OLDTIMER > Alte PKW-Modelle unterwegs

  • Man sieht ihn ab und zu noch im Land. Den in Sarajewo produzierten VW Käfer, erkennbar durch das "J" auf der Motorhaube. Den hier habe ich mitten in Pula gesehen.




    Der Zustand des etwa 50 Jahre alten Autos ist augenscheinlich nicht schlecht.




    kein Salz - kein Schnee und folglich auch kein Rost.




    Da kommen wohl bei jedem von uns Älteren Erinnerungen hoch.




    Eigentlich hätte ich gerne wieder einen Käfer...




    Hier Infos zur Geschichte von Volkswagen Jugoslawien.




    Tvornica Automobila Sarajevo – Wikipedia

    de.wikipedia.org


    grüsse


    jürgen

  • Da kommen wohl bei jedem von uns Älteren Erinnerungen hoch.

    Grün wie ein Frosch,

    zuverlässig wie sonst kaum ein Auto,

    .... Ich verstehe nicht, warum ich mich von ihm getrennt habe.

    Die Ansprüche waren es...Minikofferaum unter der Motorhaube, Gepäckträger auf dem Dach.

    Spritverbrauch bei 15l, aber da kostete der Sprit nur 50 oder 60 Pfennige....


    Gruß,

    Elke

  • ... Und die Heizung ging irgendwann immer oder gar nicht. Meistens immer, und da konnte man in den warmen Jahreszeit in der Garnicht-Modus umschalten, indem man die Heizschläuche rauszog und Lappen reinstopfte. Dann durfte es allerdings keine Kälteeinbrüche geben.

    Aber mit Heizung waren die gut wintertauglich, besonders auf der immer schlecht geräumten Transit-Autobahn in der DDR.

    PS.

    Heizschläuche, nicht Herzschwäche !

    Blöde Autokorrektur.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

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  • Da hatte ich es besser als ihr beiden. :)


    Mein Käfer war hellblau und dazu ein 1303 S mit sage und schreibe 50 PS. Der konsumierte nur 8 Liter Normalbenzin, hatte vorne Scheibenbremsen und bereits ein Kaltluftgebläse. Die Frontscheibe war gebogen, Automatikgurte waren vorhanden und das Armaturenbrett war aus Kunststoff. Folglich haben wir 50 mm große Löcher reingebohrt und einen Drehzahlmesser, ein Ölthermometer und ein Voltmeter eingebaut. Später aus Holz eine selbst gebaute Mittelkonsole mit Kunstleder überzogen und eingebaut. Die war für den CB Funk nötig. Später kam da auch der Equalizer hinzu. Schließlich reichte der Sound des Cassettenradios nicht aus. In die Heckablage haben wir Löcher für Drei-Wege Lautsprecher geschnitten.


    Zum richtigen Outfit gehörten neben der Teleskopantenne noch die Antenne für den CB Funk und der Frontspoiler von Kamei. Der diente im Winter als Schneepflug, war also gleich beim ersten Schnee hinüber.


    3.300 Mark hatte der Wagen von Tante Erna, damals schon ziemlich alt, im Sommer 1980 gekostet. Baujahr 1973 und doch schon Kantenrost, der mit Spraydose zumindest für zwei Jahre beseitigt wurde. Das Geld dazu verdiente ich mittels Ferienarbeit bei der Deutschen Bundespost.


    Vor dem Käfer nannte ich einen schrottreifen NSU 1200 C mein eigen und danach einen Golf GTI, der Traum eines jeden Zwanzigjährigen zu dieser Zeit. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. ;)


    Grüße


    Jürgen

  • Der Inhaber einer Autowerkstatt im Nachbarort nennt einen Fiat 500, Cinquecento genannt sein eigen. Nach dem Motorrad war der etwas größere Bruder, der 600er das erste Auto meiner Eltern Anfang der 60er Jahre.



    Der luftgekühlte Motor befand sich im Heck.





    Dank des von Hand zu öffnenden Faltdachs kam Cabrio-Feeling auf.



    Ein Tacho mit Kilometerzähler und ein Aschenbecher war alles am „Armaturenbrett“.



    Grüße


    Jürgen

  • Ich bin 1971 durch Norditalien getrampt und von einem Pärchen im Cinquecento mitgenommen worden. Zusammen mit einem anderen Tramper saßen wir, unsere schweren Rücksäcke auf dem Schoß, auf der Rückbank. Ich war schon damals nicht ganz schlank und frag mich heute, wie wir beide da rein und wieder rausgekommen sind.

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  • In den Achtzigern wurde ich, es war mE an der Raststätte Ulm-Leipheim, von dem Fahrer eines roten 500ers, ähnlich dem von Claus-Jürgen gesehenen, nach einer Schnur gefragt. Ich konnte aushelfen.


    Dem aus Stuttgart kommenden Fahrer war der Gaszug gerissen, und er hatte da, wo man das Gas am Motor betätigt (ich weiss nicht wie das heisst) einen Bindfaden befestigt, ihn durch die geöffnete Seitenscheibe der Fahrertür gezogen und ihn an der Lenksäule, oder irgendwo da, befestigt. Die Gaszufuhr regelte er durch Hoch- (mehr Gas) oder Runterkurbeln (weniger) des Fensters.

    Zum Glück ging die Heck=Motorklappe beim 500er nach oben und nicht wie beim VW-Käfer nach unten auf, so musste er sie nicht ganz schliessen.

    Der verwendete Bindfaden war x-mal geflickt, und meine eigentlich als Wäscheleine gedachte Schnur leistete gute Dienste.


    Nach Wiederherstellung der Konstruktion wickelte sich der ca. 190 cm große Fahrer durchs Schiebedach auf seinen Fahrersitz, startete und kurbelte sich weiter in Richtung München.

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  • Ich hatte 1970 einen Kollegen, der über 2m groß war und auch einen Fiat 500 fuhr. Er hatte den Fahrersitz ausgebaut und setzte sich auf die Rückbank zum Fahren. Am Besten waren die Gesichter der Leute wenn er sich aus dem Auto schälte ^^ .


    Grüße

    Citronella

  • Ein richtiger Diktator kauft sich seine Autos nicht, sondern läßt sie sich schenken. Entweder vom Volk weil das ihn ja so liebt. So denkt er zumindest. Oder auch von der Industrie.


    Gröfaz Adolf hatte bekanntlich keinen Führerschein und ließ sich die teuersten Autos von den deutschen Herstellern schenken. Tito hatte es da nicht so einfach. Zastava produzierte zwar Anfang der 50er Jahre schon Autos. Aber wie hätte das denn ausgesehen wenn Tito mit der Zigarette in der Hand in so einem Kleinwagen am jubelnden Volk vorbei gefahren wäre?


    Also ließ er sich 1953 dieses Sondermodell eines Cadillac, produziert beim Klassenfeind USA, schenken um damit u. a. auf "seiner Insel Brioni" umher zu kutschieren. Dazu eine weibliche viel jüngere Gespielin auf der vorderen Sitzbank und die Anerkennung des Volks war ihm sicher. Von dieser guten alten Zeit träumen noch manche in Kroatien und so ist der Wagen heute noch auf Veli Brioni von uns VW- und Opel-Piloten zu bestaunen.


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    Damit nicht jeder das Schmuckstück begrappscht, steht es in einem Käfig aus Plexiglas.


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    Wer das nötige Kleingeld mit auf die Insel bringt, kann sich auch heute noch damit über die Insel fahren lassen.


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    Ein Cadillac war schon immer etwas Besonderes. Damals sprach man nicht von so schnöden Dingen wie Abgasverhalten oder Spritverbrauch.


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    Eine durchgehende Sitzbank vorne war schick. Ob der Wagen wohl schon Liegesitze hatte? ;)


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    Irgendetwas stimmt nicht mit dem Bild. Ist Josip Broz zu groß für die Karre oder sitzt der auf zwei dicken Kissen?


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    Eine anscheinend ziemlich neue Büste des großen Führers hat man auch gleich daneben gestellt. Meine Bewunderung für den Herrn hält sich in Grenzen. Das Auto hingegen ist sicherlich ein wertvolles Sammlerstück.


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    grüsse


    jürgen

  • Gröfaz Adolf hatte bekanntlich keinen Führerschein und ließ sich die teuersten Autos von den deutschen Herstellern schenken.

    Eine dieser Karossen habe ich im Technikmuseum in Sinsheim fotografiert.


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    Aus der Beschreibung

    Quelle

    Mercedes-Benz 770K Cabriolet | Technik Museum Sinsheim
    Der im Museum gezeigte Mercedes-Benz 770K wurde im Jahr 1938 als Repräsentationsfahrzeug an die Reichskanzlei ausgeliefert.
    sinsheim.technik-museum.de


    "Der Mercedes-Benz 770K wurde im Jahr 1938 als Repräsentationsfahrzeug an die Reichskanzlei ausgeliefert..

    Um die Fahrgäste vor Attentaten zu schützen, hat der Wagen einen minensicheren, gepanzerten Boden. Zusätzlich verfügt er über Scheiben aus mehreren Zentimeter dickem Panzerglas, gepanzerte Türen sowie eine ausfahrbare Panzerplatte hinter dem Rücksitz."


    "Dieser Umstand sowie die Tatsache, daß z.B. Hitler bei den Paraden meist mit offenem Verdeck fuhr und zudem aufrecht im Wagen stand, lassen den Sinn der Schutzeinrichtung, die in diesem Fall nur unterhalb der Gürtellinie wirksam waren, jedoch fragwürdig erscheinen."


    Technische Details

    "8-Zylinder-Kompressor-Reihenmotor mit 7,6 Litern Hubraum, der bei nur 3.200 Upm bereits eine Leistung von gut 230 PS abgab.

    Trotz des durch die massive Panzerung bedingten enormen Gewicht erreichte der Wagen dadurch eine Höchstgeschwindigkeit von beachtlichen 140 km/h."


    Das Thema hier im Forum heißt

    "Alte PKW-Modelle unterwegs"

    Dieses Mercedes Cabrio könnte sicher auch heute noch unterwegs sein .... aber wer will das schon...


    Da wir in einem Reiseforum sind , möchte ich einen Tipp für einen Ausflug abgeben :
    Das Technikmauseum in Sinsheim ( direkt neben der Autobahn A6) ist sicher eines der größten seiner Art und einen Besuch wert.

    Es sind nicht nur Autos zu sehen.

    Ausstellungsinhalte | Technik Museum Sinsheim
    Hier finden Sie eine Übersicht der Ausstellungsinhalte und der beliebtesten Exponate im Technik Museum Sinsheim.
    sinsheim.technik-museum.de

    Mich haben bei einem Besuch vor längerer Zeit zwei "Oldtimer" der besonderen Art beeindruckt.

    Highlights der zivilen Luftfahrt: Concorde und Tupolev 144

    https://sinsheim.technik-museum.de/de/


    Gruß,

    Elke

  • Ein ähnliches Gefährt wie den Gröfaz-Benz, etwas ramponierter, hab ich vor ein paar Jahren in einer Sonderausstellung der Berliner Museums für Verkehr und Technik gesehen. Das war der Mercedes von Heydrich, der nach den Attentat wieder ein bissl hergerichtet worden war, warum auch immer. Der hatte zum Glück (für die Attentäter) keine Bodenpanzerung, so dass die Splitter der Handgranate von Jan Kubis, die am Hinterrad explodierte, den NS-Statthalter noch tödlich verletzen konnte.

    Irgendwo muss ich ein Bild dieses Geräts haben, aber heut find ich das nimmer.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

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  • Bei regnerischem Wetter am gestrigen Sonntag haben natürlich nicht alle einheimischen Sammler ihre Oldtimer auf dem Langerringer Markt ausgestellt. Drei möchte ich euch jedoch zeigen.


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    Dieses Auto schaut zwar ähnlich aus wie ein Goggo, ist aber keiner, obwohl das Unternehmen später von BMW übernommen wurde.


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    Hans wohnt im Dorf und hat sich das Auto erst vor wenigen Jahren gekauft.


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    Nun zum Goggo, welchen mein Nachbar Alex in den letzten Jahren komplett zerlegt und völlig neu aufgebaut hat. Im Jahr fahren er und seine Frau etwa 1500 Kilometer damit zu Treffen von Goggo-Freunden oder einfach um einen Ausflug zu unternehmen.


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    Der Motor befindet sich hinten. Kofferraum gibt es keinen. Unter der Fronthaube haben die Füße von Fahrer und Beifahrer Platz.


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    Bis zur letzten Schraube ist alles original. Ich habe eine kleine Delle in der Frontstoßstange entdeckt und auf Nachfrage keine Antwort zur Herkunft erhalten. ;)


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    Blick ins Fahrzeuginnere


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    Ein Gaspedal in Form einer Rolle


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    Der Teppichboden und die Fußmatten sind natürlich neu.


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    Kommen wir zur BMW Isetta von Rudi, ebenfalls aus unserem Dorf. Auch Rudi bewegt den Wagen jeden Sommer.


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    Zu weiter entfernt liegenden Treffen nimmt er ihn allerdings auf dem Anhänger mit. Das ist nicht nur schneller und sicherer, sondern auch komfortabler.


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    Der Fachmann erkennt schon die Sonnenblende als Sonderausstattung.


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    Wie auch die anderen beiden Pkw hat die Isetta den Zweitaktmotor hinten eingebaut.


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    Der Einstieg erfolgt durch die Fronttüre. Dazu knickt das Lenkrad zur Seite.


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    Die Isetta ist ein reiner Zweisitzer. Gepäck kann man hinter der durchgehenden Sitzbank unterbringen.


    Eine kleine Anekdote aus meiner Jugendzeit möchte ich im Zusammenhang noch erwähnen. In der Realschule in Marktoberdorf hatte ein Lehrer eine Isetta. Die Schüler machten sich eines Tages den Spaß und trugen das Auto unbemerkt durch das großzügige Treppenhaus in den Flur des Ersten Stockwerks hoch. Das war ein Spaß für alle, zumal alle dann zusehen konnten, wie mutige Lehrer den Kleinwagen wieder nach unten trugen. :)


    grüsse


    jürgen

  • Zur Isetta:

    Vor ca. 10 Jahren, oder auch schon länger her, berichtete im STERN die Ex-Kommunardin Uschi Obermeier (Anfang der 70er Traum aller unbeweibten Jungmänner) über ihr erstes sexuelles Erlebnis, das in einer Isetta stattgefunden habe.

    Wie das ? Isetta in den Wald, Tür auf und am Baum festgebunden - das störende Lenkrad wurde beim Öffnen der Tür automatisch nach aussen geklappt - und schon hatte man/frau genug Platz um zur Sache zu kommen.


    Zum Goggo:

    Anlässlich der Produktionseinstellung des Goggo 1969 erschien ein Artikel im SPIEGEL, wonach Goggo der Kleinkinder-Kosename des Firmenenkels Andreas Glas und damit der Namensgeber für den letzten noch produzierten westdeutschen Zweitakter-Kleinwagen gewesen sei.

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