Waalweg im Oberen Vinschgau -
eine Wanderung entlang des Ackerwaals im Matschertal.
Mit einem Rätsel habe ich gestern den Beitrag eingeleitet:
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Kurz nach Mals von der Vinschger Straße abzweigend erreicht man auf einer kurvenreichen Bergstraße das Dorf Matsch, eine Siedlung, in der auf engen Raum alte Häuser stehen, dazwischen ist nur wenig Platz für Autoverkehr, die landwirtschaftlichen Geräte -oder gar für Parkplätze.
Ein interessanter und hübscher Waalweg, der erst kürzlich neu angelegt wurde, führt vom Bergdorf Matsch bis ins hintere Matschertal, beim Glieshof endet die Fahrstrasse. Von dort aus sind Wanderungen und hohe Bergtouren möglich.
Ein wildromantisches Tal und eine herrliche Bergwelt.
Der Waal allerdings schlängelt sich durch ein vergleichsweise liebliches Gelände. Im Bild das Dorf Matsch, im Hintergrund das Ortler-Massiv.
Doch der Reihe nach. Aus dem Dorf Matsch geht eine kleine Straße steil bergwärts, steil ist das Gelände hier überall. Beim Verlassen des Ortes steht vor einem Hof diese kleine Kapelle. Beim näher Kommen denke ich mir: steht hier eine Nepomuk-Kapelle mit einer Statue außen in einer Nische? Es ist kein Nepomuk, aber die Ähnlichkeit ist teilweise vorhanden.
Es scheint sich um St. Florinus zu handeln, dem die Kirche im Ort geweiht ist - und der in diesem Gebirgstal ziemliche Bedeutung zu haben scheint.
Bevor wir den Waalweg erreichen, der durch Wiesen führt und hübsche Ausblicke bietet, müssen wir noch ein Stück Steigung überwinden.
Nun verläuft der schmale Weg stets entlang des Ackerwaals. Waale hatten vor allem in früheren Zeiten große Bedeutung für die Bewässerung diesen sonnigen, aber im Sommer ziemlich trocken Gebiets. Seit jeher waren Obst- und Weinbau für den Vinschgau enorm wichtig. Heute sind die Waalwege als Wanderwege sehr beliebt. Die Bewässerung bestimmter Bereiche in größeren Höhen ist aber nach wie vor ein Thema. Manche der schon still gelegten Waale wurden wieder aktiviert.
Ein abwechslungsreicher Weg führt nun durch die Wiesen, stets ist die feuchte Uferseite jenseits des Waals von hübschen Blumen gesäumt. Allerdings wird empfohlen, hier von Mitte Mai bis Mitte Juni zu wandern. Da ist das Blumenmeer sicher noch viel üppiger, überdies empfiehlt sich dieser sonnige Weg, der kaum Schatten bietet, für frühere Zeit im Jahr. Jetzt ist es aber Juli, ein wunderschöner Tag, der tiefblaue Himmel am Morgen ist wunderbar. Zunehmend wird es aber ziemlich heiß.
Einige Eindrücke:
Türkenbundlilien säumen längere Zeit den Wegrand
Auch der rote Storchschnabel, Anzeiger warmer Sonnenhänge, begleitet immer wieder unseren Weg.
Aber vor allem das Wasser....
Hier eine kleine Wehr (aus dem Rätsel), die zur Umleitung des Wasserflusses dient. Der Durchfluss ist entweder aktiv oder er kann auf diese Weise gestoppt werden.
Ein Stück weiter lädt eine Bank zur Rast ein. Und diese schöne Lärche, einer der wenigen Bäume, der auf dieser Wanderung begegnet, bietet Schatten, durch seine Zweige herrlichen Durchblick. Von hier aus kann gut der Rückweg angetreten werden. An einem kühleren Tag in einem anderen Jahr - vielleicht - der Weg bis zu den Glieshöfen, die noch ein ordentliches Wegstück entfernt sind....
Zurück durch Blumenwiesen, schöne Ausblicke, zuletzt - schon nahe am Ausgangspunkt ein schöner Wildrosenstrauch und direkt in Matsch dieser wunderbare Baum mit Ausblick.
Noch einen kleinen Espresso auf der Terrasse mit Ortlerblick, dann die Kurven durchs Matschertal wieder hinunter. In der letzten großen Kehre vor dem Eintreffen im Tal muss das Auto etwas "kriminell" abgestellt werden. Denn in der Kurve ein Biotop - und daneben Pflanzen wie in südlichen Gefilden: große Mengen vom Perückenstrauch und leuchtender gelber Ginster gegen blauen Himmel. Da müssen doch Fotos her, ob Kurve oder nicht.....
Der ist jetzt doch etwas länger ausgefallen als geplant - der Bericht über den Ackerwaal im Matschertal.
Der link, den Du, @Michael , bei der Rätsel-Auflösung eingefügt hast, muss übrigens aus dieser Gegend - Malser Heide ist ganz in der Nähe - stammen. Denn diesen Ortlerblick in solcher Nähe und Schönheit gibt es vor allem hier.
Liebe Grüße Euch allen!
Susanne
