In den Sommerferien haben wir mit unseren Enkeln Alex und Tom so manche Wanderung unternommen. Die Wanderung auf dem Glasiusweg immer an der Grenze Bayern und Baden-Württemberg entlang war sicherlich ein Höhepunkt für die beiden.
erste Informationen am Parkplatz
Los ging es in Schmidsfelden zuerst auf der bayerischen Seite der Eschach entlang bis zum Doppelort Eisenbach in BW und Kreuzthal in Bayern gelegen.
Der Wanderweg ist vor allem für Familien mit Kindern in diesem Sommer neu eingerichtet worden. Glasius ist eine Kunstfigur die jung und alt die Geschichte der regionalen Glasmacherkunst näher bringen soll.
die Eschach
Eigentlich ist die Glasherstellung ganz einfach. Man muß nur die richtigen Steine im Fluß suchen und dann mit Hilfe schwerer Werkzeuge zu Gesteinsmehl zerkleinern.
Das können die Kids mit Hilfe dieser nachgebauten Maschine vor Ort selbst ausprobieren.
Die erzeugten Gläser wurden so transportiert und über Hausierer bis in entfernte Regionen verkauft.
Auch das ist nicht nur ein Spielplatz. Es gibt mehrere Stationen die sich alle mit der Herstellung von Glas befassen. Hier wird beispielsweise erklärt, daß ein Glasmacher eine Menge Brennholz benötigte und so dessen Behausung nach einigen Jahren ein paar hundert Meter weiter verlegt wurde weil der Wald rundum abgeholzt war.
Dann fand man auch noch in geringen Maßen Gold im Fluß. Davon wurde jedoch anscheinend niemand reich.
Die Glasherstellung alleine machte wohl nicht satt. Und so waren die Glasmacher auch Landwirte die entsprechende Gerätschaften benötigten.
Die Jungs untersuchen das Gerät genau.
Hier fließt die Eschach durch eine Engstelle, im Allgäu Tobel genannt.
Alex betrachtet den Ofen wo Pottasche hergestellt wurde.
Weiter gehts im Tal der Eschach
Dieser Unterstand ist ideal für unsere mitgeführte Brotzeit. Die Kids können sich an der Seilbahn austoben und finden immer wieder kurz Zeit den Magen zu füllen.
Die neu aufgestellten Tafeln erklären recht gut wie Glas hergestellt wird.
Dazu etwas Physik
Deshalb ist dies nicht nur ein Klettergerüst sondern stellt die Anordnung der Atome im Molekül dar.
Und wieder geht es ein Stück weiter.
Wir lernen etwas über Minisägewerke die durch Wasserkraft angetrieben wurden.
Wir bleiben auf der bayerischen Seite des Flusses. Den Glasiusweg hat ja auch die Allgäuer Gemeinde Buchenberg ohne Beteiligung des "befreundeten Auslands" eingerichtet.
Etwas Geschichte zur Gegend als Zwischennmahlzeit.
...und auch die Flora und Fauna darf nicht fehlen. Wozu zählen eigentlich die Pilze und Schwämme Johannes56 ?
Schade, der kleine Mann kommt nicht ganz hoch um durchs Fernrohr zu schauen.
Schließlich erreichen wir die ehemalige Grenze. Nun müssen wir rüber nach Württemberg.
Zuvor wird noch ein Weilchen geschaukelt.
"Again what learned" würde Loddar sagen.
Die Schilder stehen auf der bayerischen Seite.
Das ist jedoch eine andere Brücke ein Stückchen flußaufwärts.
Wandern macht hungrig und so gibts nun die nächste Brotzeit neben dem letzten Glasmacherhaus welches in BW steht. Alex hat dazu Pech, weil er von einer Wespe gestochen wird.
Ich schau mir einstweilen das Glasmacherhaus genauer an.
Auch die Haustüre stammt aus einer anderen Zeit.
der zweite Eingang
So auch die im Haus gegenüber.
Das Wort Hausierer ist ja jedem heute noch geläufig. Was aber sind Bettelreisen? Vielleicht kannst du waldi dieses Rätsel lösen? Vielleicht habe ich mich ja auch verlesen.
Weiter geht es nun an einem nicht mehr genutzten Holzgebäude. Erstaunlich, daß die Sparkasse hier vertreten war. Galt doch einst die Raiffeisenbank als die klassische Bauernbank bei uns auf dem Land. Die Sparkasse war eher im städtischen Raum vertreten.
Wie in fast jedem bayerischen Dorf steht auch hier ein Maibaum.
Schließlich erreichen wir das für die Jungs wichtigste Ziel in Kreuzthal, wiederum auf der anderen Seite der Eschach und damit in Bayern gelegen. Die beiden kennen nun trotz fehlender Badehose kein Halten mehr. Ab ins kommunale Freibad wo Alex schon bald seinen Wespenstich vergessen hat.
Wir erfrischen uns innerlich mit einer Maß Russ bevor es auf dem selben Weg wieder zurück zum Auto geht.
Ein gelungener Tag für uns vier. Die Eltern konnten sich vom Ferienstreß mit der Jungend heute auch erholen.
jürgen