Ich möchte heute von einer sehr interessanten Begegnung mit ungewöhnlichen Menschen berichten, die wir vor kurzem in Süddalmatien hatten.
Es ging los mit diesem Zelt , das auf Camp Mindel stand.
Es gehörte einer jungen australischen Familie. Außer uns und den 4 Australiern ( Papa, Mama und 2 Mädchen: Sabine , 9J , Zoe , 7 J, ) war sonst niemand auf dem Platz.
Eine Woche hatte ich Gelegenheit, mich täglich ausführlich vor allem mit der Mutter zu unterhalten.
Die Familie war auf einer 7 monatigen Reise durch Europa – von England über Deutschland, Frankreich, Schweiz , Italien, Kroatien ( wo sie gerade waren) nach Griechenland.
Die beiden Eltern waren Lehrer und hatten ein Jahr Urlaub genommen, die Kinder waren für 7 Monate von der Schule freigestellt ( ja, das scheint in Australien möglich zu sein)
Sie waren unterwegs mit Flugzeug ( bis London) , dann mit Schiff bis Hamburg , mit Zug bis Koblenz und dann mit Fahrrädern über Frankreich, Schweiz,Italien, Fähre bis Kroatien und dann wieder mit Fahrrädern bis Vela Luka auf Korcula.
Ein erstaunliches Projekt!
Sie hatten sehr gute Fahrräder- Zoe, die Kleine, ein Fahrrad mit einem Elektro- Hilfsmotor ( mit dem sie dann auch stolz als erste auf dem Großglockner war), der Papa hatte eine Tandemvorrichtung an seinem Fahrrad, mit der er Sabine, die Neunjährige in Schlepptau nehmen konnte.
Es war wirklich eine außergewöhnliche Familie, die ich da kennenlernen durfte:
Aufgeschlossene, naturverbundene Eltern und temperamentvolle ( sehr höfliche ) Kinder, die ständig in Bewegung waren und den ganzen Campingplatz zum Spielen, Klettern, Rennen nutzten.
Jeden Morgen sah man den Papa mit der Großen auf der Terrasse mit dem schönen Blick aufs Meer sitzen und Mathematik machen, während die Mama eine Stunde mit der Kleinen Lesen und Schreiben übte.
Dazwischen sah man sie beieinandersitzen und die Mutter erzählte ihnen z.B. die Geschichte von Marko Polo ( der ja in Korcula geboren sein soll) oder in den letzten Tagen ( quasi als Vorbereitung für den kommenden Aufenthalt in Griechenland) die eine oder andere griechische Sage.
Fiona und Damon nahmen ihre Verantwortung für die Kinder offensichtlich sehr ernst.
Je länger ich die Familie beobachtete und mich mit ihnen unterhielt, desto mehr war ich überzeugt, dass diese 7 Monate für die Eltern, aber auch für die Kinder reiche Erfahrungen ermöglichten , wie wahrscheinlich kaum jemals wieder.
Die Mädchen lernten in dieser Zeit mit Sicherheit viel mehr als in der gleichen Zeit in der Schule.
Obwohl ja der Platz für das Gepäck auf den Fahrrädern sehr begrenzt war, hatten sie 2 Laptops dabei.
Einen für die Mädchen ( die täglich so etwas wie Tagebuch schrieben) und einen für die Eltern, die unterwegs immer wieder ihren Blog aktualisierten.
Wer sich dafür interessiert ( auch über Details der Vorbereitung, der Ausrüstung, Einzelheiten der Strecken und der Reise , sowie wunderschöne Fotos)
der sollte hier mal schauen:
https://www.4bikes1tent.org/Four_Bikes_and_One_Tent/Home.html
( auf Englisch)
Fiona hat uns zwar nach Australien eingeladen ( wir werden diese Einladung kaum annehmen können) – aber ich werde dieses Abenteuer online weiterverfolgen bis nach Weihnachten, wenn sie dann von London aus wieder ( in den Sommer) heimfliegen werden.
Gruß,
Elke