Paris: Entlang der zentralen Achse vom Louvre nach La Défense

  • Im Zentrum von Paris gibt es eine rund 9 Kilometer lange, schnurgerade Linie, an der sich bereits ein großer Teil der Sehenswürdigkeiten befindet, die ein eiliger Paristourist gesehen haben sollte ( oder möchte).


    Sie beginnt beim Louvre , führt über den prächtigen Park der Tuilerien zum Place de la Concorde, weiter über die Avenue des Champs-Élysées zum Place de l'Étoile mit dem Triumphbogen und findet den Abschluss bei La Défense, jenem monumentalen "modernen" Triumphbogen" inmitten einer futuristisch anmutenden Hochhausszenerie.



    Es ist vermessen zu denken, man könne diese 9 km an einem Tag zurücklegen!
    Zu viel kulturell und historisch Bedeutendes liegt an dieser Strecke.


    Die Bilder dieses Berichtes entstanden an verschiedenen Tagen innerhalb der Woche unseres Parisaufenthaltes.


    Wir beginnen beim Louvre, dem ehemaligen Schloss der französischen Könige , bevor Ludwig XIV nach Versailles umzog.


    Blick auf das dreiflügelige Schloss und den Triumphbogen, den sich Napoleon errichten ließ.




    Heute befindet sich im Louvre das wohl größte Kunstmuseum der Welt mit über 35 000 Ausstellungstücken.
    Ich habe gelesen, dass man ca 3 Monate ( Tag und Nacht , ohne Pause) bräuchte, um alles zu sehen- vorausgesetzt, man bleibt an jedem Kunstwerk nur 3 sec stehen.


    Die Hauptattraktion ist natürlich die Mona Lisa von Leonardo da Vinci.


    Vermutlich ihr zuliebe stellen sich viele Touristen bis zu 3 Stunden am Museum an.
    Es gibt Tage ( vor allem an Sonn- und Feiertagen) , da sind es bis zu 30 000 Besucher.



    Der Eingang ist im Untergeschoss.


    François Mitterrand hat diesen Bereich umbauen lassen - gegen den Widerstand vieler Pariser, die meinten, es sei unwürdig, den Louvre "vom Keller aus" betreten zu müssen.


    Inzwischen ist dieser Eingangsbereich vom "Caroussel du Louvre" aus selbst zur Attraktion geworden.
    Wir haben den Platz abends, nach Schließung des Museums besucht.






    Im Foyer des Untergschosses steht die attraktive gläserne Pyramide, die auf der Spitze steht - eine Idee des amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei.





    Rund herum edle, teure Boutiquen




    Der Apple Store war besonders gut besucht



    La maison du chocolat - alles ausgesuchte Schokoladeprodukte




    Auf dem Platz vor dem Louvre steht die große Glaspyramide - eindrucksvoll besonders am Abend




    Am Tag herrschen hier Gedränge und laute Hektik.


    Vom Louvre führt im Park " Les Tuileries" eine Allee zum "Place de la Concorde"




    Die Tuilerien bieten Erholung und Gelegenheit zum Verschnaufen.





    Nahe bei der Orangerie steht die Skulptur "Der Kuss" von Auguste Rodin



    Am Eingang zum Park



    Am riesigen Place de La Concorde tost der Verkehr rund um den in der Mitte stehenden 3300 Jahre alten Obelisken aus dem Ramsestempel von Luxor.




    Der Obelisk ist ein Geschenk des ägyptischen Vizelkönig und wurde 1833 auf den Platz gestellt.




    Bevor dieser Obelisk stand, war es für den jeweiligen Herrscher ein Muss , sein eigenes Denkmal auf diesen geschichtsträchtigen Platz zu setzen und das des Vorgängers entfernen zu lassen.


    Und geschichtsträchtig ist der Platz : hier stand in der Französischen Revolution die Guillotine. 1343 Menschen wurden dort geköpft, unter anderem 1789 König Ludwig XVI und seine Frau Marie Antoinette, aber auch Robespierre und Danton.


    Man mag eigentlich gar nicht an dieses Szenen denken, wenn man heute diesen schönen Platz mit seinen zwei verspielten Fischbrunnen sieht.





    Blick zur Madeleine - eine Kirche ohne Fenster



    Wer gut zu Fuß ist, kann den Boulevard Champs-Élysées hinauf zum Place de l'Étoile mit dem Triumphbogen spazieren - eine breite Allee mit Parkanlagen auf beiden Seiten ( auf der rechten Seite versteckt sich hinter alten Bäumen der Élyséepalast, der Amtssitz des Präsidenten der Republik)




    Ein Stück weiter reihen sich ein Edelboutiquen und teure Läden aneinander .

  • Man erreicht den Place de l'Étoile auch mit der Métro.





    Kommt man aus den Métroschächten ans Tageslicht, so steht man direkt vor dem Triumphbogen.


    Der Kreisverkehr rund um den Triumphbobgen verläuft mehrspurig. Wer sich in der Hauptverkehrszeit auf die innere Spur drängen lässt, muss vermutlich mehrere Runden fahren, bevor er den Kreisverkehr wieder verlassen kann.


    Reine Nervensache!



    Wir waren am frühen Abend an einem sonnigen Tag am Triumphbogen und beschlossen, auf die Aussichtsterrasse hochzufahren.
    In Paris kostet fast alles Eintritt - zwischen 8 und 10 Euro..., so auch am Triumphbogen.


    Hochfahren? Hatten wir gedacht- aber der Aufzug funktionierte nicht.


    Über eine endlos erscheinende Wendeltreppe ging es 284 Stufen hinauf bis zur Aussichtsplattform.



    Der Aufstieg hatte sich gelohnt.


    Paris lag im Abendlicht vor uns:
    Blick in die Champs Elysees bis zum Louvre ( in der Ferne)
    Rechts der Tour de Montparnasse, ein 210 m hohes Bürohochhaus.





    Der Eiffelturm



    Blick zum Montmartre mit der Kirche Sacré Coeur



    Blasmusik lockte uns wieder nach unten.


    Unter dem Triumphbogen brennt eine Flamme zu Ehren der unbekannten Soldaten. ( Einer von ihnen - aus dem ersten Weltkrieg- wurde hier beigesetzt.


    Jeden Abend findet hier eine Zeremonie statt, deren Ablauf ich allerdings nicht ganz verstand.






    Was nun folgt, war erst einige Tage später.


    Hier in La Défense steht jener monumentale, 110 m hohe Bogen , "La Grande Arche", der das Ende der Linie vom Louvre bis zum Ende der Avenue des Champs-Élysées markiert und Wahrzeichen eines moderne Hochhausviertels ist.


    Nicht unumstritten - aber ich muss gestehen , das mir diese zeitgemäße Idee eines Architekten auch unter städteplanerischen Gesichtspunkten durchaus gefiel.



    Blick vom Triumphbogen zu La Defense



    Hier ein paar Impressionen










    Wer in Paris unterwegs ist, kann sehr vieles mit den Tickets eines Zehnerblocks erreichen. Sie gelten für Zone 1 und 2.
    La Défense liegt in Zone 3.


    Daran hatte ich nicht gedacht.


    Ich konnte mit dem Ticket bis La Défense fahren - aber als ich wieder zurück wollte, verweigerte mir der Automat an der Sperre den Zugang. Ich probierte mit 4 Tickets, bis ich kapierte, dass ich außerhalb der Zone 1 und 2 war.


    Der Ticketschalter geschlossen - es gab nur noch Automaten, die nur Münzen annahmen.


    Und ich hatte nur einen 50 Euroschein in der Tasche.


    So machte ich mich zu Fuß auf den Weg zurück in die Avenue des Champs-Élysées
    bis zur letzten Station in der Zone 2 (Pont de Neuilly ) und konnte dann mit meinem Ticket wieder zurückfahren.


    Bei der ungewollten Wanderung kam ich durch das am Abend recht leere Viertel von La Défense



    Tipp für Parisreisende: immer genügend Münzen einstecken für Ticketautomaten


    Vom Triumphbogen kann man leicht mit der Métro zum Eiffelturm fahren.


    Das Foto entstand ( wiederum an einem anderen Tag ) auf dem Trocadéroplatz oberhalb des Pariser Wahrzeichens



    Da wir vom Triumphbogen bereits einen wunderbaren Blick über Paris genossen hatten, stellten wir uns nicht in die Warteschlange vor dem Aufstieg und genügten uns mit einem Blick von unten auf den 7 300Tonnen schweren Koloss aus Eisenstangen.




    Kaum vorstellbar, dass es 20 Jahre nach der Weltausstellung von 1889 Pläne gab, den Turm wieder abzureißen.


    Da er aber eine idealer Standort für eine Radioantenne war, ließ man es bleiben und heute ist der Eiffelturm sowohl das Wahrzeichen von Paris als auch Besuchermagnet und "Goldgrube" für die Stadt.


    Es gibt nur wenige Stellen im Zentrum von Paris, wo man den Eiffelturm nicht sieht







    Der Schwerpunkt meines nächsten Berichtes wird auf der Île de la Cité mit der Kathedrale Notre Dame und der Seine liegen.


    Elke

  • Vielen Dank für die wunderbaren Eindrücke von Paris.
    Ich war noch nicht in Paris und weiß auch nicht ob ich mir das mal ansehe. Denn vor so großen Städten habe ich etwas Horror. Aber andererseits - man soll niemals nie sagen.

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • Also eure Kameras sind schon Gold wert, sagenhaft scharfe schöne Bilder, liebe Elke,


    als ob ich wieder in Paris gewesen wäre.


    Als wir vor dem Eiffelturm standen, wollten wir auch keine 2 Stunden anstehen. Und la Defense , welche großartige Erinnerungen werden wieder wach. (an dem Tag war es bei uns sehr trüb, im Gedächtnis habe ich noch die jetzt gezeigten Aufzüge in der Grand Arche, puhh)


    Auch die Achse Louvre, Les Tuileries" , "Place de la Concorde" haben wir mit Begeisterung "abgeklappert".


    Am Louvre sind dir herrliche Nachtaufnahmen gelungen (hattest du ein Stativ dabei?)


    Deine aufwändige Arbeit ist bisher schon ein großartiger Blick auf einen Teil der unendlichen Sehenswürdigkeiten.


    Vielen Dank liebe Elke


    Lieben Gruß


    Helmut

  • Danke für Eure Rückmeldungen!
    @ Helga @Dieter - was ich hier im ersten Teil meines Parisberichtes beschrieben habe, werde ich wohl bei einem ( geplanten) weiteren Besuch der Stadt nicht noch einmal anschauen. Das sind die toutistischen "To Do's", die man halt mal sehen "sollte".


    Wir haben in anderen Stadtvierteln jedoch Ecken, Straßen, Gassen , Märkte, kleine Läden gesehen, die ein ganz anderes Bild der Stadt ergaben und die das wirkliche tägliche Leben abseits der Hochglanzboutiquen in der Stadt spiegelten.


    Dort haben wir uns Zeit genommen zum Bummeln, Kaffeetrinken, Leute beobachten usw... und das war es dann auch , was mich an Paris am meisten faszinierte.
    Davon aber ein ander Mal!


    @Helmut
    Jener abenteuerlich im Freien gebaute Aufzug in La Defense bis hinauf auf die Plattform in 110 m Höhe war außer Betrieb.
    Warum und ob dauerhaft, das weiß ich nicht.
    Man hätte mit einem anderen Aufzug hinauf ins Restaurant fahren können ( gegen Eintrittsgebühr)


    Zu den Nachtaufnahmen: Ich hatte kein Stativ ( das mitzuschleppen wäre mir zu viel gewesen) , habe aber mit erhöhter ISO fotografiert.



    Gruß,
    Elke

  • Da werden Erinnerungen an unseren Parisbesuch wach. Wir hatten 1997 das Pech, dass an dem Wochenende Papst Johannes Paul II. zum Weltjugendtag in Paris weilte. Dementsprechend voll und wuselig war es in der Stadt. Das Schlange-stehen haben wir uns nur vor der Kathedrale Notre-Dame de Paris angetan, aber nach zwei Stunden Wartezeit auch wieder aufgegeben. Aber du wirst uns sicherlich noch die Kathedrale vorstellen.


    Ein Lieblingsbild für mich habe ich auch in deinem Bericht gefunden, habe es - dein Einverständnis voraussetzend - nach Viktors Idee "viergeteilt".




    Bei diesem Bild habe ich auch sofort an "Sakrileg", dem Buch von Dan Brown, gedacht. Der Chefkurator des Louvre wurde ja in diesem Buch unter der auf der Spitze stehenden, gläsernen Pyramide ermordet aufgefunden.


    Danke für deinen tollen Bericht!


    Gruß,
    Klaus

  • Elke, danke für diesen herrlichen Bericht und die wunderschönen Fotos.
    Erna und ich haben die interessanten Bilder lange betrachtet.

  • Großartig, mit welchen Details und tollen Bildern du wieder berichtest, Elke.


    Man erkennt sofort, das ihr euch die Zeit genommen habt um diese Stadt etwas intensiver zu erleben. Bei meinen 4 Besuchen hatte ich immer Koreaner oder Chinesen im Schlepptau und die Wartezeit für den Eiffelturm konnte ich mir leider auch nicht ersparen.


    Wart ihr nicht im Louvre? Wenigstens für 4 Stunden um die Mona Lisa zu sehen und ein oder zwei andere Abteilungen zu durchstreifen. Für mich ist die ägyptische Abteilung ein Erlebnis der besonderen Art. Es ist schon erstaunlich, was man aus diesem Land so mitgenommen hat.


    Noch ein Wort zur Metro: Ich habe am Flughafen immer ein Ticket für 3 Tage gekauft und hatte so alle Freiheiten in der Stadt, um alles zu erreichen.


    Freue mich schon auf weitere Bilder von dir.

  • Eine großartige Stadt, von Dir wieder bestens in Szene gesetzt :) liebe Elke.


    Danke für die Berichterstattung, die mir neue Seiten von Paris zeigt, war ich doch vor ca 30 Jahren das letzte Mal in die Metropole....

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!


  • Wart ihr nicht im Louvre? Wenigstens für 4 Stunden um die Mona Lisa zu sehen und ein oder zwei andere Abteilungen zu durchstreifen.


    Nein - wir mussten schließlich für das nächste Mal auch noch etwas "aufsparen" :wink:
    Ich werde mich mal kundigmachen, ob man für die Museen nicht online "reservieren" kann- mit weniger Wartezeit!
    Musee d'Orsay und Louvre stehen auf meiner Wunschliste. - Aber dann jeweils einen ganzen Tag . ( Anders schaffe ich so etwas nicht )


    Noch ein Wort zur Metro: Ich habe am Flughafen immer ein Ticket für 3 Tage gekauft und hatte so alle Freiheiten in der Stadt, um alles zu erreichen.
    .


    Ja, ich weiß, dass es da verschiedene Optionen gibt.
    Ich hatte mich hier informiert.
    https://de.parisinfo.com/paris…fentliche-verkehrsmittel/


    Aber wir wohnten ja im Zentrum ( Rue d'Honore) und konnten vieles zu Fuß erreichen- und es gab Tage, da sind wir nur 2 Mal mit der Metro gefahren. ( Das mit La Defense war Dummheit von mir - ich hätte mich informieren müssen/können :oops:


    Wir hatten auch Rundfahrten mit den Open Tour Bussen gebucht- für zwei Tage.

    Diese Busse fahren im 20 Min Abstand und man kann an 50 Haltestellen aus- und einsteigen, so wie man möchte.
    Obwohl diese Busse oft im Verkehrsstau steckten , fand ich das für eine Erstbegegnung mit Paris sehr praktisch.


    Das nächste Mal brauche ich das nicht mehr!


    Liebe Grüße,
    Elke


  • Aber wir wohnten ja im Zentrum ( Rue d'Honore) und konnten vieles zu Fuß erreichen- und es gab Tage, da sind wir nur 2 Mal mit der Metro gefahren.


    Es kommt natürlich immer auf die Randbedingungen an. Wenn ich als "Reiseleiter" mit Asiaten im Schlepptau in Paris unterwegs bin, muß man innerhalb kürzester Zeit alles "abhaken" und dann macht man alle Distanzen mit der Metro.


    Noch ein Wort zur Wartezeit am Eiffelturm. Bei Durchsicht meiner Bilder viel mir noch dieses in die Hände:



    Ich muß wohl nicht erwähnen, dass wir genau dort gestanden haben um dieses Bild machen zu können.


    Viele Grüße
    Bernd

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