    Jürgen

  • Die Landschaft und das italienische Lebensgefühl habt ihr genossen, so hast du es mir herübergebracht, Jürgen. Wie gerne... Hör auf, zu spinnen, Klaus!


    @Dieter: Das Coperto gehört zu Italien wie der Gigolo, der defekte Scheibenwischer, Pizza und Pasta, der halb volle Tank, Bunga Bunga und auch Fiat. Ebenso gehört zu Italien das Temperament, "slow food", Warmherzig- und Großzügigkeit, überschäumende Lebensfreude. Italiener sind familiär, unpünktlich und gesellschaftsliebend.


    Eigentlich müsste ich Italiener sein, meint der nicht ganz ernst zu nehmende
    Klaus, der Jürgen für sein Gardasee-Berichte dankt!

  • Nix Fettnäpfchen, Dieter - alles ist gut. Mir fielen gerade nur die ganzen Klischees ein, manches stößt auch mir gewaltig auf. Aber umgekehrt wird das wohl genauso sein, wir sind nämlich deutsch. :)


    Gruß,
    Klaus

  • hallo Elke,


    ja, man kann am Monte Baldo wunderbar wandern. Am einfachsten ist es, wenn man mit der Seilbahn von Malcesine aus auf etwas mehr als 1700 Meter Höhe rauf fährt. Dort oben befindet sich nicht weit entfernt ein Naturpark, wo im Sommer über anscheinend eine wunderschöne Flora zu bewundern sein soll.


    Ich persönlich würde jedoch mit dem Pkw rauf bis zum Refugio Novezzina fahren. Dort ist in 1200 Meter Höhe ein Botanischer Garten (Orto Botanico) angelegt. Da soll man 600 verschiedene Arten von Alpenblumen bewundern können. Bei unserem Besuch im Mai war es dafür jedoch noch zu früh.


    Wenn du wandern und dabei den See von oben bewundern möchtest, mußt du westlich des Hauptkamms bleiben. Hierzu eignet sich die von uns gewählte Straße recht gut. Einzelne Wanderwege sind immer wieder mal angeschrieben. Wie gut die Wegmarkierungen insgesamt angebracht sind, kann ich dir nicht sagen.


    Auch von der Straße von Caprino Veronese aus rauf auf den Berg gibt es viele Wandermöglichkeiten. Von da aus hast du jedoch nur Sicht ins östlich gelegene Etschtal und nicht auf den See. Über die Schwierigkeit der einzelnen Wanderungen kann ich dir nichts sagen.


    Für mich bzw. uns wären der Rocca bei Garda oder der Varone Wasserfall bei Riva oder auch der Monte Brione relativ einfache Wanderziele.


    grüsse


    jürgen

  • Ja, lieber Jürgen,


    nachdem ich jetzt 1 1/2 Wochen aus privaten Gründen verschollen war, kann ich mich wieder unbelastet einer meiner Lieblingsbeschäftigungen widmen, unserem Forum.


    Leicht habt ihr es mir nicht gemacht, muss ich doch so viele schöne und unterhaltsame Berichte nachlesen.


    Der Gardasee:


    Nun wie ihr wisst, war das vor allen Dingen in jungen Jahren schon mal ein Teil des meditteranen Flairs. Da wurden die Augen groß, über das Lebensgefühl der Italiener.
    Über weiteres habe ich mich ja schon mal bei einem deiner herrllichen Bild Berichte ausgelassen.


    Es war auch die Zeit, als ich mit dem ersten VW Käfer die Uferstraßen und anschließend die kleinen verwinkelten Sträßlein hoch hinauf, auch zur Mittelstation der Monte Baldo Seilbahn gefahren bin. Deine herrlichen Bilder rufen das wieder ins Gedächtnis.


    Irgendwie war deshalb auch eine Bergfahrt später ein Deja vue , als ich 1973 zwei Wochen in Vira im Tessin war. Auch dort glichen die kleinen Str hoch hinauf auf den Bergkam des Gamborogno am Lagio Maggiore einer Abenteuer Fahrt.


    Erneut kam ich aus dem Staunen nicht heraus , welche Pflanzenvielfalt in den Gärten der Häuser und später Villen an den Berghängen zum Bewundern war. Teilweise recht exotisch .


    Und beim Schlendern durch die idyllischen Gassen, promenieren an den Ufern des damals riesig wirkenden Gardasees, spürte man praktisch in jeder Pore das lockere Lebensgefühl der Italiener.


    Mit deinen Berichten insgesamt zum Thema Gardasee hast du unwiderrufliche Erinnerungen hervor gerufen.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Ich bin richtig hin und weg von diesem sehr, sehr schönen Bildbericht!


    Ich habe schon etliche Orte und Regionen in Italien besichtigt, aber am Gardasee kannte ich bislang nur Sirmione, Desenzano, Peschiera und Torbole. Da habe ich auf jeden Fall Aufholbedarf! :wink:

  • Da habe ich auf jeden Fall Aufholbedarf! :wink:


    Das ist von Wien aus gar nicht mal so fürchterlich weit! ( Na ja.... vom Allgäu, wo Jürgen daheim ist, ist es näher :wink: )
    Und wenn Du, so wie Jürgen- die Nebensaison wähen kannst, dann wirst Du eine solche Reise sicher genießen.


    Gruß,
    Elke

  • Ja, von Wien aus fährt man mit der Bahn rund acht Stunden nach Trient und ungefähr neun Stunden nach Verona... da müsste ich dann schauen, wie ich mit regionalen Bahnen weiterkomme.


    Leider bin ich keine Autofahrerin, und da muss ich immer auch schauen, welche Verbindung für mich am Sinnvollsten ist.

  • @Viktor

    Zitat

    Rund um den See kannst du dann die regionalen Busse benutzen.


    Eine weitere, sehr entspannende Alternative ist die Fortbewegung per Schiff. In Kombination mit den regionalen Bussen kann man dann sehr gut rumkommen. Ich spreche aus Erfahrung. :wink:


    Hier der aktuelle Fahrplan, leider nur auf italienisch und nur als Winterfahrplan. Im Sommer wird der Fahrplan sicherlich verdichtet werden.
    Für den ersten Eindruck reicht es aber wohl:


    https://www.navlaghi.it/g_down…arda_inverno_battelli.pdf


    Liebe Grüße
    Helga

  • Vielen Dank für die Tipps!


    Leider ist die AirDolomiti-Verbindung zwischen Wien und Verona vor einigen Jahren gelöscht worden und ich müsste mich nach anderen Verbindungen umsehen.


    Die Bahnverbindung sind auch auf der Trenitalia-Homepage leicht ersichtlich, und ich bedanke mich fürs die Infos bezüglich der Schiffverbindungen. Ich werde mich mal zu den Busverbindungen umsehen.

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine interessanten Berichte vom Gardasee, habe alle gelesen.


    Du hast es schon richtig beschrieben, Gardasee ist am schönsten in der Vor- oder Nachsaison und auch nicht unbedingt in
    den Touristikhochburgen Garda, Bardolino, und Lazise empfehlenswert zu übernachten, einen Ausflug schon.


    Wir waren auch schon öfters am Gardasee, das letzte Mal die erste Maiwoche in Porto.


    Waren von dort aus auch in Cassone zu Fuß und auch in diesem Museum und Eintritt immer noch frei.


    Anbei ein so ein ähnliches Foto wie in deinem Bericht.



    CIMG2279.JPG



    Gruß
    Steffi

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